Wie schon letztes Jahr sind wir dieses Jahr zum Abschluss der Saison nach Groß Dölln gefahren um dort mit dem wunderbaren Team vom Racecafe Berlin noch ein wenig im Kreis zu fahren. Diesmal gab es sogar drei Tage zum fahren. Also, hätte es gegeben wenn das Wetter uns nicht allein das ganze ein wenig madig gemacht hätte.

Denn im Gegensatz zum letzten Jahr war dieses Jahr die Saison komplett trocken. Wir haben es 13 Tage auf die Rennstrecke geschafft, nur eben die letzten drei waren nass. Ich finde da kann man sich eigentlich kaum beschweren. Abzusehen war es auf der Wettervorhersage schon relativ früh und leider hat auch das Regenvoodoo mit der Beschaffung von einem Satz Regenfelgen für Krümel nicht ausgereicht.

In den ganzen drei Tagen bin ich nur 6 Turns gefahren, von eigentlich 17 Stück. Die Kälte sorgte zusätzlich dafür das an vernünftige Rundenzeiten nicht zu denken war, mehr als 1:36 mit Krümel und 1:34 mit dem Admiral waren nicht zu holen. Also bei beiden ca. 6 Sekunden langsamer als Bestzeit. Einziger Trost, allen anderen ging es ähnlich.

Aber Benzingequatsche im Fahrerlager machte trotzdem Spaß, ein paar nette Leute das letzte Mal oder sogar das erste und letzte Mal in diesem Jahr gesehen. Passt schon und heil geblieben sind wir auch.

Jetzt steht die Schraubersaison an und die Liste an Dingen ist schon relativ lang, der Winter wird garantiert auch wieder zu kurz!

Endlich wieder nach Most! Drei Jahre ist es jetzt schon wieder her gewesen das wir dort waren, letztes Jahr waren wir ja in Poznan als Auswärtstrecke. Dieses Jahr haben wir einfach beides auf dem Plan!

Wie auch schon 2018 waren wir mit Alteisen Training gebucht, wo ja der Name Programm ist. Zum ersten mal waren wir mit dem neuen “Reglement” vor Ort, das schlicht die Fahrgruppen nach Leistungsklassen einteilt und eigentlich nix zulässt was von 2000 zugelassen wurde. Zum Glück sind sie bei letzterem nicht päpstlicher als der Papst, sonst wäre das mit dem Admiral schwierig geworden!

Ich und Axel mit der Shyster (die locker Baujahr vor 2000 hat.. zumindest wenn man nur auf den Supersport 900 Rahmen schaut und nicht auf den ST3 Motor!) liefen in der 80-100 PS Klasse.

So ein bisschen merkwürdig ist die Einteilung allerdings schon, denn was sagen die PS schon aus über den Speed den man am Ende hat. Klar, in der Kurve kann jeder Schnell und auf der Geraden braucht man Leistung. Die Betonung liegt aber halt auf dem “kann”. Und man merkte schon recht stark das einige das eben nicht konnten, egal ob ihr Moped jetzt im italienischen Prospekt aus 1985 echte 90 Cavallo an der Kupplung hatte.

Also ich will mich nicht beschweren, es ist auch mal wieder ganz nett durch ein Fahrerfeld zu pflügen, sich wie Held zu fühlen und jede Menge Überholmanöver zu absolvieren! Bei einigen Fahrern hatte ich aber echt das Gefühl gleich fallen sie vom Motorrad wenn ich sie überhole und das will ich natürlich nicht! Ob denen das dann so Spaß gemacht hat, weiss ich auch nicht. Da hilft es auch nicht als erster rauszufahren, wenn man schnell fahren will.. denn das probierte ich und nach einer Runde fing ich an Leute einzusammeln.

Es gab auch durchaus auch Leute die flotter waren, nur die traf man halt auf der Strecke quasi nie, wenn man nicht explizit zusammen raus fuhr. Ein paarmal gelang es aber und das war dann schon witziger, weil mit einem Hasen der voraus fährt hat man immer eine prima Vorlage wo noch was geht! Auch wenn ich im Verkehr gerne zurück stecke und dann eben doch nicht hinterher komme. :)

Ich und er SV Fahrer haben Spaß miteinander! Ungefähr gleiches Tempo.

Ich fand aber das ich ganz gut unterwegs war, bis auf die Haarnadel und das große Omega vor Start-Ziel fuhr ich zumindest genau die Linie die ich mir überlegt hatte und die möglichst kurze Wege kombiniert viel Weg für maximale Beschleunigung hergeben sollte. Ob das die dann ist, weiss ich natürlich nicht. Die anderen schnelleren Fahrer fuhren aber auch keine andere, von daher sollte das passen. Aber vor allem im großen Omega lasse ich noch Zeit liegen weil ich mich nicht traue so schnell dort rein zu fahren wie es geht. In einer flotten Runde liess ich es aber mal ein bisschen mehr laufen und siehe da, unter die 1:58 gekommen! 1:57,5 sagte der Laptimer. Ich bin erstmal zufrieden.

Auch zufrieden bin ich mit dem Admiral, denn wie schon die drei Tage in Poznan musste ich bis auf Luftdruck und Tanken überhaupt nichts am Motorrad machen!

Bella Macchina im Tiefflug

Ein Schmankerl gab es dann auch noch, ich und Axel tauschten für den letzten Turn am ersten Tag mal die Mopeds und ich konnte die Shyster mit neuer Front und Ergonomie fahren und muss sagen ich bin sehr angetan. Der Motor ist wirklich ein Prachtstück und der Rest vom Motorrad funktionieren jetzt auch in einem Zustand wo man sich erstmal rein aufs fahren konzentrieren kann. Ich hab zwar nen anderen Geschmack was die Bremse angeht und die Antihoppingkupplung würde ich so nicht fahren wollen, aber es machte immerhin ausreichend Spaß für eine entspannte 2:05.

PS: Bilder der Veranstaltung kommen übrigens von hier, mein Danke an die Fotografierenden!

Es gibt so Momente im Leben wo man sich und sein Handeln auf Grund von Ereignissen in Frage stellt. Jetzt in Groß Dölln war so ein Moment. Aber der Reihe nach.

Wir waren zu zwei Tagen auf AB gebucht, einpacken und anreisen wie üblich. Ich hatte mir überlegt nur Krümel mitzunehmen, da hatte ich schon eine Referenz diese Jahr was Rundenzeit und Daten angeht. Lager aufschlagen und ab zur technischen Abnahme, welche dieses mal zum Glück Gründlich war! “Einer deiner Bremsbeläge ist verkehrt herum drin!” WHAT?! “Und mach mal deine Kette lockerer.” Na gut.

