Ich habe festgestellt ich brauche drei Paar: Sommer, Übergang, Winter.

Bis eben hatte ich nur zwei Paar, Sommer und Winter, jetzt ist ein Paar als Übergang dazugekommen. Warum? Weil ich gerade jeden Tag neu entscheide ob es Sommer oder Winter sein muss und ich die letzten paar Tage dazu übergegangen bin beide Paare mitzunehmen. Eindeutiges Zeichen das da was dazwischen fehlt.

Sommerhandschuhe

Meine Sommerhandschuhe hab ich mir noch zu Rollerzeiten gekauft, da war ich gerade frisch in der Fahrschule für den Motorradführerschein angemeldet. Teuer waren sie damals bei Polo nicht, sind auch von deren Hausmarke FLM. Der große Vorteil der Handschuhe ist das sie sehr leicht, kurz und luftig sind. Die fehlende Stulpe ergibt große Bewegungsfreiheit, finde ich sehr angenehm! Genau das richtige für den Sommer!

Sommer oben.jpgSommer unten.jpg

Wie man sieht habe ich sie auch recht häufig benutzt, ihre besten Tage haben sie wohl schon hinter sich.

Großer Nachteil ist natürlich das sie nicht Wasser oder Luftdicht sind, wäre ja auch albern bei reinen Sommerhandschuhen. Für die jetzige Jahreszeit sind sie auch eigentlich zu kalt, das kann man bei kurzen Fahrten in der Stadt allerdings verschmerzen. Wirklich problematisch ist das sie keine Gummilippe zum Visir abwischen haben. Sobald es mal nieselt oder regnet hat man ein Problem, wie das Visir abwischen? Das nervt tierisch!

Winterhandschuhe

Die Winterhandschuhe habe ich von einem Bekannten geerbt der das Motorradfahren aufgegeben hat. Ich habe keine Ahnung wie alt die Handschuhe sind, aber sie halten immernoch dicht! Waren auch nicht die billigsten wie es scheint, immerhin von Held und mit GoreTex.
Die Handschuhe sind verdammt warm und dick gefüttert, auch bei Minusgraden kann man damit noch in der Stadt fahren. Bei hohen Geschwindigkeiten helfen allerdings bei Minusgraden wirklich nurnoch Heizgriffe.
Winter oben.jpgWinter unten.jpg
Durch die dicke Fütterung haben sie natürlich den Nachteil das sie sehr klobig sind, einem geht ein wenig das Gefühl für den Lenker verloren. Dafür haben sie eine Gummilippe am linken Zeigefinger, der Retter im Regen.

Die neuen, Übergangszeit-Mittel-Handschuhe

Genau um aus der Zwickmühle der Wahl zwischen: Leicht, Kalt, keine Gummilippe und Klobig, Warm, Gummilippe heraus zu kommen war ich jetzt bei Louis um mal zu sehen was die da gerade so haben.

Ohne Stulpe in Regendicht mit Gummilippe gab es schonmal nicht, also musste es was mit Stulpe sein. Meine Wahl viel auf Handschuhe von Held, sie haben eine Gummilippe und die GoreTex-Membran verspricht trockene Hände in allen Lebenslagen. Die Fütterung ist moderat, für Minusgrade wird es nicht reichen, aber sie wird bei Temperaturen von 15°C bis 0°C ausreichend sein. Irgendwie waren sie preiswerter, wahrscheinlich wegen des 70 Jahre Louis Logos auf dem Klettverschluss und da sie wohl Restposten sind. Kann ich mit leben.

Übergang oben.jpgÜbergang unten.jpg

Jetzt werden sie erstmal mit Imprägnierspray bearbeitet und dann dürfen sie zeigen was sie taugen!

Heute hat es geklappt, das Wetter überzeugt mit ausreichend blauem Himmel und die Sonne meinte es auch gut mit mir. Perfekt endlich mal das Kamera-Setup zu testen und ein Video zu machen.

Das Setup braucht noch den ein oder anderen Schliff, aber eigentlich tut es schon was es soll. Ich hab drei kurze Fahrten aufgenommen mit jeweils anderer Perspektive.

  • Nach hinten mit Blick auf Hinterrad und Kennzeichen
  • Blick nach vorne mit einem Stück Drehzahlanzeige im Blick
  • Mein Kopf im Bild

Mit ein wenig Schneiden kann man damit schon recht lustige Sequenzen erzeugen. Leider hab ich dafür noch keine brauchbare Software installiert. Ich hab das ganze jetzt einfach in QuickTime zusammengestückelt.

Die Bedienung selbst ist unkompliziert, Kamera anbringen und ausrichten, dank des Displays im Archos und des Kugelgelenks problemlos möglich, den Archos irgendwo geschützt verstauen (zB. unterm Soziussitz oder im Tankrucksack), auf der Fernbedienung der Archos-Cam auf Record drücken und los gehts!

Die Rohrschellen zum anbringen an Sozius-Fussraste und Lenkerrohr muss ich noch ein wenig modifizieren, leider sind die Schraubenköpfe auf der falschen Seite so das man kaum zum festschrauben rankommt. Leider hab ich vergessen Bilder vom Mount am Motorrad zu machen, reiche ich nach! Vor allem weil ich HERMANN Mechatronik noch ein Bild davon schicken muss, bei denen gibt es einen Rabatt wenn man ihre Produkte in Aktion fotografiert und sie diese Bilder auf ihrer Website benutzen dürfen, coole Idee!

Das Video ist jetzt nur 50 Sekunden lang, Berlin hat zur Hauptverkehrszeit nicht besonders viel zu bieten und die meiste Zeit steht man irgendwo im Stau bzw. vor roten Ampeln.

Achja, das Audio hab ich mit Musik ersetzt. Das Mikrofon ist zwar eigentlich ganz brauchbar und kann abgesetzt angebracht werden (ist im Fernbedienungskabel untergebracht), aber leider hab ich die Empfindlichkeit viel zu hoch eingestellt so das einem beim O-Ton die Ohren abfallen. Da muss ich noch dran basteln und einen geeigneten Ort dafür finden.

