Während am Sachsenring alles gut verlief und ich einfach keine Zeit hatte zu bloggen, verlief das Wochenende in Groß Dölln eher unschön. im zweiten Turn maulte ich mich ordentlich, inkl. Schlüsselbeinbruch an der gleichen Stelle wie 2017. Der Admiral ist ordentlich im Eimer und ich schaue mindestens so geknickt. Jetzt ist erstmal OP und dann recovery angesagt, dann sehe ich weiter. Saison ist damit aber vermutlich erledigt. :/

Endlich hatten wir nur gutes Wetter in Most! Letzte Jahr gab es viel Regen, jetzt nur Sonnenschein und so konnten der Regentrödel getrost zuhause bleiben! In der Mixed-Box gab es nette Gesellschaft, welche wir prompt am Sachsenring wieder sehen werden und uns eine Box teilen.

Ich war erstmal in Gruppe 2 eingeteilt, wurde dann relativ schnell eine Gruppe weiter runter gereicht weil mit einer 1:59 ist man halt eher in dem Feld unterwegs und das Niveau in der Gruppe 2 relativ hoch war. Auch mit einer 1:57 (bisherige Bestzeit) wäre ich dort gelandet. Leider war das für mich eher unschön, denn in Gruppe 3 waren doch arg viele langsamere mit schnelleren Motorrädern unterwegs.

Most war so ein Aha-Erlebnis was das angeht. Ich brauche ein schnelleres Motorrad! Nicht weil ich den Admiral mit seiner jetzigen Leistung komplett durchgespielt habe und dort nicht noch Zeit zu holen ist, war auch jetzt wieder möglich, sondern weil ich bei normalen Trackday-Veranstaltungen auf schnelleren Strecken sonst nur schwer meine Zeiten verbessern kann. Ich stecke schlicht und ergreifend im Verkehr und bleibe hängen. In Most fahren sie auf Start-Ziel alle vorbei, auf der Bremse in die Schikane hole ich sie ein und in der Schikane stehen sie dann im Weg. Aus der Schikane raus, komme ich dann an der Leistung nicht vorbei, dann stehen sie wieder im Weg etc.pp.

Ich bin also die ganze Zeit nur damit beschäftigt an den Leuten irgendwie vorbei zu kommen, was unglaublich viel Fahrzeit verbraucht.

100,6 dB(A) sagte man mir.

Es kostet auch Kraft dreimal in der Runde an einer ZX10 vorbei zu fahren, entweder auf der Bremse in die Spitzkehre, in die Rechtskurve runter in die Senke oder aussen in der Linkskurve nach dem Bogen, nur um danach auf der folgenden Gerade wieder überholt zu werden. Mich hat es genervt, der ZX10 Fahrer fand es wohl toll. Am ersten Tag war nichts unter 1:59 zu machen, die meisten Runden lagen wegen des Verkehrs bei über 2 Minuten, da bin ich eigentlich schon ne Weile drüber hinaus. Irgendwie ärgerlich.

Anyway, am zweiten Tag war die Sortierung dann doch ein bisschen besser bzw. versuchte ich früh raus zu kommen. Auch wenn da einige Spezialisten schon 3 Min vor Turn-Anfang an der Ampel standen. Oft waren die auf Straßenreifen unterwegs, weswegen sie wohl nicht sofort auf Laut drehten und ich sie in der Outlap gleich einkassieren konnte um dann nach vorne freie Bahn zu haben.

So kam dann auch Vormittags eine 1:58 und einen Turn später eine 1:56.22 und 1:56.9 . Damit war das Ziel eigentlich schon erreicht die Zeit in Most von 1:57.4 aus dem letzten Jahr zu verbessern. Es gab nach der Mittagspause und einem weiteren Verkehrsreichen Turn noch einen sehr leeren vorletzten Turn, in dem tatsächlich noch eine 1:56.05 zustande kam. Das war okay und so wollte ich das nach Hause bringen und hab den letzten Turn ausgelassen. Aber ehrlich gesagt wäre die 1:56 eigentlich das gewesen wo ich am ersten Tag hätte landen wollen um sie dann am zweiten zu festigen oder eben doch in die 1:55 zu kommen.

Als nächstes steht der Sachsenring im Kalender, dort werde ich die Straßen-999 pilotieren. Das wird mein erster Test wie mir der Testastretta auf der Rennstrecke so gefällt und ob das vielleicht für den Admiral eine gangbare Variante wäre um mehr Leistung zu bekommen. Ich erhoffe mir da einfach, weniger von anderen auf der Geraden überholt zu werden die eigentlich in den Kurven langsamer sind. Ob das jetzt erstmal die Zeiten schlechter oder besser macht, wird man dann sehen müssen. Wenn ich die Mehrleistung umsetzen kann, würde mich das auf den schnelleren Strecken auch in schnellere Gruppen bringen, wo wieder mehr Leute sind die schneller unterwegs sind und wo ich mir Dinge abgucken kann.

Gestern war es so weit, ich war mit den Winterarbeiten an der 999 fertig!

Ab von den normalen Servicearbeiten wie Öl, Riemen, Bremse und Ventilspiel gab es noch den Umbau auf umgekehrtes Schaltschema und ein Healtech Quickshifter wurde noch verbaut. Für die Renne gab es einen Anschluss an die K-Line des Motorstreuergerätes, damit man Telemetriedaten auf dem SoloDL zur Rundenzeit loggen kann. Für die Straße gab es einen SP-Connect Halter fürs Telefon, nebst Wireless-Charing. Sogar einen mit Alcantara bezogenen Sitz hab ich dem Gerät noch spendiert, da der originale schon sehr durchgesessen und rutschig war. Eine frische LiFePO4 Batterie kam auch noch rein, da die alte Bleibatterie ihre besten Tage hinter sich hatte. Und an vielen stellen wurde einfach nur mal auseinander genommen um mal durchzuwischen.

Damit ist das Moped jetzt von vorne nach Hinten durchgeserviced und wartet jetzt nur noch darauf das April wird, damit ich beim TÜV vorbei fahren kann. Oder auf einen spontanen Ausflug auf den STC.

Die Bühne war frei, zeit die restlichen Arbeiten am Admiral anzugehen! Da war noch so eine Auspuffhalterung am unteren Endschalldämpfer die sich mal verabschiedet hat. Da muss ich etwas neue konstruieren. Wo ich dann schon mal den unteren Endschalldämpfer in der Hand hatte und es am Rand der Endkappe scheinbar ein wenig raus blies, dachte ich mir ich schaue mal rein wie es so mit der Dämmung aussieht. Also die drei Nieten aufgebohrt und schon schaute ich in die gähnende Leere des Schalldämpfers.

Ich weiss das ich den unteren selbst irgendwann neu gestopft hatte, aber wie sah es eigentlich in dem oberen aus? Ich mache es kurz: ähnlich leer! Hmm das könnte leicht erklären warum ich dann selbst in Poznan den Streckenposten auf Start-Ziel etwas zu laut war!? Vielleicht hat sich damit schon das Thema Lautstärke erledigt.

Da werde ich mich also mit dicken Handschuhen und Maske mal einen Nachmittag hinsetzen und neu stopfen, denn die Dämmwolle ist echt ekeliges Zeug das ganz fies auf der Haut juckt und in der Lunge nichts zu suchen hat!

Was auch eventuell einer Erneuerung bedarf ist das Kettenrad, dieses ist aus Alu und zeigt komische Verschleißmarkierungen. Ich hab keine Ahnung ob das so normal ist?!

An Servicearbeiten stehen noch Bremsflüssigkeitswechsel und Riementausch an. Aber das sind ja eigentlich Kleinigkeiten. Aber wir kennen das, am Ende des Winters ist eigentlich noch viel Zeit die dann aber immer viel zu schnell und überraschend vorbei ist! Ende April ist schon der erste Termin zum ausrollen in Groß Dölln, ich muss noch Ausknobeln ob neben der 999 dann der Admiral oder Krümel mitkommen.

Puh schon ne Weile nichts mehr geschrieben. Viel mit Arbeit und leider Krankheit zu tun gehabt die letzten Monate, da war zwar auch immer Zeit auch mal zu schrauben aber nicht zu schreiben.

Was ist also der Stand?

Bambi, da passiert nix. Also ausser das ich Sprit aus den Vergasern gelassen habe und es mal neue Zündkerzen geben sollte.

Der Admiral steht wie zum Geburtstag da, dort hat sich nichts getan.. bis auf das ich ihn der Rahmenhülse für den Bursigständer beraubt habe um die 999 in die Luft zu bringen.

Selbige (999) steht mehr oder weniger komplett zerlegt auf der Hebebühne. Es gab eine Ventilspielkontrolle ohne Auffälligkeiten, dafür musste echt das halbe Moped zerlegt werden. Dann musste ich feststellen das jemand die Ventildeckel komplett mit Silikon abgedichtet hatte, was auch dicht war, aber leider fürs weitere Abdichten das große Elend war denn das Silikon da wieder runter zu bekommen war leider eine totalen Scheissarbeit! Danach wieder zusammenbauen und selbst mit wenig Dichtmittel abdichten, hoffe das ist mir gelungen.

Kühlmittel ist auch raus und Kühler war runter, weil man sonst ja nicht vernünftig an den liegenden Zylinderkopf kommt. Was hab ich geflucht. Mehr noch bei der Airbox die auch runter war um eine fehlende Mutter im Airboxdeckel zu ersetzen. Wow war das elend. Frische Riemen gab es auch, die alten waren auf jeden Fall schon…. alt. Wenn ich so an der 999 schraube, merke ich erst wie Pflegeleicht der Admiral ist..

Die Bremssättel habe eine äusserst gründliche Reinigung bekommen, ich vermute ihre erste. Die Gabel der 999 ist auch komplett zerlegt, da gibts einmal alles frisch. Das übliche also, Moped kaufen und erstmal durchservicen. Schraube -> Kopf. Dann in 03 muss das Gerät zum TÜV, mach ich mir aber nicht wirklich Sorgen.

Krümel hat nun endlich die finale Änderung am Vorderrad bekommen, nachdem letzten Winter auf SBK Bastardgabel umgerüstet wurde, erstand ich jetzt endlich ein KTM SuperDuke 990 Vorderrad für einen vertretbaren Preis. Mit Axel hatte ich schon im Frühling 2023 Adapter fertigen lassen damit solch ein Vorderrad in Ducati SBK Gabel benutzen kann. Ein Paar Adapter ging in seine Shyster, das andere Paar steckt nun mit entsprechendem Vorderrad in Krümel und ich kann endlich die Bremssattelspacer weg lassen, da jetzt der Abstand der Bremsscheiben zu den Bremssattelaufnahmen passt. Frische Bremsscheiben gab es schon vor einer Weile.

Der Blauwal hingegen steht ein wenig bedröppelt in der Ecke. Vorbereitet für den Verkauf und annonciert, wartet er vermutlich auf den Frühling und das ihn irgendwer aufnimmt. Viel Interesse gibt es da bisher nicht, aber ist jetzt ob der Jahreszeit auch nicht wirklich verwunderlich.

Ob der Jahreszeit ist es auch nicht besonders muckelig in der Werkstatt, Heizweste hilft zwar aber es sind dann halt doch eben nur so 4-5°C wenn man ankommt.

Rennstreckentermine sind für 2024 auch schon gebucht, muss aber noch würfeln zu welchem Termin ich welches Moped ich mitnehme.. Luxusprobleme!

Anyway, Frohes Neues!

Jetzt ist es schon wieder neun Jahre her seit ich angefangen habe am Admiral zu schrauben. So einiges haben wir miteinander schon erlebt. Unschönes, aber deutlich mehr Schönes! Jede Menge Schraubererfahrungen gesammelt, glaube so was wie 5.000 Rennstreckenkilometer abgespult und ein paar nette Leute auf dem Weg kennengelernt!

Sehr oft stehen Leute auf der Rennstrecke neben dem Motorrad, wundern sich was das ist oder mal war und ich darf Fragen beantworten, erklären. Oft gibt es Lob für den Admiral, was einen natürlich freut.

Der Admiral stand schon auf Messen, er war schon in Zeitschriften und letztens stolperte ich über einen Umbau wo ich vermute das der Admiral dort vielleicht für die Heckpartie Pate stand.