Ja tatsächlich, der rechte äussere Belag war verkehrt herum im Sattel. Also die Reibfläche zu den Bremskolben, die blanke Seite zur Bremsscheibe! Ohje. Wann hatte ich die das letzte mal auseinander? Richtig, vor dem letzten Tag fahren in GD. Ich war also schon einen Tag so auf der Strecke unterwegs gewesen! So sah der Belag auch aus, sauber angeschliffen auf der Rückseite, die Bremsscheibe hatte auch ein wenig gelitten. Gemerkt hatte ich damals davon nichts. Das brauch ich wohl mal alles neu. Jetzt aber erstmal den Belag umgedreht und wieder zusammen gebaut. Peinlichst. Dann noch die Kette ein Stück lockerer.. ob das nun nötig war.

Technische Abnahme war dann auch zufrieden. Ich nicht. Stimmung hatte schon ein wenig gelitten.

Am Abend gab es dann noch ordentlich Regen, wenigstens ein bisschen Abkühlung. Allerdings sorgte die Feuchte dann auch für ordentlich Luftfeuchtigkeit am nächsten Morgen als die Sonne das Wasser verdunstete.

Nach üblicher Fahrerbesprechung ging es raus in den ersten Turn. Man hatte mich, auf Grund von Überhang in anderen Gruppen, in die schnellste Gruppe umsortiert. Bisschen fraglich ob meiner 54 PS am Rad. Aber egal, zum Mittag wird neu sortiert. Die ersten Runden keine Spitzenzeiten fahrend kam ich den Berg runter auf die Gegengerade und merkte plötzlich einen komischen kurzen Ruck im Motorrad. Oha, was jetzt? Doch noch was mit dem Bremsbelag? Etwas irritiert fuhr ich weiter auf meine Linie auf der Geraden, also in der Mitte der rechten Fahrbahnhälfte, schaute kurz links rechts am Moped runter um zu gucken ob ich irgendwo Öl verteile, nichts. Dann auf einmal überholt mich jemand auf einer KTM rechts neben der Fahrbahn auf dem Rasen! WHAT?! Wie zum Geier kommt der dort hin und warum!? Es kam dann auch die rote Flagge, also fuhr ich die Runde raus, was ich auf Grund des komischen Ruckens eh vor hatte und zurück zum Platz.

Dort angekommen schaute ich erstmal was mit Krümel los ist. Nichts lief aus, Motor lief ordentlich. Erstmal unklar. Dann sah ich am Zelt uns gegenüber einen KTM Fahrer und fragte ihn ob er derjenige auf dem Rasen war und ja, tatsächlich! Ich, die ZX10R von seinem Kumpel und die KTM kamen den Hügel runter und genau in dem Moment wo er auf der KTM uns beide rechts überholen wollte, zog die ZX10R auch weiter nach rechts und kollidierte mit der KTM. Die ZX10R kam zu Fall, das Moped machte ein paar Überschläge und der Fahrer landete im neben der Fahrbahn befindlichen Wäldchen. Die KTM ging weiter über den Acker, zum Glück ohne Sturz und überholte mich dann quasi.

Ach-du-kacke.

Dann bemerkte ich die Ursache für den Ruck an Krümel, die linke Kappe des Kettenspanners hatte ich verloren! Das unnötige Kettenspannen am Vorabend hat wohl dafür gesorgt das ich die Schraube nicht fest genug gemacht hatte, die hatte sich los gerödelt, die Kappe war runtergeklappt und dann vermutlich vom Kettenrad eingeklemmt und dann riss die Schraube ab und das ganze Teil flog vom Moped. Scheisse.

Rest von der Schraube dann mit Loctite gesichert und so gut es ging festgezogen.

Zum Glück kam der ZX10R Fahrer dann, zwar humpelnd, aber auf beiden Beinen zurück zu seinen Platz. Das Moped war allerdings ordentlich zerdengelt. Ich hab dann versucht in Erfahrung zu bringen was genau passiert ist, weil ich schon schiss hatte das mein loser Kettenspannerdeckel das Chaos angerichtet hatte! Er hätte den ja auch abbekommen können! Seiner Erzählung nach war er direkt hinter mir als wir den Hügel runter fuhren. Er hatte sich die Stelle schon in der vorherigen Runde zum Überholen ausgesucht. Mit der ZX10R an Krümel dort vorbei gehen ist eigentlich kein Problem. 54 gegen 160+(?) PS. Noch am Hügel sah er irgendwas von meinem Moped fliegen und dann wäre ich sehr schnell sehr viel näher gekommen. Er wollte dann rechts an mir vorbei um mich zu überholen, nur kollidierte er dann mit der KTM. Wir vermuteten beide das ich eventuell vom Gas gegangen bin. Wieder hatte ich schiss das ich dieses Chaos eventuell verursacht hatte. Der KTM Fahrer fand uns wohl beide zu langsam und wollte auch rechts vorbei und als er schon an der ZX10R vorbei war, zog sie in ihn rein. Er hatte davon eindeutige Kratzer am Kettenschutz.

Den folgenden Turn lies ich aus, erstmal nachdenken und runter kommen. Im Turn vor dem Mittag bin ich dann wieder raus und immerhin eine 1:33 gefahren. Wenn auch mit gewissem Unwohlsein. In der Mittagspause hat mir das dann keine Ruhe gelassen und ich hab die Daten vom Laptimer gezogen und mit meinen anderen Runden verglichen. Ich wollte wissen ob ich wirklich vom Gas gegangen bin und dann diese Kette an Ereignissen ausgelöst hatte! Zu meiner Erleichterung stellte ich fest, ich war nicht früher als sonst vom Gas gegangen, die Daten vom TPS Signal zeigten es recht eindeutig. Auch langsamer als sonst war ich an dieser Stelle nicht gewesen.

Zusammen mit dem ZX10R Fahrer schaute ich mir die Auswertung auch noch mal an. Man will ja verstehen was passiert ist um daraus was lernen zu können. Wir haben uns das dann so erklärt, dass er, das erste mal auf einer 1000er unterwegs, am Gas gedreht hat und die Kiste einfach deutlich flotter vorwärts ging als er das von seiner bisherigen 600er gewöhnt ist und ich deswegen mit meinen 54 PS quasi wie eine Wanderschikane vor ihm schnell größer wurde. Der Rest war dann ein blöder Zufall und sehr wahrscheinlich wäre der Unfall auch passiert wenn nicht mein Kettenspanner weggeflogen wäre. Ursächlich war er dafür jedenfalls nicht. Die Verantwortung für diesen hab ich aber auf jeden Fall, das darf nicht passieren! Eine Idee wie ich dem technisch entgegen wirken kann, habe ich auch schon.