Get the Flash Player to see this player.


Musik: Amorph – Sunrise Mix (Single: Sunflow)

Falls Leute das ohne Flash-Player sehen wollen: Test Ride 20081113

Die Qualität ist natürlich nicht der Oberhammer aber für mich erstmal ausreichend. Die Cam ist nicht die beste und falls mir das gefällt werd ich mir auch noch eine bessere zulegen, aber brauchbar ist es schonmal. Erschütterungen steckt das ganze recht gut weg und auch mit dem V2 vibrieren kommt das ganze klar. Auf jedenfall gibt es keinen Wobbel-Effekt wie bei meiner ATC-2K! Hohe Geschwindigkeiten konnte ich in der Stadt natürlich nicht testen und für die Landstrasse war leider der Akku des Archos nicht aufgeladen genug. :)

Ich brauche auf jedenfall noch eine Stromversorgung unterm Soziussitz, dann ist es auch egal wenn man mal vergisst den Archos aufzuladen. ;)

Heute kam ein Päckchen von HERMANN Mechatronik mit meinem bestellen Kugelgelenk und der dazu passenden Fassung. Das ganze wurde dann mit passenden Schrauben an zwei Rohrschellen geschraubt und schon ist der Kamera-Mount fertig.

Das kann ich jetzt an eigentlich alles festmachen wo die silbere Schelle (ich hab noch eine größere) ranpasst oder halt an alles wo ich eine M8 Schraube befestigen kann. Ein Schwanenhals mit M8 Gewinde an beiden seiten würde bestimmt für interessante Kameraperspektiven sorgen.

Jetzt kann es also bis zur ersten Testaufnahme mit der Kamera nicht mehr lange dauern ;-)


Durch Zufall bin ich mal wieder auf etwas gestossen das es in Deutschland nicht gibt, in Japan aber ganz normal ist. In diesem Fall die Honda VTR 250. Auch nach Neuseeland und Australien wurden diese wohl fleissig exportiert. Nach Deutschland hat die kleine VTR es allerdings höchstens als verkleidete Version in 80iger Jahre Farben per USA-Import geschafft.

Vielleicht liegt es daran das man in Deutschland als kein richtiger Biker gilt wenn man nicht min. 500ccm unterm Hintern hat!? Wundert eigentlich, sollte doch so ein 250ccm Maschine wesentlich ausgeglichener laufen als ein auf 34 PS zugeschnürter 1000ccm Renner und damit ein recht attraktives Motorrad für Fahranfänger unter 18 Jahren sein.

Ich find die mini VTR sehr schön, grandios von der Ducati Monster abgeschaut. Schade das es die hier nicht gibt, wenn ich für die Stadt ein so schickes 250ccm Motorrad mit V2-Motor und Gitterrohrrahmen bekommen könnte, ich fänd es super. Die 32 PS reichen in der Stadt locker aus und sollten die 140.0 kg Trockengewicht auch gut von der Ampel wegbekommen.

Nachdem meine Glühlampe Philips MotoVision kurz vor der Schwarzwaldfahrt den Geist aufgegeben hat und ich meine orignale Glühlampe wieder einbauen musste, war ich jetzt sehr unzufrieden mit der Helligkeit meines Scheinwerfers. Bei nieseligen Eckelwetter, was momentan in Berlin der Dauerzustand ist, hab ich mehrfach für meinen Geschmack unbeleuchtete Fussgänger oder Verkehrsinseln viel zu spät erst gesehen.

Klar kann man da jetzt den Scheinwerfer höher stellen, aber das ist eben manchmal auch nicht ausreichend und hat seine Grenzen.

Jetzt hab ich mir mit jemandem zusammen eine Packung Osram Nightbraker geteilt. Jeder eine Lampe. Natürlich ist die Nightbraker deutlich heller als die Originallampe, aber ob sie heller als die MotoVision ist, ist noch nicht klar und bleibt zu testen.

Interessant ist vor allem wie lange sie halten wird, entwickelt sind sie ja für Autos und angeblich nicht so Erschütterungsbelastbar wie man es für Motorräder braucht, aber da sie auch nur die Hälfte des Preises einer MotoVision gekostet haben (hielt bei mir nur ca. ein halbes Jahr), wäre ich schon froh wenn sie mich über die dunkle Jahreszeit bringen!

Im Motorrad Blog gibts einen Hands-On Test zur ATC 5000 Helmkamera.

Was mich bei der ATC stört ist ihre Klobigkeit welche das Anbringen meiner Meinung nach ein wenig einschränkt. Aber die Aufnahmequalität ist deutlich besser als bei den Vorgängermodellen. Vorteil ist auf jedenfall das es ein komplettes System in einem Wasserfesten Gehäuse ohne Kabelsalat ist.

Mein Kamera-Setup aus Archos405 und einer dazu passender Helmet-Cam von Archos ist eigentlich fertig, aber ohne Video werd ich dazu nix schreiben. Leider ist das Wetter in Berlin total suppig, grau und nieselig was effektiv eine Runde zum aufnehmen eines Testvideos behindert.

Ducati hat jetzt auf der Basis der 1098 einen Streetfighter erschaffen, sieht eigentlich ganz nett aus. Was mich stört ist wiedereinmal die Lampenmaske. Ich kann mich mit denen irgendwie nicht wirklich anfreunden, wo ist nur die klassische Rundlampe geblieben?! Aber vielleicht passt die auch einfach nicht ins Streetfighter Konzept, genauso wie ein einigermassen tauglicher Soziusplatz.

Was es nicht alles gibt, gerade übers SV Forum gefunden: Eine drahtlose Reifendruck-Überwachung.

