Zuletzt ein paar Abende schraubend an der 999 verbracht. So ein paar rudimentäre Pflege- und Servicearbeiten durchgeführt. Die Luftfilter kamen neu, Kühlflüssigkeit wurde aufgefüllt, Bremsflüssigkeit ersetzt und ein Ölwechsel musste auch sein. Die Riemen hab ich zumindest mal optisch begutachtet, die Kupplung habe ich vermessen und als okay befunden. Nummernschild hab ich natürlich noch dran geschraubt.

Gestern hab ich mich mit Axel dann auf eine kleine Runde durch Brandenburg gemacht, letzte Woche war ich auch schon mal kurz beim Arbeitgeber und danach kurz auf dem Berliner Ring. Ich muss sagen, das Motorrad funktioniert wirklich hervorragend! Gibt wirklich nichts zu meckern und der Motor ist wunderbar. Ist zwar “nur” die 126PS Variante, aber drückt einen problemlos in führerscheingefährdende Bereiche.

Über den Winter wird es jetzt sicherlich noch die ein oder andere Verschönerung und weitere Pflege geben. Zahnriemen sollen auf jeden Fall noch neu und auch nach dem Ventilspiel werde ich schauen.

Vor 9 Jahren kaufte ich mir eine Ducati 749S mit Motorschaden aus der später der Admiral werden sollte. Damals hab ich dafür das Motorrad zerlegt und geschlachtet, ein paar Teile habe ich tatsächlich immer noch davon rumliegen.

Später kaufte ich dem selben Menschen vor 5 Jahren Krümel ab, und jetzt war ich am Wochenende genau bei eben jenem Menschen wieder, weil er eine 999 aus 2003 mit 22229 km auf der Uhr für einen Bekannten los werden wollte.

Der Preis war mehr als fair, das Vertrauen zu dem Verkäufer eh da und so wanderte nach kurzem Motor anwerfen und grobem drüber schauen und drauf setzen das Gerät ohne Probefahrt in den Transporter.

Moment mal, werden jetzt einige fragen, was will der Typ denn mit noch einem Motorrad?! Die Antworten darauf sind:

  • verstehe die Frage nicht
  • ich sage nichts ohne meinen Anwalt
  • weiß ich doch auch nicht!

Nein aber mal im Ernst, es ist mir klar dass das keinen Sinn macht noch so eine Rakete zu besitzen und deswegen werde ich mich über kurz und hoffentlich nicht lang vermutlich auch vom Blauwal trennen müssen.

Als ich mich beim Moped beschauen auf die 999 setzte, kam ich mir jedenfalls sofort zuhause vor (kein Wunder, der Admiral ist ja quasi das gleiche Chassis) und im Gegensatz zur RSV Mille kommt einem die 999 zierlich und schlank vor, agil gar! Dabei stand das Motorrad nur. Auf der RSV kam ich mir immer ein bisschen.. klein vor?

Aber erstmal steht eh die Ummeldung an und eine kleine Runde sauber machen, den im Motorrad sind jede Menge Spinnweben und Laub unterwegs. Bevor ich damit eine Runde drehe will ich auf jeden Fall das Öl wechseln, die Bremse checken und Bremsflüssigkeit austauschen. Sicherlich auch noch so ein zwei andere Sachen überprüfen. Man kennt das ja. Dann versuche ich noch einen schönen Herbsttag zu erwischen um damit zu fahren und dann schauen wir ob der erste Eindruck sich bestätigt.

Einen Namen hat das Gerät übrigens noch nicht..

Vor ein paar Wochenenden schon folgte ich einer spontanen Eingebung ins Brandenburger Umland und kam mit einer 2001er Aprilia RSV Mille wieder nach Hause. Das Gerät hat ca. 53.000 km auf der Uhr, ist aber, zumindest auf den ersten Blick, in sehr gut gepflegtem Zustand.

Klar gibts ein paar Dinge zu tun, zB. hab ich schon neue Bremsscheiben und Beläge organisiert, denn die Scheiben sind die originalen ab Werk und keine zehntel Millimeter vor Verschleißmaß. Die Reifen sind nicht mehr die frischesten. Das ein oder andere muss ich noch checken und sicherlich werden noch ein paar Service-Items dazu kommen. Aber große Umbauten gibt es erstmal nicht.