Damit war die Sache in meinem Kopf nun aber geklärt und ich konnte nach der Mittagspause, auch weil man mich eine Gruppe runter gestuft hatte, wieder entspannter rausfahren. Im letzten Turn gab es auch mal eine freie Runde ohne Verkehr und ich konnte eine 1:30 raushauen, womit ich wieder dort war wo ich beim letzten Event aufgehört hatte. Damit war ich wieder im Reinen mit mir.

Am zweiten Tag waren die KTM Fahrer von gegenüber auch in meiner Gruppe einsortiert worden und so fuhr ich den Turn vor dem Mittag hinter ihnen raus und wir fuhren ganz gut ums Eck, dann überholte der eine den anderen quasi an der gleichen Stelle wie am Vortag und in der rechts nach der Gegengeraden rutschte der Überholte übers Vorderrad direkt vor meinen Augen ins off. Na super! Ich würde mal sagen, entweder zu langsam und zu wenig Druck am Vorderrad und/oder überbremst. Dieses mal war ich nur definitiv nicht beteiligt! ;)

Zum Glück war Körperlich nichts passiert und das Moped hatte bis auf Sturzteile kaum was abbekommen und so fuhr es beim nächsten Turn nach dem Mittag schon wieder raus. Aber auch dieser Turn wurde abgewunken und die gleiche KTM war wieder übers Vorderrad zu Fall gekommen. Dieses mal auf die andere Seite! Wieder auf der Bremse, jetzt Eingang Omega. Ein Blick auf den Vorderreifen zeigte meiner Meinung nach relativ schnell was das Problem war, DOT XX15. Zwar war der Reifen angeblich gut gelagert und ungefahren, nur.. 7 Jahre alt! Das kann man vielleicht mit einem gut gelagerten Straßenreifen machen, aber mit einem Slick sollte man das eventuell nicht tun!

Nunja, einen Turn hatte ich noch. Ankommen war das Ziel. Also raus und endlich passte mal alles! Nur einer den ich einsammelte und auf der Bremse überholen konnte und dann stand auch schon 1:29 auf dem Laptimer! Yes! Finally! Von wegen nur Ankommen. Was für ein wunderbarer Abschluss dieses Wochenendes das eine emotionale Achterbahnfahrt war. Die Dusche danach hat sich schon lange nicht mehr so großartig angefühlt. Auch weil es so ätzend heiß die ganze Zeit war, mit über 30 Grad im Schatten!

Krümel!!

Beim Einladen war ich wieder durchgeschwitzt und dann musste natürlich noch ein Malheur passieren. Nachdem ich Krümel, mit Hilfe eines der KTM Fahrer, in den Bus geschoben hatte, kippte er ganz langsam samt Vorderradstände im Auto um! *quieeetsch*klonk* Hä?! Nunja, Krümel ist zäh, meine Laune war gut und am Ende ist nur ein bisschen Sprit aus dem Tank gekleckert. Lieber so, als anders auf der Seite liegen! :-)

Was lerne ich aus der ganzen Geschichte nun? Checkt euer Motorrad oder lasst noch mal jemand zweiten drüber schauen, hinterfragt ruhig noch mal ob ihr an alle Schrauben gedacht habt und geht alle Schritte noch mal hinterher durch. Ach und spart nicht am Reifen! ;-)

Jetzt ist erstmal Sommerpause, die Schulferien und damit der Familienurlaub stehen vor der Tür. Weiter geht es im August in Most. Das könnte auch sehr sehr warm werden!

Im letzten Jahr war unser erster Besuch in Tor Poznan einen Tag komplett verregnet und ein Tag war wenig Fahrzeit um überhaupt die Strecke kennen zu lernen. Dieses Jahr wollten wir das wieder gut machen, also buchten wir gleich drei Tage bei MotoMonster. Das schöne, MotoMonster macht das dort immer all inclusive! Boxenplatz ist mit drin, Zeitnahme ist mit drin, Essen, Trinken und sogar Freibier. Alles mit drin. Sogar ein Essen am Anreisetag! Man muss also quasi nur was zum Naschen am Abend einpacken und ich mein alkoholfreies Bier. Thats it. Sogar alle die an der Strecke arbeiten, vom Streckenposten bis zur Putzkraft der Toiletten, dürfen kostenlos mit essen! Da haben die Mädels und Jungs von MotoMonster das Herz am richtigen Fleck!

Nachdem wir dann unseren ganzen Trödel nebst Axels KTM und dem Admiral in den Bus gewürfelt hatten und wieder eine sehr entspannte Anreise über die polnische Autobahn hatten (ich versteh nicht was unser deutsches Problem mit Maut und Geschwindigkeitsbegrenzung soll..) suchten wir uns zufällig eine Box aus und landeten tatsächlich wieder mal genau neben bekannten Leuten. Rene von Rasch Moto und auch Matze von used-italian-parts waren da. Klappt irgendwie immer gut sich ohne Absprache über den Weg zu laufen.

Bei der Anmeldung wurde uns dann mitgeteilt das es (leider) sehr wenige Teilnehmer gab und sie deswegen den Zeitplan leicht modifiziert hatten. Immer zur vollen Stunde durfte die schwarze Gruppe (höhere Rundenzeiten) 20 Minuten fahren und dann 40 Minuten open Pitlane, um 09:00 der erste Turn, 13-14 Uhr Mittagspause und dann um 18 Uhr Schluss. Kurz durchzählen.. das sind 8 Turns am Tag, a maximal 20 oder 40 Minuten?! Achherrje, wer soll das alles fahren?! Naja, niemand zwingt einen. Es gab also Fahrzeit satt, bei angekündigt und auch eingehaltenem besten Wetter!