Zwei Ventilkappen die den Reifendruck messen und ein Schlüsselanhänger als Empfänger. Der lärmt und vibriert dann rum wenn der Reifendruck unter den eingestellten Minimalwert sinkt. Tolle Idee eigentlich, kein sinnloses Reifendruck prüfen und sich dabei einsauen oder am Auspuff verbrennen mehr! Bei 10g pro Sensor muss man sich aber wahrscheinlich überlegen ob man die beim Rad-Auswuchten drannelassen sollte. :)

Nur falls noch jemand ein Weihnachtsgeschenk für mich sucht! ;)

Update: das ganze gibts dann noch in der Luxusversion: Tire-Watch, misst dann allerdings auch gleich noch die Lufttemperatur in den Reifen mit.

Im Moppedblog gibts ein Voting wieviel Kilometer auf dem Motorrad im Jahr 2008 zusammengekommen sind.

Bei mir waren es über 10.000 km. Allein beim Schwarzwald sind glaube irgendwas um die 3.000 km zusammengekommen, dann gab es noch zwei oder drei Mehrtagestouren mit den anderen die jeweils auch immer mindestens 1.000 km hatten. Eine Reise in die Holsteinische Schweiz war dabei, da ist alleine die Anfahrt auch schon 900 km und vor Ort min. nochmal soviel. Die kleine Runde zwischendurch sind auch schnell mal 150 km, davon kommen so einige im Sommer zusammen und dann kommen noch die beinahe täglichen Fahrten in der Stadt dazu. Der Kilometerzähler steht auch schon kurz vor 17.000 km.

Ich würde sagen ich bin obwohl ich bisher nur Inspektionen in der Werkstatt hab machen lassen ein recht guter Kunde dort, alle 6000 km sag ich quasi hallo.

UPDATE:
Hab nochmal nachgerechnet und das Serviceheft angeschaut. Ende April 2008 waren 4.500 km auf der Uhr, jetzt ca. 17.500 km. Gekauft hab ich sie Mitte Oktober 2007 mit 800 km. Also fallen ca. 2.500 km an 2007. Ich schätze mal dann waren das 2.000 km bis Ende April 2008, macht ca. 15.000 km in 2008. Wow.

Gerade über MotoBrief.TV (auch eine Internet Motorrad-Sendung) gefunden: Twist the Throttle vom Discovery Turbo Channel. In jeder Folge wird eine Firma aus dem Motorradbereich, ihr Bikes bzw. Produkte und ihre Geschichte vorgestellt. Also zB. die Motorradhersteller, aber auch Firmen wie Alpinestars. Leider kommt man auf der Website um die Werbung nicht drumrum und sie haben die Folgen in 3-10 Minuten Abschnitte zerstückelt, aber ansonsten interessant.. wenn man den typischen Discovery-Channel Erzählstil aushält.

Und wie immer juckts einen in den Fingern wenn man Bikes beim fahren sieht.. warum muss nur der Winter vor der Tür stehen?

Weihnachten war für mich dieses Jahr im Oktober, der Frustkauf schon vor Monaten getätigt. Die Geschenke brachte der DHL-Mann in Gelb und nicht in Rot. Alle werden mich für verrückt erklären, so be it! :)

Mal sehen wann ich Zeit finde das gute Stück an die SV zu schrauben. Hoffentlich ist er mir nicht zu laut, sonst kommt er wieder weg. Ich mag ja kernigen Sound, aber die Ohren sollten einem nicht abfallen.

Auf ein bollerndes Weihnachtsfest!

Achso: YouTube Sound-Check (nicht von mir)

Ich persönlich schaue ja kein Fernsehen mehr bis auf mal Abends im Hotel bei einer Tour oder alle paar Wochen mal den Tatort im Ersten. Angesichts der fülle der Informationsquellen im Internet brauchts das auch nicht mehr, Nachrichten gibts im Internet schneller und bei Bedarf auch mit selbst recherchierten Hintergrundinfos.

Aber natürlich sucht man sich auch ab-und-zu seine Unterhaltungsangebote, zum Beispiel Motorradsendungen. Sowas gibts im deutschen Fernsehen aber eigentlich nicht. Im Internet schon.

Ganz vorne dabei ist natürlich mopeten.TV (Folge 39 ist raus), aber jetzt hab ich durch Zufall “Superbike School UK” gefunden, die Sendung läuft wohl in UK auf Motors TV und erzählt vom Training dreier Teilnehmer der von Keith Code (Autor der Bücherreihe “Twist of the Wrist”) gegründeten California Superbike School bzw. dessen Ableger in UK. Vier Folgen gibt es Online zu sehen. Ich find sie erstaunlich Unterhaltsam und man kann was übers Motorradfahren lernen! Zum Beispiel den “Pick-Up”-Move!

Vorteil im Internet auch, keine Werbung und man kann auch den Trailer überspringen ;-).

Achso, apropos Keith Code. Der schreibt auch im Cornering Forum in seiner eigenen Ecke sehr interessante Artikel zum Thema Motorradfahren. Noch hab ich keins der “Twist of the Wrist” Bücher, aber ich bin stark am Überlegen mir diese zuzulegen. Passt zu “Bernt Spiegel: Die obere Hälfte des Motorrads” und das dazugehörige Übungsbuch “Motorradtraining alle Tage”, da bin ich ja eh begeistert von. Die Bücher haben mir extrem viel gebracht.

Die Materie Motorradfahren besteht halt nicht nur aus aufs Motorrad setzen und losbollern, jedenfalls nicht wenn man sich tiefergehend damit beschäftigen mag. Für mich persönlich macht das einen ganz großen Teil des Reizes dieses Hobbys aus!

Ich wohne in Berlin ja auch in einer Mietwohnung und das Motorrad muss auf der Straße stehen. Ein Haus mit Garage kann ich mir eh nicht leisten und ist in der berliner Innenstadt auch nicht wirklich erhältlich. Die Japaner dagegen haben da bessere Lösungen, sie haben Wohnungen im 8.OG in die man sein Motorrad mitnehmen kann, natürlich per Fahrstuhl.