Dabei ist der Admiral immer bodenständig geblieben, nie war er ein Motorrad nur zum angucken, nie nur Showgerät. Es wird gefahren und es wird beschraubt, es darf sich entwickeln. Jetzt gerade hab ich die Gabelfedern die ich vor sechs Jahren eingebaut habe gegen andere getauscht, leicht härtere. Ich hab das Gefühl das würde mir gut tun auf der Bremse. Neues Öl hat er bekommen, neue Riemen werden noch drauf kommen. Das Ventilspiel wurde überprüft. Dinge halt, es hört nicht auf.

Auch denke ich darüber nach eventuell doch wieder einen Vierventilmotor einzubauen, bisschen mehr Leistung. Ich werde das mit der 999 diese Saison erproben. Ob ich das will, ob es das braucht. Auch der Auspuff ist immer wieder Thema, bzw. die Lautstärke des selbigen. Besser wird es nicht auf den Rennstrecken und mit den Auflagen.

Eventuell muss ich sogar die Heckpartie ändern, was ich allerdings echt schade fände. Ist diese doch recht markant. Aber wenn es sein muss, muss es sein. Es bleibt ja der Admiral, solange wie ich das noch will.

Und ich will.

Der letzte geplante Termin im Kalender für dieses Jahr war Poznan mit MotoMonster. Wie auch beim letzten Mal eine sehr gelungene Kombination. Gebucht mit Vollverpflegung an drei Tagen, muss man sich eigentlich um nichts weiter kümmern ausser ums Fahren.

Das Wetter schenkte uns einen extrem heißen Septembertag, die Temperaturanzeige in der Boxengasse zeigte zwischendrin 36°C an. Am Vormittag machte mir das warme Wetter irgendwie sehr zu schaffen und ich hockte irgendwie total verkrampft auf dem Motorrad. Eigentlich fuhr ich eher gegen das Motorrad als mit ihm, was unglaublich anstrengend ist und nach 3-4 Runden war ich immer total hinüber! Kam absolut nicht auf Zeiten und kaum unter 2 Minuten.

Nach dem Mittagessen wurde es dann besser, ich konnte mich locker machen und es entwickelte sich Spaß und obwohl es noch wärmer als am Vormittag war, hielt ich die 20 Minuten-Turns komplett durch. Im letzten Turn fuhr ich sogar ein bisschen zu früh raus, die Streckenposten schwenkten noch die schwarz-weiss kartierte Flagge obwohl die LED Tafeln grün zeigten. Sehr verwirrend. Dafür fuhr ich jede Runde ca. 1 Sekunde schneller was mich immerhin auf eine 1:54.139 brachte. Leider immer noch weit entfernt von meinen 1:50 vom letzten mal.

Der zweite Tag ging dann eigentlich viel versprechend los, gleich im ersten Turn angeknüpft und 1:55.704 hingelegt, ich war also auf bestem Wege zumindest an dem Tag wieder an die 1:50 ran zu kommen.

Nur leider machte mir die Technik einen Strich durch die Planung. Als ich fertig auf dem Moped für den zweiten Turn hockte sprang das Gerät nicht an. Länger orgeln brachte auch nichts, nichts tat sich. Mist!

Ein kurzer Blick am Moped entlang zeigte mir dann das die Halterung für meine Zündspulen wohl nach 7 Jahren durch vibriert und abgebrochen war. Daraufhin lag der Gedanke erstmal nahe das es keine Zündung gibt, was mit ausgebauter Zündkerze dann auch feststellbar war. Dann stand die Frage im Raum ob die fehlende Masse am Eisenkern der Zündspulen diese jetzt geschrottet hatten. Was aber keinen Sinn ergab, denn eigentlich braucht das Magnetfeld bzw. der Eisenkern keine Masse zum arbeiten.

Also suchten wir weiter. Was auffiel war, das am plus für Zündspulen kein 12V anlag. Was erklärt warum da nix zündet, nur warum? Das Relais was die 12V schaltet funktionierte, da waren noch 12V da aber an der Zündspule, der Spritpumpe und vermutlich der Einspritzung gab es eher nur so 2V, dann mal 10V dann mal wieder 12V. Je nachdem was man so als Verbraucher dran hatte. Interessanterweise waren wieder 12V da als wir den Quickshifter aus dem System entfernten. Aber das half auch nicht, sobald die Spritpumpe dran war waren nur noch 0V da. Wir vermuteten dann dass das Relais nicht unter Last schaltet oder so. Tat es aber eben doch manchmal! Es war zum verrückt werden! Irgendwo ging die Spannung flöten aber wenn wir die einzelnen Abschnitte des Kabelbaums testeten und sogar überbrückten dann war alles wunderbar.

Nach ca. 4-5 Stunden Fehlereingrenzung gelangten wir dann aber ans Ziel und die Lösung des Problems war erschreckend einfach aber eben schwer festzustellen. Ein Pin des Steckers welcher die 12V in den Motorkabelbaum befördert war ausgeleiert bzw. das Gegenstück davon! Minimale Bewegung machte dann mehr oder weniger Kontakt. Aber wenn man den Pin direkt gemessen hat, hatte man ja Kontakt. Was für ein Fehler!

Also kurzerhand mit der Zange den Pin so ballig gepresst das er wieder im Gegenstück festen Sitz hatte und schwups lief das Gerät wieder. Nur leider war der Tag vorbei und kein einziger weiterer Turn stand mehr an. Also hab ich noch kurz die Zündspulenhalterung notdürftig mit Kabelbinder fixiert und freute mich auf den dritten Tag.

Nur leider begann dieser kurz vor unserem Turn mit Regen. Da es dann auch zum zweiten Turn noch mal stärker regnete, trocknete die Strecke zum dritten nicht mehr ab und nach dem Mittag wollten wir eigentlich uns auf den Heimweg machen bzw. für noch einen weiteren Turn ewig warten der eventuell doch noch hätte nass sein können.. nee, also packten wir entspannt ein und machten uns nach dem Mittagessen nach hause.

Im großen und ganzen also fahrerisch eher keine so brilliante Veranstaltung für mich, da hatte ich mir deutlich mehr erhofft. Ansonsten vom drumherum war es wunderbar, MotoMonster macht immer wieder Freude und Poznan ist eh prima. Der technische Ausfall war ärgerlich, aber es war jetzt auch der erste nach fünf Jahren. Da gibt es dann halt ein paar Hausaufgaben für den Winter und nächstes Jahr ist Poznan denke ich wieder mit auf der Terminliste.

Als es ans Buchen der Fahrtermine für dieses Jahr ging, sah ich das es bei einem der Veranstalter ein Tages-Einzelcoaching für einen sehr fairen Preis dazu zu buchen gab. Über so etwas hatte ich schon vor ein paar Jahren mal auf einer Rückfahrt von einem Rennwochenende nachgedacht und so entschied ich mich dafür so etwas mal auszuprobieren. Als Strecke sollte Groß Dölln herhalten, auf der ich zwar recht gut zurecht komme, aber ich sicherlich noch das ein oder andere dazulernen könnte.

Am letzten Wochenende war es dann so weit, wir machten uns auf den Weg nach Groß Dölln mit HPS Racing. Eingepackt hatte ich den Admiral und Krümel, für letzteren einen Satz Regenfelgen mit dabei. Denn mal wieder war zu unserem Termin Regen vorrausgesagt. Schon auf der Fahrt am Freitag goss es ganz anständig. Der Plan war also auf dem Admiral zu fahren und wenn es nass werden sollte, auf Krümel umzusteigen.

Nach der Fahrerbesprechung am Samstagmorgen sprach ich dann meinen Instruktor an, der fragte nach meinem Motorrad und worum es mir beim Coaching gehen würde. Ich teilte ihm dann mit, dass ich mit meinem 85 PS Motorrad da wäre und es mir vor allem auf Linie ankäme, woraufhin er eine wenig ob des Mopeds die Stirn runzelte, wir uns dann aber für den ersten Turn verabredeten. Lustigerweise stellten wir dann fest, dass wir im Fahrerlager direkt gegenüber standen und uns nur nicht erkannt hatten! Das machte natürlich das Losfahren und die Nachbesprechung deutlich einfacher.

Wir sind also raus gefahren, er vorne weg und ich hinterher. Er mit seiner R1 die bestimmt 200 PS hat, ich mit dem Admiral auf 85 PS. Er ist Linie vorgefahren und ich hab versucht die nachzumachen. Weil sich dann jemand ins off geschossen hatte, kamen wir aber nur vier Runden. Aber im Grunde ging es so weiter. Er fuhr vor, dann tauschten wir die Plätze und ich versuchte das gesehene umzusetzen und danach besprachen wir das ganze an Hand des Streckenplans. Oder wir wechselten mehrmals zwischendrin. Im Turn nach dem Mittagessen kam dann die Kamera an sein Moped und er fuhr mir hinterher, bis uns der Regen überraschte und wir abbrechen mussten. Denn es gab einen ordentlichen Wolkenbruch während wir noch mit Slicks draussen waren.

Das Besprechen des Videos brachte noch mal richtig etwas, denn da sah ich noch ein paar ganz klare Fehler in meiner Linie!

Nur fahren konnte ich die Linie dann nicht mehr, denn es regnete ja. Allerdings bin ich tatsächlich auf Krümel umgestiegen und nachdem der Regen etwas nachgelassen hatte auf Regenreifen raus gefahren um zumindest gedanklich die Linie zu verinnerlichen. Da eh alles Nass war, war Open Pitlane, ich konnte also prima Runden drehen.

Am nächsten Tag wollte der Instruktor den ersten Turn noch mal hinter mir raus fahren, weil wir ja am Vortag nicht abschliessen konnten und er war sehr zufrieden mit mir und meiner Linie. Seiner Meinung nach sollte da problemlos eine 1:26 auf dem Admiral drin sein wenn ich noch ein bisschen übe (oder einfach mal mehr Gas gebe) und eventuell besseres Reifenmaterial hätte. Wenn mehr Leistung vorhanden wäre, durchaus fahrerisch auch eine 1:22. Das war natürlich ein großes Lob und meine Freude darüber ebenso groß.

Ganz umgesetzt habe ich das nicht bekommen und an diesem Wochenende bin ich auch nicht deutlich schneller in meiner Bestzeit auf dem Admiral in Groß Dölln geworden, aber statt jetzt mal eine 1:28 zu fahren, konnte jetzt die 1:28/1:29 konstant mehrere Runden nacheinander fahren ohne mich groß zu verbiegen und ich weiss jetzt relativ genau ob ich die Linie getroffen habe oder nicht! Von daher hat sich das Coaching für mich gelohnt. Darauf kann ich jetzt aufbauen und gucken ob ich nicht doch noch an die 1:26 komme.

Ob ich allerdings dieses Jahr noch mal in Groß Dölln bin, weiss ich nicht. Gebucht ist bisher nichts. Als nächstes steht der Sachsenring mit dem Blauwal an und danach sind erstmal Sommerferien, nachfolgend drei Tage in Tor Poznan.

Der Admiral funktionierte mal wieder vollkommen problemfrei, nur die Gabelfedern werden mir langsam ein bisschen zu weich und ich überlege dort wieder 9er zu verbauen um auf der Bremse mehr Unterstützung zu haben. An einer Stelle tauchte die Front gefühlt zu weit ein, weswegen das Heck arg leicht wurde. Ich konnte das immerhin ein wenig mehr Vorspannung wegbekommen. Mal sehen wie sich das in Poznan verhält und dann ist der Winter ja wieder lang.

Irgendwie haben wir dieses Jahr bisher kein Händchen für Wetter. War es am STC im April kalt, schwankten die Wettervorhersagen für unseren Termin mit Triple-M zwischen leichtem, mittlerem und ganz viel Regen.

Im Anbetracht dessen hatte ich sogar noch die “guten” alten Regenreifen auf die zweiten Felgen des Admirals getan und auch Axel hatte für die Shyster sein Regenradsatz eingepackt. Dadurch wurde es doch ein bisschen puzzelig alles in meinen Bus zu bekommen. Den mussten wir statt Axel’s nehmen, weil der auf Grund ein wenig ausser Betrieb war.

In Berlin ging das packen und die Reise bei bestem Sonnenschein los und pünktlich zur Ankunft im Fahrerlager begann es zu regnen. Na super. Zum Glück buchen wie in Most immer eine Box bzw. quartieren uns in einer Mixed-Box mit anderen Teilnehmern ein.

