Alles begann in den dunklen Zeiten am Anfang diesen Jahres. Auf einer der üblichen Plattformen tauchte eine Motorrad für kleines Geld auf.. so gehen glaube jede Menge Geschichten los. Es handelte sich um eine verunfallte Ducati Monster 600 der ersten Generation. Kurz gingen wir die Inventarliste der in der Werkstatt vorhandenen Teile durch, überlegten was an dem Motorrad nach dem Sturz so kaputt sein könnte und stellten mutig und entschlossen fest: eigentlich haben wir alles da!

Irgendwo las ich mal den Satz, die günstig gekauften Ducatis sind die teuersten. ;)

Jedenfalls machten wir uns zu zweit im Van nach einem kleinen Telefonat mit dem Verkäufer auf den Weg. Geht doch nichts über einen Road-Trip! Auch um sich von dem anbahnenden Unheil da draussen in der Welt abzulenken. Vier Tage später sollte es wieder Krieg in Europa geben.

Beim Verkäufer angekommen schauten wir uns das gute Stück etwas näher an und erfuhren auch den Grund des Sturzes. Der Herr war keine 500m von seiner Garage entfernt in ein Reh gefahren, das Reh hat es nicht überlebt und der Fahrer samt Motorrad hat es auf die Klappe gelegt.

Auch sonst war das Motorrad in so einem naja Zustand. Jemand hatte den Rahmen in eingebautem Zustand mit der Spraydose lackiert, die Bremssättel vorne wie hinten auf die gleiche Art in rot und der Lack des Tanks war auch von fragwürdiger Qualität. Aber gut, das floss halt in die Preisverhandlungen ein und so wurde man sich einig, das Motorrad in den Van verladen und wir fuhren in die Abenddämmerung davon… und keine 500m von der Garage entfernt sprang ein Reh über die Fahrbahn! Axels Reflexe retteten dem Reh das Leben und auf der Rückfahrt beim grübeln wie wir denn unseren Neuzulauf wohl nennen kam uns die Idee: Bambi!

Und ja, bei uns hat Bambi seine Mutter getötet. Warum auch nicht, oder was meint Ihr.. wäre sonst je ein berühmter Film draus geworden? ;)

Über das restliche Jahr zog sich das zerlegen, säubern, reparieren und vor allem das Neuanschaffen von Teilen hin. Ums mal klar zu stellen, das sollte keine Concourse-Restaurierung werden. Bambi ist einfach nur zum Fahren da und sollte ganz klar ein gemeinschaftlich beschraubtes und dann gefahrenes Projekt werden. Egal ob Stadt zu oller Jahreszeit oder zum mal einen Nachmittag über Brandenburger Landstraßen bollern. Ich selbst will damit mal wieder ein bisschen auf der Straße fahren.. gucken ob mir das noch Spaß macht.

Leider stellte sich raus das der Rahmen doch einen Hau am Lenkanschlag hatte, was zwar gefixt werden konnte, aber leider war die Lackierung so scheisse das wir nicht mal aufs einigermaßen ansehnlich machen keine Lust hatten. Also kam ein neuer Rahmen.

Der Motor hat das übliche Kolbenkippen der alten 600er Motoren, war mal Randvoll mit Sprit vollgelaufen weil der Unterdruckbenzinhahn hinüber ist und war auch sonst nicht so… aber moment, da steht ja noch der alte 600er von Krümel unterm Tisch! Das zog Änderungen am Kabelbaum nach sich etc.pp.

Die Gabel war natürlich eh leicht Krumm, aber Axel hatte in seine Shyster eine 848 Gabel gesteckt, wodurch wir noch eine voll einstellbare 900SS Gabel da hatten. Die wanderte also nebst zweiter Bremsscheibe und zwei Bremssätteln in die Gabelbrücken. Brems- und Kupplungspumpe fanden sich auch im Regal.