Nach dem Erfolg der japanischen Motorräder wäre das doch auch kein so schlechtes Erfolgsmodell des japanischen Erfindungsreichtums! Wenn das noch mit dem finnischen Standard in jedes Haus eine Sauna zu bauen kombiniert werden würde, ich würd sofort den Mietvertrag unterzeichnen.

Ich bin ja großer Fan von http://slowwaydown.com/swd/, dort schreibt Florian Rolke über seine Reise mit einem 30 Jahre alten Simson Schwalbe Moped von Hamburg nach Südafrika.

Gerade ist er durch Istanbul gefahren und hatte dort lustige Begebenheiten mit den örtlichen Gesetzeshütern und der vollständig anderen Auffassung wie Straßenverkehr funktioniert. Scheinen deutliche entspannter zu sein in der Türkei was das Regelwerk angeht.

Ich beneide Florian um seine Reise!

Inspiriert von der letzten Mopeten.TV (Folge 38) über Helmkamerasystem bin ich mal wieder auf den Trichter gekommen mich umzuschauen was es da so gibt. Ich hab mir damals ja schon eine ATC-2000 von Oregon-Scientific gekauft und bin mit der aber trotz mehrerer Anläufe immer so unzufrieden gewesen das ich nie wirklich damit Aufnamen gemacht habe. Das Bild ist mies, über den Ton will ich gar nicht reden und die Anbringung hat sich als sehr unpraktisch erwiesen.

Jetzt hab ich den 2M-CAM Webshop gefunden und dort gibt es eigentlich alles was man braucht um brauchbare Aufnahmen zu machen. Zumindest kann man sich da einen Überblick verschaffen was es so an sinnvollen Möglichkeiten gibt.

Der Archos 405 scheint mir als Aufnahmegerät ausreichend, den kann man bis 16GB Speicher aufrüsten und er kann an Formaten alles was man braucht. Dazu hat er noch ein großes Display an dem man hoffentlich auch die Kamera ausrichten kann. Auf der Website wollten sie den in neu für über 100 EUR, ebay gab den im Zustand “Aufbereitet” für 50 EUR her.

Jetzt brauch ich noch einen Traveler-Adapater um einen A/V-IN zu bekommen und eine Kamera.

Brauchbare Videos gehen mit der Kamera von  2M-CAM wohl problemlos, zB. dieses.

Von Archos selbst gibt es wohl den Travel-Adapter inkl. einer Kamera für 120 EUR, ebay 90 EUR. Den Travel-Adapter einzeln gibts bei 2M-CAM für 60EUR. Die Kameras bei 2M-CAM sind natuerlich besser, schon weil man andere Objektive draufschrauben kann, Weitwinkel zB., aber kosten gleich ab 120 EUR. Mal sehen.

Update: Hab jetzt auf ebay den Travel-Adapter inkl. Kamera von Archos für 56 EUR geschossen. Das ist soviel wie Archos neu für den Travel-Adapter ohne Kamera will und halb soviel wie es sonst kosten würde. Ist zwar gebraucht aber wohl in gutem Zustand und sicherlich ausreichend für erste Videos. Nun muss ich nurnoch warten das der Kram ankommt!

Einige haben sich anscheinend köstlich über den Post bzgl. der neuen Reifen amüsiert bzw. die darin verwendete Porno-ähnliche formulierung. Freut mich für gute Unterhaltung gesorgt zu haben. :)

Für alle die es nicht nachvollziehen können: noch nicht richtig Motorrad gefahren was? Kann ich nur mal empfehlen! Ist tatsächlich Porno-artig. ;)

Alternativ: Fallschirmspringen, Bungee-Jumping oder Rafting.

Bin im Thüringer Schiefergebirge untergekommen der Ort heisst Eichicht, hier ist es Nebelig und es Regnet. Ein Einheimischer meinte es wäre so den ganzen Tag gewesen. Hoffentlich wirds morgen besser.

Beim losfahren war es auch Nebelig. Mehr oder weniger der gesamte Naturpark Altmühltal war im Nebel. Dahinter wurde es schlagartig besser und die Sonne kam raus. Überall sind die Bäume Gold-Gelben oder Orange-Rot. Sieht prima aus und macht natürlich beim durchfahren von Alleen ordentlich was her!

Leider ist die GPS Software zwischendrin abgeschmiert, so hab ich nur ein log von den ersten 135km. Bis Eichicht waren es aber nochmal min. 200km

Route in Google-Maps

Abreisen macht keinen Spass, hat es mir noch nie. Es gibt irgendwie immer ein trauriges Gefühl wenn man abreist. So auch heute, nach kurzem Frühstück hab ich mein ganzes Zeug in die Koffer verstaut und aufs Motorrad gesattelt. So richtig eine Idee wie ich fahren würde hatte ich immernoch, nur den gleichen Weg nochmal wie auf der Hinfahrt wollte ich natuerlich nicht.

Erstmal nach Osten dachte ich mir und so fuhr ich in Richtung Tuttlingen, dann viel mir der Naturpark Obere Donau auf, dort kann man prima an der Donau entlang fahren. Das versprach Kurvengeschlängel und Unterhaltung. So war es dann auch, zwischen Sandsteinfelsen von der Donau ins Land gefressen schlängelte sich die Straße durchs Tal, auf den Bergen die Herbstbunten Bäume und die Sonne am Himmel. Prächtig. Leider war das ganze zu schnell vorbei und ich musste nun ein wenig Weg nach Norden gutmachen. Als peilte ich grob Ulm an, aber so richtig gut ging das nicht. Ulm selbst war dann furchtbar, die Innenstadt ist ja sehr schön, das weiss ich von anderen Besuchen, aber der kram drumrum war nervig ohne Ende. Zersiedelt, platt, voll und gerade Straßen. Schrecklich.

Ich hab mich dann noch die B16 hochgequält, zwischen LKWs und lahmarschigen PKWs und hab dann in Donau-Wörth erfolglos bei zwei Pensionen nach Zimmer gefragt. Es ist wohl gerade Kulturfest dort. Zum Glück hab ich noch einen kleinen Gasthof weiter draussen gefunden wo ich jetzt ein prima Zimmer für 37,50 EUR inkl. Frühstück habe und mir zum Abendessen ordentlich den Bauch vollschlagen werde. 

