Der letzte geplante Termin im Kalender für dieses Jahr war Poznan mit MotoMonster. Wie auch beim letzten Mal eine sehr gelungene Kombination. Gebucht mit Vollverpflegung an drei Tagen, muss man sich eigentlich um nichts weiter kümmern ausser ums Fahren.

Das Wetter schenkte uns einen extrem heißen Septembertag, die Temperaturanzeige in der Boxengasse zeigte zwischendrin 36°C an. Am Vormittag machte mir das warme Wetter irgendwie sehr zu schaffen und ich hockte irgendwie total verkrampft auf dem Motorrad. Eigentlich fuhr ich eher gegen das Motorrad als mit ihm, was unglaublich anstrengend ist und nach 3-4 Runden war ich immer total hinüber! Kam absolut nicht auf Zeiten und kaum unter 2 Minuten.

Nach dem Mittagessen wurde es dann besser, ich konnte mich locker machen und es entwickelte sich Spaß und obwohl es noch wärmer als am Vormittag war, hielt ich die 20 Minuten-Turns komplett durch. Im letzten Turn fuhr ich sogar ein bisschen zu früh raus, die Streckenposten schwenkten noch die schwarz-weiss kartierte Flagge obwohl die LED Tafeln grün zeigten. Sehr verwirrend. Dafür fuhr ich jede Runde ca. 1 Sekunde schneller was mich immerhin auf eine 1:54.139 brachte. Leider immer noch weit entfernt von meinen 1:50 vom letzten mal.

Der zweite Tag ging dann eigentlich viel versprechend los, gleich im ersten Turn angeknüpft und 1:55.704 hingelegt, ich war also auf bestem Wege zumindest an dem Tag wieder an die 1:50 ran zu kommen.

Nur leider machte mir die Technik einen Strich durch die Planung. Als ich fertig auf dem Moped für den zweiten Turn hockte sprang das Gerät nicht an. Länger orgeln brachte auch nichts, nichts tat sich. Mist!

Ein kurzer Blick am Moped entlang zeigte mir dann das die Halterung für meine Zündspulen wohl nach 7 Jahren durch vibriert und abgebrochen war. Daraufhin lag der Gedanke erstmal nahe das es keine Zündung gibt, was mit ausgebauter Zündkerze dann auch feststellbar war. Dann stand die Frage im Raum ob die fehlende Masse am Eisenkern der Zündspulen diese jetzt geschrottet hatten. Was aber keinen Sinn ergab, denn eigentlich braucht das Magnetfeld bzw. der Eisenkern keine Masse zum arbeiten.

Also suchten wir weiter. Was auffiel war, das am plus für Zündspulen kein 12V anlag. Was erklärt warum da nix zündet, nur warum? Das Relais was die 12V schaltet funktionierte, da waren noch 12V da aber an der Zündspule, der Spritpumpe und vermutlich der Einspritzung gab es eher nur so 2V, dann mal 10V dann mal wieder 12V. Je nachdem was man so als Verbraucher dran hatte. Interessanterweise waren wieder 12V da als wir den Quickshifter aus dem System entfernten. Aber das half auch nicht, sobald die Spritpumpe dran war waren nur noch 0V da. Wir vermuteten dann dass das Relais nicht unter Last schaltet oder so. Tat es aber eben doch manchmal! Es war zum verrückt werden! Irgendwo ging die Spannung flöten aber wenn wir die einzelnen Abschnitte des Kabelbaums testeten und sogar überbrückten dann war alles wunderbar.

Nach ca. 4-5 Stunden Fehlereingrenzung gelangten wir dann aber ans Ziel und die Lösung des Problems war erschreckend einfach aber eben schwer festzustellen. Ein Pin des Steckers welcher die 12V in den Motorkabelbaum befördert war ausgeleiert bzw. das Gegenstück davon! Minimale Bewegung machte dann mehr oder weniger Kontakt. Aber wenn man den Pin direkt gemessen hat, hatte man ja Kontakt. Was für ein Fehler!

Also kurzerhand mit der Zange den Pin so ballig gepresst das er wieder im Gegenstück festen Sitz hatte und schwups lief das Gerät wieder. Nur leider war der Tag vorbei und kein einziger weiterer Turn stand mehr an. Also hab ich noch kurz die Zündspulenhalterung notdürftig mit Kabelbinder fixiert und freute mich auf den dritten Tag.

Nur leider begann dieser kurz vor unserem Turn mit Regen. Da es dann auch zum zweiten Turn noch mal stärker regnete, trocknete die Strecke zum dritten nicht mehr ab und nach dem Mittag wollten wir eigentlich uns auf den Heimweg machen bzw. für noch einen weiteren Turn ewig warten der eventuell doch noch hätte nass sein können.. nee, also packten wir entspannt ein und machten uns nach dem Mittagessen nach hause.

Im großen und ganzen also fahrerisch eher keine so brilliante Veranstaltung für mich, da hatte ich mir deutlich mehr erhofft. Ansonsten vom drumherum war es wunderbar, MotoMonster macht immer wieder Freude und Poznan ist eh prima. Der technische Ausfall war ärgerlich, aber es war jetzt auch der erste nach fünf Jahren. Da gibt es dann halt ein paar Hausaufgaben für den Winter und nächstes Jahr ist Poznan denke ich wieder mit auf der Terminliste.