Der Plan damit ist, ein bisschen auf der Straße damit zu fahren (im März braucht sie noch neuen TÜV und ja ich weiß eigentlich wollte ich das nicht mehr.. hab ich aber schon mit Bambi damit gebrochen) und sie dann mal über die Rennstrecke zu jagen um zu schauen wie einem so ein 128 PS Gerät so taugt. Ursprünglich hatte ich mich, schon letzten Herbst, nach einer Ducati 848 umgesehen, aber die werden selbst für runter gerockte Exemplare für unglaubliche Preise gehandelt das man keine Lust hat so etwas “mal auszuprobieren”. Klar ist die RSV älter, schwerer (218kg) und nicht so agil. Aber die RSV war halt dagegen günstiger als eine Monster 600.

Alles begann in den dunklen Zeiten am Anfang diesen Jahres. Auf einer der üblichen Plattformen tauchte eine Motorrad für kleines Geld auf.. so gehen glaube jede Menge Geschichten los. Es handelte sich um eine verunfallte Ducati Monster 600 der ersten Generation. Kurz gingen wir die Inventarliste der in der Werkstatt vorhandenen Teile durch, überlegten was an dem Motorrad nach dem Sturz so kaputt sein könnte und stellten mutig und entschlossen fest: eigentlich haben wir alles da!

Irgendwo las ich mal den Satz, die günstig gekauften Ducatis sind die teuersten. ;)

Jedenfalls machten wir uns zu zweit im Van nach einem kleinen Telefonat mit dem Verkäufer auf den Weg. Geht doch nichts über einen Road-Trip! Auch um sich von dem anbahnenden Unheil da draussen in der Welt abzulenken. Vier Tage später sollte es wieder Krieg in Europa geben.

Beim Verkäufer angekommen schauten wir uns das gute Stück etwas näher an und erfuhren auch den Grund des Sturzes. Der Herr war keine 500m von seiner Garage entfernt in ein Reh gefahren, das Reh hat es nicht überlebt und der Fahrer samt Motorrad hat es auf die Klappe gelegt.

Auch sonst war das Motorrad in so einem naja Zustand. Jemand hatte den Rahmen in eingebautem Zustand mit der Spraydose lackiert, die Bremssättel vorne wie hinten auf die gleiche Art in rot und der Lack des Tanks war auch von fragwürdiger Qualität. Aber gut, das floss halt in die Preisverhandlungen ein und so wurde man sich einig, das Motorrad in den Van verladen und wir fuhren in die Abenddämmerung davon… und keine 500m von der Garage entfernt sprang ein Reh über die Fahrbahn! Axels Reflexe retteten dem Reh das Leben und auf der Rückfahrt beim grübeln wie wir denn unseren Neuzulauf wohl nennen kam uns die Idee: Bambi!

Und ja, bei uns hat Bambi seine Mutter getötet. Warum auch nicht, oder was meint Ihr.. wäre sonst je ein berühmter Film draus geworden? ;)

Über das restliche Jahr zog sich das zerlegen, säubern, reparieren und vor allem das Neuanschaffen von Teilen hin. Ums mal klar zu stellen, das sollte keine Concourse-Restaurierung werden. Bambi ist einfach nur zum Fahren da und sollte ganz klar ein gemeinschaftlich beschraubtes und dann gefahrenes Projekt werden. Egal ob Stadt zu oller Jahreszeit oder zum mal einen Nachmittag über Brandenburger Landstraßen bollern. Ich selbst will damit mal wieder ein bisschen auf der Straße fahren.. gucken ob mir das noch Spaß macht.

Leider stellte sich raus das der Rahmen doch einen Hau am Lenkanschlag hatte, was zwar gefixt werden konnte, aber leider war die Lackierung so scheisse das wir nicht mal aufs einigermaßen ansehnlich machen keine Lust hatten. Also kam ein neuer Rahmen.

Der Motor hat das übliche Kolbenkippen der alten 600er Motoren, war mal Randvoll mit Sprit vollgelaufen weil der Unterdruckbenzinhahn hinüber ist und war auch sonst nicht so… aber moment, da steht ja noch der alte 600er von Krümel unterm Tisch! Das zog Änderungen am Kabelbaum nach sich etc.pp.