Hoffentlich wird das Wetter morgen wieder so genial wie heute, ich konnte den ganzen Tag die Sommerhandschuhe anziehen. Ziel für morgen ist noch nicht klar. Aber gen Norden muss ich, das ist klar!

Route im Google-Maps

Nachdem die Fahrt in die Vogesen dem Hinterreifen den Rest gegeben haben und ich mit sichtbarem Metall am Hinterrad nicht nach Berlin zurückfahren konnte, habe ich den Montag damit verbracht über die lahme GPRS Internet-Verbindung lokale Reifenhändler zu suchen und Telefonisch nach ihren vorrätigen Reifen zu befragen. Natürlich wollte ich unbedingt nicht irgendwas haben, sondern dann auch gleich die Michelin Pilot Road 2CT. 

Die ersten drei Händler in der Gegend meinten sie hätten nix, nur den Vorderreifen oder nur den Hinterreifen. Den jeweils anderen könnten sie bestellen, Lieferzeit: 2-3 Tage. Das war natürlich unbrauchbar. Dann rief ich bei Motorrad Pfefferle in Münstertal an und der Chef persönlich meinte dann er hätte zwar nur einen passenden Vorderreifen da, könne aber bis Dienstag Mittag den dazu passenden Hinterreifen besorgen. Der Preis war mit 304 EUR inkl. Alreifenentsorgung und Einbau mehr als okay und so verabredeten wir uns für Dienstag ab 13:00 Uhr.

Am Montag Abend machte ich mir dann Sorgen ob ich mit dem angeschlagenen Hinterrad überhaupt noch die 50km vom Schluchsee bis zum Münstertal schaffen würde, zumal die Strecke dorthin recht anspruchsvoll und kurvig ist. Dazu geht sie noch über den Feldberg-Pass in 1200m Höhe. Da schneit es zu dieser Jahreszeit gerne mal!

Ein Anruf beim ADAC und der Nachfrage ob man mich vielleicht transportieren könnte, erbrachte dann die Erkenntnis das der ADAC einem nur hilft wenn man die Panne schon hat und das sie einen dann nur 25km weit abschleppen. Aha. Zumindest gab mir die nette Dame am Telefon noch zwei Telefonnummern lokaler Abschleppfirmen die für den ADAC arbeiten und so ging ich mit dem Vorsatz diese am Dienstag morgen anzurufen und einer gewissen Angst das Motorrad nach Müstertal fahren zu müssen ins Bett.

Am Dienstag morgen erbrachte der Anruf bei den besagten Firmen das sie für die Aktion locker 300 EUR haben wollen würden und den Tipp doch einfach ein Loch in den Reifen zu machen damit der ADAC tätig werden würde. So nicht, dachte ich mir und schwang mich wagemutig nach dem Frühstück auf die SV. Dann eben langsam und mit viel Gefühl die 50km fahren.

Glücklicherweise war das Wetter ideal, blauer Himmel, Sonne, kaum Wind. Ich fuhr also alle Beschleunigungsspitzen vermeidend die B500 in Richtung Feldberg, dann den Feldberg hinauf und wieder hinunter. Bog dann vor Schönau in Richtung Münstertal ab und schlängelte mich den Berg hinauf und dann ins Münstertal hinab. Alles langsamer als sonst, sehr touristisch und mit viel Zeit auch mal ein Blick auf die wunderbare Landschaft zu werfen.

Nach ca. einer Stunde fahrt rollte ich gegen 12:40 Uhr auf den Hof von Motorrad Pfefferle, kaufte mir ein Eis, setzte mich in die Sonne und wartete zufrieden das ich heil angekommen war das die Mittagspause zuende ging.

Um 13:00 Uhr rollte das Werkstatttor hoch und der recht junge Mechaniker begrüßte mich, der Chef war dann auch zur stelle und so schoben wir die SV auf die Hebebühne um ihr endlich die neuen Reifen zu verpassen.

Das Schrauben war dann sehr lustig, ich schaute dem Mechaniker die ganze Zeit auf die Finger, lies mir alles mögliche erklären und er erzählte mit einer ruhigen Gelassenheit was er da genau tat wie ich sie eigentlich nur von gut abgehangenen Mechanikern kenne. Das hier und da mit anpacken und selbst einsauen machte Spass. Eine gute Stunde später hatte die SV dann neue Füsse und ich 304 EUR weniger auf dem Konto, sowie der Mechaniker 5 EUR mehr Trinkgeld in der Tasche.

Nach dem losfahren vom Hof lies ich es langsam angehen, merkte aber sofort das die neuen Reifen Vertrauen gaben und ich das Motorrad kaum mehr kraftvoll in den Kurven am Lenker drücken musste sondern das es leichtfüßig und willig genau das tat was ich ihm befahl. Kurs setzen und durchpfeilen, fantastisch. Die 50km Rückfahrt war so angenehm das ich mich dazu entschloss einfach die 200km Einfahren, das man ja neuen Reifen gönnen soll, gleich zu absolvieren. Die Reifen wurden warm, der Motor wurde warm und ich wurde warm, bis ich ganz tief im Motorrad sass, die Kurven elegant und spielerisch von der Hand gingen und ich mit der SV in ihrem natürlichen Revier um die Ecken hetzte. Es war wie ein Sog, eine endlose Linie aus Kurven von der man nicht genug bekam. Dann irgendwann riss mich das blinkende Tanklicht aus dem Flow, ich war ca. 200km gefahren und so steuerte ich dann doch den Heimathafen an. Unglaublich.

Morgen gehts dann leider Richtung Berlin, ein letzter Ritt durch den Schwarzwald, man soll ja immer aufhören wenn es am schönsten ist. Keine ahnung wie ich fahre, es wird sich schon ein Weg auftun, so wie immer. Drei Tage hab ich Zeit. Am Wochenende will ich wieder, nein muss ich wieder, in Berlin sein. Grossstadt, Ampeln, 50-limit, endlose Geraden. Mir graut es.