Jetzt wo ich mit dem Blauwal wieder ein StVO geprüftes Motorrad mit vom Hersteller verbauter Airbox und Auspuffanlage besitze, besteht wieder die Möglichkeit auf dem Sachsenring zu fahren. Das letzte mal in 2019 war ich noch mit der Monster 1100 EVO vor Ort die ja inzwischen verkauft ist. Also Slicks vom Admiral drauf und einpacken. Tatsächlich musste ich den 180/55 TD hinten drauf ziehen den ich noch vom Admiral übrig hatte, denn es stellt sich raus das ein 180/60 schlicht nicht in die Schwinge des Blauwals passte…

Angemeldet haben wir uns über HPS Racing, mit denen wir ja jetzt auch schon in Groß Dölln und in 2020 schon mal einen Tag Pitbike fahren waren. Ich muss sagen das ich den Veranstalter immer mehr mag. Bisher flogen die immer ein bisschen unterm Radar bei mir, obwohl es die jetzt auch schon seit 20 Jahren gibt. Die Veranstalten zwar kein High-Class Catering oder all-inclusive Pampering Events, bis auf Kaffee, Obst und Sweets muss man sich z.B. selbst ums Essen kümmern, aber da wir sowieso immer Selbstversorger sind, stört uns das nicht. Auch gibt es keine zwei Tage Gruppen-Instruktion inklusive in der langsamsten Gruppe, wie es oft üblich ist, sondern HPS setzt auf Einzel-Coaching das man sich dazu buchen kann, wie ich es in Groß Dölln hatte, und welches in den langsamen Gruppen dann günstiger ist. Ganz klar funktionierte Ihre Organisation und Buchung bisher problemlos, sie machen keinen Stress, das Team ist sehr nett und ihr Herz sitzt am passenden Fleck.

Da vor drei Jahren auch noch recht viel Regen im Spiel war, war für mich die Linie am Ring wieder vollkommen unklar. Dazu noch ein nie auf der Renne von mir bewegtes Motorrad unterm Popo, ich tat gut daran mich für meine ersten Runden in Gruppe C hinter einem Strucki einzufinden. Es gibt zwar kein Gruppen-Coaching, aber HPS bietet in den Gruppen C und D in der ersten Session immer eine “Besichtigungstour” an, ergo der erste Turn kann im Gänsemarsch hinter einen Strucki gefahren werden. Schlau übrigens fand ich dieses mal auch, dass die Streckenbegehung gleich am Abend des Anreisetages angeboten wurde, auch wenn ich es dort nicht hingeschafft habe.

Also fuhr ich hinter dem Strucki auf seiner RSV Mille (Zufall) raus und schaute mir erstmal die Linie an, während ich versuchte mich darauf einzustellen wie dieses Motorrad gefahren werden will. Komplett andere Nummer als der Admiral, viel mehr Gewicht, komplett andere Sitzposition und Motorcharakteristik. Aber nicht unangenehm!

Die folgenden Sessions, es gab fünf Stück a 20 Minuten, lief es dann immer besser und so langsam kam ich auch mal dazu ein bisschen Gas zu geben. Immerhin unterbot ich dann meine, eh nicht grandiose, Bestzeit auf der EVO ein Stückchen und landete am Ende des Tages bei einer 1:51.4, womit ich locker in der Gruppe C weiter mitschwimmen konnte und das Ziel für den nächsten Tag auch klar war: unter die 1:50 kommen!

Am zweiten Tag kam ich dann ab der zweiten Session gut rein und ich konnte die 1:51 in beinahe jeder Runde wiederholen, jetzt war der Zeitpunkt gekommen mal ein bisschen das Tempo zu erhöhen und so fiel die 1:50 in der dritten Session recht konsequent mit mehreren Runden knapp darunter. Die Session nach dem Mittagessen war dann eher entspannt, weil Bauch voll und dröge, aber in der letzten Session kam dann noch meine Bestzeit für dieses heraus: eine 1:47.3. Da bin ich erstmal zufrieden mit, die Auswertung vom Laptimer zeigt dann auch noch sehr hohe Ungleichmäßigkeit in den Geschwindigkeiten der Runden. Da ist noch jede Menge Luft. Aber der Sachsenring ist auch keine einfache Strecke und ich hab nicht erwartet sofort wahnsinnige Zeiten in den Asphalt zu brennen.

Foto von sport-fotografie.de

Mit dem Blauwal bin ich im großen und ganzen zufrieden, das Fahrwerk braucht aber noch Zuwendung. Irgendwie fand ich das Gefühl fürs Vorderrad nicht ganz so klar wie ich das von den Ducatis gewohnt bin und die Feder hinten scheint mir zu hart für mein Gewicht. Da bin ich aber im Kontakt mit dem Strucki der die Mille fuhr, seine Feder ist ihm eigentlich zu weich und vermutlich werden wir einfach tauschen. Was auch verbesserungswürdig ist, ist die Bremse. Die Beläge waren mir eher zu zahm und die von Aprilia gewählte axiale Bremspumpe ist irgendwie auch nicht so das gelbe vom Ei. Mal sehen was man da machen kann ohne aus dem StVO Bereich zu kommen. Denn da soll der Blauwal weiterhin hauptsächlich zuhause sein.

Aber wenn es mal wieder Sachsenring werden sollte, dann darf der Wal gerne wieder dort schwimmen.

Als es ans Buchen der Fahrtermine für dieses Jahr ging, sah ich das es bei einem der Veranstalter ein Tages-Einzelcoaching für einen sehr fairen Preis dazu zu buchen gab. Über so etwas hatte ich schon vor ein paar Jahren mal auf einer Rückfahrt von einem Rennwochenende nachgedacht und so entschied ich mich dafür so etwas mal auszuprobieren. Als Strecke sollte Groß Dölln herhalten, auf der ich zwar recht gut zurecht komme, aber ich sicherlich noch das ein oder andere dazulernen könnte.

Am letzten Wochenende war es dann so weit, wir machten uns auf den Weg nach Groß Dölln mit HPS Racing. Eingepackt hatte ich den Admiral und Krümel, für letzteren einen Satz Regenfelgen mit dabei. Denn mal wieder war zu unserem Termin Regen vorrausgesagt. Schon auf der Fahrt am Freitag goss es ganz anständig. Der Plan war also auf dem Admiral zu fahren und wenn es nass werden sollte, auf Krümel umzusteigen.