Bei der technischen Abnahme gab es für unsere tollkühnen Kisten ein freudiges Daumen hoch mit “geile Kiste!”, Geräusch wurde wie immer beim rausfahren auf die Strecke “gemessen”. Der erste Tag brachte dann aber ein hin und her an Regen und beinahe trocken. Während Axel das auf Regenrädern nicht weiter tangierte, tat ich mich schwer damit diese zu benutzen bzw. auch nur einzubauen. Wieder einmal.

Zum vorletzten Turn meiner Gruppe war es dann aber endlich mal trocken, mit einem Fahrer aus der Nachbarbox hatte ich mich zum gemeinsamen rausfahren verabredet da dieser auf unbekanntem Moped unterwegs war. Doch das sollte nicht sein, denn wie immer in Most wurde ich zur Lärmmessung rausgewunken und wie immer war alles okay. Auch der letzte Turn war dann noch trocken und es gab ein paar gute Runden, aber von den Zeiten war da natürlich nix und ich schaffte es nur auf genau 2 Minuten in einer Runde. Also weit entfernt von der 1:57.5 vom letzten Jahr.

Dafür meinte es das Wetter am zweiten Tag gut und die schlechten Voraussagen die es noch am Vorabend gegeben hatten waren alle nicht eingetreten. So machte das schon deutlich mehr Spaß, denn Most ist eigentlich eine sehr geile Strecke. Klar verhungert man mit 85 PS auf der Start-Ziel gegenüber allen anderen nur halbwegs modernen Motorrädern, aber nur ein anderer Fahrer gab sich die Blöße mich Mitte Start-Ziel zurück zu überholen, nachdem ich ihn in der Kurve davor überholt hatte, nur um dann wieder im Weg zu stehen.

Da wir am ersten Tag so viel Fahrzeit verloren hatten, entschieden wir wirklich nur den letzten Turn auszulassen, auch wenn wir dadurch erst spät wieder in Berlin sein würden. Das stellte sich dann mal wieder als richtige Entscheidung raus, denn der letzte Turn entschädigte für die doch eher nur so lala gewesenen zwei Tage. Alles passte und so war doch noch mal eine 1:57.4 drin.

Jetzt hoffen wir das bis zum Termin in Groß Dölln sich das Wetter irgendwie bessert bzw. das wir jetzt genug Regenopfer gebracht haben. Denn in Groß Dölln habe ich mir selbst etwas zum Geburtstag geschenkt und fahre einen ganzen Tag mit einem persönlichen Instruktor. Ich bin schon sehr gespannt!

Heute einen prima Werkstattabend gehabt, Besuch von einem alten Werkstattnachbar noch aus der Zeit in der Hochstraße!

Lauter Dinge von der Todo abgearbeitet. Den Bursigadapter für den Blauwal fertig gestellt, somit ist das Gerät jetzt bereit für seinen Ausflug an den Sachsenring und TÜV kann auch kommen.

Dann noch den Bursigständer vom Admiral umgebaut auf von oben einschraubbare Befestigungen der Rollen. Eine echte Lebensqualitätsverbesserung!

Und dann noch den Admiral auf die Bühne geschoben und mal eben Ventilspiel gecheckt. Immer wieder fantastisch wie Servicefreundlich das Motorrad ist! Könnte aber auch daran liegen das es schon ein paar Jährchen Optimierung hinter sich hat. ;)

Alle Werte waren wunderbar und wichen auch nicht von den Werten vom letzten Jahr ab, alles fühlt sich richtig an, da muss genau nix eingestellt werden! Riemen wieder drauf und fertig.

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Bei der Gelegenheit hab ich auch mal mit der Endoskopkamera in die Zylinder geschaut. Der Stehende sieht 1a aus, der liegende hat ganz leichte Riefen an ein zwei Stellen und im Brennraum ist er recht verkokt. Vielleicht sollte ich da bei Gelegenheit mal die Ventilschaftdichtungen tauschen. Aber nichts was mega dringend ist.

Endlich wieder nach Most! Drei Jahre ist es jetzt schon wieder her gewesen das wir dort waren, letztes Jahr waren wir ja in Poznan als Auswärtstrecke. Dieses Jahr haben wir einfach beides auf dem Plan!

Wie auch schon 2018 waren wir mit Alteisen Training gebucht, wo ja der Name Programm ist. Zum ersten mal waren wir mit dem neuen “Reglement” vor Ort, das schlicht die Fahrgruppen nach Leistungsklassen einteilt und eigentlich nix zulässt was von 2000 zugelassen wurde. Zum Glück sind sie bei letzterem nicht päpstlicher als der Papst, sonst wäre das mit dem Admiral schwierig geworden!

Ich und Axel mit der Shyster (die locker Baujahr vor 2000 hat.. zumindest wenn man nur auf den Supersport 900 Rahmen schaut und nicht auf den ST3 Motor!) liefen in der 80-100 PS Klasse.

So ein bisschen merkwürdig ist die Einteilung allerdings schon, denn was sagen die PS schon aus über den Speed den man am Ende hat. Klar, in der Kurve kann jeder Schnell und auf der Geraden braucht man Leistung. Die Betonung liegt aber halt auf dem “kann”. Und man merkte schon recht stark das einige das eben nicht konnten, egal ob ihr Moped jetzt im italienischen Prospekt aus 1985 echte 90 Cavallo an der Kupplung hatte.

Also ich will mich nicht beschweren, es ist auch mal wieder ganz nett durch ein Fahrerfeld zu pflügen, sich wie Held zu fühlen und jede Menge Überholmanöver zu absolvieren! Bei einigen Fahrern hatte ich aber echt das Gefühl gleich fallen sie vom Motorrad wenn ich sie überhole und das will ich natürlich nicht! Ob denen das dann so Spaß gemacht hat, weiss ich auch nicht. Da hilft es auch nicht als erster rauszufahren, wenn man schnell fahren will.. denn das probierte ich und nach einer Runde fing ich an Leute einzusammeln.

Es gab auch durchaus auch Leute die flotter waren, nur die traf man halt auf der Strecke quasi nie, wenn man nicht explizit zusammen raus fuhr. Ein paarmal gelang es aber und das war dann schon witziger, weil mit einem Hasen der voraus fährt hat man immer eine prima Vorlage wo noch was geht! Auch wenn ich im Verkehr gerne zurück stecke und dann eben doch nicht hinterher komme. :)

Ich und er SV Fahrer haben Spaß miteinander! Ungefähr gleiches Tempo.

Ich fand aber das ich ganz gut unterwegs war, bis auf die Haarnadel und das große Omega vor Start-Ziel fuhr ich zumindest genau die Linie die ich mir überlegt hatte und die möglichst kurze Wege kombiniert viel Weg für maximale Beschleunigung hergeben sollte. Ob das die dann ist, weiss ich natürlich nicht. Die anderen schnelleren Fahrer fuhren aber auch keine andere, von daher sollte das passen. Aber vor allem im großen Omega lasse ich noch Zeit liegen weil ich mich nicht traue so schnell dort rein zu fahren wie es geht. In einer flotten Runde liess ich es aber mal ein bisschen mehr laufen und siehe da, unter die 1:58 gekommen! 1:57,5 sagte der Laptimer. Ich bin erstmal zufrieden.

Auch zufrieden bin ich mit dem Admiral, denn wie schon die drei Tage in Poznan musste ich bis auf Luftdruck und Tanken überhaupt nichts am Motorrad machen!

Bella Macchina im Tiefflug

Ein Schmankerl gab es dann auch noch, ich und Axel tauschten für den letzten Turn am ersten Tag mal die Mopeds und ich konnte die Shyster mit neuer Front und Ergonomie fahren und muss sagen ich bin sehr angetan. Der Motor ist wirklich ein Prachtstück und der Rest vom Motorrad funktionieren jetzt auch in einem Zustand wo man sich erstmal rein aufs fahren konzentrieren kann. Ich hab zwar nen anderen Geschmack was die Bremse angeht und die Antihoppingkupplung würde ich so nicht fahren wollen, aber es machte immerhin ausreichend Spaß für eine entspannte 2:05.

PS: Bilder der Veranstaltung kommen übrigens von hier, mein Danke an die Fotografierenden!

Im letzten Jahr war unser erster Besuch in Tor Poznan einen Tag komplett verregnet und ein Tag war wenig Fahrzeit um überhaupt die Strecke kennen zu lernen. Dieses Jahr wollten wir das wieder gut machen, also buchten wir gleich drei Tage bei MotoMonster. Das schöne, MotoMonster macht das dort immer all inclusive! Boxenplatz ist mit drin, Zeitnahme ist mit drin, Essen, Trinken und sogar Freibier. Alles mit drin. Sogar ein Essen am Anreisetag! Man muss also quasi nur was zum Naschen am Abend einpacken und ich mein alkoholfreies Bier. Thats it. Sogar alle die an der Strecke arbeiten, vom Streckenposten bis zur Putzkraft der Toiletten, dürfen kostenlos mit essen! Da haben die Mädels und Jungs von MotoMonster das Herz am richtigen Fleck!

Nachdem wir dann unseren ganzen Trödel nebst Axels KTM und dem Admiral in den Bus gewürfelt hatten und wieder eine sehr entspannte Anreise über die polnische Autobahn hatten (ich versteh nicht was unser deutsches Problem mit Maut und Geschwindigkeitsbegrenzung soll..) suchten wir uns zufällig eine Box aus und landeten tatsächlich wieder mal genau neben bekannten Leuten. Rene von Rasch Moto und auch Matze von used-italian-parts waren da. Klappt irgendwie immer gut sich ohne Absprache über den Weg zu laufen.

Bei der Anmeldung wurde uns dann mitgeteilt das es (leider) sehr wenige Teilnehmer gab und sie deswegen den Zeitplan leicht modifiziert hatten. Immer zur vollen Stunde durfte die schwarze Gruppe (höhere Rundenzeiten) 20 Minuten fahren und dann 40 Minuten open Pitlane, um 09:00 der erste Turn, 13-14 Uhr Mittagspause und dann um 18 Uhr Schluss. Kurz durchzählen.. das sind 8 Turns am Tag, a maximal 20 oder 40 Minuten?! Achherrje, wer soll das alles fahren?! Naja, niemand zwingt einen. Es gab also Fahrzeit satt, bei angekündigt und auch eingehaltenem besten Wetter!

Waren im letzten Jahr nur so Zeiten knapp unter 2 Minuten drin, mit 1:58 Bestzeit, war mein Ziel deutlich Sekunden zu verlieren. Aber erstmal war einrollen angesagt, schauen ob die Strecke noch so war wie vom letzten Jahr gemerkt, auch wenn da nicht besonders viel im Kopf hängen geblieben war. Im ersten Turn kam ich nicht mal unter die 2 Minuten. Es wurde aber mit jeder Runde besser, als dann mal bisschen Kopfkapazität fürs lernen der Kurvenabfolge frei war, konnte ich auch anfangen mir Bremspunkte und Linien zu suchen. So das ich immerhin im zweiten Turn schon auf 1:54 verbessern konnte. Das fand ich ganz ordentlich und mein Ziel war dann klar: in die 1:4X kommen. Aber je schneller man wird, desto schwieriger wird es Sekunden gut zu machen. Aber ich bin ja noch weit weg von schnell. Zum Vergleich, andere fahren dort mit so 110 PS Mopeds in den niedrigen 1:4Xigern. Manch einer auch 1:3X.

Für den ersten Tag blieb es aber für mich bei einer 1:53.024 aus dem Turn vor dem Mittagessen.

Am zweiten Tag wurde es dann noch wärmer, gut das ich am Vorabend die Metzeler TD gegen die Pirelli Superbike auf den Schmiedefelgen gewechselt habe. Das weniger an Masse merkte man im ersten Turn auch sofort, lenkte sich leichter ein im sehr technischen Mittelteil der Strecke. Wieder war der Turn vor dem Mittagessen dann der Entscheidene, 1:50.44 sagte der Laptimer. Ganz knapp vor 1:49! Damnit!

Nach dem zweiten Tag war ich dann aber auch gut Platt. Von der Menge der gefahrenen Zeit hatten wir jetzt quasi schon zweieinhalb Tage hinter uns. Aber es sollte ja noch ein dritter regulärer Tag kommen! Jetzt galt es erstmal neuen Sprit zu besorgen, denn sowohl meine Vorräte als auch die von Axel waren erschöpft. Zum Glück ist die Tankstelle in Poznan nicht weit weg.