 

Hinfahrt:

Nachträglich hier noch was zur Fahrt durch die Vogesen am Wochenende. Die Vogesen zeichnen sich dadurch aus das sie im Gegensatz zum Schwarzwald nicht nur in Frankreich liegen, nein sie haben sich auch einen Grossteil ihres Laubwaldes bewahrt! Wie unsere französischen Nachbarn das gemacht haben weiss ich allerdings nicht, entweder sie haben das ganze nicht so abgeholzt wie wir das in Deutschland gemacht haben oder sie haben sich für die richtige Form der Aufforstung entschieden

Ursprünglich war auch der Schwarzwald und auch andere Mittelgebirge Deutschlands mit Laubwald bedeckt. Erst die Abholzung durch den Menschen, vor allem als Brennholz bzw. zur Herstellung von Holzkohl die dann in Eisenhütten verbrannt wurde und die Wiederaufforstung durch Nadelholzbäume führte zu dem jetzt vorherrschenden Bild vom Nadelwald in unseren Mittelgebirgen.

Der Grund ist einfach: Nadelbäume wachsen schneller und recht gerade. Das hat den Vorteil das man das Holz besser zum Bauen verwenden kann und es schnell grosse Mengen davon gibt, leider hat es auch den Nachteil das schnell wachsendes Nadelholz nicht die Qualität eines lange wachsenden Laubbaumes haben kann. Man schaue sich nur mal alte Schränke aus Eiche an und vergleiche sie dann gegen Schränke aus Kiefer oder so. Nun werden ja inzwischen Schränke eh aus Pressholz-Platten und dergleichen hergestellt, aber der Nadelwald bleibt natürlich und auch die Aufforstung mit Laubwald ist langwierig, wird aber zumindest versucht.

Für mich als Touristen hat das der Nadelwald den Nachteil das er einfach nicht so schön aussieht wie ein Laubwald. Vor allem jetzt im Herbst. Der ach so Grüne Schwarzwald macht einfach nix her gegen die Gold-Gelben und Orange bepunkteten Vogesen! Na gut, seien wir fair. Auch im Schwarzwald gibt es inzwischen stellenweise wieder Laubbäume und das sieht gerade jetzt im Herbst auch fantastisch aus.

Aber zurück zum Wochenende.. wir sind ca. 130km von Schluchsee gefahren, die ersten Kilometer hat es aus Kübeln gegossen und es wollte auch nicht mehr aufhören. Wir hatten uns zum Glück schon sämtliche Regenklamotten Zuhause übergeworfen und waren somit bestens vorbereitet. Hinter Freiburg brach dann aber der Himmel auf und die Sonne kam raus. Im Sonnenschein fuhren wir über die Grenze, lange Brücken über den Rhein, nach Frankreich. In Colmar warfen wir dann erstmal die jetzt überflüssigen Regenklamotten ab und gönnten uns in einer Brasserie die mit hunderten von Quitscheenten dekoriert war einen Cafe Crema zur Aufwärmung.

Colmar ist ganz nett, aber total von Touristen wie uns überlaufen. Die Innenstadt war rappelvolle, zum Glück kann man Motoräder immer irgendwo Parken und so mussten wir uns nicht mit den Autofahrern um einen Stellplatz in einem Parkhaus kloppen. 

Als wir vom Cafe zu unserem Motorrad zurückkamen stellte ich mit Erschrecken fest das sich ein dicker Riss parallel zur Laufrichtung auf einer Stelle meines Hinterreifens aufgetan hatte. Der Reifen war also kurz vorm Exitus, von Mindestprofilmenge brauchte man nix mehr zu erzählen. Trotzdem entschieden wir uns noch weiter zu fahren um wenigstens noch ein Hotel für die Nacht zu suchen und so schlengelten wir uns auf der Weinstraße durch das Elsas das mit der Sonne und angenehmen Temperaturen klarmachte warum dort der Weinbau so verbreitet ist. 

Die Vogesen erklommen wir dann bis Orbey und hielten dann schliesslich bei einem Hotel im schönen Ort Pairis. Das letzte Zimmer des Hauses war dann kurzentschlossen unseres und der Tisch zum lecker den Bauch vollschlagen war auch für den Abend reserviert. Beim Abstellen des Motorrades viel mir dann leider auf das der Riss im Hinterrad sich inzwischen vollständig von Gummi befreit hatte und sich die französischen Strassen mit ihrem griffigen aber sehr rauem Belag bis aufs Metall durchgearbeitet hatten. Verdammter Mist, das sah nicht gut aus!

Aber Egal, nach einem kurzen Spaziergang mit der oben schon ausgeführten Feststellung zum Thema Laubwald in Mittelgebirgen und der kurzen Versuchung einen Immobilienmakler zwecks Kaufes eines schicken Hauses in örtlichen Tal anzurufen, gab es dann auch endlich etwas zu Essen. Ich entschied mich für das Vier-Gänge Menü und die beste Sozia von allen für das nächst kleinere 3-Gänge Pendant. Dazu noch eine Flasche Wein aus der Region und das große Fressen konnte losgehen. Leider überzeugten uns die Gänge nicht so ganz was Beilagen und Dekoration angingen, das Essen konnte einfach unseren Erwartnungen nicht standhalten, was nicht heist das es schlecht war, aber für den verlangten Preis hielt es einfach nicht was es versprach.

Vollgefressen ging es dann auch gleich ins Bett, zum Glück kein französisches Bett mit nur einer Decke, sondern getrennte Decken! Blöderweise bestanden die Kopfkissen aus einem harten Klotz Schaumstoff der sich kein Stück in eine brauchbare Form bringen lies und so schliefen wir die Nacht ohne Kopfkissen und in meinem Kopf nagte der Gedanke an den verschlissenen Hinterreifen..