Die Delle im Tank spachtelte Axel zu, zur Kaschierung kam Folie oben drauf. Der Vergaser wurde Grundgereinigt, zerlegt, angeschrien, verflucht, durch weitere erworbene Vergaserteile vervollständigt und funktioniert jetzt gut und nach nur 8 Monaten Geschraube und Gefrickel bekam Bambi TÜV mit allem eingetragen was wir uns so ausgedacht hatten.

Die Seite der Hoffnung

Nachdem ich noch schnell die Anmeldung gedeichselt hatte, in Trauerspiel in Berlin, war heute die erste Tour! Zusammen bollerten wir vom Hof, anfangs noch zaghaft weil das Standgas noch nicht 100% passt bzw. so ein Vergasermotorrad halt auch einfach ein Weilchen Choke braucht. Aber nach dem Tanken ging es raus nach Brandenburg. Ich muss sagen, das Ding macht total Spaß! Man denkt bei 50 PS wäre das vielleicht nervig und elend, aber ich weiss gerade gar nicht so recht ob es mehr braucht!? Klar, Axel zog auf der 1100er Hyper schnell davon, aber die meiste Zeit ist man auf der Landstraße hinter einem Auto oder kurz vor einem, damit man wieder hinter einem ist.. oder es ist eh 60-70-80. Also, geht schon. Bambi trötete jedenfalls fröhlich aus der Airbox, das Fahrwerk funktionierte trotz total durchgelatschtem Federbein erstaunlich gut und das was es in Brandenburg an Kurven gibt, schnupfte man damit locker weg.

Die Seite das Kampfes

Ich bin jedenfalls sehr zufrieden mit dem was wir da gebaut haben und der Weg dorthin war auch lehrreich und interessant. Wer will da schon auf die Investitionen gucken? Sagen wir es so, für den gleichen Preis hätte es 600er mit fertigem TÜV gegeben.. aber wer weiß was da wieder alles dran zu machen gewesen wäre. :)

Ein paar Dinge müssen wir natürlich noch fixen und verbessern, irgendwas ist ja immer…

Nach einem entspannten Samstagsfrühstück mit der Familie hab ich mich gegen 12 Uhr ins Auto gesetzt und bin bei bestem Sonnenschein gen Magdeburger Börde gefahren. Da am 3. Oktober ja Feiertag ist und somit das Wochenende schon am Donnerstag Nachmittag angefangen hatte, waren so gut wie keine Autos auf der Autobahn und ich konnte quasi die komplette Strecke durchheizen. Gegen 14 Uhr kam ich in der Motorsport Arena Oschersleben an.

Am Eingang hab ich dann meine 12,50 EUR Eintritt dagelassen und machte mich auf die Suche nach der Box von Meister Kämna. Ich war mit Twinmaster aus dem Ducati1 Forum verabredet und wusste das sein Motorrad dort mit in der Box steht.
Das Mopped war dann auch schnell gefunden und einen Anruf später hatten wir uns dann ebenfalls gefunden. Uli ist ein echt netter Typ und hat sich über die Jahre Stück für Stück einen schicken 2V Renner auf der üblichen 999 Basis mit einigen Teilen von der Kämna Demon aufgebaut.

Die Demon von Kämna ist ein tolles Gerät! Bzw. ist es ein toller Umbau/Teilesatz. Es gib ihn als normale Demon oder Demon EVO. Erstere basiert auf dem Rahmen einer 749/999 inkl. Fahrwerk, letztere bringt dann noch einen eigenen Chrom/Molybdän Rahmen mit und bedient sich wiederrum beim 749/999 Fahrwerk. Herz des ganzen ist dann jeweils ein Ducati Zweiventilmotor, meistens die 1078ccm Variante aus Hypermotard oder Multistrada oder eben das 1000ccm Gerät. Beim Motor begrenzt dann wie üblich nur der Kreditrahmen das technisch Gewünschte.

Demon EVO/R - Das maximum an Ausbaustufe!

Demon EVO/R – Das maximum an Ausbaustufe!