Im ersten Turn des dritten Tages merke ich aber schon das da heute keine Welten mehr passieren und auch das die 1:50 nicht fallen würde. Wenn man dann bald keine Kraft mehr hat Vollgas zu geben, dann kommt da halt nix mehr. Ich hab mich dann darauf konzentriert die rechts nach Start-Ziel schneller anzufahren und das klappte auch mit jeder Runde besser, dafür fehlte dann die Power im technischen Abschnitt der Strecke, mehr als eine 1:50.880 war nicht drin. Aber die Zeiten relativ konstant zwischen 1:51-1:52.

Ich denke da muss ich dann wohl nächstes Jahr wieder ansetzen, dann wird es auch was mit 1:4Xiger Zeiten. Nach dem leckeren Mittagessen packten wir zusammen und machten uns auf die Heimreise. Bisschen Weg ist es aus Tor Poznan ja auch. Wobei der polnische Abschnitt wieder mega entspannt und auf der deutschen Autobahn gleich wieder Stress angesagt war. *seufz*

Es war auf jeden Fall eine sehr gelungene Veranstaltung, mit sehr entspannten Teilnehmern, einem tollen Team von MotoMonster und den Leuten vor Ort! Merci! Kann ich echt nur empfehlen!

Jetzt ist erstmal ca. einen Monat Pause, dann geht es wieder nach Groß Dölln. Auch schön, aber von Setting her komplett andere Nummer. Freu mich aber schon.

Die Ventilspiele beim liegenden Zylinder, zumindest das der Schliesser, passte mir ja nicht so recht. Denn es befindet sich am oberen Ende.. was besser als am unteren Ende ist, aber naja. 0,00 – 0,05 mm soll man haben, es liegt aber bei 0,06 mm.

Normalerweise ist der Vorgang so, dass man jetzt hergeht und den verbauten Schliesser misst, einen sucht der entsprechend dicker ist (also so 0,02-0,05 mm, Nullspiel find ich ja bisschen hart immer und deswegen versuche ich schlicht auf <=0,04 mm zu kommen). Also in den Ventilspielsortierkasten gegriffen und vorhandene Schliesserhülsen messen. Da fanden sich welche die gemessen eigentlich passen müssten, aber egal welchen ich davon einbaute, bei allen gab es gar kein Spiel mehr! Auch kein Nullspiel, sondern es klemmte.

Na gut, dachte ich, die sind jetzt halt einen Tick über den 0,06 die maximal ausgleichen würde, probiere ich es doch mal mit dem abschleifen. Also Werkstattspiegel raus, Schleifpapier und mit Ausdauer und Muskelschmalz in ungefähr drölftausend schönen 8ten die Hülse abgeschliffen. Messen, Schleifen, Messen, Schleifen. Mr. Miyagi wäre stolz auf mich gewesen!

Irgendwann kommt man mal bei dem gewünschten Maß an, also wieder einbauen zusammen mit den MBP Halbringen und Spiel messen. Klemmt noch. Menno. Again! Schleifen, Messen, Schleifen, Messen. Muss das sein Herr Miyagi? “Ich dir sagen was, du zu viel Tanzen, zu viel Tanzen und zu viel Reden!”

Irgendwann kam ich an den Punkt wo ich deutlich unter dem Wert war der eigentlich mein Ziel sein sollte. Aber jedes Mal wenn man die Hülse einbaut merkt man deutlich, da ist kein Spiel und messen lässt sich auch keines! Was zum Henker?!

Das kann doch nicht sein, das ich ein Maß messe aber im eingebauten Zustand ganz klar dieses Maß nicht zum tragen kommt?! Erstmal alles stehen und liegen lassen und ein paar Tage das ganze in meinem Kopf arbeiten lassen. Es gibt ja durchaus mehrere Stellen wo man sich vermessen kann:

  • das Ventilspiel selbst – kann ich relativ gut ausschliessen, ich messe das gleiche Spiel mit Fühlerlehre und mit Messuhr am Schliesserhebel
  • die Dicke der Schliesserhülse – dafür hab ich einen Messdorn irgendwann mal gekauft, der macht ja nix anderes als in der Hülse sitzen. Ich kann sogar mit dem relativ gut die auf die Hülsen aufgedruckten Maße nachmessen.. das sollte also eigentlich passen

Aber was wenn der Messdorn nicht so in der Hülse steht wie das am Ende des Tages das Ventil mit den MBP Halbringen? Ein Messdorn der die Form des Schafts mit den MBP Halbringen hat wäre doch was! Erstmal hab ich die MBP auf das Ventilende gesteckt und versucht mit dem Messschieber über die Tiefe was zu messen. Das natürlich sehr ungenau und vor allem sitzen die Halbringe nicht unbedingt so wie später am Schaft. Auch mit Halbringen am Messdorn wird es nicht besser.

Axel meinte irgendwann lapidar er hat ja noch ein kaputtes Ventil aus seiner Hyper.. oha! Also altes Ventil rausgekramt, abgeflext und auf der Drehbank passend auf Maß gebracht!

Tatsächlich stellt man fest, dass die MBP Halbringe am Ventilschaft komplett anders in den Hülsen sitzen als der ursprüngliche Messdorn. Die Dicke der Schliesserhülse mag also mit dem Dorn korrekt gemessen sein, aber die MBP Halbringe tragen soviel auf, dass sie komplett anders als der Dorn in der Hülse sitzen und das ist auch noch von Schliesserhülse zu Schliesserhülse unterschiedlich, weil die innere Kontur sich je nachdem unterscheidet ob man ein originales Ducatiteil oder eins aus dem Aftermarket in der Hand hält!

Jedenfalls kommt für die Hülsen, welche mit dem Dorn gemessen einen Unterschied von 0,04 mm hätten (also genau mein Spiel ausgleichen würden), ein Unterschied von 0,12 mm raus! Dass dies nicht gut passen kann, sollte dann klar sein.

Also einen Shim gesucht der mit dem neuen Messdorn gemessen nur ~0,03 mm zu viel zur optimalen Dicke hatte und wieder Auftragen, Polieren, Schleifen, Messen, Schleifen, Messen.. eingebaut und siehe da, echtes Nullspiel! Mit der Messuhr kaum noch was messbar aber die Hülse dreht sich noch leichtgängig wenn man die Hilfsfederkraft wegdrückt. Wahnsinn! Aber da ich ja Schisser bin, hab ich noch 0,01-0,02 runter geschliffen und nun passt es und hat Luft.

Arigatou gozaimasu, Mr. Miyagi!

[table tablesorter=”0″ class=”table table-border”]
, Öffner, Schliesser

Soll, 0.10-0.15 (neu 0.10-0.15), 0.0-0.05 mm (neu 0.0-0.05 mm)

stehend Einlass, 0.13, 0.03

stehend Auslass, 0.13, 0.03

liegend Einlass, 0.10, 0.02

liegend Auslass, 0.10, 0.03

[/table]

Die Kupplung hab ich auch noch schnell überprüft, da war alles tippi toppi. Paketmaß bei 38,8-38,9 mm und es muss zwischen 38 und 39 mm liegen.

Krümel kam auch noch schnell auf die Bühne mit Ventilspiel. Die gemessenen Werte fand ich akzeptabel. Eigentlich nur der liegende Einlassschliesser der nicht im Neumaß liegt. Konnte genau so einfach wieder zugemacht werden.

[table tablesorter=”0″ class=”table table-border”]
, Öffner, Schliesser

Soll, 0.05-0.15 (neu 0.10-0.15), 0.0-0.20 mm (neu 0.0-0.05 mm)

stehend Einlass, 0.13, 0.05

stehend Auslass, 0.14, 0.04

liegend Einlass, 0.10, 0.07

liegend Auslass, 0.14, 0.04

[/table]

Hab dann noch aus Spaß die Kompression von Krümel gemessen, liegend gab es 11,5 bar und stehend 10,5 (9-11 ist fein, 8 ist minimum, mehr als 2 bar Unterschied sollten es nicht sein). Was das mit mehr als 11 bar auf sich hat, unklar. (ursprünglich hatte ich hier die Werte des EVO Motor, die passen natürlich nicht mit 11-12 bar, min. 10 bar)

Damit bin ich mit den Servicetätigkeit bei beiden Mopeds durch und die beknackten Projekte können beginnen! :)

Irgendwie kam ich bzgl. des Geburtstags des Admirals auf die Frage, was macht eigentlich so ein Motorrad als Gegenstand mit Persönlichkeit aus? Ab wann ist der Admiral der Admiral bzw. hört er auf selbiger zu sein. Axel brachte mich dann auf das philosophisches Paradoxon bekannt unter dem Namen “Schiff des Theseus“.

Existiert der Admiral schon als ich die 749S kaufte die als Basis herhalten musste? War er also schon immer der Admiral und hatte nur noch nie diesen Namen? (Den Namen hatte er sowieso nicht von Anfang an, das Motorrad hatte lange überhaupt keinen Namen.) Oder wurde der Admiral zum Admiral als Rahmen und neuer Motor zusammen kamen?

Aber wann hört der Admiral dann auf zu sein? Bleibt er der Admiral sollte ich eines Tages den Motor gegen einen anderen tauschen? Oder den Rahmen? Was ist mit den ganzen Anbauteilen, der Verkleidung etc.pp.?

Nein die einzig mir tauglich erscheinende Lösung für dieses Problem ist, dass der Admiral nicht durch seine bloße Existenz zu diesem wird. Der Admiral ist der Admiral, seit und solange ich oder gar jemand anderer, ihn mit einer Idee durch Handeln dazu mache.

Als ich als vor sieben Jahren also eine Ducati 749S mit Pleullagerschaden und 34480 km auf der Uhr kaufte, da war der Admiral nur eine Idee. Er existierte als Idee, sich ein 2-Ventil Rennmoped zu bauen. Aber in reale Existenz kam er erst als ich Anfing die 749S in Teile zu zerlegen und mich auf die Reise des Umbaus und vieler Kilometer auf der Rennstrecke zu begeben. Später kam dann der Name dazu.

Wenn das Handeln, eine Idee und der Gegenstand zusammen seine Existenz ausmachen, dann hört der Admiral also nicht auf der Admiral zu sein, weil ich den Motor, Rahmen oder sonst was tausche. Er hört höchstens auf zu existieren wenn man ihn weg gibt ohne seine Geschichte (das vergangene Handeln) und die Idee weiter zu geben, die Idee nicht weiter verfolgt wird vom neuen Besitzer oder wenn man ihn zerlegt und als Idee nicht weiter führt.
Krümel zum Beispiel kaufte ich als Krümel. Er wurde von jemand anderem mit einer Idee gebaut (übrigens vom gleichen netten Menschen von dem ich die 749S erwarb, huhu Matze!) und ich habe ihn mit seiner Geschichte und seiner Idee übernommen und deswegen war Krümel zum Kauf schon Krümel und ist jetzt auch weiterhin Krümel. Selbst nachdem ich bis auf das Fahrwerk, Rahmen und Tank eigentlich alles einmal durch getauscht habe. Wann Krümel übrigens Geburtstag, hat entzieht sich meiner Kenntnis.

Heute jedenfalls wird der Admiral sieben Jahre alt, ich freu mich!

Winterzeit ist Servicezeit! Eine ganze Reihe an Servicearbeiten stehen sowohl beim Admiral als auch bei Krümel an, je früher man die durch hat, desto eher kann man mit den spaßigen Projekten anfangen.

Als erstes steht natürlich der Ölwechsel und die Kontrolle des Ventilspiels auf dem Todo-Zettel. Ersteres geht ja schnell, denkt man.

Beim Admiral wollte ich dieses Mal aber besonders gründlich sein und auch das Öl aus den Ölkühlern ablassen. Also kurzerhand beide Ölkühler abgebaut, macht sich eh praktisch fürs Ventilspiel prüfen, und auslaufen lassen. Beim oberen Ölkühler erwartete mich dann aber ein leicht trauriges Bild. Der Kühler sieht dann doch arg mitgenommen aus, ich hatte den gar nicht so schlimm in Erinnerung!? Hinzu kommt das er schon ordentlich zugesaut war. Eine grobe Spülung mit Bremsenreiniger ergab schon eine beachtliche Suppe. Vielleicht war das der Grund für die höheren Temperaturen die der Admiral hatte, bevor ich den zweiten Kühler angebaut hatte?!