Rückfahrt:

Nach einer eher schlecht geschlafenen Nacht und dem recht guten französischen Frühstück, es gab Brötchen und nicht nur Croissants, erwarteten uns die Vogesen mit blauem Himmel, aushaltbaren Temperaturen und Sonne. Wir zwangen uns also wieder in unsere Klamotten um trotz des Reifens wenigstens noch ein bisschen von dieser schönen Gegend zu sehen.

Unser erstes Ziel war eine Bonbon-Fabrik in Habeaurupt, leider mussten wir vor Ort feststellen das diese am Sonntag natürlich geschlossen ist und so gab es keine Süssigkeiten für uns, schade.

Wir schlängelten uns weiter auf eher drittklassigen Nebenstrassen durch Täler und verpassten dann die Abfahrt auf die D430. So gelangten wir eher aus Zufall nach Col de la Schlucht. Dort oben, immerhin ca. 1300m hoch war es verdammt kalt und abseits der Straße lag Schnee. Im Winter ist dies ein sehr beliebtes Ski-Gebiet, im Sommer ein Eldorado für die kurvenverliebten Motoradfahrer.

In meinem Kopf nistete sich der Riss im Hinterreifen fest und so hatte ich kaum eine Chance mich um die doch sehr schöne Umgebung zu kümmern oder die kurvige Strecke zu geniessen. Verspannung und Misstrauen zogen ein, nichts was man als Motorradfahrer in irgendeiner Weise haben möchte. Ich übte mich recht oft in Lockerungsübungen um wenigstens ein Grundlevel an Lockerheit aufzubringen um die Fuhre sicher zu bewegen.

In Munster machten wir nochmal halt damit die beste Sozia von allen den von dort stammenden Münster-Käse und andere örtliche Leckereien einkaufen konnte. Ich mache mir ja nix aus Weichkäse, das ist einfach nicht mein Ding. Aber die gekaufte Wurst roch sehr lecker!

Mir machte der Reifen weiterhin Sorgen, bis Schluchsee waren es gut und gerne noch 100km. Die Fahrt durch das Elsas, Colmar bis zum Rhein kamen mir endlos vor, die Fahrt nach Freiburg und weiter durch den Schwarzwald nach Titisee-Neustadt waren eine einzige Quälerei, nur aufgelockert durch zwei Pausen zum Tanken oder Kaffee und Kuchen. 

Dann endlich kam die letzte Kurve zum Schluchsee und wir rollten Heil in die Tiefgarage der Pension. Ich stieg von der SV, setzt den Helm ab und küsste mein Motorrad als Dank das es mich und die beste Sozia von Welt doch noch heil nach Hause gebracht hatte. Ich hab meine Lektion gelernt, das nächste mal wir kein Stück vor einer größeren Tour gezögert ob das Profil noch reicht wenn dies nicht 100% sicher ist.

Eins war klar, so konnte ich nicht am Dienstag nach Berlin fahren.. aber das ist eine andere Geschichte.

Das Boule-Spiel am Abend mit der Beluchtungs-Crew des Filmdrehs war dann aber noch sehr spassig, ich scheine da ein gewisses Talent zum Boule spielen mitzubringen. Vielleicht sollte ich das in Berlin auch mal machen.

Endlich habe ich ein Internet-Cafe gefunden, Eiscafe Claudio in St. Blasien. Hier gibt es nicht nur Kaffee sondern eben auch Internet. In Schluchsee gibt es nur GPRS, elend lahm und keinerlei Internet-Cafes. Der Ort ist halt auf den Grauhaarigen-Reiseadel orientiert. Im örtlichen Hotel “Flora” hat man uns bei der nachfrage nach Internet in der Hotel-Lobby abgewiesen: “Ganz strickte Anweisung vom Chef, nur für unsere Gäste. Aus Sicherheitsgründen!”. Hätten sie auch einfach sagen können das wir nicht in die Klientel ihrer Hotel-Lobby passten!

Aber nun kann ich endlich die GPS Logs hochladen! Hier gleich mal das Log von Gestern. Da bin ich mal eben 300 km durch den Schwarzwald geheizt und hinter jeder Kurve wartet die nächste!


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Um acht klingelte der Wecker, ich hatte nicht besonders gut geschlafen da es verdammt kalt war und mir die ganze Nacht kalt war. Eine heisse Dusche brachte immerhin eine gewissen Wachheitsgrad und so fing ich an schonmal vor dem Frühstück meinen Kram zusammen zu packen. Draussen war es grau und nass, der Wetterbericht hatte auch keine erfreulichen Aussichten für den Tag zu bieten.

Das Frühstück war okay, konnte jedenfalls nicht meckern. Nur Saft gab es keinen.  Nachdem ich mich umgezogen und das Motorrad trocken gewischt hatte, sattelte ich in Richtung süden. Als grobes Ziel hatte ich mir ja Würzburg ausgesucht und wollte durch die Rhoen fahren. Eigentlich ists da ja sehr schön, nur leider sah ich davon nicht besonders viel denn alles hin mit dicken Nebelfedeln zu.

Nach der Rhoen besserte sich das Wetter wesentlich, stellenweise kam sogar etwas sonne zum vorschein. Ich hab dann die Bundesstrasse gewählt um nach dem ganzen geierere durch die Rhoen mal ein bisschen Tempo zu machen. In Würzburg hat mich nichts wirklich gehalten, mir war noch nicht genug Strecke zurückgelegt. Die B19 versprach mir Schwäbisch Hall, warum also nicht.

In Schwäbisch Hall angekommen kämpfte ich mich durch die Innenstadt, total unklares Verkehrssystem, Feierabendverkehr und nirgends mal einfach ein Schild auf dem steht “Pension hier lang”. Am Holzmarkt hab ich dann angehalten und bin in den erstbesten Gasthof gegangen. Draussen hatte es wieder angefangen zu regnen und nach ca. 350km Strecke hatte ich keinen Bock mehr. Zimmer, 40 EUR, Frühstück um neun. Fertig. Beim abladen vom Motorrad ist mir dann noch mein Helm runtergefallen. Hat jetzt eine dicke Schramme, scheisse.