Waren im letzten Jahr nur so Zeiten knapp unter 2 Minuten drin, mit 1:58 Bestzeit, war mein Ziel deutlich Sekunden zu verlieren. Aber erstmal war einrollen angesagt, schauen ob die Strecke noch so war wie vom letzten Jahr gemerkt, auch wenn da nicht besonders viel im Kopf hängen geblieben war. Im ersten Turn kam ich nicht mal unter die 2 Minuten. Es wurde aber mit jeder Runde besser, als dann mal bisschen Kopfkapazität fürs lernen der Kurvenabfolge frei war, konnte ich auch anfangen mir Bremspunkte und Linien zu suchen. So das ich immerhin im zweiten Turn schon auf 1:54 verbessern konnte. Das fand ich ganz ordentlich und mein Ziel war dann klar: in die 1:4X kommen. Aber je schneller man wird, desto schwieriger wird es Sekunden gut zu machen. Aber ich bin ja noch weit weg von schnell. Zum Vergleich, andere fahren dort mit so 110 PS Mopeds in den niedrigen 1:4Xigern. Manch einer auch 1:3X.

Für den ersten Tag blieb es aber für mich bei einer 1:53.024 aus dem Turn vor dem Mittagessen.

Am zweiten Tag wurde es dann noch wärmer, gut das ich am Vorabend die Metzeler TD gegen die Pirelli Superbike auf den Schmiedefelgen gewechselt habe. Das weniger an Masse merkte man im ersten Turn auch sofort, lenkte sich leichter ein im sehr technischen Mittelteil der Strecke. Wieder war der Turn vor dem Mittagessen dann der Entscheidene, 1:50.44 sagte der Laptimer. Ganz knapp vor 1:49! Damnit!

Nach dem zweiten Tag war ich dann aber auch gut Platt. Von der Menge der gefahrenen Zeit hatten wir jetzt quasi schon zweieinhalb Tage hinter uns. Aber es sollte ja noch ein dritter regulärer Tag kommen! Jetzt galt es erstmal neuen Sprit zu besorgen, denn sowohl meine Vorräte als auch die von Axel waren erschöpft. Zum Glück ist die Tankstelle in Poznan nicht weit weg.

Im ersten Turn des dritten Tages merke ich aber schon das da heute keine Welten mehr passieren und auch das die 1:50 nicht fallen würde. Wenn man dann bald keine Kraft mehr hat Vollgas zu geben, dann kommt da halt nix mehr. Ich hab mich dann darauf konzentriert die rechts nach Start-Ziel schneller anzufahren und das klappte auch mit jeder Runde besser, dafür fehlte dann die Power im technischen Abschnitt der Strecke, mehr als eine 1:50.880 war nicht drin. Aber die Zeiten relativ konstant zwischen 1:51-1:52.

Ich denke da muss ich dann wohl nächstes Jahr wieder ansetzen, dann wird es auch was mit 1:4Xiger Zeiten. Nach dem leckeren Mittagessen packten wir zusammen und machten uns auf die Heimreise. Bisschen Weg ist es aus Tor Poznan ja auch. Wobei der polnische Abschnitt wieder mega entspannt und auf der deutschen Autobahn gleich wieder Stress angesagt war. *seufz*

Es war auf jeden Fall eine sehr gelungene Veranstaltung, mit sehr entspannten Teilnehmern, einem tollen Team von MotoMonster und den Leuten vor Ort! Merci! Kann ich echt nur empfehlen!

Jetzt ist erstmal ca. einen Monat Pause, dann geht es wieder nach Groß Dölln. Auch schön, aber von Setting her komplett andere Nummer. Freu mich aber schon.

Dienstag Abend klingelt das Telefon, Marek am Apparat: “Hast du Lust am kommenden Sonntag mit mir in Groß Dölln AB zu fahren? Da wäre ein gebuchter aber jetzt freier Platz..” “Moment, ich halte Rücksprache mit der Regie”! Die beste Ehefrau der Welt meinte “Ja, klar, mach doch!” Also machte ich.

Aus organisatorischen Gründen noch den Van von Axel geliehen, damit die Familie ihre Wochenendplanung nicht umwerfen musste, und am Sonntag Morgen vor allen anderen mit Krümel im Gepäck gen Norden aus der Stadt in die Uckermark gefahren. Lautstärkemessung (95dB bei 4.000 rpm), Anmelden und los geht der Spaß.

Vor einer Woche noch am STC im Kreis gefahren, jetzt schon wieder auf der Piste. Da stellt sich quasi ein Trainingseffekt ein, als ob die Woche dazwischen nicht existierte. Erster Turn zum warm werden und die doch recht komische Gruppeneinteilung (einige hätten doch lieber mit Strucki fahren sollen) betrachten. Als ich wieder zum Van zurück kam musste ich feststellen, dass ich mich aus dem Auto ausgeschlossen hatte. Na super, Marek hat dann aber Axel per Mail kontaktiert und der Schwang sich auf seine Hyper mit dem Zweitschlüssel in der Tasche. Bester Mann! Mille Grazie!

Im zweiten Turn machte es dann richtig Laune, ich kam um den Verkehr drumrum und fuhr gleich mal eine neue Bestzeit in Groß Dölln mit Krümel. Schneller sogar als mit dem Admiral letztes Jahr dort.

Die 20 Minuten Turns mit drei Gruppen gaben jede Menge Fahrzeit und so konnte man prima an sich und seiner Rundenzeit arbeiten. Groß Dölln find ich immer wieder schön von den Kurvenkombinationen her. Sehr technisch und anspruchsvoll, aber sehr flüssig irgendwie. Weniger anstrengend als der Spreewaldring.

Im vorletzten, also unserem letzten, Turn gab es dann noch die 1:30.85 und damit war der Tag dann auch schon rum. Einpacken ging ruckzuck, für nur so einen Tag braucht es ja wenig Dinge.

Das war eine wunderbar spontane Aktion, die mir sehr gut gefallen hat! Danke Marek!

Wie immer nach der Saisonpause fühlt es sich an als ob man seit Ewigkeiten nicht mehr Motorrad gefahren ist. Was im Grunde ja auch stimmt, ungefähr ein halbes Jahr ist es ja auch her. Seit dem sind Dinge in dieser Welt passiert mit denen die wenigsten gerechnet haben, die uns aber alle wohl noch Jahrzehnte beschäftigen werden. Da ist es schön, mal zwei Tage einer so simplen Tätigkeit wie dem Fahren im Kreis auf der Rennstrecke nach zu gehen.

Im Rahmen der ersten Time Rounds Cup Veranstaltung in diesem Jahr haben wir uns zum Training eingeschrieben. Der Plan war relativ einfach, Spaß beim fahren haben und gucken ob die Mopeds laufen. Der Admiral, welche ja für den Spreewaldring eigentlich zu laut ist, musste mindestens mal einen Turn ausgeführt werden bevor er dann demnächst drei Tage in Tor Poznan laufen soll. Ansonsten kam Krümel zum Zuge, der hat am STC ja quasi seine Hausstrecke.