Ob des Zustands hab ich mich dann entschieden einen gut erhaltenen im Gebrauchtmarkt zu erstehen, diesen auch noch mal ein bisschen zu reinigen und den alten dann irgendwann im Winter am warmen Küchentisch wieder ein wenig aufzupeppeln. Säubern und Lamellen richten.

Ölfilter und Sieb kamen natürlich auch raus. Bisschen teilchen was hatte ich in beiden, aber nichts schlimmes.

Wo jetzt der Zugang an den liegenden Zylinder so schön frei ist, war der nächste Punkt das Ventilspiel. Am stehenden Zylinder hab ich die gleichen Werte gemessen wie letztes Jahr (Öffner IN/EX 0,13, Schliesser IN/EX 0,04) weswegen ich den einfach genau so lasse wie er ist. Könnte auch mal die MBP einbauen, dann wäre das Spiel vermutlich nahe Null. Aber da hab ich gerade keine Lust zu solange das einfach so passt.

Beim liegenden lagen beide Öffner bei 0,10, was okay ist, aber die Schliesser hatten mir mit IN 0,05 und EX 0,06 zu viel Spiel. Scheinbar haben sich die MBP Halbringe sich noch ein wenig gesetzt. Das IN Spiel konnte ich auf 0,03 bringen mit der Hülse aus EX. Aber für EX fehlt mir eine passende, da habe ich nur welche die zu Dick sind weswegen ich jetzt wohl ein bisschen schleifen muss. Das klappt aber gerade nicht so richtig, ich schleife und messe und trotzdem ist es noch zu Eng. Noch weiss ich nicht was ich falsch mache.

Bei Krümel muss ich noch nachschauen, da ist bisher nur alles an öligen Dingen passiert und erledigt. Bin mal gespannt wie das Spiel dort so ist, sind ja auch noch die dickeren Ventile weswegen meine Shimsammlung dort nicht passt.

Die Saison 2021 war durchwachsen, die Auswirkungen der Pandemie spürbar. Das Wetter spielte auch nicht so recht mit, der Klimawandel macht sich bemerkbar. Auch auf der Rennstrecke ist das zu merken, der Anbollern Termin im April fiel noch aus, Oschersleben im Juli und Poznan im August arg verregnet. So richtig in Schwung gekommen bin ich dieses Jahr damit nicht.

Auch fürs Twins meets Classics Wochenende in Groß Dölln war die Wettervorhersage von andauerndem Wechsel bestimmt, da war von Regen bis Sonne alles dabei. Wie so oft, hat es Micha trotzdem mal wieder geschafft das passende Wochenende auszusuchen und so war es zwar kalt in der Nacht, schöner weise hatte der Samstag die ganze Zeit Sonnenschein und der Sonntag war mit 20°C und bedeckt auch okay. Kein Regen, kein Sturm, kein Hagel oder sonst was.

Die Laune war entsprechend gut bei Andreas, Axel und mir. Bisschen komisch fand ich meine Einteilung in die blaue Gruppe, Micha wird sich dabei was gedacht haben und wenn es nur gleichmäßige Verteilung auf die Gruppen war. Den ersten Turn hab ich nicht geschafft, trotz einer recht gut geschlafenen Nacht (danke Standheizung) war ich morgens zu langsam mit dem Umziehen und der doch noch sehr kalte Asphalt lockte mich auch nicht sonderlich. Ich hab lieber noch das hintere Rad mit dem TD Slick eingebaut, denn dieses mal wollte ich ein bisschen gucken wie der Unterschied zwischen 180/55 (TD Slick) und 180/60 (Pirelli Superbike SC1) sich so anfühlt. Der TD hatte noch ein bisschen Profil übrig und von der Mischung her kommt der mit kälterem Asphalt besser klar als ein SC1.

Zum zweiten Turn war ich Startklar, der wurde allerdings am Vorstart abgewunken, weil ein Gespann liegen geblieben war oder so etwas. Generell wurde am ersten Tag viel der Schandkarren bemüht. 13 Mal war er draussen, davon 8 mal für Stürze, zum Glück keiner davon mit Verletzungen. Ich hatte den Eindruck das es sich meist um Leute mit Straßenreifen und ohne Reifenwärmer handelte die, warum auch immer, das mit dem Warmfahren nicht auf die Reihe bekommen haben und gerne in den ersten paar Runden oder gar Kurven auf der Nase lagen.

Im Turn vor dem Mittagessen konnte ich endlich fahren, musste mich allerdings erstmal eingrooven. Die Strecke in Kombination AB finde ich immer wieder spaßig! Hoch, runter, links, rechts, keine Pause. Ich mag so etwas. Nach zwei vollen Runden kam leider wieder die rote Flagge, wieder jemand auf der Nase. Laptimer sagte was von 1:38.29. Die Sonne war draussen, die Mittagspause konnte ich nutzen auf den SC1 umzubauen. Axel machte sich auf den Weg einen neuen Wasserschlauch für die Shyster holen, weil selbiger geplatzt war und ich kochte uns derweil Mittag. Generell war auf der Veranstaltung viel Wartezeit. 6 Turns pro Tag a 15 Minuten mit 6 Gruppen, also 1h 15min Pause zwischen den Turns.

Nach dem Mittag ging es weiter auf dem SC1, der funktionierte auch prima. Einen großartigen Unterschied von der Dimension her konnte ich nicht feststellen. Es stellte sich also kein wirklicher Erkenntnisgewinn ein. Auch wenn ich schneller unterwegs war, 1:32.75. Noch weit entfernt von der Zeit im letzten Jahr. So ging es auch den restlichen Tag weiter. 1:32.65 im vorletzten Turn und noch eine Bummelrunde zum Schluss. Im großen und ganzen und in Anbetracht der Fahrzeit in diesem Jahr, dem vielen Überholen (war eben doch nicht rote Gruppe) und dem fehlen der Kondition durchaus okay. Auch wenn ich das Fahren in Groß Dölln komischerweise weniger anstrengend fand als Oschersleben oder Poznan. Nicht ganz klar wieso, denn eigentlich hat man auf den schnelleren Strecken mehr Geraden zum durchatmen.

Die Nacht war auch wieder sehr frisch, der zweite Tag sollte zwar nicht kälter, aber ohne Sonne sein. Eine leichte Wolkendecke verhinderte diese.

Für den zweiten Tag wollte ich Krümel fahren, also Timo zwecks technischer Abnahme genervt und nach der Fahrerbesprechung konnten ich und Axel noch die Gruppen tauschen, er bekam meinen Platz in der blauen, ich seinen in der roten Gruppe. Den ersten Turn hab ich wieder nicht geschafft, denn der begann quasi wenige Minuten nach der Fahrerbesprechung. Also wieder zum zweiten Turn angestellt und los gehts mit dem 50PS Moped in der roten Gruppe. :)

Es stellte sich während des Fahrens raus, dass die Sortierung des Teilnehmerfeldes wirklich ein bisschen komisch war. Wird vermutlich dem generellen Niveau geschuldet sein, bringt ja nix wenn in rot nur 5 Leute fahren und in den gemächlicheren Gruppen es knalle voll ist. So musste ich halt auch mit Krümel durchaus einige Leute überholen. Macht ja auch durchaus Spaß und hat seinen eigenen Reiz. Weil man sich die Leute länger und sauberer zurecht legen muss, wenn man weniger Leistung zum anzapfen hat. Auf der kurzen Streckenanbindung ist Leistung ja sowieso nur zweitrangig. Zwei Turns konnte ich so mit Krümel bis zur Mittagspause Spaß haben und das reichte auch für eine 1:33.

Nach dem Mittag wollte ich noch mal die Shyster von Axel fahren, seinen ST3 Motor in 1989 900 Supersport Umbau. Am STC hatte ich bei einem Turn die Diagnose gestellt, dass die Gabel überhaupt nicht anspricht, weswegen man für das Vorderrad null Gefühl hat. Axel hat, obwohl er einen Umbau auf 848 Front plant, doch noch mal Zeit in die Gabel investiert um die Gleitrohre zu polieren sowie die Simmerringe zu fetten und siehe da, die Gabel funktioniert jetzt! Der Motor hat eh Druck in allen Lebenslagen und ballert oben ordentlich durchs Drehzahlband. Allein die Bremse hat mich zurück gehalten, die rubbelt irgendwie unschön beim ankern, weswegen da nicht soviel Vertrauen aufkommen wollte. Für eine 1:34 hat es immerhin gereicht. Geht also! Leider ist im darauffolgenden Turn in dem Axel fuhr, wieder der gleiche Wasserschlauch geplatzt. Irgendwas stimmt da noch nicht, die Suche geht weiter.

Zwei Turns hatte ich noch. ie wollte ich auf den Admiral und Krümel aufteilen. Zuerst den Admiral, noch mal mit TD Slick in 180/55 drin, angeworfen. Der Turn war schön leer, Bestzeit mit 1:31.24 für das Event. Immer noch zweieinhalb Sekunden langsamer als letztes Jahr, aber da hab ich die Zeit auch nur in einem Turn geschafft und bin sonst auch eher nur niedrige 1:30iger gefahren. 1:32 ist so die Wohlfühlzeit mit ohne Gekrampfe. Also eigentlich gleiches Niveau wie letztes Jahr geblieben.

Beim letzten Turn mit Krümel war kaum noch wer auf der Strecke, ich dachte schon ich wäre falsch. Komischerweise lief Krümel gefühlt nicht mehr so fluffig wie vorher am Tag, ich war auch schon fertig. Also eher einen entspannten Turn zum ausklingen gemacht und heil, mit der Welt versöhnt, ohne technischen Defekt und Glücklich über die Ziellinie der Saison gebollert.

Jetzt kann also die Zeit losgehen die ganzen Service- und Projektarbeiten anzugehen, da steht einiges auf der Liste. Dazu ein andermal mehr.

Letztes Jahr fiel der Tor Poznan Termin noch Corona zum Opfer, die Gutschrift dafür wollten wir dieses Jahr aber dafür endlich einlösen. Am Sonntag wurde der Van beladen und wir machten uns auf die für uns beinahe weite Anfahrt. Ich weiss, andere haben deutlich längere Anfahrten. Wir hier in Berlin haben ja quasi innerhalb von 3-4h ungefähr 6-7 brauchbare Rennstrecken im Angebot.

War in Berlin noch brauchbares Wetter, waren die Vorhersagen für Montag in Poznan nicht so toll. Das es dann tatsächlich 28h Dauerregen von Sonntag Abend bis Montag Abend werden sollten, war dann doch ganz schön oll. Glücklicherweise hatten wir uns für eine Box angemeldet, die wir uns zu dritt teilten. Selbst wenn diese in Tor Poznan nur aus stabileren Zeltkonstruktionen bestanden. Bei dem ganzen Regen waren wir aber selbst darüber mehr als froh, statt das wir unter unserem kleinen Pavillon hocken müssen, wie wir es in Oschersleben taten.

Tor Poznan hat es eh nicht leicht. Das Gelände auf dem die Strecke liegt gehörte ehemals ein paar Nazis die nach dem Krieg enteignet wurden. Auf einem Stück des Geländes baute man eine Landebahn für den benachbarten Flughafen, auf dem anderen baute der Automobilclub die Rennstrecke. Nach dem Fall der Mauer und dem Zusammenbruch des Ostblocks tauchten dann die Erben der ehemaligen Besitzer auf und wollten das Gelände, ein Filetstück mitten in der Stadt, wieder zurück. Ein elendig langer Streit vor Gericht entspann sich. Der Flughafen brauchte seinen Teil und hat diesen schlicht gekauft, der Automobilclub ist nicht so flüssig und pachtet seinen Teil von Jahr zu Jahr. Dementsprechend groß bzw. klein ist die Planungssicherheit und der Wille dort viel Geld zu investieren. Aber sie bemühen sich und es passiert auch was bzgl. der Infrastruktur, eben langsam und mit bedacht. Auch die Lautstärkeproblematik gibt es dort. Zwar ist der Flughafen laut, aber Mopeds im Kreis machen eben dauerhaft Lärm. 98 dB wollen sie im Stand sehen bei 5500 rpm. Das schafft der Admiral natürlich nicht, nicht mal bei 5000 rpm. Aber sie haben ein Auge zugedrückt, denn es wurde eh im Fahrbetrieb an der Strecke weiter gemessen und im Ort steht wohl auch eine Messstation. Ich denke die sind einfach deutlich vorsichtig dort, wäre ich auch wenn mein Bestehen auf so tönernen Füßen stehen würde.