Zu Fuss hab ich dann noch die Innenstadt erkundet, die ist eigentlich ganz schön wenn man nicht durch fährt. Mein Magen hing mir in den Kniekehlen und mir wurde schon ganz schwummerig vor Hunger. Aber ein Restaurant war schnell gefunden. Es gab Schweinemedaillons Stuttgarter Art mit Spetzle. Was sonst!

Das komische am Motorrad-Reisen im Herbst ist, das man so bis ca. 17:00 fährt und dann Hotel sucht, einfach weil es dann relativ schnell dunkel wird und der Magen knurrt. Das bedeutet aber das man schon um 18:00 Uhr irgendwo was zu essen will. Damit ist man meist der erste im Restaurant. Wenn man dann fertig gegessen hat kommen die normalen Gäste und wenn man dann Zahlt und vor die Tür geht ist in die Städten niemand unterwegs. Alle sitzen jetzt beim Essen, kein Wundern, denn dann ist es auch 20:00 Uhr. 

So sitze ich jetzt schon wieder auf meinem Hotelzimmer und schaue in die Glotze.  Achja, hier ist GSM Mangelware, im gesamten Hall habe ich nicht mehr als zwei Balken Empfang. Traurig. Ergo gibts GPS Log heute auch nicht.

Morgen ist es nicht mehr weit bis zum Schluchsee, endlich! Das Wetter soll auch wesentlich besser werden und so hoffe ich  eine entspannte Fahrt mit schönen Strecken bei sonnigem Wetter machen zu können. Die ein oder andere Kurvenstrecke nehme ich auf jedenfall noch mit!

 
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Um neun aufgestanden und kurz gefrühstückt fing ich an meine Sachen zu packen und habe beide Koffer randvoll gestopft. Ein wenig eng wurde es weil ich statt der leichten Sneakers meine Boots mitgenommen habe, denn im Schwarzwald ist die Zeit für Sommerschuhe wohl schon vorbei!

Voll beladen hab ich mich dann auf den Weg gemacht, dieser war ja schon bekannt von der Rückfahrt aus dem Harz. Ich hab auch an vielen stellen ein “Ah, hier bist du!” Gefühl gehabt. Die Sonne schien stellenweise und es waren die gesamte Fahrt über angenehme Temperaturen, nicht zu kalt und nicht zu warm.

Von Quedlinburg bin ich nach Thale gefahren und dann auf eine Straße nach Treseburg und Altenbrak an der Bode entlang. Was soll ich sagen, Volltreffer. Die Straße führt durch im Bodetal durch Wälder die jetzt anfangen im herbstlichen Tönen zu Leuchten, dazu schien die Sonne durch die Bäume und verdampfte Wasser von der schmalen Straße. Vom nassen Laub und Wasser auf der Straße eingeschüchtert fuhr ich mit max. 50km/h durch das Tal so das ich genügend Zeit hatte mich umzusehen. Es war zum schreien malerisch schön. Nichts was man mit Bilder festhalten könnte! Da muss ich dringend nochmal hin. Gut das ich weiss wo es ist, denn leider hab ich vorher vergessen mein GPS wieder zu aktivieren, das ist mir erst danach aufgefallen.

Aber auch dieses Tal war mal zuende und ich wollte ja noch nach Nordhausen, was für eine blöde Idee. Aber voher ging es noch durch Hasselfelde. Da stand ich an einer Ampel und es macht *klick* Die Kreuzung kennst du! Und tatsaechlich kam dann auch die Stammtanke der Harztour auf der rechten Seite, jetzt hätte ich problemlos nach Sorge unsere Unterkunft gefunden. Toll. Aber ein bisschen weiterkommen wollte ich noch.

Nordhausen steht im so starken Kontrast zu dem wunderschönen Bodetal. Industriegebiete, Ampeln, Stau, Umleitungen. Ekelhaft. Auch eine Unterkunft fand ich nicht, jedenfalls nix was mich ansprach. Also bin ich kurverhand weitergefahren, nach Sondershausen. Auch nicht besonders schön auf den ersten Blick aber zumindest Touristisch orientiert.

Als ich an den Straßenrand fuhr um mich zu orientieren wo denn jetzt die Pension wäre die dauernd auf grünen Schildchen ausgezeichnet war, hielt neben mir ein örtlicher  Biker auf seiner Harley und fragte mich freundlich was ich denn suche. Als ich meinte das ich eine Unterkunft suche sagte er knapp “Fahr mir hinterher!”. Er lieferter mich dann ein paar Straßen weiter bei einem Jugendhotel ab und meinte hier solle ich es mal versuchen. Ich bedankte mich und grüßte Knapp als er wendete und mit seiner Harley wieder an mir vorbeidonnerte. Biker eben, die halten zusammen und man hilft sich.

Ein Zimmer war schnell gefunden und kostet mit Frühstück 30 EUR, keine Ahnung ob das jetzt besonders Preiswert ist, interessiert mich aber auch nicht sonderlich. Ich war froh was zum schlafen zu haben. Zum Essen bin ich dann in die Innenstadt gelaufen, neben die alten Häusern hat auch Sondershausen sich einen neumodischen Klotz “Einkaufsgallerie” genannt in die Innenstadt gerammt. Furchtbar, Stadtplaner müssen alle was an der Waffel haben. Zu Essen gabs dann Schnitzel im alten Postkrug mit eigener Fleischerei. War aber trotzdem nicht so der renner. 

Jetzt sitze ich auf meinem Herbergszimmer und habe alle Karten auf dem Fussboden ausgebreitet, damit ich mal einen groben Überblick kriege ich welche Richtung ich so muss. Morgen ist wohl Tagesziel Würzburg, obwohl das keine 300km sind. Mal schauen wo ich lande. Um 09:00 Uhr gibts jedenfalls Frühstück!

GPS Log muss ich morgen nachreichen, leider gibts hier nur GPRS und das hochladen würde ewig dauern!

Tour in Google-Maps