Nach der Fahrerbesprechung am Samstagmorgen sprach ich dann meinen Instruktor an, der fragte nach meinem Motorrad und worum es mir beim Coaching gehen würde. Ich teilte ihm dann mit, dass ich mit meinem 85 PS Motorrad da wäre und es mir vor allem auf Linie ankäme, woraufhin er eine wenig ob des Mopeds die Stirn runzelte, wir uns dann aber für den ersten Turn verabredeten. Lustigerweise stellten wir dann fest, dass wir im Fahrerlager direkt gegenüber standen und uns nur nicht erkannt hatten! Das machte natürlich das Losfahren und die Nachbesprechung deutlich einfacher.

Wir sind also raus gefahren, er vorne weg und ich hinterher. Er mit seiner R1 die bestimmt 200 PS hat, ich mit dem Admiral auf 85 PS. Er ist Linie vorgefahren und ich hab versucht die nachzumachen. Weil sich dann jemand ins off geschossen hatte, kamen wir aber nur vier Runden. Aber im Grunde ging es so weiter. Er fuhr vor, dann tauschten wir die Plätze und ich versuchte das gesehene umzusetzen und danach besprachen wir das ganze an Hand des Streckenplans. Oder wir wechselten mehrmals zwischendrin. Im Turn nach dem Mittagessen kam dann die Kamera an sein Moped und er fuhr mir hinterher, bis uns der Regen überraschte und wir abbrechen mussten. Denn es gab einen ordentlichen Wolkenbruch während wir noch mit Slicks draussen waren.

Das Besprechen des Videos brachte noch mal richtig etwas, denn da sah ich noch ein paar ganz klare Fehler in meiner Linie!

Nur fahren konnte ich die Linie dann nicht mehr, denn es regnete ja. Allerdings bin ich tatsächlich auf Krümel umgestiegen und nachdem der Regen etwas nachgelassen hatte auf Regenreifen raus gefahren um zumindest gedanklich die Linie zu verinnerlichen. Da eh alles Nass war, war Open Pitlane, ich konnte also prima Runden drehen.

Am nächsten Tag wollte der Instruktor den ersten Turn noch mal hinter mir raus fahren, weil wir ja am Vortag nicht abschliessen konnten und er war sehr zufrieden mit mir und meiner Linie. Seiner Meinung nach sollte da problemlos eine 1:26 auf dem Admiral drin sein wenn ich noch ein bisschen übe (oder einfach mal mehr Gas gebe) und eventuell besseres Reifenmaterial hätte. Wenn mehr Leistung vorhanden wäre, durchaus fahrerisch auch eine 1:22. Das war natürlich ein großes Lob und meine Freude darüber ebenso groß.

Ganz umgesetzt habe ich das nicht bekommen und an diesem Wochenende bin ich auch nicht deutlich schneller in meiner Bestzeit auf dem Admiral in Groß Dölln geworden, aber statt jetzt mal eine 1:28 zu fahren, konnte jetzt die 1:28/1:29 konstant mehrere Runden nacheinander fahren ohne mich groß zu verbiegen und ich weiss jetzt relativ genau ob ich die Linie getroffen habe oder nicht! Von daher hat sich das Coaching für mich gelohnt. Darauf kann ich jetzt aufbauen und gucken ob ich nicht doch noch an die 1:26 komme.

Ob ich allerdings dieses Jahr noch mal in Groß Dölln bin, weiss ich nicht. Gebucht ist bisher nichts. Als nächstes steht der Sachsenring mit dem Blauwal an und danach sind erstmal Sommerferien, nachfolgend drei Tage in Tor Poznan.

Der Admiral funktionierte mal wieder vollkommen problemfrei, nur die Gabelfedern werden mir langsam ein bisschen zu weich und ich überlege dort wieder 9er zu verbauen um auf der Bremse mehr Unterstützung zu haben. An einer Stelle tauchte die Front gefühlt zu weit ein, weswegen das Heck arg leicht wurde. Ich konnte das immerhin ein wenig mehr Vorspannung wegbekommen. Mal sehen wie sich das in Poznan verhält und dann ist der Winter ja wieder lang.

Irgendwie haben wir dieses Jahr bisher kein Händchen für Wetter. War es am STC im April kalt, schwankten die Wettervorhersagen für unseren Termin mit Triple-M zwischen leichtem, mittlerem und ganz viel Regen.

Im Anbetracht dessen hatte ich sogar noch die “guten” alten Regenreifen auf die zweiten Felgen des Admirals getan und auch Axel hatte für die Shyster sein Regenradsatz eingepackt. Dadurch wurde es doch ein bisschen puzzelig alles in meinen Bus zu bekommen. Den mussten wir statt Axel’s nehmen, weil der auf Grund ein wenig ausser Betrieb war.

In Berlin ging das packen und die Reise bei bestem Sonnenschein los und pünktlich zur Ankunft im Fahrerlager begann es zu regnen. Na super. Zum Glück buchen wie in Most immer eine Box bzw. quartieren uns in einer Mixed-Box mit anderen Teilnehmern ein.

Bei der technischen Abnahme gab es für unsere tollkühnen Kisten ein freudiges Daumen hoch mit “geile Kiste!”, Geräusch wurde wie immer beim rausfahren auf die Strecke “gemessen”. Der erste Tag brachte dann aber ein hin und her an Regen und beinahe trocken. Während Axel das auf Regenrädern nicht weiter tangierte, tat ich mich schwer damit diese zu benutzen bzw. auch nur einzubauen. Wieder einmal.

Zum vorletzten Turn meiner Gruppe war es dann aber endlich mal trocken, mit einem Fahrer aus der Nachbarbox hatte ich mich zum gemeinsamen rausfahren verabredet da dieser auf unbekanntem Moped unterwegs war. Doch das sollte nicht sein, denn wie immer in Most wurde ich zur Lärmmessung rausgewunken und wie immer war alles okay. Auch der letzte Turn war dann noch trocken und es gab ein paar gute Runden, aber von den Zeiten war da natürlich nix und ich schaffte es nur auf genau 2 Minuten in einer Runde. Also weit entfernt von der 1:57.5 vom letzten Jahr.