Anflug auf Brzuch Romana

Aber es lohnt sich! Jetzt mal abgesehen von einem Tag komplett Regen, ist Tor Poznan eine sehr geile Rennstrecke! Es gibt sehr coole lange und schnelle Kurven, Passagen die sehr technisch sind und zwei sehr lange Geraden wo ich mit dem 2-Ventiler ein bisschen verhungert bin, die aber durchaus Spass machen. Das ganze geht durch Wald der das Gelände begrünt.

Gefahren bin ich im Regen nicht, es hat wirklich die meiste Zeit geschüttet wie blöde und das Wasser stand Zentimeter hoch in einigen Kurven. Mein Motivation sich die Klamotten durchzuweichen und dann am zweiten Tag in selbigen zu fahren, war auch sehr gering. Also hab ich nicht mal auf Regenreifen umgebaut.

Fahrerisch hab ich natürlich bei nur einem Fahrtag auf einer neuen Strecke nicht viel reissen können. Die ersten beiden Turns brauchte ich um die Strecke zu lernen. Da stand 2:08 als Bestzeit auf der Uhr. Beim Turn vor dem Mittag war dann klar wo lang die Kurven überhaupt gehen und ich konnte davon noch mal 9 Sekunden abziehen mit 1:59. Später gab es dann noch eine 1:58 und konstante Zeiten unter 2 Minuten. Aber mehr war an dem einen Tag nicht drin. Weder die Kondition noch die körperliche Verfassung erlaubten mehr, es ist ein Elend. Vor allem mein Nacken macht mir aktuell zu schaffen, der tut nach 5-6 Runden einfach nur noch weh. Ich bin mir sicher auch hier wäre am zweiten Tag, so wie in Oschersleben auch, deutlich mehr drin gewesen. Aber hat halt wieder nicht sein sollen.

Ein positiver Aspekt war auf jeden Fall die Situation mit der Öltemperatur am Admiral. Mit dem zweiten Kühler war ich bei nicht mehr als 107°C, gemessen am Deckel des Auslassventils des stehenden Zylinders. Das finde ich sehr gut. Genauere Beobachtungen dazu gibts aber erst nach dem Auswerten des Dataloggings.

Klar ist aber jetzt schon, wir wollen wieder nach Tor Poznan. Leider ist das Jahr fast rum, aber nächstes Jahr auf jeden Fall!

Aus der Kategorie: Und darum, liebe Kinder, reinigen wir Motorräder nicht mit Hochdruckreinigern!

Oktober 2017: Es lief mir eine 999 SBK Schwinge mit Achse für einen gerade so dreistelligen Betrag über den Weg an der ich, wissen für wieviel die Dinger so gehandelt werden, nicht vorbei konnte. Wenn ich mich recht erinnere stand in der Anzeige etwas von “Lager kaputt”, fair enough. Damals wollte ich einfach unbedingt ausprobieren ob die schönere SBK Schwinge in den Admiral passt. Passt sie nicht, der Unterzug braucht Platz wo der untere Auspuff unter kommt.

Fast Forward August 2021: Die Schwinge liegt seit Jahren im Regal, irgendwann Anfang des Jahres hatte ich mal einen frischen Lagersatz erstanden. Es stand ein Abend in der Werkstatt an ohne einen genauen Plan für irgendeine Aktivität zu haben und da fiel mein Blick wieder mal auf die Schwinge.

Also griff ich zu einem passenden Abzieher, auch bekannt als Gewindestange und passende Schraub-Nüsse, sowie Heißluftpistole, Kriechöl und Kältespray. Der Lagerkram war dann relativ schnell draussen und gibt eine hervorragendes Lehrstück darüber ab, was man mit Hochdruckreinigern an Motorrädern an Schaden anrichten kann!

Die Kugellager in der rechten Schwingenlagerung, von der Innenseite gesehen, sehen aus als ob sie aus einem U-Boot stammen! Gedreht hat sich keines der beiden mehr. Ich hab jetzt verzichtet die Lager zu öffnen, man kann sich vorstellen was da drin los sein muss. Die mittlere Hülse hatte ich da schon grob abgeschwischt.

Ein Blick in den Lagersitz der Kugellager gibt eine weitere Vorstellung davon. Wunderbarer Schmodder! Nach dem ordentlichen durch putzen sieht es dort wieder wunderbar aus.

Die Nadellager auf der Kettenseite bewegen sich keinen Millimeter mehr. Die Pampe aus Rost, Staub, Abrieb und wasauchimmer hat die Lager komplett festgehen lassen.

Die Leidtragenden waren in diesem Fall die Buchsen die in diesen Lagern sitzen. Ein Hinweis darauf, das dieser Zustand nicht nachträglich entstanden oder ein Standschaden ist, sondern im Betrieb schon so furchtbar gewesen sein muss. Eine Buchse (links) hat heftiges Pitting bei dem man nicht mal den Fingernagel braucht um es zu spüren. Die rechte Buchse.. nein das ist kein Dreck, die Oberfläche ist so! Hab auch erst versucht das mit einem Lappen runter zu putzen, dann mit Messingbürste und dann hab ich mal die Brille aufgesetzt. Krass.

Anschliessend hab ich noch den Kettenschutz entfernt und dabei riss natürlich noch die letzte der Schrauben ab weil schön fest korrodiert. Zum Glück nichts was ein Bohrer und ein Gewindeschneider nicht hätten richten können.

Jetzt braucht es eigentlich nur noch einen Satz Simmerringe für die Nadellagerseite und ein paar neue okaye gebrauchte Buchsen, denn neu kosten die an die 30 EUR das Stück. Da es für die Schwinge akut eh keine direkte Verwendung dafür gibt, darf das ruhig noch ein bisschen dauern. Die Schwinge hat ja ihren Platz im Regal. ;)

Das Datarecording des Admirals verrät mir auch die Öltemperatur über den gesamten Turn. Bei den fröhlichen Runden am Spreewaldring zum Twins meets Classics, zu dem es ja relativ warm war, verzeichnete der Admiral nach ein paar Runden eine Öltemperatur von 110°C. Was mich stutzig machte war, dass diese wie festgenagelt bei diesem Wert stand?! Wie kann so etwas sein?

Die Erkenntnis kam mir dann nach einem bisschen messen. Das Ignijet Steuergerät benutzt den Eingang für den Wassertemperatursensor für die Öltemperatur. Der Sensor ist ein NTC, ergo mit steigender Temperatur sinkt der Widerstand des Sensors. Flugs mit ein paar Widerständen am Stecker experimentiert und es stellt sich raus dass die ECU der Meinung ist das es Messwerte über 110°C nicht geben kann!

Was bei Wasser ja vielleicht noch okay ist, da springt ja dann der Lüfter irgendwann an, ist bei Öl ein bisschen doof denn das kann durchaus auch über 110°C heiß werden und eigentlich würde ich gerne wissen wie viel es ist. Aber da dies mit dem Ignijet, ausser durch einen ekeligen Hack, nicht so einfach geht habe ich mich entschlossen die Flucht nach vorn anzutreten und für mehr Kühlleistung zu sorgen!

Erstanden habe ich dann recht günstig einen Ölkühler eine Ducati 1098 und dieser sollte jetzt hinter das Vorderrad an den Ventildeckel wandern. Dazu wurde mit Hilfe von modernstem CAD (Cardboard Assisted Design) ein Halter konstruiert der dann anschliessend in Alu ausgeführt wurde und mit Abstandshülsen sein Zuhause gefunden hat.

Der Rücklauf vom oberen Kühler wurde auf den Eingang des unteren Kühlers gelegt und für den Rücklauf des unterem Kühlers habe ich mit Hilfe von ein paar Dash6 Fittings, wie ich sie beim oberen Kühler schon benutzt habe, eine kurze Ölleitung fabriziert. Jetzt sind die beiden Kühler in Reihe geschaltet und die Kühlerfläche und theoretisch auch das Volumen sollte sich mehr als verdoppelt haben.

Der Halter wird noch in freundlichem Schwarz lackiert, aktuell hängt er zum trocknen aus. Ob der Halter so hält wird sich zeigen, ein wenig Sorge macht mir der Ausleger rechts. Dort wäre sicherlich ein guter Ort für so ein Versteifungsloch. Ist vielleicht etwas für Version 2.0. Das schöne an dem Setup ist, ich kann problemlos auf einen einzelnen Kühler zurück rüsten.. falls der Halter zB. doch nicht hält beim ersten Einsatz. Ich sollte den Kühler vielleicht noch mit ein bisschen Sicherungsdraht sichern.. :)

Schöne schwarze Ölkabel!

Jetzt wo eigentlich viel Kühlung vorhanden sein sollte, habe ich auch den Temperatursensor verlegt. Bisher tat er seinen Dienst im Einlass-Ventildeckel des stehenden Zylinders, jetzt ist er in den Auslass-Ventildeckel des selbigen Zylinders umgezogen. Theoretisch das thermisch am meisten belastete Ventil im Motor, weil dort sehr wenig kühlende Luft ankommt.

Jetzt bin ich mal gespannt und hoffe auf gutes Wetter beim Termin in Poznan. Wenn ich dort konstant weniger als die 110°C sehe dann bin ich zufrieden. Wenn nicht, muss ich weiter drüber nachdenken.. ich hätte da noch eine Idee für ein Luftleitblech..

Es war schon eine Ewigkeit her das ich in Oschersleben gefahren bin, das letzte Mal in 2015. Damals auch mit dem MO-InTeam zum Twins Only und sogar noch mit der Monster. Dieses Jahr wollte ich das in dieser Kombination mal wieder machen, allerdings mit dem Admiral.

Leider zeichnete sich ein paar Tage vor dem Termin auf der Wettervorhersage ab, dass ausgerechnet für diesen Zeitraum das Wetter zu Anfang Juli sich ein wenig von der nässeren Seite zeigen wollte. Die Aussichten reichten von Regen am ersten, bis zu starker Regen an beiden Tagen. Na wunderbar.

Am Tag des Einpackens goss es schon mal den ganzen Tag, auf der Fahrt in die Werkstatt auf dem Fahrrad war ich schon mal komplett durchgeweicht. Quasi die erste Regenfahrt schon absolviert. Die Regenräder packten wir dann auch ein und nahmen sogar noch einen Umweg am Polo vorbei und kauften uns Regenjacken. Der Verkäufer meinte zu mir “Ja kauf die mal in der Größe die du sonst auch trägst”, ich kaufte sie in einer Größe drüber aber die passte dann auch nicht über die Kombi. Na wunderbar.

Immerhin konnten wir ohne Regen aufbauen, der hörte kurz vor Oschersleben auf. Zumindest für diesen Abend und bis zum Morgen. Denn zur Fahrerbesprechung in aller Frühe setzte er wieder ein. Meine Motivation war gering meinen ersten Turn in die rote Gruppe zu schaffen, aber so hatte ich zumindest Zeit Axel beim Räderwechsel zu helfen, denn der war motiviert.

Ich raffte mich aber doch irgendwie auf am Admiral die Räder zu wechseln und pünktlich als ich fertig war hörte der Regen auf. Als ich raus fuhr, war die Strecke trocken. Na wunderbar.

Also ein Turn Oschersleben auf Regenreifen ohne Regen. Konnte ich immerhin mal gucken ob die Strecke noch in die gleiche Richtung ging wie vor sechs Jahren. Geht sie! Aber ich fühlte mich komplett Lost. Bremspunkte? Öh ja, bestimmt irgendwo. Einlenkpunkte? Müsste es hier auch irgendwo geben. Scheitelpunkte, sicher sicher. Kurz, es war grauselig. Aber so ist das ja oft im ersten Turn, nix passt und man fragt sich ob man überhaupt Motorrad fahren kann. Also abgestellt und auf den nächsten Turn gehofft. Der war dann noch trockener. Also bin ich nicht raus gefahren, sonst wären die Regenreifen hinterher komplett für die Tonne gewesen. Es sah dann gut auf der Vorhersage aus, also baute ich auf Slicks um und wurde kurz nach dem Umbauen mit einsetzendem Regen belohnt. Narf!!!