Krümel ist jetzt ja auch mit Datarecording ausgestattet, von daher war dies auch ein Termin um erste Daten zu sammeln. Die muss ich allerdings erst noch auswerten. Ein kurzer Blick am Samstag Abend, bevor uns dann zu kalt zum vor dem Rechner rumsitzen wurde war, dass die Daten bzgl. der Bremspunkte über den Bremsschalter sehr hilfreich bei der Auswertung sind!

Was mich vor allem gefreut hat, ich konnte tatsächlich meine Zeiten mit Krümel verbessern und das gleich am ersten Tag! 1:41.XX ist inzwischen die Normalität und in mindestens einer Runde hab ich auch die 1:40 geschafft. Was dann immerhin ~3 Sek schneller wäre als letztes Jahr. Ich hatte gehofft am zweiten Tag noch die 1:39 zu schaffen.. nur der Geist war milchig und das Fleisch war schwach. Ich hatte mir irgendwie mehr versprochen von meinem regelmäßigem Rudertraining. Aber wer weiss, wie es ohne dieses ausgesehen hätte! :)

Im letzten Turn des zweiten Tages habe ich glaube endlich mal eine vernünftige Linie in der Teichkurve gefunden bzw. sie wieder gefunden. Denn ich glaube mich zu erinnern das ich diese schon mal hatte. Dazu bin ich den ganzen Turn nur auf die Kurve konzentriert gefahren, dafür war der Rest vergurkt. Naja was solls, man kann nicht alles immer und gleichzeitig haben. Weiter üben ist die Devise! Bin gespannt ob ich dies im Datarecording so bestätigen kann.

Jetzt heisst es Reifenwechseln am Admiral und dann in vier Wochen der Ritt nach Polen.

Die Saison 2021 war durchwachsen, die Auswirkungen der Pandemie spürbar. Das Wetter spielte auch nicht so recht mit, der Klimawandel macht sich bemerkbar. Auch auf der Rennstrecke ist das zu merken, der Anbollern Termin im April fiel noch aus, Oschersleben im Juli und Poznan im August arg verregnet. So richtig in Schwung gekommen bin ich dieses Jahr damit nicht.

Auch fürs Twins meets Classics Wochenende in Groß Dölln war die Wettervorhersage von andauerndem Wechsel bestimmt, da war von Regen bis Sonne alles dabei. Wie so oft, hat es Micha trotzdem mal wieder geschafft das passende Wochenende auszusuchen und so war es zwar kalt in der Nacht, schöner weise hatte der Samstag die ganze Zeit Sonnenschein und der Sonntag war mit 20°C und bedeckt auch okay. Kein Regen, kein Sturm, kein Hagel oder sonst was.

Die Laune war entsprechend gut bei Andreas, Axel und mir. Bisschen komisch fand ich meine Einteilung in die blaue Gruppe, Micha wird sich dabei was gedacht haben und wenn es nur gleichmäßige Verteilung auf die Gruppen war. Den ersten Turn hab ich nicht geschafft, trotz einer recht gut geschlafenen Nacht (danke Standheizung) war ich morgens zu langsam mit dem Umziehen und der doch noch sehr kalte Asphalt lockte mich auch nicht sonderlich. Ich hab lieber noch das hintere Rad mit dem TD Slick eingebaut, denn dieses mal wollte ich ein bisschen gucken wie der Unterschied zwischen 180/55 (TD Slick) und 180/60 (Pirelli Superbike SC1) sich so anfühlt. Der TD hatte noch ein bisschen Profil übrig und von der Mischung her kommt der mit kälterem Asphalt besser klar als ein SC1.

Zum zweiten Turn war ich Startklar, der wurde allerdings am Vorstart abgewunken, weil ein Gespann liegen geblieben war oder so etwas. Generell wurde am ersten Tag viel der Schandkarren bemüht. 13 Mal war er draussen, davon 8 mal für Stürze, zum Glück keiner davon mit Verletzungen. Ich hatte den Eindruck das es sich meist um Leute mit Straßenreifen und ohne Reifenwärmer handelte die, warum auch immer, das mit dem Warmfahren nicht auf die Reihe bekommen haben und gerne in den ersten paar Runden oder gar Kurven auf der Nase lagen.

Im Turn vor dem Mittagessen konnte ich endlich fahren, musste mich allerdings erstmal eingrooven. Die Strecke in Kombination AB finde ich immer wieder spaßig! Hoch, runter, links, rechts, keine Pause. Ich mag so etwas. Nach zwei vollen Runden kam leider wieder die rote Flagge, wieder jemand auf der Nase. Laptimer sagte was von 1:38.29. Die Sonne war draussen, die Mittagspause konnte ich nutzen auf den SC1 umzubauen. Axel machte sich auf den Weg einen neuen Wasserschlauch für die Shyster holen, weil selbiger geplatzt war und ich kochte uns derweil Mittag. Generell war auf der Veranstaltung viel Wartezeit. 6 Turns pro Tag a 15 Minuten mit 6 Gruppen, also 1h 15min Pause zwischen den Turns.

Nach dem Mittag ging es weiter auf dem SC1, der funktionierte auch prima. Einen großartigen Unterschied von der Dimension her konnte ich nicht feststellen. Es stellte sich also kein wirklicher Erkenntnisgewinn ein. Auch wenn ich schneller unterwegs war, 1:32.75. Noch weit entfernt von der Zeit im letzten Jahr. So ging es auch den restlichen Tag weiter. 1:32.65 im vorletzten Turn und noch eine Bummelrunde zum Schluss. Im großen und ganzen und in Anbetracht der Fahrzeit in diesem Jahr, dem vielen Überholen (war eben doch nicht rote Gruppe) und dem fehlen der Kondition durchaus okay. Auch wenn ich das Fahren in Groß Dölln komischerweise weniger anstrengend fand als Oschersleben oder Poznan. Nicht ganz klar wieso, denn eigentlich hat man auf den schnelleren Strecken mehr Geraden zum durchatmen.

Die Nacht war auch wieder sehr frisch, der zweite Tag sollte zwar nicht kälter, aber ohne Sonne sein. Eine leichte Wolkendecke verhinderte diese.