Natürlich kann man sich so ein Geschoss auch einfach beim Rüdiger fertig kaufen, viele Bauen sich so einen Renner aber auch einfach selber zusammen. Uli zB. hat einen normalen 999 Rahmen genommen, einen ungetunten 1078ccm Motor aus der Hypermotard eingepflanzt, einen passenden Krümmer anfertigen lassen, ein Ignitech Steuergerät verbaut und den Kabelbaum nebst Tacho der Hypermotard benutzt. Hier muss man aber dazu sagen, dass ich das hier sehr verkürzt wiedergebe. Denn wie üblich liegt der Teufel im Detail. :)

Aircooled Racer Meeting - Oschersleben 2014 - 08

Aircooled Racer Meeting - Oschersleben 2014 - 07

Auch den Desmostümper aus dem Ducati1 Forum, nebst Frau/Freundin welche ebenfalls einen Demon fährt, hab ich kennengelernt. Er ist mit seiner Ausbaustufe noch ein Stück weiter und jede Menge Details zu seinem Umbau findet man auf seiner Webseite!

Aircooled Racer Meeting - Oschersleben 2014 - 13

Ein paar Boxen weiter war noch Jako-Motorsport untergebracht. Dort konnte man sich seine Interpretation eines 2V Renners anschauen, die SuperDue. Auch ein interessantes Gerät mit spannenden Detaillösungen!

Aircooled Racer Meeting - Oschersleben 2014 - 05

Aircooled Racer Meeting - Oschersleben 2014 - 03

Nach ein bisschen gequatsche hab ich mir dann mit Uli und Richie noch ein paar Rennen angeschaut. Zuerst die Supertwins, in der auch die Demons starten, danach die ProThunder und noch die Superbike Open. Ausführliche Berichte zu den Rennen gibts natürlich wieder bei Art Motor.

Am Abend gab es dann noch gemütliches beisammensitzen im Kämna Zelt, die hatten ja eingeladen. Es wurde gequatscht, gefachsimpelt und rumgealbert. Es fällt mir immer wieder auf was für Grundverschiedene Leute Motorsport betreiben die aber eben doch irgendwo einen gemeinsamen Nenner haben und dadruch sehr harmonisch und offen im Miteinander sind.

Auch alle meine technischen Fragen an Rüdiger bin ich losgeworden, der sich wie immer Zeit für einen nimmt und geduldig alles erklärt. Nun liegt es an mir mich endlich mal für eine Marschrichtung für den Winter zu entscheiden.

"Irgendwas hat die mit dem Vergaser!" "Frag doch mal den Kämna, ich hab gehört der kennt sich mit sowas aus!" "Ach der hat doch keine Ahnung!" :D

“Irgendwas hat die mit dem Vergaser!” “Frag doch mal den Kämna, ich hab gehört der kennt sich mit sowas aus!” “Ach der hat doch keine Ahnung!” :D

Morgen setz ich mich ins Auto und fahre ca. 200 km Autobahn gen Westen nach Oschersleben in die Motorsport Arena. Da läuft gerade das BIKEtoberfest und am Samstag hat Ducati Kämna zum 2. Aircooler Racers Meeting geladen.

Da werden also alle ihre luftgekühlten Renner schön aufstellen und es darf angeschaut und gequatscht werden. Besonders interessiert bin ich natürlich, wer hätte das gedacht, an den zwangsgesteuerten 2-Ventil Ducatis.

Bisschen schade das ich meine Kiste nicht mitbringen kann, aber die steht in StVO-Kleid rum und ich hab keine Zeit die vorher wieder auf Rennstrecke umzubauen und vor allem lohnt sich der Transport nach Oschersleben nicht wenn man da nicht auch fährt.

Aber ich will mal schauen was andere da so zusammengebaut haben und mich inspirieren lassen für meinen eigenen Umbau der EVO. Ein paar Fragen an Rüdiger bzgl. meiner Kiste habe ich auch noch.

Ick freu mir schon!

Die Wettervorhersage für dieses Wochenende war für alle Gegenden nicht so prickelnd, ausser für Berlin bis zur Ostsee hoch. Da ich eh keine Lust hatte auf Harz und die Zeit von drei Tagen für weiter wegfahren zu kurz war, stand also mal ein Besuch an der Ostsee auf dem Plan.