Dafür meinte es das Wetter am zweiten Tag gut und die schlechten Voraussagen die es noch am Vorabend gegeben hatten waren alle nicht eingetreten. So machte das schon deutlich mehr Spaß, denn Most ist eigentlich eine sehr geile Strecke. Klar verhungert man mit 85 PS auf der Start-Ziel gegenüber allen anderen nur halbwegs modernen Motorrädern, aber nur ein anderer Fahrer gab sich die Blöße mich Mitte Start-Ziel zurück zu überholen, nachdem ich ihn in der Kurve davor überholt hatte, nur um dann wieder im Weg zu stehen.

Da wir am ersten Tag so viel Fahrzeit verloren hatten, entschieden wir wirklich nur den letzten Turn auszulassen, auch wenn wir dadurch erst spät wieder in Berlin sein würden. Das stellte sich dann mal wieder als richtige Entscheidung raus, denn der letzte Turn entschädigte für die doch eher nur so lala gewesenen zwei Tage. Alles passte und so war doch noch mal eine 1:57.4 drin.

Jetzt hoffen wir das bis zum Termin in Groß Dölln sich das Wetter irgendwie bessert bzw. das wir jetzt genug Regenopfer gebracht haben. Denn in Groß Dölln habe ich mir selbst etwas zum Geburtstag geschenkt und fahre einen ganzen Tag mit einem persönlichen Instruktor. Ich bin schon sehr gespannt!

Genauso wie das Fahren im Oktober ein kleine Glücksspiel sein kann das man verliert, kann man auch beim Saisonanfang Ende April nicht so tolles Wetter haben. Hatten wir aber auch schon anders, letztes Jahr zum Beispiel war alles schön. Dieses Jahr war es einfach nur kalt und vor allem total windig!

Immerhin blieb der vorausgesagte Regen weitestgehend weg, bis auf einen kleinen Niederschlag am zweiten Tag blieb die Strecke trocken. Einen Turn drehte ich sogar im leichten Nieselregen auf Slicks und war erstaunt wie gut das noch funktionierte, im Turn danach der eigentlich trockener hätte sein müssen, rutschte dann aber das Vorderrad kurz in der noch feuchten Wittekurve, da hatte ich es wohl bisschen überreizt.

Krümel steht das rote Renndress ganz gut finde ich!

Generell hatte ich das die beiden Tage mit einer suboptimalen Vorderradbremse zu tun, scheinbar hat eine der beiden Scheiben an Krümel einen ganz leichten Schlag und beim anlegen der Bremse gab es unschöne Vibrationen, dass kann man zwar ein Stück weit ausblenden wenn es ansonsten gut bremst, aber 100% Vertrauen gibt es dann halt auch nicht. Auch komisch war eine ab und zu niedrige Leerlaufdrehzahl unter 1000 RPM und auch ein leichtes Auspuffknallen während der Motorbremse, allerdings nicht immer und nicht in allen Turns. Das ist noch unklar, Vermutung ist eventuell doch leicht zugesetzter Vergaser.. da muss ich wohl mal bei. Das komplett umgebaute Fahrwerk funktionierte aber wunderbar.

Am ersten Tag konnte ich meine Bestzeit vom letzten Jahr zwar nicht erreichen, sondern es kamen nur die 1:43er Zeiten von vor zwei Jahren raus, aber angesichts einer Streckentemperatur von nur 24°C und der problematischen Bremse war das auch okay. Der zweite Tag war dann noch kälter, keine 13°C Lufttemperatur und ein eisiger Wind den ganzen Tag. Nach den Turns kam ich mit kalten Füßen und Händen rein. Da war nichts zu holen an Zeiten und das höchste der Gefühle irgendwas um 1:45. Auch machten mir die Mitspieler in meiner Gruppe irgendwie keine Freude. Klassisches Beispiel war eine RSV4, welche mich partout nicht sehen wollte wenn ich mich innen oder aussen neben sie bremste und dann mit viermal so viel PS wie Krümel auf der Geraden wieder davon brauste, oder das japanische BigBike wo der Fahrer sich nach der Waldkehre 3-4 Runden nacheinander zu mir umdrehte um zu sehen ob ich noch da war.. seufz. Aber so ist das halt mit 54 PS am Rad, ist ja selbst gewähltes Leid. Man hat halt immer das Gefühl es fehlen 10-15 PS.

Am ersten Abend gab es noch Sonne

Wie schon letztes Jahr sind wir dieses Jahr zum Abschluss der Saison nach Groß Dölln gefahren um dort mit dem wunderbaren Team vom Racecafe Berlin noch ein wenig im Kreis zu fahren. Diesmal gab es sogar drei Tage zum fahren. Also, hätte es gegeben wenn das Wetter uns nicht allein das ganze ein wenig madig gemacht hätte.

Denn im Gegensatz zum letzten Jahr war dieses Jahr die Saison komplett trocken. Wir haben es 13 Tage auf die Rennstrecke geschafft, nur eben die letzten drei waren nass. Ich finde da kann man sich eigentlich kaum beschweren. Abzusehen war es auf der Wettervorhersage schon relativ früh und leider hat auch das Regenvoodoo mit der Beschaffung von einem Satz Regenfelgen für Krümel nicht ausgereicht.

In den ganzen drei Tagen bin ich nur 6 Turns gefahren, von eigentlich 17 Stück. Die Kälte sorgte zusätzlich dafür das an vernünftige Rundenzeiten nicht zu denken war, mehr als 1:36 mit Krümel und 1:34 mit dem Admiral waren nicht zu holen. Also bei beiden ca. 6 Sekunden langsamer als Bestzeit. Einziger Trost, allen anderen ging es ähnlich.