Das war es dann auch für den Tag, noch mal umgebaut habe ich nicht. Ein mieser Turn auf Regenreifen im trockenen. Beim Reifenpoker quasi einmal alles verloren. Aber, für den nächsten Tag war der Regen abgesagt und es sollte sogar sonnig werden!

Wurde es auch, aber erst am späten Nachmittag. Trocken blieb es allerdings und so konnte ich tatsächlich alle Turns fahren. So richtig gut reingekommen bin ich trotzdem nicht. Irgendwie war kein Vertrauen da und es machte auch nicht so richtig Spaß. Rote Gruppe sind ja die schnellen Teilnehmer und die, die wirklich schnell sind, waren auch unproblematisch weil sofort an einem vorbei. Dann gab es aber noch welche die waren auf der Geraden schnell aber trödelten in der Kurve, was okay wäre, wenn man an ihnen vorbei gekommen wäre oder sie einen auf der Geraden nicht zurück überholt hätten. Oder einen Aufwändig und auf der letzten Rille im Kurveneingang überholen nur um dann vor einem in der Kurve langsam zu sein. Wozu?!

Ich selber kam aber auch nicht wirklich klar. Ich hab das später im Datalogging nachvollzogen, ich hab vor jeder Kurve schon elend vorher das Gas zu gemacht, hab noch ein bisschen gebremst und bin in die Kurve reingerollert. Der fehlende Speed am Kurveneingang setzte sich natürlich in der Kurve fort und fehlte am Kurvenausgang wo ich nicht ausm Quark kam. Kein wunder fuhren mir die meisten Leute um die Ohren. Mehr als eine 1:53 war nicht zu machen damit, langsamer als mein Bestzeit aus 2015. Im vorletzten Turn hab ich rausgefunden wo das Unwohlsein am Kurveneingang herkam, meine Blickführung war irgendwie kaputt. Die landete immer kurz vor dem Vorderrad, bewusst wieder auf weiter vorne verlagert fühlte sich das schon alles deutlich besser an. Ich war da ungefähr an dem Punkt angelangt an dem ich gern zum Mittag am Vortag gewesen wäre.

Schön war das ich jede Menge nette Leute getroffen habe, schade fand ich das auch beim Twins Only viele nur noch mit einer Panigale anreisen statt mit Material das man (immer) seltener auf den Rennstrecken sieht. Fahrerisch war es eben eher ernüchternd für mich. Ich weiss aber, dass ich das besser kann. Ich denk mit einem Tag mehr fahren wäre ich auf jeden Fall in die 40iger gekommen und ich würde mich sogar dazu hinreissen lassen zu sagen ich wäre schneller als 2015 gewesen. Ich weiss jetzt wo meine Probleme lagen, jetzt hoffe ich das ich die auf einer mir vollkommen neuen Strecke in Poznan angehen kann. Immerhin hab ich mich dort in eine langsamere Gruppe eingetragen. :)

Eines der wenigen schönen Mopeds, das grün und silber.. herrlich. Der Sound beim dahinter fahren, zum niederknien! Netter Pilot noch dazu.

Wieder einmal luden wir zwei Busse mit Kram und Mopeds voll um am Spreewaldring zum Twins meets Classics quasi den späten Saisonauftakt zu begehen. Bei Fatma und Michael fahre ich jetzt inzwischen seit 8 Jahren im Kreis, Kinder wie die Zeit vergeht.

Am meisten Gespannt war ich auf das Fahren mit dem Admiral. Das letzte mal das ich mit dem am STC richtig gefahren bin war Saisonanfang 2019. Danach nur Krümel und mein Crash mit dem Admiral genau auf selbiger Strecke. Angst hatte ich keine, wirklich kein bisschen. Gespannt war ich eher wegen des neuen Mappings vom Prüfstand für die leisen dB-Eater.

Kontrolle der Lautstärke im Stand, kein Problem, wieder mal. 4000-4500 gedreht, 96 dB. Voll im Rahmen, wie die letzten Jahre ja auch.

Am Morgen im ersten Turn erstmal Piano gemacht, gucken ob der Hobel auch funktioniert. Neue Bremsbeläge wollten auch eingebremst werden. Aber da merkte ich auch schon, der Admiral geht! Im zweiten Turn hab ich mal bisschen Stoff gegeben und war erstaunt wie gut der jetzt geht. Sonst war so im niedrigen Drehzahlbereich bisschen mau mit den gschlossenen Eatern, aber jetzt ballert der Motor durch die niedrigen Drehzahlen das ich ein paarmal in den Begrenzer gerauscht bin weil das Drehzahlband so schnell durchgedonnert war. Die gefundenen 10 Nm merkt man sehr sehr deutlich und das obwohl jetzt der Winter dazwischen lag.

Im dritten Turn hab ich es dann fliegen lassen, es ist schon geil was so geht. Die Bremse mit den neuen Belägen packt richtig ordentlich zu, der Motor geht wie die Sau, die neue Kupplung regelt super und sonst passt auch alles. Schön die Leute zurecht gelegt, früh nach der Kurve das Moped aufrecht gestellt und dran vorbei katapultieren oder am Kurveneingang auf der Bremse vorbei. Yeee-ha! Das hat so einen Spass gemacht, das ich zwei Runden lang die schwarze Flagge auf Start-Ziel, welche für mich bestimmt war, nicht gesehen habe. Ups.

Also raus gefahren, zum Chef:Du bist zu laut. :(

Am Spreewaldring gibt es hinten auf der langen Geraden eine Messstation, die zeichnet das komplette Lautstärkeprofil auf und Abends wird das dem Bundesumweltamt übermittelt. Jetzt sass da ein Männlein und schaute Live zu und liess Leute rauswinken. Dort sind 90 dB bei der Vorbeifahrt erlaubt, 96 dB zeigte das Gerät an. Kacke. Plan war dann: Gang höher fahren, mehr rechts halten.. na gut.

Immerhin stand aufm Laptimer eine 1:39.10, was für nach der Winterpause echt gut ist weil die letzte Zeit mit dem Admiral war eine 1:41. Besser wurde es an dem Tag auch nicht mehr wirklich, das mit dem Gang höher fahren hat mich immer aus dem Konzept gebracht und irgendwie den Spaß getrübt. Letzter Turn mit Krümel war aber wieder sehr lustig, den muss man echt auswringen um damit jemanden zu überholen und dann hat man es sich aber auch verdient! :)

Am zweiten Tag war ich erst zum zweiten Turn wirklich wach. Nachdem ich zwei Mopeds auf der Gegengeraden überholt habe, mit Gang höher, kam wieder die schwarze Flagge für mich. 92 dB. Es ist zum verrückt werden und ich hatte so auch keinen Bock mehr. Ich hab den Admiral zur Seite gestellt und bin den restlichen Tag auf Krümel gefahren. Da bin ich über eine 1:43 nicht hinaus gekommen, aber ich konnte schön üben wie man so 10-20 PS stärkere Mopeds eben doch überholt bekommt, einfach weil man sich besser zum positioniert um nach der Kurve früher am Gas zu sein. Muss man aber echt arbeiten!

Das Datalogging vom Admiral muss ich mir noch zu Gemüte führen, ich hatte Abends am ersten Tag kurz drauf geschaut, war aber zu Platte für die ganzen Zahlen und Kurven. Das mach ich mal in Ruhe zuhause an einem Abend.

Was ich jetzt mit der Lautstärke mache weiss ich nicht, eigentlich kann ich jetzt nur anfangen eine neue Auspuffanlage zu konstruieren, mit Vorschalldämpfer zwischen Motorgehäuse und Schwinge oder so. Riesen Aufwand. Keine Ahnung.

In recht genau zwei Wochen geht es auch schon wieder los, Twins Only in Oschersleben steht auf dem Plan. Ich hoffe da haben die sich nicht so zickig mit der Lautstärke!

Als ich letztens Axel als Boxencrew zum Trackday am STC begleitete, war dort auch mal wieder Rene von Rasch Moto am Start. Beim quatschen zwischen den Turns kamen wir darauf das er jetzt in seiner Motorrad-Werkstatt einen Dynojet Prüfstand hat und da wurde dann schnell klar, da muss ich mal mit meinen beiden Renngeräten drauf!

Für Krümel wollte ich einfach mal wissen ob der Vergaser überhaupt mit dem 620 Motor passt, die Versuche das per Logging vom Innovate LM-1 zu machen sind ja leider kläglich gescheitert, weil das Gerät die Logs gefressen hatte. Für den Admiral musste ich inzwischen leider einsehen, dass das Fahren ohne Eater auf keiner Strecke mehr passieren wird. Egal wo man fährt, es werden mindestens immer eingebaute dB-Eater verlangt und meistens ist das Lautstärkelimit auf maximal 98 dB festgelegt. Das bedeutet am Ende für den Admiral immer mit den zugestopften Eatern zu fahren und für eben diese wollte ich jetzt mal ein sauber abgestimmtes Mapping haben, denn das bisherige Mapping wurde ohne Eater rausgefahren. Das dabei nicht die Spitzenleistung wie ohne Eater rauskommen kann, sollte denke ich klar sein.

Also mit Rene einen passenden Termin gefunden und die Sportgeräte in den Kleinbus geworfen. Die Werkstatt von Rene ist zwar eigentlich keinen Kilometer von unserer Werkstatt entfernt, aber zum schieben ist es dann doch ein wenig weit. Es würde zwar quasi ein BVG Bus von Werkstatt zu Werkstatt fahren, aber leider steht in den Beförderungsbedingungen drin das keine Brennstoff betriebenen Fahrzeuge mitgeführt werden dürfen.. wozu hab ich eigentlich eine Jahreskarte!!11!11??!?1 ;)

Ist das eigentlich ein Stock-Foto?

Krümel haben wir gleich mal abgerollt und es passte eigentlich ganz gut. Immerhin beinahe wahnwitzige 54 PS drückt er auf die Rolle bei ordentlichen 51 Nm, aber im Teillastbereich bzw. mittleren Drehzahlbereich ist er ein wenig zu mager unterwegs, jetzt aber auch nicht krass. Unsere erste Idee war dann mal die Düsennadel 2 Kerben höher zu hängen, aber das wollten wir beide nicht auf dem Prüfstand machen, ergo hab ich Krümel wieder eingeladen und der Admiral wurde angeschnallt.

Krümel dominiert den Prüfstand!
Leistung satt am Rad!

Rene wollte die Abstimmarbeiten am Admiral am folgenden Tag machen, aber wenigstens einen Lauf ohne Eater sollte mal abgerollt werden. Status Quo feststellen. Kamen dann 92 PS / 103 Nm am Hinterrad raus. Was sich relativ gut mit den 100 PS / 110 Nm an der Kurbelwelle von damals bei Kaemna deckt.

Also bin ich mit Krümel wieder den keinen Kilometer zurück gedüdelt und hab am nächsten Tag mal alles bis zum Vergaser zerpflückt. Geht ja relativ fix. Ich staunte dann aber nicht schlecht als ich die beiden Nadeln in der Hand hatte. Erstens war die Nadel des stehenden Zylinders auf der 3. Kerbe, die des liegenden auf der 4. und zweitens war da wohl schon ein Dynojet Kit verbaut! Zumindest lässt die Form der Nadelspitzen darauf schliessen. Fragt mich bitte nicht, warum mir das nicht bei der Reinigung der Vergaser aufgefallen ist! Manchmal ist man(n) (und ich im speziellen) halt blöd auf den Augen.

Hühnchen zerrupft, satt.
Ignorieren sie die Scheibe rechts, zählen sie die Kerben.

Dynojet empfiehlt sowohl bei Stage1 als auch 2 die Nadel auf die 4. Kerbe zu hängen, Lambda gemessen haben wir am stehenden Zylinder (hätten wir mal beide gemacht), da war sie auf der 3. Kerbe.. das könnte erklären wieso der im Teillast bisschen zu mager war! Ich hab dann diesen auf die 4. Kerbe gehängt und den anderen auf 4 gelassen. Einen weiteren Lauf hab ich mir jetzt erstmal gespart, ob da jetzt oben noch mal ein PS mehr kommt ist ja relativ egal. Vielleicht stelle ich ihn irgendwann noch mal drauf und dann gucken wir nach der Zündkurve abhängig vom TPS. Mal gucken.