Von Berlin über Feldberg gings durch Anklam nach Usedom. Auf der Insel wurde es tatsächlich recht frisch, aber nicht zu frisch um kurz den Strand zu besuchen und sich den Bauch vollzuschlagen.
Auf der Insel wollten wir nicht übernachten, also sind wir über Wolgast wieder aufs Festland und haben dann in einem kleinen Ort ein Hotel gefunden wo wir unser Lager aufgeschlagen haben.

Am Samstag stand Rügen auf dem Plan. Eigentlich ganz schön dort, mit den ganzen Alleen. Aber überall sind 80km/h und es stand einiges an laserbewehrten Ordnungshütern am Straßenrand. Aber so richtig Sorgen zu schnell zu sein musste man sich nicht machen, denn die Insel ist am Wochenende gut besucht und so juckelt man die meiste Zeit hinter irgendwelchen Ausflüglern hinterher welche sich penibel an die Höchstgeschwindigkeit halten.

Auch auf Rügen gab es Strandbesuch, Kaffee und Kuchen. Fähre fahren musste auch sein, wenn auch nur die ganz kurze Wittower Fähre.

Zurück auf dem Festland war die Frage wohin weiter und da ich am Sonntag rechtzeitig zum Kind bei den Großeltern wieder einsammeln sein wollte, war der Plan relativ nahe an Berlin Station zu machen. Wir haben uns dann für Waren an der Müritz entschieden und sind den direkten Weg über die Landstraßen dorthin.

Womit wir nicht gerechnet haben ist, dass es rund um die Müritz quasi keine Pensionen, sondern nur noch Hotels oder Ferienwohungen gibt! Ersteres ist teuer, letzteres ist quasi nix für eine Nacht. Also sind wir westlich um die Müritz gefahren und haben geschaut und geschaut, aber nichts zu machen. Fündig sind wir dann tatsächlich erst hinter der Bundesland”grenze” zu Brandenburg geworden, in Flecken Zechlin.

Sonntag war es dann tatsächlich nicht mehr weit, also konnten wir dann noch eine Runde über die Feldberger Seenlandschaft machen wo sich dann quasi der Kreis der Tour schloss. Rückblickend muss ich feststellen, dass Rügen und Usedom ganz nett sind, aber nochmal würde ich dort nicht mit dem Motorrad hinfahren. In der Uckermark und der Feldberger Seenlandschaft ist es mindestens genaus schön, es gibt mehr “Kurven” und vor allem: in der Uckermark gibt es kaum andere Verkehrsteilnehmer oder grüne Wegelagerer!

Zurück in Berlin war dann auch noch Zeit um die Moppeds zu Putzen, denn auf der Tour gab es wirklich jede Menge Insekten die ihr Leben an Motorrad, Helm und Kombi aushauchten. Auch die Stompgrip Pads hab ich noch aufgeklebt.

Aktuell passiert soviel (Arbeit, Kind dauernd krank etc.pp.), dass ich nicht richtig zum bloggen komme. Da gibts dann meist nur updates via twitter.

Aber ich versuche mal hier ein bisschen was zusammenzufassen.

Ich bin inzwischen mal eine 30 minütige Testfahrt mit quasi dem Stummelsetup für die Rennstrecke über die Autobahn gefahren, leider im Nieselregen. Das Ergebnis ist, auf der Rennstrecke könnte das geil werden, für die Landstraße ist mir das nix! Da baue ich wieder den SBK Lenker für dran. Auch hab ich bei der Testfahrt festgestellt das man beim Bremsen doch arg nach vorne rutscht auf dem Sitz, ich hab mir jetzt Stompgrip Pads für den Tank besorgt, muss diese allerdings noch aufkleben.

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Was ich auch ausprobiert habe ist das Ducati DDA Modul was ich glaube schon letztes Jahr fürn Appel undn Ei auf eBay geschossen habe. Da wollte ich auf der Rennstrecke auch mal bisschen Datalogging machen. Aber zum wirklichen auswerten der gesammelten Daten der kurzen Testfahrt bin ich auch noch nicht gekommen.