Aber Benzingequatsche im Fahrerlager machte trotzdem Spaß, ein paar nette Leute das letzte Mal oder sogar das erste und letzte Mal in diesem Jahr gesehen. Passt schon und heil geblieben sind wir auch.

Jetzt steht die Schraubersaison an und die Liste an Dingen ist schon relativ lang, der Winter wird garantiert auch wieder zu kurz!

Endlich wieder nach Most! Drei Jahre ist es jetzt schon wieder her gewesen das wir dort waren, letztes Jahr waren wir ja in Poznan als Auswärtstrecke. Dieses Jahr haben wir einfach beides auf dem Plan!

Wie auch schon 2018 waren wir mit Alteisen Training gebucht, wo ja der Name Programm ist. Zum ersten mal waren wir mit dem neuen “Reglement” vor Ort, das schlicht die Fahrgruppen nach Leistungsklassen einteilt und eigentlich nix zulässt was von 2000 zugelassen wurde. Zum Glück sind sie bei letzterem nicht päpstlicher als der Papst, sonst wäre das mit dem Admiral schwierig geworden!

Ich und Axel mit der Shyster (die locker Baujahr vor 2000 hat.. zumindest wenn man nur auf den Supersport 900 Rahmen schaut und nicht auf den ST3 Motor!) liefen in der 80-100 PS Klasse.

So ein bisschen merkwürdig ist die Einteilung allerdings schon, denn was sagen die PS schon aus über den Speed den man am Ende hat. Klar, in der Kurve kann jeder Schnell und auf der Geraden braucht man Leistung. Die Betonung liegt aber halt auf dem “kann”. Und man merkte schon recht stark das einige das eben nicht konnten, egal ob ihr Moped jetzt im italienischen Prospekt aus 1985 echte 90 Cavallo an der Kupplung hatte.

Also ich will mich nicht beschweren, es ist auch mal wieder ganz nett durch ein Fahrerfeld zu pflügen, sich wie Held zu fühlen und jede Menge Überholmanöver zu absolvieren! Bei einigen Fahrern hatte ich aber echt das Gefühl gleich fallen sie vom Motorrad wenn ich sie überhole und das will ich natürlich nicht! Ob denen das dann so Spaß gemacht hat, weiss ich auch nicht. Da hilft es auch nicht als erster rauszufahren, wenn man schnell fahren will.. denn das probierte ich und nach einer Runde fing ich an Leute einzusammeln.

Es gab auch durchaus auch Leute die flotter waren, nur die traf man halt auf der Strecke quasi nie, wenn man nicht explizit zusammen raus fuhr. Ein paarmal gelang es aber und das war dann schon witziger, weil mit einem Hasen der voraus fährt hat man immer eine prima Vorlage wo noch was geht! Auch wenn ich im Verkehr gerne zurück stecke und dann eben doch nicht hinterher komme. :)

Ich und er SV Fahrer haben Spaß miteinander! Ungefähr gleiches Tempo.

Ich fand aber das ich ganz gut unterwegs war, bis auf die Haarnadel und das große Omega vor Start-Ziel fuhr ich zumindest genau die Linie die ich mir überlegt hatte und die möglichst kurze Wege kombiniert viel Weg für maximale Beschleunigung hergeben sollte. Ob das die dann ist, weiss ich natürlich nicht. Die anderen schnelleren Fahrer fuhren aber auch keine andere, von daher sollte das passen. Aber vor allem im großen Omega lasse ich noch Zeit liegen weil ich mich nicht traue so schnell dort rein zu fahren wie es geht. In einer flotten Runde liess ich es aber mal ein bisschen mehr laufen und siehe da, unter die 1:58 gekommen! 1:57,5 sagte der Laptimer. Ich bin erstmal zufrieden.

Auch zufrieden bin ich mit dem Admiral, denn wie schon die drei Tage in Poznan musste ich bis auf Luftdruck und Tanken überhaupt nichts am Motorrad machen!

Bella Macchina im Tiefflug

Ein Schmankerl gab es dann auch noch, ich und Axel tauschten für den letzten Turn am ersten Tag mal die Mopeds und ich konnte die Shyster mit neuer Front und Ergonomie fahren und muss sagen ich bin sehr angetan. Der Motor ist wirklich ein Prachtstück und der Rest vom Motorrad funktionieren jetzt auch in einem Zustand wo man sich erstmal rein aufs fahren konzentrieren kann. Ich hab zwar nen anderen Geschmack was die Bremse angeht und die Antihoppingkupplung würde ich so nicht fahren wollen, aber es machte immerhin ausreichend Spaß für eine entspannte 2:05.

PS: Bilder der Veranstaltung kommen übrigens von hier, mein Danke an die Fotografierenden!

Es gibt so Momente im Leben wo man sich und sein Handeln auf Grund von Ereignissen in Frage stellt. Jetzt in Groß Dölln war so ein Moment. Aber der Reihe nach.

Wir waren zu zwei Tagen auf AB gebucht, einpacken und anreisen wie üblich. Ich hatte mir überlegt nur Krümel mitzunehmen, da hatte ich schon eine Referenz diese Jahr was Rundenzeit und Daten angeht. Lager aufschlagen und ab zur technischen Abnahme, welche dieses mal zum Glück Gründlich war! “Einer deiner Bremsbeläge ist verkehrt herum drin!” WHAT?! “Und mach mal deine Kette lockerer.” Na gut.

Ja tatsächlich, der rechte äussere Belag war verkehrt herum im Sattel. Also die Reibfläche zu den Bremskolben, die blanke Seite zur Bremsscheibe! Ohje. Wann hatte ich die das letzte mal auseinander? Richtig, vor dem letzten Tag fahren in GD. Ich war also schon einen Tag so auf der Strecke unterwegs gewesen! So sah der Belag auch aus, sauber angeschliffen auf der Rückseite, die Bremsscheibe hatte auch ein wenig gelitten. Gemerkt hatte ich damals davon nichts. Das brauch ich wohl mal alles neu. Jetzt aber erstmal den Belag umgedreht und wieder zusammen gebaut. Peinlichst. Dann noch die Kette ein Stück lockerer.. ob das nun nötig war.