Die Gabel war natürlich eh leicht Krumm, aber Axel hatte in seine Shyster eine 848 Gabel gesteckt, wodurch wir noch eine voll einstellbare 900SS Gabel da hatten. Die wanderte also nebst zweiter Bremsscheibe und zwei Bremssätteln in die Gabelbrücken. Brems- und Kupplungspumpe fanden sich auch im Regal.

Die Delle im Tank spachtelte Axel zu, zur Kaschierung kam Folie oben drauf. Der Vergaser wurde Grundgereinigt, zerlegt, angeschrien, verflucht, durch weitere erworbene Vergaserteile vervollständigt und funktioniert jetzt gut und nach nur 8 Monaten Geschraube und Gefrickel bekam Bambi TÜV mit allem eingetragen was wir uns so ausgedacht hatten.

Die Seite der Hoffnung

Nachdem ich noch schnell die Anmeldung gedeichselt hatte, in Trauerspiel in Berlin, war heute die erste Tour! Zusammen bollerten wir vom Hof, anfangs noch zaghaft weil das Standgas noch nicht 100% passt bzw. so ein Vergasermotorrad halt auch einfach ein Weilchen Choke braucht. Aber nach dem Tanken ging es raus nach Brandenburg. Ich muss sagen, das Ding macht total Spaß! Man denkt bei 50 PS wäre das vielleicht nervig und elend, aber ich weiss gerade gar nicht so recht ob es mehr braucht!? Klar, Axel zog auf der 1100er Hyper schnell davon, aber die meiste Zeit ist man auf der Landstraße hinter einem Auto oder kurz vor einem, damit man wieder hinter einem ist.. oder es ist eh 60-70-80. Also, geht schon. Bambi trötete jedenfalls fröhlich aus der Airbox, das Fahrwerk funktionierte trotz total durchgelatschtem Federbein erstaunlich gut und das was es in Brandenburg an Kurven gibt, schnupfte man damit locker weg.

Die Seite das Kampfes

Ich bin jedenfalls sehr zufrieden mit dem was wir da gebaut haben und der Weg dorthin war auch lehrreich und interessant. Wer will da schon auf die Investitionen gucken? Sagen wir es so, für den gleichen Preis hätte es 600er mit fertigem TÜV gegeben.. aber wer weiß was da wieder alles dran zu machen gewesen wäre. :)

Ein paar Dinge müssen wir natürlich noch fixen und verbessern, irgendwas ist ja immer…

Ich weiss immer noch relativ genau wie es damals war, im Jahre 2007. Gerade den Motorradführerschein in der Tasche, Geld bei den Eltern geborgt und in Braunschweig eine SV650 mit ABS in Schwarz vom Händler ausgeguckt. Der Traum vom eigenen Motorrad!

Geld an den Händler überwiesen und mit Bauchkribbeln in Motorradklamotten in den Zug nach Braunschweig gesetzt. Ich hab sogar noch das PDF vom Online gebuchten Bahnticket auf der Festplatte: Normalpreis (Einfache Fahrt): 49 EUR.

Vor Ort wurde der Traum wahr, ein eigenes Motorrad. Das Erste. Der bis dahin teuerste Gegenstand den ich mir je selbst gekauft hatte. Eingesackt, drauf gesetzt und über die Autobahn zurück nach Berlin. Schön Regen, kalt und ekelig. Meine allerersten eigenständigen Kilometer auf einem Motorrad überhaupt. Vollkommen grün hinter den Motorradohren.

Spulen wir 14 Jahre vor über lange Touren, Defekte, Kinder, Heirat, Unfall, Krankheit, Pandemie, andere Mopeds, Rennstrecke. Nicht unbedingt in der Reihenfolge, nicht abschliessend, vieles hier im Blog nachlesbar. Aber nun darf die rote Zora gehen. Sie soll gehen. Sie muss gehen. Ich habe ein Bild aus 2014 vom 50.000 km Stand von ihr, wir haben 2021 und er steht bei 50490. 490 km in über 7 Jahren. Das Fahrzeug ist kein Fahrzeug mehr, es ist ein Stehzeug und dafür ist es nicht gemacht. Ist es zu schade.

Soll jemand anderes damit Freude haben, vielleicht die nächsten 50.000 km. Damit das so ist, habe ich sie gereinigt, liebevoll ein letztes Mal geserviced und sie bekommt frischen TÜV. Verkauft werden wird sie mit dem guten Gewissen das an ihr nichts grundlegendes Kaputt ist. Sie in einem Zustand ist in dem man sie selbst sofort bedenkenlos fahren würde.