Bevor ich wieder auf SBK Lenker umgebaut habe, hab ich mal die obere Gabelbrücke gegen die der Monster S4 getauscht, passt 1a und der Umbau ist nicht so kompliziert wie gedacht.

Dann hab ich noch aus dem duc-forum von jemandem die Bikiniverkleidung für die 900SS gekauft und mal Testweise an meinen Umbau angeschraubt. Ein wenig nackter ist das so auf jedenfall. So cool wie die Vollverkleidung finde ich es aber nicht. Werde das aber eventuell als fallback soweit fertig machen. Falls es auf der Rennstrecke Probleme mit der Vollverkleidung gibt, kann ich sehr schnell tauschen.

Um dann auch mal Bewegtbildaufnahmen von den Rennstreckenbesuchen machen zu können, hat sich bei mir eine GoPro Hero3+ Black Edition nebst eines praktischen Saughalters von RAM eingefunden. Zum Glück teile ich mir die GoPro mit einem Verwandten der die zum Tauchen benutzen will, sonst wäre der Preis echt elend! Ich hab schon ein paar Perspektiven und Befestigungen am stehenden Motorrad ausprobiert und da könnten ganz lustige Aufnahmen entstehen. Mal sehen.

Achja, den Anhänger habe ich vorhin für alle drei Termine reservieren lassen. Für den ersten am 29.-31.05. am STC ist das auch schon bestätigt. Und nein ich habe nicht bei dem komischen Typen mit der Abmahnungsandrohung reserviert. ;)
Wenn alles klappt (Frau auf Reisen, Kind bei den Großeltern) werd ich es auch tatsächlich Ende April noch auf eine Motorradtour schaffen für ca. 3 Tage. Wo es hin geht? Ich habe keine Ahnung, muss ich mir noch ausdenken! :D

Dann gehts endlich wieder auf die Renne! Zusammen mit den anderen Verstrahlten vom Kurvenrausch auf den Spresswaldring!

Vorgestern hab ich die Anzahlung für den Transporter überwiesen, leider diesmal niemanden gefunden der mich mitnimmt. Dafür kann ich dann im Transporter pennen und muss kein Zelt mitnehmen!

Viel vorbereiten muss ich eigentlich nicht, halt wieder alles abschrauben von der EVO was nach StVO aussieht, Rennkleid an, fertig.

Und wenn alles gut geht und ich auf dem STC die Monster nicht wegwerfe, dann gehts ne Woche später noch auf Herbsttour für vier Tage weg. Noch ist bisschen unklar wohin. Aber ich denke ein Mittelgebirge, irgendwohin wo es Kurven gibt. Der D. muss doch sein neues Mopped, VTR1200, noch ein bisschen weiter einfahren und soviel Motorradfahren war dieses Jahr irgendwie noch nicht. Also bis auf ein paar Tagesrunden im berliner Vorland und der Uckermark.

Bisschen was zum einstimmen:

Ich bin zwar dieses Jahr schon gefahren, aber bisher nur mit der SV kurz durch die Stadt und mit der Monster über die Stadtautobahn. Heut ergab es sich das ich den Tag frei hatte und passend dazu der Frühling nun doch noch angefangen hat!

Also das Kind in die Kita gebracht und die mobile Lärmbelästigung aus dem Büro geschoben, kurzer Luftdruckcheck und einmal volltanken, los gings. Ganz entspannt und gemütlich, noch traue ich den Straßen nicht, teilweise sieht es draussen in Brandenburg auch aus als ob die Straßen unter Mörserbeschuss gestanden hätten, riesige Löcher, total hinüber der Belag.

Die Hausrunde war aber noch im Kopf und da ich dann schonmal im Norden unterwegs war, dachte ich ich besuche Helmut von Ducaberti in seiner neuen Werkstatt in die er letztens erst umgezogen ist. Leicht zu finden war er nicht, er hatte noch keine Zeit sich auszuschildern und das Navi wollte einen abenteuerlichen Weg über 1,4 km Sandweg nehmen!