Technische Abnahme war dann auch zufrieden. Ich nicht. Stimmung hatte schon ein wenig gelitten.

Am Abend gab es dann noch ordentlich Regen, wenigstens ein bisschen Abkühlung. Allerdings sorgte die Feuchte dann auch für ordentlich Luftfeuchtigkeit am nächsten Morgen als die Sonne das Wasser verdunstete.

Nach üblicher Fahrerbesprechung ging es raus in den ersten Turn. Man hatte mich, auf Grund von Überhang in anderen Gruppen, in die schnellste Gruppe umsortiert. Bisschen fraglich ob meiner 54 PS am Rad. Aber egal, zum Mittag wird neu sortiert. Die ersten Runden keine Spitzenzeiten fahrend kam ich den Berg runter auf die Gegengerade und merkte plötzlich einen komischen kurzen Ruck im Motorrad. Oha, was jetzt? Doch noch was mit dem Bremsbelag? Etwas irritiert fuhr ich weiter auf meine Linie auf der Geraden, also in der Mitte der rechten Fahrbahnhälfte, schaute kurz links rechts am Moped runter um zu gucken ob ich irgendwo Öl verteile, nichts. Dann auf einmal überholt mich jemand auf einer KTM rechts neben der Fahrbahn auf dem Rasen! WHAT?! Wie zum Geier kommt der dort hin und warum!? Es kam dann auch die rote Flagge, also fuhr ich die Runde raus, was ich auf Grund des komischen Ruckens eh vor hatte und zurück zum Platz.

Dort angekommen schaute ich erstmal was mit Krümel los ist. Nichts lief aus, Motor lief ordentlich. Erstmal unklar. Dann sah ich am Zelt uns gegenüber einen KTM Fahrer und fragte ihn ob er derjenige auf dem Rasen war und ja, tatsächlich! Ich, die ZX10R von seinem Kumpel und die KTM kamen den Hügel runter und genau in dem Moment wo er auf der KTM uns beide rechts überholen wollte, zog die ZX10R auch weiter nach rechts und kollidierte mit der KTM. Die ZX10R kam zu Fall, das Moped machte ein paar Überschläge und der Fahrer landete im neben der Fahrbahn befindlichen Wäldchen. Die KTM ging weiter über den Acker, zum Glück ohne Sturz und überholte mich dann quasi.

Ach-du-kacke.

Dann bemerkte ich die Ursache für den Ruck an Krümel, die linke Kappe des Kettenspanners hatte ich verloren! Das unnötige Kettenspannen am Vorabend hat wohl dafür gesorgt das ich die Schraube nicht fest genug gemacht hatte, die hatte sich los gerödelt, die Kappe war runtergeklappt und dann vermutlich vom Kettenrad eingeklemmt und dann riss die Schraube ab und das ganze Teil flog vom Moped. Scheisse.

Rest von der Schraube dann mit Loctite gesichert und so gut es ging festgezogen.

Zum Glück kam der ZX10R Fahrer dann, zwar humpelnd, aber auf beiden Beinen zurück zu seinen Platz. Das Moped war allerdings ordentlich zerdengelt. Ich hab dann versucht in Erfahrung zu bringen was genau passiert ist, weil ich schon schiss hatte das mein loser Kettenspannerdeckel das Chaos angerichtet hatte! Er hätte den ja auch abbekommen können! Seiner Erzählung nach war er direkt hinter mir als wir den Hügel runter fuhren. Er hatte sich die Stelle schon in der vorherigen Runde zum Überholen ausgesucht. Mit der ZX10R an Krümel dort vorbei gehen ist eigentlich kein Problem. 54 gegen 160+(?) PS. Noch am Hügel sah er irgendwas von meinem Moped fliegen und dann wäre ich sehr schnell sehr viel näher gekommen. Er wollte dann rechts an mir vorbei um mich zu überholen, nur kollidierte er dann mit der KTM. Wir vermuteten beide das ich eventuell vom Gas gegangen bin. Wieder hatte ich schiss das ich dieses Chaos eventuell verursacht hatte. Der KTM Fahrer fand uns wohl beide zu langsam und wollte auch rechts vorbei und als er schon an der ZX10R vorbei war, zog sie in ihn rein. Er hatte davon eindeutige Kratzer am Kettenschutz.

Den folgenden Turn lies ich aus, erstmal nachdenken und runter kommen. Im Turn vor dem Mittag bin ich dann wieder raus und immerhin eine 1:33 gefahren. Wenn auch mit gewissem Unwohlsein. In der Mittagspause hat mir das dann keine Ruhe gelassen und ich hab die Daten vom Laptimer gezogen und mit meinen anderen Runden verglichen. Ich wollte wissen ob ich wirklich vom Gas gegangen bin und dann diese Kette an Ereignissen ausgelöst hatte! Zu meiner Erleichterung stellte ich fest, ich war nicht früher als sonst vom Gas gegangen, die Daten vom TPS Signal zeigten es recht eindeutig. Auch langsamer als sonst war ich an dieser Stelle nicht gewesen.

Zusammen mit dem ZX10R Fahrer schaute ich mir die Auswertung auch noch mal an. Man will ja verstehen was passiert ist um daraus was lernen zu können. Wir haben uns das dann so erklärt, dass er, das erste mal auf einer 1000er unterwegs, am Gas gedreht hat und die Kiste einfach deutlich flotter vorwärts ging als er das von seiner bisherigen 600er gewöhnt ist und ich deswegen mit meinen 54 PS quasi wie eine Wanderschikane vor ihm schnell größer wurde. Der Rest war dann ein blöder Zufall und sehr wahrscheinlich wäre der Unfall auch passiert wenn nicht mein Kettenspanner weggeflogen wäre. Ursächlich war er dafür jedenfalls nicht. Die Verantwortung für diesen hab ich aber auf jeden Fall, das darf nicht passieren! Eine Idee wie ich dem technisch entgegen wirken kann, habe ich auch schon.