Mach es gut rote Zora und Danke.

PS: Heute ging die rote Zora. Ein junger Mann, Fahranfänger, hat sie gekauft der vorher eine graupige GS500 fuhr bzw. fahren wollte, bis sie nach einer Woche nicht mehr funktionierte. Ich glaube er wird sehr Glücklich mit ihr werden, das strahlen in seinen Augen machte mir den Abschied auf jeden Fall deutlich leichter!

Kurz bevor ich mit der roten Zora auf dem STC war um dort mal das Fahren mit wenig Leistung auszuprobieren, bekam ich ein Angebot zu einem quasi noch Leistungsärmeren Motorrad von einem guten Bekannten.

Da mir das Fahren mit wenig Leistung spass gemacht hatte, die SV aber dafür nicht das richtige Gerät ist und verkauft wird, hab ich bei dem Angebot kurzerhand zugesagt.

Als neues Mitglied in der Familie darf ich also Krümel begrüßen!

Krümel ist eine Ducati Monster 600 aus dem Jahre.. keine Ahnung! Jedenfalls noch ein Vergasermodell und zur Gruppe der Ur-Monster bzw. Bügelmonster gehörend. Bügelmonster deswegen, weil das Federbein über einen Bügel welcher auf die Schwinge geht abgestützt ist.

Krümel wurde schon fleissig auf der Rennstrecke bewegt und hat beim Built not Bought auch schon ein paar Preise in der Cafe Racer Gold Cup bis 650ccm Klasse eingefahren. Eingefleischten wird jetzt klar sein woher dieses Motorrad stammt. :)

Dementsprechend hat Krümel schon ein paar Modifikationen bekommen, vorne eine Gabel aus einer Monster S2R nebst Felge und Bremsanlage mit 320mm Bremsscheiben. Die Bremse fängt die satten 50-54PS und ca. 170gk locker wieder ein!
Das Federbein ist auch nicht mehr Original, dort werkelt jetzt ein YSS Beinchen.

Ansonsten sind Stummel drauf, kein Tacho oder Drehzahlmesser. Der Rest ist quasi Original.

Was ja irgendwie klar war, so ein Motorrad bleibt bei mir nicht lange wie es ankommt und so hab ich zuerst mal gewogen und dann gleich mal 740g abgeschraubt und den noch kompletten Originalscheinwerfer aus Metall gegen ein leeres Plastegehäuse der SV getauscht. So durfte dann auch die 424 ihren Wechsel vollziehen!


Lang hat es auch nicht gedauert bis mehr zerlegt war.. es ist immer das gleiche, ich kann mich nicht zurück halten! Es macht so viel Spass! :)

Der Urlaub neigte sich dem Ende entgegen und während ich beim Abendbrot auf einem Campingplatz in Slowenien sitze bekomme ich eine Nachricht von Axel aus der Heimat das am kommenden Wochenende doch freies Fahren in Groß Dölln wäre und ich doch auf seiner 1100er Hyper ein paar Runden drehen könnte. Das eigene Mopped steht ja weiterhin in einer Scheune am A der Heide in Brandenburg und wartet auf unser neues Werkstattzuhause.

Die Frage war dann, geht das schon mit der Schulter? Das Schlafen auf Campingmatte hatte mir einiges an schmerzen bereitet und liess mich zweifeln ob ich schon wieder fit genug bin.
Dann wiederrum ist die OP schon ne Weile her, eigentlich sollte das gehen!

Keine Woche später steige ich in Berlin zu Axel in seinen Bus, seine Hyper noch vom Kroatienurlaub hinten drin. Meine ganzen Moppedklamotten hab ich glücklicherweise nicht in der Scheune eingelagert!

Die Fahrt geht also nach Groß Dölln wo ich das letzte mal 2014 mit dem Kurvenrausch war.
Angemeldet waren wir in der grünen Krabbelgruppe, was ich ganz passend fand. Den ersten Turn fuhr Axel, während ich erstmal das Anziehen der Lederkombi zur Aufgabe hatte. Stellte sich als bisschen schmerzhaft, aber nicht unmöglich raus und so konnte ich dann unseren zweiten Turn fahren.