Schlussendlich rollte ich aber auf den Hof, wirklich sehr nett gelegen mit Pferdehof drumrum. Vor dem Werkstatttor standen schon zwei Sport Classic rum und die Besitzer und Helmut waren am quatschen. Drinne hab ich mir dann den SC1000 Beastard welchen Helmut für einen Kunden aufgebaut hat angeschaut. Was soll ich sagen, eine sehr geile Karre! Echt schön geworden. Auch am Motor wurde Hand angelegt und der Ausdruck vom Prüfstand bei DSB bestätigte eine Drehmomentkurve vom feinsten!

Ich muss sagen, die Sport Classic Modelle von Ducati sind immerwieder schön anzusehen und wenn weder Geld noch Platz eine Rolle spielen würden, ich hätte so ein Ding!

Beim ganzen Gequatsche hab ich dann bisschen die Zeit verpennt und so musste ich auf dem Rückweg die Expressroute über die Autobahn nehmen, denn das Kind wollte ja auch aus der Kita wieder abgeholt werden! Kurz vor Berlin musste ich noch tanken, 13,23l liefen in den Tank rein nach knapp 230 km. Viel weiter wäre also nicht mehr gegangen, denn der Tank hat ja nur 13,5l Fassungsvermögen!

Die Änderungen am Luftfilter, Auspuss, Mapping und die zwei Zähne mehr auf dem Kettenblatt haben sich auf jedenfall gelohnt. Die Kiste geht, meiner bescheidenen Meinung nach, echt verdammt gut ab. Aber nach so einem langen Winter kommt einem vermutlich jedes Moped schnell vor! :)

Auch wenn der Bruchstrich auf meinem Kennzeichen unten eine 11 stehen hat, neigt sich so langsam aber sicher die Saison dem Ende entgegen. Umso dringender musste ich die vermutlich letzten schönen Tage dieses Jahr nochmal nutzen und mit der Monster rausfahren. Erstens wollten die neuen Sparks mal in freier Wildbahn probiert werden und dann musste ich mir ganz dringend die ganzen bunten Bäume angucken. Denn wenn der Herbst auch meist sehr feucht und isselig ist, zumindest gibt es ein wunderschönes Farbenspiel.

Also bin ich heute Mittag auf den Bock gesprungen und losgebollert. Da mein Luftdruckmessgerät im Büro am Vorderreifen nur 2,05 bar anzeigte, wollte ich an einer Tankstelle um die Ecke zuallererst mal den Luftdruck korregieren. Aber ich staunte nicht schlecht, hatten doch die Tankstellenbesitzer den undichten Luftschlauch mit Tesafilm gefixed! Gaffa hätte ich ja beinahe verstanden, aber das war nu wirklich armseelig. Kopfschüttelnd bin ich dann eine Tanke weiter gefahren. Ich hab das Messgerät jetzt immer mit dabei und pumpe meist den Reifen grob auf und lasse dann händisch wieder Luft ab, bis mein Gerät den von mir gewünschten Wert anzeigt. Diese Luftdinger an den Tanken sind echt meistens totaler Mist!

Als Runde bin ich meine normale Hausrunde gefahren und da ich dabei immer bei Ducaberti vorbeikomme, bin ich dort rangefahren um mal zu schauen was der Helmut treibt. Zur Jubiläumsparty hatte ich es ja nicht geschafft. Ich glaube wir haben dann ca. ne Stunde mit Kaffee auf seiner Couch gesessen und über Motorräder im Allgemeinen und Ducati im Speziellen gequatscht. Sehr nett, aber irgendwann muss der Mann ja auch mal weiterarbeiten und so bin ich weitergebollert. Am Ende sind dann 224 km zusammengekommen und es war eine sehr angenehme und entspannte Runde. Von mir aus kann das Wetter bis zum Frühling jetzt so bleiben!

Achso die Spark sind übrigens prima. Bollern schön tief, aber sind nicht unbändig laut. Sehr dezent aber bestimmt, möchte ich sagen. Macht Laune!