Damit war die Sache in meinem Kopf nun aber geklärt und ich konnte nach der Mittagspause, auch weil man mich eine Gruppe runter gestuft hatte, wieder entspannter rausfahren. Im letzten Turn gab es auch mal eine freie Runde ohne Verkehr und ich konnte eine 1:30 raushauen, womit ich wieder dort war wo ich beim letzten Event aufgehört hatte. Damit war ich wieder im Reinen mit mir.

Am zweiten Tag waren die KTM Fahrer von gegenüber auch in meiner Gruppe einsortiert worden und so fuhr ich den Turn vor dem Mittag hinter ihnen raus und wir fuhren ganz gut ums Eck, dann überholte der eine den anderen quasi an der gleichen Stelle wie am Vortag und in der rechts nach der Gegengeraden rutschte der Überholte übers Vorderrad direkt vor meinen Augen ins off. Na super! Ich würde mal sagen, entweder zu langsam und zu wenig Druck am Vorderrad und/oder überbremst. Dieses mal war ich nur definitiv nicht beteiligt! ;)

Zum Glück war Körperlich nichts passiert und das Moped hatte bis auf Sturzteile kaum was abbekommen und so fuhr es beim nächsten Turn nach dem Mittag schon wieder raus. Aber auch dieser Turn wurde abgewunken und die gleiche KTM war wieder übers Vorderrad zu Fall gekommen. Dieses mal auf die andere Seite! Wieder auf der Bremse, jetzt Eingang Omega. Ein Blick auf den Vorderreifen zeigte meiner Meinung nach relativ schnell was das Problem war, DOT XX15. Zwar war der Reifen angeblich gut gelagert und ungefahren, nur.. 7 Jahre alt! Das kann man vielleicht mit einem gut gelagerten Straßenreifen machen, aber mit einem Slick sollte man das eventuell nicht tun!

Nunja, einen Turn hatte ich noch. Ankommen war das Ziel. Also raus und endlich passte mal alles! Nur einer den ich einsammelte und auf der Bremse überholen konnte und dann stand auch schon 1:29 auf dem Laptimer! Yes! Finally! Von wegen nur Ankommen. Was für ein wunderbarer Abschluss dieses Wochenendes das eine emotionale Achterbahnfahrt war. Die Dusche danach hat sich schon lange nicht mehr so großartig angefühlt. Auch weil es so ätzend heiß die ganze Zeit war, mit über 30 Grad im Schatten!

Krümel!!

Beim Einladen war ich wieder durchgeschwitzt und dann musste natürlich noch ein Malheur passieren. Nachdem ich Krümel, mit Hilfe eines der KTM Fahrer, in den Bus geschoben hatte, kippte er ganz langsam samt Vorderradstände im Auto um! *quieeetsch*klonk* Hä?! Nunja, Krümel ist zäh, meine Laune war gut und am Ende ist nur ein bisschen Sprit aus dem Tank gekleckert. Lieber so, als anders auf der Seite liegen! :-)

Was lerne ich aus der ganzen Geschichte nun? Checkt euer Motorrad oder lasst noch mal jemand zweiten drüber schauen, hinterfragt ruhig noch mal ob ihr an alle Schrauben gedacht habt und geht alle Schritte noch mal hinterher durch. Ach und spart nicht am Reifen! ;-)

Jetzt ist erstmal Sommerpause, die Schulferien und damit der Familienurlaub stehen vor der Tür. Weiter geht es im August in Most. Das könnte auch sehr sehr warm werden!

Im letzten Jahr war unser erster Besuch in Tor Poznan einen Tag komplett verregnet und ein Tag war wenig Fahrzeit um überhaupt die Strecke kennen zu lernen. Dieses Jahr wollten wir das wieder gut machen, also buchten wir gleich drei Tage bei MotoMonster. Das schöne, MotoMonster macht das dort immer all inclusive! Boxenplatz ist mit drin, Zeitnahme ist mit drin, Essen, Trinken und sogar Freibier. Alles mit drin. Sogar ein Essen am Anreisetag! Man muss also quasi nur was zum Naschen am Abend einpacken und ich mein alkoholfreies Bier. Thats it. Sogar alle die an der Strecke arbeiten, vom Streckenposten bis zur Putzkraft der Toiletten, dürfen kostenlos mit essen! Da haben die Mädels und Jungs von MotoMonster das Herz am richtigen Fleck!

Nachdem wir dann unseren ganzen Trödel nebst Axels KTM und dem Admiral in den Bus gewürfelt hatten und wieder eine sehr entspannte Anreise über die polnische Autobahn hatten (ich versteh nicht was unser deutsches Problem mit Maut und Geschwindigkeitsbegrenzung soll..) suchten wir uns zufällig eine Box aus und landeten tatsächlich wieder mal genau neben bekannten Leuten. Rene von Rasch Moto und auch Matze von used-italian-parts waren da. Klappt irgendwie immer gut sich ohne Absprache über den Weg zu laufen.

Bei der Anmeldung wurde uns dann mitgeteilt das es (leider) sehr wenige Teilnehmer gab und sie deswegen den Zeitplan leicht modifiziert hatten. Immer zur vollen Stunde durfte die schwarze Gruppe (höhere Rundenzeiten) 20 Minuten fahren und dann 40 Minuten open Pitlane, um 09:00 der erste Turn, 13-14 Uhr Mittagspause und dann um 18 Uhr Schluss. Kurz durchzählen.. das sind 8 Turns am Tag, a maximal 20 oder 40 Minuten?! Achherrje, wer soll das alles fahren?! Naja, niemand zwingt einen. Es gab also Fahrzeit satt, bei angekündigt und auch eingehaltenem besten Wetter!