Für den zweiten Tag wollte ich Krümel fahren, also Timo zwecks technischer Abnahme genervt und nach der Fahrerbesprechung konnten ich und Axel noch die Gruppen tauschen, er bekam meinen Platz in der blauen, ich seinen in der roten Gruppe. Den ersten Turn hab ich wieder nicht geschafft, denn der begann quasi wenige Minuten nach der Fahrerbesprechung. Also wieder zum zweiten Turn angestellt und los gehts mit dem 50PS Moped in der roten Gruppe. :)

Es stellte sich während des Fahrens raus, dass die Sortierung des Teilnehmerfeldes wirklich ein bisschen komisch war. Wird vermutlich dem generellen Niveau geschuldet sein, bringt ja nix wenn in rot nur 5 Leute fahren und in den gemächlicheren Gruppen es knalle voll ist. So musste ich halt auch mit Krümel durchaus einige Leute überholen. Macht ja auch durchaus Spaß und hat seinen eigenen Reiz. Weil man sich die Leute länger und sauberer zurecht legen muss, wenn man weniger Leistung zum anzapfen hat. Auf der kurzen Streckenanbindung ist Leistung ja sowieso nur zweitrangig. Zwei Turns konnte ich so mit Krümel bis zur Mittagspause Spaß haben und das reichte auch für eine 1:33.

Nach dem Mittag wollte ich noch mal die Shyster von Axel fahren, seinen ST3 Motor in 1989 900 Supersport Umbau. Am STC hatte ich bei einem Turn die Diagnose gestellt, dass die Gabel überhaupt nicht anspricht, weswegen man für das Vorderrad null Gefühl hat. Axel hat, obwohl er einen Umbau auf 848 Front plant, doch noch mal Zeit in die Gabel investiert um die Gleitrohre zu polieren sowie die Simmerringe zu fetten und siehe da, die Gabel funktioniert jetzt! Der Motor hat eh Druck in allen Lebenslagen und ballert oben ordentlich durchs Drehzahlband. Allein die Bremse hat mich zurück gehalten, die rubbelt irgendwie unschön beim ankern, weswegen da nicht soviel Vertrauen aufkommen wollte. Für eine 1:34 hat es immerhin gereicht. Geht also! Leider ist im darauffolgenden Turn in dem Axel fuhr, wieder der gleiche Wasserschlauch geplatzt. Irgendwas stimmt da noch nicht, die Suche geht weiter.

Zwei Turns hatte ich noch. ie wollte ich auf den Admiral und Krümel aufteilen. Zuerst den Admiral, noch mal mit TD Slick in 180/55 drin, angeworfen. Der Turn war schön leer, Bestzeit mit 1:31.24 für das Event. Immer noch zweieinhalb Sekunden langsamer als letztes Jahr, aber da hab ich die Zeit auch nur in einem Turn geschafft und bin sonst auch eher nur niedrige 1:30iger gefahren. 1:32 ist so die Wohlfühlzeit mit ohne Gekrampfe. Also eigentlich gleiches Niveau wie letztes Jahr geblieben.

Beim letzten Turn mit Krümel war kaum noch wer auf der Strecke, ich dachte schon ich wäre falsch. Komischerweise lief Krümel gefühlt nicht mehr so fluffig wie vorher am Tag, ich war auch schon fertig. Also eher einen entspannten Turn zum ausklingen gemacht und heil, mit der Welt versöhnt, ohne technischen Defekt und Glücklich über die Ziellinie der Saison gebollert.

Jetzt kann also die Zeit losgehen die ganzen Service- und Projektarbeiten anzugehen, da steht einiges auf der Liste. Dazu ein andermal mehr.

Letztes Jahr fiel der Tor Poznan Termin noch Corona zum Opfer, die Gutschrift dafür wollten wir dieses Jahr aber dafür endlich einlösen. Am Sonntag wurde der Van beladen und wir machten uns auf die für uns beinahe weite Anfahrt. Ich weiss, andere haben deutlich längere Anfahrten. Wir hier in Berlin haben ja quasi innerhalb von 3-4h ungefähr 6-7 brauchbare Rennstrecken im Angebot.

War in Berlin noch brauchbares Wetter, waren die Vorhersagen für Montag in Poznan nicht so toll. Das es dann tatsächlich 28h Dauerregen von Sonntag Abend bis Montag Abend werden sollten, war dann doch ganz schön oll. Glücklicherweise hatten wir uns für eine Box angemeldet, die wir uns zu dritt teilten. Selbst wenn diese in Tor Poznan nur aus stabileren Zeltkonstruktionen bestanden. Bei dem ganzen Regen waren wir aber selbst darüber mehr als froh, statt das wir unter unserem kleinen Pavillon hocken müssen, wie wir es in Oschersleben taten.

Tor Poznan hat es eh nicht leicht. Das Gelände auf dem die Strecke liegt gehörte ehemals ein paar Nazis die nach dem Krieg enteignet wurden. Auf einem Stück des Geländes baute man eine Landebahn für den benachbarten Flughafen, auf dem anderen baute der Automobilclub die Rennstrecke. Nach dem Fall der Mauer und dem Zusammenbruch des Ostblocks tauchten dann die Erben der ehemaligen Besitzer auf und wollten das Gelände, ein Filetstück mitten in der Stadt, wieder zurück. Ein elendig langer Streit vor Gericht entspann sich. Der Flughafen brauchte seinen Teil und hat diesen schlicht gekauft, der Automobilclub ist nicht so flüssig und pachtet seinen Teil von Jahr zu Jahr. Dementsprechend groß bzw. klein ist die Planungssicherheit und der Wille dort viel Geld zu investieren. Aber sie bemühen sich und es passiert auch was bzgl. der Infrastruktur, eben langsam und mit bedacht. Auch die Lautstärkeproblematik gibt es dort. Zwar ist der Flughafen laut, aber Mopeds im Kreis machen eben dauerhaft Lärm. 98 dB wollen sie im Stand sehen bei 5500 rpm. Das schafft der Admiral natürlich nicht, nicht mal bei 5000 rpm. Aber sie haben ein Auge zugedrückt, denn es wurde eh im Fahrbetrieb an der Strecke weiter gemessen und im Ort steht wohl auch eine Messstation. Ich denke die sind einfach deutlich vorsichtig dort, wäre ich auch wenn mein Bestehen auf so tönernen Füßen stehen würde.