Was für ein furchtbares Wort, Päarchentour! Da fallen einem als erstes Päarchen ein die in gleicher Wanderkluft ihren Wanderurlaub verbringen. Oder in gleicher Sportkleidung joggen gehen. Gruselig.

Ich gebe zu teilweise traf das gestern auch auf mich und meine ehemalige beste Sozia der Welt zu. Beide in schwarz, beide ein XR-1100 auf dem Kopf, beide auf einem roten Motorrad welches von einem V2 angetrieben wird. Aber gruselig war es nicht, zumindest nicht für uns. Wie es den anderen Verkehrsteilnehmern erging weiss ich nicht! :)

Nachdem die Dame des Hauses ja vor ein paar Monaten ihren A-Schein gemacht hat, schon ein paar Runden alleine unterwegs war und auch im Urlaub einen Tag lang Solo durch Thüringen gekurvt ist, ergab sich gestern die Gelegenheit das Kind einen Tag lang an Oma zu verkaufen und zusammen eine Runde zu drehen.

Gesagt getan, Kind abgeworfen, ins Büro, umziehen und los. Ziel war meine Feierabendrunde durch die Uckermark. Die Runde ist gross genug, die Landschaft schön und Kurven gibt es auch. Also auf die A10 in Richtung Hamburg bis Mühlenbeck, durch Summt durch die L21 entlang. In Zehdenick auf die B109. In Templin an der Sh*ll Tanke eine kleine Rast mit Eis und Pinkelpause und danach hinter der Tanke über die Bahnschienen und durch den “Gewerbepark Süd Templin”. Hier ist auch Ducaberti ansässig. Dann auf die L216 in Richtung Gollin.

Hier ist die Frau des Hauses dann vorgefahren, ich wollt ja auch mal von hinten schauen. Ich muss sagen, das machte sie ganz prima! Zackig ums Eck und sogar bisschen flotter als beim mir hinterherfahren!

In Gollin dann auf die L100 in Richtung Mittenwalde und wieder auf die B109. Mittenwald kann mir hier wörtlich nehmen. Die Straße geht zwar recht geradeaus, führt aber durch ein sehr schönes Stück urwaldartigen Wald. Links und rechts der Straße sind große Waldsümpfe, es ist ein bisschen frisch und die Sonne kommt nur stellenweise durch das Blätterdach! In Mittenwalde dann auf die K7350.

Dies ist der neueste Teil meiner Strecke, erst beim letztenmal entdeckt. Eine brandneue bisschen schmale Straße durch die hügelige uckermärker Landschaft geht. Echt prima!

In Gerswalde auf die L242, rechts auf die L241 und dann hinter Tremmen auf die L23. In Ringenwalde gibts in der Dorfmitte einen netten “Landgasthof zum Grünen Baum“. Dort servieren Katharina und Markus Hausgemachtes aus sesonalen Zutaten der Region. Sehr Lecker!

Nachdem wir uns die Bäuche vollgeschlagen und noch ein wenig unterm großen Baum gesessen hatten, mussten wir dann aber auch weiter. Das Kind sollte ja gegen 17 Uhr wieder abgeholt werden. Also wieder rauf auf den Bock und weiter die L23 entlang nach Joachimsthal und auf die L220 um den Werbellinsee. Schöne kurvige Strecke am Ufer entlang. Leider eine 60iger Strecke. Kurz auf die B167 und dann links über die Brücke über den Kanal, K6009. Durch Marienwerder hindurch und auf die L31, dann L294 in Richtung der Autobahn. Auffahrt Lanke ging es dann auf die A11 in Richtung Berlin und Eilschritt zum Kind.

Natürlich waren wir diese Runde sehr entspannt unterwegs. Als Anfänger macht man halt zu recht auch noch ein bisschen langsam. Bei diesem gemütlich durch die Landschaft bollern musste ich immerwieder feststellen das die Uckermark ein wunderbares Fleckchen Erde ist und das ich dort echt sehr gerne bin!

Mal sehen wann wir das Kind das nächstemal verkaufte bekommen!

Tour in Google Maps