Waren im letzten Jahr nur so Zeiten knapp unter 2 Minuten drin, mit 1:58 Bestzeit, war mein Ziel deutlich Sekunden zu verlieren. Aber erstmal war einrollen angesagt, schauen ob die Strecke noch so war wie vom letzten Jahr gemerkt, auch wenn da nicht besonders viel im Kopf hängen geblieben war. Im ersten Turn kam ich nicht mal unter die 2 Minuten. Es wurde aber mit jeder Runde besser, als dann mal bisschen Kopfkapazität fürs lernen der Kurvenabfolge frei war, konnte ich auch anfangen mir Bremspunkte und Linien zu suchen. So das ich immerhin im zweiten Turn schon auf 1:54 verbessern konnte. Das fand ich ganz ordentlich und mein Ziel war dann klar: in die 1:4X kommen. Aber je schneller man wird, desto schwieriger wird es Sekunden gut zu machen. Aber ich bin ja noch weit weg von schnell. Zum Vergleich, andere fahren dort mit so 110 PS Mopeds in den niedrigen 1:4Xigern. Manch einer auch 1:3X.

Für den ersten Tag blieb es aber für mich bei einer 1:53.024 aus dem Turn vor dem Mittagessen.

Am zweiten Tag wurde es dann noch wärmer, gut das ich am Vorabend die Metzeler TD gegen die Pirelli Superbike auf den Schmiedefelgen gewechselt habe. Das weniger an Masse merkte man im ersten Turn auch sofort, lenkte sich leichter ein im sehr technischen Mittelteil der Strecke. Wieder war der Turn vor dem Mittagessen dann der Entscheidene, 1:50.44 sagte der Laptimer. Ganz knapp vor 1:49! Damnit!

Nach dem zweiten Tag war ich dann aber auch gut Platt. Von der Menge der gefahrenen Zeit hatten wir jetzt quasi schon zweieinhalb Tage hinter uns. Aber es sollte ja noch ein dritter regulärer Tag kommen! Jetzt galt es erstmal neuen Sprit zu besorgen, denn sowohl meine Vorräte als auch die von Axel waren erschöpft. Zum Glück ist die Tankstelle in Poznan nicht weit weg.

Im ersten Turn des dritten Tages merke ich aber schon das da heute keine Welten mehr passieren und auch das die 1:50 nicht fallen würde. Wenn man dann bald keine Kraft mehr hat Vollgas zu geben, dann kommt da halt nix mehr. Ich hab mich dann darauf konzentriert die rechts nach Start-Ziel schneller anzufahren und das klappte auch mit jeder Runde besser, dafür fehlte dann die Power im technischen Abschnitt der Strecke, mehr als eine 1:50.880 war nicht drin. Aber die Zeiten relativ konstant zwischen 1:51-1:52.

Ich denke da muss ich dann wohl nächstes Jahr wieder ansetzen, dann wird es auch was mit 1:4Xiger Zeiten. Nach dem leckeren Mittagessen packten wir zusammen und machten uns auf die Heimreise. Bisschen Weg ist es aus Tor Poznan ja auch. Wobei der polnische Abschnitt wieder mega entspannt und auf der deutschen Autobahn gleich wieder Stress angesagt war. *seufz*

Es war auf jeden Fall eine sehr gelungene Veranstaltung, mit sehr entspannten Teilnehmern, einem tollen Team von MotoMonster und den Leuten vor Ort! Merci! Kann ich echt nur empfehlen!

Jetzt ist erstmal ca. einen Monat Pause, dann geht es wieder nach Groß Dölln. Auch schön, aber von Setting her komplett andere Nummer. Freu mich aber schon.

Dienstag Abend klingelt das Telefon, Marek am Apparat: “Hast du Lust am kommenden Sonntag mit mir in Groß Dölln AB zu fahren? Da wäre ein gebuchter aber jetzt freier Platz..” “Moment, ich halte Rücksprache mit der Regie”! Die beste Ehefrau der Welt meinte “Ja, klar, mach doch!” Also machte ich.

Aus organisatorischen Gründen noch den Van von Axel geliehen, damit die Familie ihre Wochenendplanung nicht umwerfen musste, und am Sonntag Morgen vor allen anderen mit Krümel im Gepäck gen Norden aus der Stadt in die Uckermark gefahren. Lautstärkemessung (95dB bei 4.000 rpm), Anmelden und los geht der Spaß.

Vor einer Woche noch am STC im Kreis gefahren, jetzt schon wieder auf der Piste. Da stellt sich quasi ein Trainingseffekt ein, als ob die Woche dazwischen nicht existierte. Erster Turn zum warm werden und die doch recht komische Gruppeneinteilung (einige hätten doch lieber mit Strucki fahren sollen) betrachten. Als ich wieder zum Van zurück kam musste ich feststellen, dass ich mich aus dem Auto ausgeschlossen hatte. Na super, Marek hat dann aber Axel per Mail kontaktiert und der Schwang sich auf seine Hyper mit dem Zweitschlüssel in der Tasche. Bester Mann! Mille Grazie!

Im zweiten Turn machte es dann richtig Laune, ich kam um den Verkehr drumrum und fuhr gleich mal eine neue Bestzeit in Groß Dölln mit Krümel. Schneller sogar als mit dem Admiral letztes Jahr dort.

Die 20 Minuten Turns mit drei Gruppen gaben jede Menge Fahrzeit und so konnte man prima an sich und seiner Rundenzeit arbeiten. Groß Dölln find ich immer wieder schön von den Kurvenkombinationen her. Sehr technisch und anspruchsvoll, aber sehr flüssig irgendwie. Weniger anstrengend als der Spreewaldring.

Im vorletzten, also unserem letzten, Turn gab es dann noch die 1:30.85 und damit war der Tag dann auch schon rum. Einpacken ging ruckzuck, für nur so einen Tag braucht es ja wenig Dinge.

Das war eine wunderbar spontane Aktion, die mir sehr gut gefallen hat! Danke Marek!