Anflug auf Brzuch Romana

Aber es lohnt sich! Jetzt mal abgesehen von einem Tag komplett Regen, ist Tor Poznan eine sehr geile Rennstrecke! Es gibt sehr coole lange und schnelle Kurven, Passagen die sehr technisch sind und zwei sehr lange Geraden wo ich mit dem 2-Ventiler ein bisschen verhungert bin, die aber durchaus Spass machen. Das ganze geht durch Wald der das Gelände begrünt.

Gefahren bin ich im Regen nicht, es hat wirklich die meiste Zeit geschüttet wie blöde und das Wasser stand Zentimeter hoch in einigen Kurven. Mein Motivation sich die Klamotten durchzuweichen und dann am zweiten Tag in selbigen zu fahren, war auch sehr gering. Also hab ich nicht mal auf Regenreifen umgebaut.

Fahrerisch hab ich natürlich bei nur einem Fahrtag auf einer neuen Strecke nicht viel reissen können. Die ersten beiden Turns brauchte ich um die Strecke zu lernen. Da stand 2:08 als Bestzeit auf der Uhr. Beim Turn vor dem Mittag war dann klar wo lang die Kurven überhaupt gehen und ich konnte davon noch mal 9 Sekunden abziehen mit 1:59. Später gab es dann noch eine 1:58 und konstante Zeiten unter 2 Minuten. Aber mehr war an dem einen Tag nicht drin. Weder die Kondition noch die körperliche Verfassung erlaubten mehr, es ist ein Elend. Vor allem mein Nacken macht mir aktuell zu schaffen, der tut nach 5-6 Runden einfach nur noch weh. Ich bin mir sicher auch hier wäre am zweiten Tag, so wie in Oschersleben auch, deutlich mehr drin gewesen. Aber hat halt wieder nicht sein sollen.

Ein positiver Aspekt war auf jeden Fall die Situation mit der Öltemperatur am Admiral. Mit dem zweiten Kühler war ich bei nicht mehr als 107°C, gemessen am Deckel des Auslassventils des stehenden Zylinders. Das finde ich sehr gut. Genauere Beobachtungen dazu gibts aber erst nach dem Auswerten des Dataloggings.

Klar ist aber jetzt schon, wir wollen wieder nach Tor Poznan. Leider ist das Jahr fast rum, aber nächstes Jahr auf jeden Fall!

Es war schon eine Ewigkeit her das ich in Oschersleben gefahren bin, das letzte Mal in 2015. Damals auch mit dem MO-InTeam zum Twins Only und sogar noch mit der Monster. Dieses Jahr wollte ich das in dieser Kombination mal wieder machen, allerdings mit dem Admiral.

Leider zeichnete sich ein paar Tage vor dem Termin auf der Wettervorhersage ab, dass ausgerechnet für diesen Zeitraum das Wetter zu Anfang Juli sich ein wenig von der nässeren Seite zeigen wollte. Die Aussichten reichten von Regen am ersten, bis zu starker Regen an beiden Tagen. Na wunderbar.

Am Tag des Einpackens goss es schon mal den ganzen Tag, auf der Fahrt in die Werkstatt auf dem Fahrrad war ich schon mal komplett durchgeweicht. Quasi die erste Regenfahrt schon absolviert. Die Regenräder packten wir dann auch ein und nahmen sogar noch einen Umweg am Polo vorbei und kauften uns Regenjacken. Der Verkäufer meinte zu mir “Ja kauf die mal in der Größe die du sonst auch trägst”, ich kaufte sie in einer Größe drüber aber die passte dann auch nicht über die Kombi. Na wunderbar.

Immerhin konnten wir ohne Regen aufbauen, der hörte kurz vor Oschersleben auf. Zumindest für diesen Abend und bis zum Morgen. Denn zur Fahrerbesprechung in aller Frühe setzte er wieder ein. Meine Motivation war gering meinen ersten Turn in die rote Gruppe zu schaffen, aber so hatte ich zumindest Zeit Axel beim Räderwechsel zu helfen, denn der war motiviert.

Ich raffte mich aber doch irgendwie auf am Admiral die Räder zu wechseln und pünktlich als ich fertig war hörte der Regen auf. Als ich raus fuhr, war die Strecke trocken. Na wunderbar.

Also ein Turn Oschersleben auf Regenreifen ohne Regen. Konnte ich immerhin mal gucken ob die Strecke noch in die gleiche Richtung ging wie vor sechs Jahren. Geht sie! Aber ich fühlte mich komplett Lost. Bremspunkte? Öh ja, bestimmt irgendwo. Einlenkpunkte? Müsste es hier auch irgendwo geben. Scheitelpunkte, sicher sicher. Kurz, es war grauselig. Aber so ist das ja oft im ersten Turn, nix passt und man fragt sich ob man überhaupt Motorrad fahren kann. Also abgestellt und auf den nächsten Turn gehofft. Der war dann noch trockener. Also bin ich nicht raus gefahren, sonst wären die Regenreifen hinterher komplett für die Tonne gewesen. Es sah dann gut auf der Vorhersage aus, also baute ich auf Slicks um und wurde kurz nach dem Umbauen mit einsetzendem Regen belohnt. Narf!!!

Das war es dann auch für den Tag, noch mal umgebaut habe ich nicht. Ein mieser Turn auf Regenreifen im trockenen. Beim Reifenpoker quasi einmal alles verloren. Aber, für den nächsten Tag war der Regen abgesagt und es sollte sogar sonnig werden!

Wurde es auch, aber erst am späten Nachmittag. Trocken blieb es allerdings und so konnte ich tatsächlich alle Turns fahren. So richtig gut reingekommen bin ich trotzdem nicht. Irgendwie war kein Vertrauen da und es machte auch nicht so richtig Spaß. Rote Gruppe sind ja die schnellen Teilnehmer und die, die wirklich schnell sind, waren auch unproblematisch weil sofort an einem vorbei. Dann gab es aber noch welche die waren auf der Geraden schnell aber trödelten in der Kurve, was okay wäre, wenn man an ihnen vorbei gekommen wäre oder sie einen auf der Geraden nicht zurück überholt hätten. Oder einen Aufwändig und auf der letzten Rille im Kurveneingang überholen nur um dann vor einem in der Kurve langsam zu sein. Wozu?!