Sehr moderat und sehr vorsichtig ging es auf dem mir unbekannten Motorrad auf die Strecke. Die Sitzposition ist eine komplett andere als auf einem SBK und so musste ich schauen wie ich das so hinbekomme. Erstaunlich war, das die Schulter kein Problem machte und so fuhr ich dem Instruktor erstmal drei Runden hinterher (es wurde A+B+C gefahren, wir kannte bisher nur A+B) und dann durfte ich alleine um den Kurs.

Herrlich endlich mal wieder in Schräglage durch die Gegend zu ballern! Auch wenn das Motorrad vom Stil her nicht so meins ist, es hat deutlich freude gemacht!

Zum Mittagessen beschlossen wir dann das ich noch den Nachmittag nachlöse. Axel wurde dann in die gelbe Freifahrergruppe gesteckt, ich stand in der roten Gruppe den anderen im Weg, aber ich wurde mit jedem Turn flotter. Die Übergabe des Moppeds im Tausch gegen den Autoschlüssel erfolge Endurance mäßig in der Boxengasse. Wunderbar!

Alles in allem ein herrlicher Tag an dem wir ca. 20l Hochoktaniges zu Lebensfreude verfeuert haben und dem Satz M7RR zu einer wunderbaren Kontur verhalfen!

Danke, Axel! :)

In unserer Familie gibt es die Tradition das wir einen selbstgebastelten Familienadventskalender haben. Meistens sind das eingepackte Kleinigkeiten welche an einer Wand aufgehangen werden. Jedes Familienmitglied hat dann dort ein paar Türchen die für ihn sind. Die meisten aktuell natürlich für das “große” Kind, einfach weil er sich am meisten drüber freut! :)

Die Türen welche für mich sind, befülle logischerweise nicht ich. Sonst ist es ja keine Überraschung!

Heute war ich dran und eine sehr schöne Überraschung im Kalender drin. Dieses Matchbox Motorrad auf einem Anhänger! Hergestellt wurde das zwischen 1967 und 1970. Das Motorrad kann man vom Anhänger nehmen, man soll ja damit spielen können! Hatte die Frau noch in der Matchboxsammlung aus ihrer Kindheit und nun hat sie es mir Geschenkt! Na bleibt ja in der Familie! ;)

Honda_Motorcycle_on_Trailer

..und zweitens als man denkt! So geht der Spruch glaube ich.

Ich dachte auch ich fahre erstmal die EVO weiter, exklusiv auf der Renne. Hab mir extra ein neues Federbein bestellt, die Airbox aufgemacht und war quasi dabei einen neuen Krümmer+ESD zu bestellen.
Aber vor einer Woche poppte auf einer der üblichen KFZ-Verkaufsportale eine 749S mit angehendem Motorschaden auf und diese stand auch noch nördlich von Berlin!

Ich hab dann kurzerhand den Verkäufer kontaktiert und es stellte sich dann raus das man sich schon über ein Forum kannte und sich auch schon mal kurz in Oschersleben über den Weg gelaufen ist. Die Welt ist eben klein, vor allem die Zwangsgesteuerte!

Eins zwei fix haben wir uns am gleichen Abend noch beim Motorrad für eine Besichtigung getroffen und als die Kiste dann dort vor mir stand, das Bauchgefühl positiv war und der Preis fair, ja da hab ich sie dann halt einfach gekauft. Wahnsinn.

Ergo bin ich jetzt Besitzer einer Ducati 749S mit Motorschaden. Jetzt werden sich einige fragen, was zum Henker will er denn damit?! Aber der grobe Plan ist relativ einfach: Ich will mir auch so einen feinen 2-Ventil Renner in Superbike Fahrwerk bauen (siehe Aircooled Racer Meeting beim BIKEtoberfest 2014)!
Deswegen musste es auch eine 749S sein, denn nur die Rahmen der 749S und der 999 haben an der Rahmenaufnahme der Schwinge ein Langloch bei dem man durch tausch der Plättchen auch eine 2-Ventilmotor in den Rahmen hängen kann.
Ausserdem hat die 749S ein voll einstellbares Showa Fahrwerk, einen Lenkungsdämpfer und man kann die Neigung des Lenkrohrs per Excenter in zwei verschiedenen Stellungen bringen.