Ich selber kam aber auch nicht wirklich klar. Ich hab das später im Datalogging nachvollzogen, ich hab vor jeder Kurve schon elend vorher das Gas zu gemacht, hab noch ein bisschen gebremst und bin in die Kurve reingerollert. Der fehlende Speed am Kurveneingang setzte sich natürlich in der Kurve fort und fehlte am Kurvenausgang wo ich nicht ausm Quark kam. Kein wunder fuhren mir die meisten Leute um die Ohren. Mehr als eine 1:53 war nicht zu machen damit, langsamer als mein Bestzeit aus 2015. Im vorletzten Turn hab ich rausgefunden wo das Unwohlsein am Kurveneingang herkam, meine Blickführung war irgendwie kaputt. Die landete immer kurz vor dem Vorderrad, bewusst wieder auf weiter vorne verlagert fühlte sich das schon alles deutlich besser an. Ich war da ungefähr an dem Punkt angelangt an dem ich gern zum Mittag am Vortag gewesen wäre.

Schön war das ich jede Menge nette Leute getroffen habe, schade fand ich das auch beim Twins Only viele nur noch mit einer Panigale anreisen statt mit Material das man (immer) seltener auf den Rennstrecken sieht. Fahrerisch war es eben eher ernüchternd für mich. Ich weiss aber, dass ich das besser kann. Ich denk mit einem Tag mehr fahren wäre ich auf jeden Fall in die 40iger gekommen und ich würde mich sogar dazu hinreissen lassen zu sagen ich wäre schneller als 2015 gewesen. Ich weiss jetzt wo meine Probleme lagen, jetzt hoffe ich das ich die auf einer mir vollkommen neuen Strecke in Poznan angehen kann. Immerhin hab ich mich dort in eine langsamere Gruppe eingetragen. :)

Eines der wenigen schönen Mopeds, das grün und silber.. herrlich. Der Sound beim dahinter fahren, zum niederknien! Netter Pilot noch dazu.

Wieder einmal luden wir zwei Busse mit Kram und Mopeds voll um am Spreewaldring zum Twins meets Classics quasi den späten Saisonauftakt zu begehen. Bei Fatma und Michael fahre ich jetzt inzwischen seit 8 Jahren im Kreis, Kinder wie die Zeit vergeht.

Am meisten Gespannt war ich auf das Fahren mit dem Admiral. Das letzte mal das ich mit dem am STC richtig gefahren bin war Saisonanfang 2019. Danach nur Krümel und mein Crash mit dem Admiral genau auf selbiger Strecke. Angst hatte ich keine, wirklich kein bisschen. Gespannt war ich eher wegen des neuen Mappings vom Prüfstand für die leisen dB-Eater.

Kontrolle der Lautstärke im Stand, kein Problem, wieder mal. 4000-4500 gedreht, 96 dB. Voll im Rahmen, wie die letzten Jahre ja auch.

Am Morgen im ersten Turn erstmal Piano gemacht, gucken ob der Hobel auch funktioniert. Neue Bremsbeläge wollten auch eingebremst werden. Aber da merkte ich auch schon, der Admiral geht! Im zweiten Turn hab ich mal bisschen Stoff gegeben und war erstaunt wie gut der jetzt geht. Sonst war so im niedrigen Drehzahlbereich bisschen mau mit den gschlossenen Eatern, aber jetzt ballert der Motor durch die niedrigen Drehzahlen das ich ein paarmal in den Begrenzer gerauscht bin weil das Drehzahlband so schnell durchgedonnert war. Die gefundenen 10 Nm merkt man sehr sehr deutlich und das obwohl jetzt der Winter dazwischen lag.

Im dritten Turn hab ich es dann fliegen lassen, es ist schon geil was so geht. Die Bremse mit den neuen Belägen packt richtig ordentlich zu, der Motor geht wie die Sau, die neue Kupplung regelt super und sonst passt auch alles. Schön die Leute zurecht gelegt, früh nach der Kurve das Moped aufrecht gestellt und dran vorbei katapultieren oder am Kurveneingang auf der Bremse vorbei. Yeee-ha! Das hat so einen Spass gemacht, das ich zwei Runden lang die schwarze Flagge auf Start-Ziel, welche für mich bestimmt war, nicht gesehen habe. Ups.

Also raus gefahren, zum Chef:Du bist zu laut. :(

Am Spreewaldring gibt es hinten auf der langen Geraden eine Messstation, die zeichnet das komplette Lautstärkeprofil auf und Abends wird das dem Bundesumweltamt übermittelt. Jetzt sass da ein Männlein und schaute Live zu und liess Leute rauswinken. Dort sind 90 dB bei der Vorbeifahrt erlaubt, 96 dB zeigte das Gerät an. Kacke. Plan war dann: Gang höher fahren, mehr rechts halten.. na gut.

Immerhin stand aufm Laptimer eine 1:39.10, was für nach der Winterpause echt gut ist weil die letzte Zeit mit dem Admiral war eine 1:41. Besser wurde es an dem Tag auch nicht mehr wirklich, das mit dem Gang höher fahren hat mich immer aus dem Konzept gebracht und irgendwie den Spaß getrübt. Letzter Turn mit Krümel war aber wieder sehr lustig, den muss man echt auswringen um damit jemanden zu überholen und dann hat man es sich aber auch verdient! :)

Am zweiten Tag war ich erst zum zweiten Turn wirklich wach. Nachdem ich zwei Mopeds auf der Gegengeraden überholt habe, mit Gang höher, kam wieder die schwarze Flagge für mich. 92 dB. Es ist zum verrückt werden und ich hatte so auch keinen Bock mehr. Ich hab den Admiral zur Seite gestellt und bin den restlichen Tag auf Krümel gefahren. Da bin ich über eine 1:43 nicht hinaus gekommen, aber ich konnte schön üben wie man so 10-20 PS stärkere Mopeds eben doch überholt bekommt, einfach weil man sich besser zum positioniert um nach der Kurve früher am Gas zu sein. Muss man aber echt arbeiten!

Das Datalogging vom Admiral muss ich mir noch zu Gemüte führen, ich hatte Abends am ersten Tag kurz drauf geschaut, war aber zu Platte für die ganzen Zahlen und Kurven. Das mach ich mal in Ruhe zuhause an einem Abend.

Was ich jetzt mit der Lautstärke mache weiss ich nicht, eigentlich kann ich jetzt nur anfangen eine neue Auspuffanlage zu konstruieren, mit Vorschalldämpfer zwischen Motorgehäuse und Schwinge oder so. Riesen Aufwand. Keine Ahnung.

In recht genau zwei Wochen geht es auch schon wieder los, Twins Only in Oschersleben steht auf dem Plan. Ich hoffe da haben die sich nicht so zickig mit der Lautstärke!