Der konkrete Plan sieht jetzt also vor das Motorrad schrittweise umzubauen. Ganz oben auf der Liste steht erstmal das komplette Ding zu zerlegen. Die Verkleidung muss weg, der Motor muss raus, der ganze StVO Trödel muss ab und alles was nicht gebraucht wird, wird weiterverkauft.
Danach gehen die wichtigen Baustellen los: Motor, Elektrik, Auspuff.
Wobei die letzeren beiden, vor allem der Auspuff, vermutlich die schwierigsten sind. Aber mit Hilfe der netten anderen 2-Ventil Zwangsgesteuerten, wird das schon werden!

Aber aktuell geht leider erstmal nix. Zwar steht die 749 inzwischen in der Werkstatt, dank des sehr netten Verkäufers, aber ich komme zu nix denn mysteriöse Beinschmerzen plagen mich und verhindern jegliche Schrauberaktivität. Hab nicht mal ein Bild von dem Hobel gemacht, aber sieht eh quasi aus wie Serie.
Jetzt ist also erstmal Bodytuning angesagt, aber das wird schon!

Zum Glück hab ich keinen Zeitdruck, denn ich plane einfach mal das ich in 2015 erstmal noch weiter mit der EVO auf der Rennstrecke fahren werde. Aber das macht nichts, ich werde vermutlich in 2015 sowieso nicht oft dazu kommen zu fahren. Denn scheinbar legt sich bei mir die Erweiterung des Ducati Fuhrparks mit der Erweiterung der Familie zusammen und so werde ich im April 2015 ein zweites mal Vater! \o/

Wenn der Renner dann umgebaut ist, darf die EVO wieder exklusiv auf die Straße. Wenn ich dann noch Straße fahre, aber auch da hab ich keinen Zeitdruck. :)

Ich bin zwar dieses Jahr schon gefahren, aber bisher nur mit der SV kurz durch die Stadt und mit der Monster über die Stadtautobahn. Heut ergab es sich das ich den Tag frei hatte und passend dazu der Frühling nun doch noch angefangen hat!

Also das Kind in die Kita gebracht und die mobile Lärmbelästigung aus dem Büro geschoben, kurzer Luftdruckcheck und einmal volltanken, los gings. Ganz entspannt und gemütlich, noch traue ich den Straßen nicht, teilweise sieht es draussen in Brandenburg auch aus als ob die Straßen unter Mörserbeschuss gestanden hätten, riesige Löcher, total hinüber der Belag.

Die Hausrunde war aber noch im Kopf und da ich dann schonmal im Norden unterwegs war, dachte ich ich besuche Helmut von Ducaberti in seiner neuen Werkstatt in die er letztens erst umgezogen ist. Leicht zu finden war er nicht, er hatte noch keine Zeit sich auszuschildern und das Navi wollte einen abenteuerlichen Weg über 1,4 km Sandweg nehmen!

Schlussendlich rollte ich aber auf den Hof, wirklich sehr nett gelegen mit Pferdehof drumrum. Vor dem Werkstatttor standen schon zwei Sport Classic rum und die Besitzer und Helmut waren am quatschen. Drinne hab ich mir dann den SC1000 Beastard welchen Helmut für einen Kunden aufgebaut hat angeschaut. Was soll ich sagen, eine sehr geile Karre! Echt schön geworden. Auch am Motor wurde Hand angelegt und der Ausdruck vom Prüfstand bei DSB bestätigte eine Drehmomentkurve vom feinsten!

Ich muss sagen, die Sport Classic Modelle von Ducati sind immerwieder schön anzusehen und wenn weder Geld noch Platz eine Rolle spielen würden, ich hätte so ein Ding!

Beim ganzen Gequatsche hab ich dann bisschen die Zeit verpennt und so musste ich auf dem Rückweg die Expressroute über die Autobahn nehmen, denn das Kind wollte ja auch aus der Kita wieder abgeholt werden! Kurz vor Berlin musste ich noch tanken, 13,23l liefen in den Tank rein nach knapp 230 km. Viel weiter wäre also nicht mehr gegangen, denn der Tank hat ja nur 13,5l Fassungsvermögen!

Die Änderungen am Luftfilter, Auspuss, Mapping und die zwei Zähne mehr auf dem Kettenblatt haben sich auf jedenfall gelohnt. Die Kiste geht, meiner bescheidenen Meinung nach, echt verdammt gut ab. Aber nach so einem langen Winter kommt einem vermutlich jedes Moped schnell vor! :)