Rene war dann am frühen Nachmittag auch mit den Abstimmarbeiten des Admiral fertig und ich bin echt gespannt wie sich das Ergebnis fährt! Ziel war ja nicht einen neuen Spitzenwert zu bekommen, sondern ein Mapping zu haben welches gut auf die leisen dB-Eater abgestimmt ist und das ist Rene, denke ich, gut gelungen! Übers ganze Drehzahlband gibts 2-3 PS mehr am Rad, aber viel wichtiger sind die 10 Nm mehr am Rad die es so bei 4000-5000 RPM gibt, danach wird es weniger aber weiterhin überall mehr als bei der Eingangsmessung. Find ich gut!

Vergleich Grün ohne Eater mit bisheriges Mapping, Blau mit offeneren Eatern und Rot mit leisen Eatern, beide mit neuem Mapping. Alles am Rad.
Die relevante Kurve, alles mit leisen Eatern: Rot Eingangsmessung, Blau abgestimmt. Alles am Rad.

Wir haben dann mal noch eine Messung mit den offeneren Eatern gemacht, nur falls man diese auf einem Event fahren kann oder im Ausland wo sie es nicht so eng sehen und um zu wissen ob die Kiste mit dem Mapping und den Eatern jetzt irgendwo arg abmagert. Tut sie aber nicht, kann man so fahren. Gibt dann halt paar PS und Nm mehr, aber nichts weltbewegendes, vor allem in Anbetracht des mehr an Lautstärke. Klang ist ja bekanntlich wichtiger als die pure Lautstärke.

Jetzt bin ich auf jeden Fall total heiss das ganze zu fahren und lang ist auch nicht mehr hin! Am 14. geht es das erste mal dieses Jahr für mich auf die Strecke!

Der Winter 2020/21 war kalt und eigentlich auch lang, aber irgendwann geht er dann doch mal zu Ende. Zwar steht wegen der aktuellen Lage jetzt nicht an demnächst zu fahren, fertig werden wollte ich mit dem Admiral, so wie mit Krümel, dann eben doch auch mal.

Zwar habe ich es wieder einmal nicht geschafft in diesem Winter eine Airbox zu bauen (aber ich kann das jetzt den Sommer über weiter machen!), obwohl ich den Admiral an der Einlassseite einmal komplett auseinander hatte, aber so einige Neuerungen gibt es trotzdem. Es gibt eine komplett andere neue Kupplung, da schreib ich getrennt noch mal länger was drüber, und ich hab es endlich mal geschafft die Breitbandlambdasonde in den Kabelbaum zu integrieren. Wo ich gerade dabei war Kabel zu machen, traf es sich irgendwie das ein gebrauchter AIM SoloDL Laptimer bei mir vorbei kam, welche per CAN-Bus ans Ignijet Steuergerät angeschlossen ist und nun alles mögliche neben üblichen Laptimer geschichte aufzeichnet. Eben auch die Lambdasonde.

Cockpit für 2021. Laptimer geht mit Zündung an und ersetzt das linke Cockpitdisplay.

Heute war es dann so weit das alles komplett zusammen war und das Gerät konnte vor der Werkstatt nach der langen Pause gezündet werden. Grundsätzlich lief alles, allerdings war das Standgas sehr niedrig (unter 1000rpm), was dafür sorgt das die Kiste einfach aus geht. Mit meiner Standgaserhöhung konnte ich dann zumindest dafür sorgen das der Motor lief, aber irgendwas stimmt nicht. Jetzt muss ich dazu sagen, ich hab eine komplett andere Einspritzbrücke drin weil ich im Zuge des Projektes Airbox bauen meine alte leider zerforscht habe. Zum Glück hatte ich noch eine im Regal und nach Einspritzdüsen umbauen und TPS nullen sollte die auch problemlos laufen. Aber die Bypassschrauben scheinen eben nicht weit genug auf. Das hab ich dann mit Synchronisationsuhr im Blick angepasst und jetzt läuft der Motor immerhin mit ca. 1100-1200 RPM im Standgas und geht nicht aus.. wenn er warm ist. Aber so richtig zufrieden bin ich nicht. Da muss ich noch mal bei, wenn der Motor mal bisschen Kilometer gemacht hat und die Spinnweben rausgepustet sind. ;)

Gewogen hatte ich das Sportgerät auch mal, mit komplett leerem Tank allerdings noch ohne Kupplung: 151 kg (Kupplung sind noch mal ~2,5 kg). Find ich okay.

Hoppa hoppa! Klack klack klack klack klack Klapperkupplung… dance to the music.. dance dance!

Zack, bumm, klick und schon sind zwei Monate rum und man hat nichts mehr im Blog geschrieben! Naja, ist halt auch gerade Pandemie, Lockdown und Kram. Ich verbringe den Tag zweischen Home-Office und Zweitjob als Home-Schooling Lehrer. Natürlich gibt es den ein oder andere Abend in der Werkstatt (allein schon wegen der mentalen Gesundheit) aber dann zu dokumentieren was ich da so tue und dies in Form von Blogposts aufzuschreiben, das kommt irgendwie zu kurz. Weswegen ich jetzt hier, während das Schulkind nebenbei Deutschaufgaben macht, versuchen werde die letzten zwei Monate kurz Revue passieren zu lassen.

Admiral

Beim Admiral waren wir stehen geblieben das die AHK hinüber und der Motordeckel gefräst aber noch nicht wieder angebaut ist. Letzteres hat sich zumindest in zwischen erledigt, der Deckel wurde zusammen mit einer Papierdichtung montiert, hoffentlich dicht, Öl ist auch schon wieder drin. Eine neue Kupplung habe ich noch nicht, da hadere ich nach wie vor mit mir welche es werden soll.

So eine Papierdichtung sieht schon schick aus!

Neu dazu gekommen als Baustelle ist aber eine Airbox. Ich habe nach wie vor die fixe Idee die Lautstärke des Admirals am Ansaugtrakt ein wenig runter zu bekommen und dazu eine Airbox zu bauen. Das ganze ist ein wenig eskaliert, nachdem ich einen 999 Rahmen gekauft habe an dem schon eine ganze Menge Halteösen abgesägt worden waren, weswegen ich den Rahmen als würdig erachtet habe die mittlere Querstrebe zu entfernen um Platz für eine Airbox zu haben. Es sollte eine Airbox entstehen welche die Einspritzbrücke mit einschliesst. Es stellte sich dann aber irgendwann raus das nicht die Querstrebe das Problem ist, sondern zum großen Teil die Breite der Einspritzbrücke. Im Zuge dieser Eskalationsstufe hab ich dann die Einspritzbrücke modifiziert und mindestens eine davon zerforscht. :/

Alles was Pink ist wäre quasi hohl.

Inzwischen bin ich von dem Plan die Einspritzbrücke mit einzuschliessen abgekommen und baue eine “normale” Airbox welche an den Einlasstrichtern ansetzt und oben hin mit dem oberen Teil der 999 Airbox abschliesst. Die Querstrebe hätte als drin bleiben können, naja.. nun ist sie raus. Aber auch diese Form der Airbox stellt sich als nicht simpel heraus, was aber hauptsächlich an meinen fabrication Skills liegt.

Nu muss ich nur an meinen Alu-Schweiß-Skills arbeiten..

Dazu gab es noch ein paar Kleinprojekte, so habe ich zB. endlich mal die Lambdasonde für das Ignijet Steuergerät verdrahtet, damit man, sobald die Airbox fertig ist, das ganze eventuell per Autotune abstimmen kann.

Auch das Ventilspiel wurde mal wieder überprüft, am stehenden war nichts verändert, am liegenden mit den MBP Halbringen war eine leichte Veränderung durch setzen der Halbringe zu beobachten, aber nichts was durch andere Shims ausgeglichen werden musste.

Krümel

Krümel bekam ebenfalls eine Ventilspielkontrolle, da hatte sich zwar durchaus was geändert, allerdings auch alles nicht wirklich austauschgültig. Eigentlich war an Krümel nichts zu tun, wenn einem nicht immer die Schnapsideen der Winterpause dazwischen kommen würden.

Erste Eskalationsstufe war der Einbau eines Quickshifters, erst wollte ich die Funktionalität der TCIP4 dafür verwenden, allerdings ist es ein Ding der Unmöglichkeit einen linearen Sensor zu finden den man am Direktschalthebel anbauen kann, jedenfalls nicht zu einem Preis den ich breit war zu bezahlen. Dafür gab es sehr günstig einen Quickshifter Easy wie ich ihn auch schon im Admiral benutze, allerdings für irgendein anderes Vergaser Moped. Passte aber problemlos in die Vergasermonster. Das war auch relativ schnell umgesetzt, aber ist natürlich dahin eskaliert das ich einige andere Stellen am Kabelbaum überarbeiten will.

Das Modul darf auf dem Kippsensor wohnen.

In irgendeinem hellen Moment ist mir noch aufgefallen das im 620 Motor am Ölfilter die Feder fehlt damit das Öl seinen Weg auf jeden Fall durch den Ölkühler nimmt. Bisher floss also quasi kaum Öl durch den Kühler und da der Öltemperaturfühler im Kühler sitzt, weiss ich gar nicht wie heiss das Öl tatsächlich war! Eieiei. Praktischerweise gab es die Feder noch im alten 749 Gehäuse aus dem Admiral Spendermotorrad.

Dann noch die Baustelle des Endschalldämpfers, ich wollte schon seit einer Weile die ESDs und ihren Krümmerverlauf verändern, damit ich erstens nicht mehr mit den Stiefel dran komme und zweitens die Linie ein bisschen netter gestalte. Erste Idee war dann der Krümmer der ST2, bei dem kann man die ESDs einfach im Anstellwinkel verändern. So einen gab es auch für ein paar Schmale Taler. Die alten ST3 Töpfe von Axel passen auch problemlos, sind aber elend groß und sackschwer! Nun geht die Suche nach einem Carbon-ESDs los oder ich muss doch zum Schweißgerät greifen und die alten ESDs modifizieren. Für den Lambdasondenanschluss muss ich das ja eh, der muss im ST2 Krümmer noch nachgerüstet werden, während ich den hinteren Krümmer beibehalten kann. Bei der ganzen Aktion hab ich auch festgestellt das die Krümmerrohre zu den ESDs an der Alu-Schwinge schleifen, der ganze Umbau ist also nicht nur optischer Natur!

Man sieht, es gibt jede Menge zu tun neben dem Home-* Kram. Schauen wir mal wie weit ich komme bis es zum ersten Roll-Out kommt.. da ist ja auch noch nicht klar wann das möglich sein wird.

Bleibt gesund!

Eigentlich sollte jetzt nur noch der Motordeckel wieder drauf und der Drops wäre gelutscht. Aber weit gefehlt! Wenn man die ganze Kupplungsseite mal auseinander hat, sollte man natürlich auch mal in den Korb der Kbike Antihoppingkupplung schauen, ist ja durchaus integraler Bestandteil des Systems.

Leider war die Überraschung eher auf der unschönen Seite.. genauer gesagt ist die Kupplung eigentlich Kernschrott, Kupplungskernschrott. Es stellte sich raus das scheinbar ein paar oder alle Kugeln aus ihren Rampen geflogen sind und munter im Kupplungskern gewütet haben. Stahlkugeln gegen Alukorb, da ist klar wer verliert und entsprechend sehen auch die Einschlagskrater im Korb aus. Schöne Sch*****.

Auch nach der Reinigung der beiden Teile und ein bisschen wegfeilen der entstandenen Grate war das ganze nicht besser. Mindestens eine Kugel klappert da fröhlich im Gehäuse obwohl sie das nicht sollte, wenn man beide Teile aneinander presst. Reicht nur noch für die Tonne.

Also doch nicht den Deckel zu, sondern erstmal überlegen was da jetzt für eine Kupplung rein kommt. Ich bin ein bisschen geneigt da jetzt auf Ölbadkupplung umzurüsten, sollte relativ einfach möglich sein und die APTC aus der Monster 796 sollte passen, sofern ich einen Ölbadmotordeckel benutze.

Aber noch bin ich nicht so weit, es ergeben sich da gerade andere Dinge die nötig machen das ich den Kupplungsteil erstmal pausiere und an einer anderen Baustelle weiter machen. Demnächst dazu mehr.

Eine Trockenkupplung hat einen entscheidenden Nachteil, sie läuft nicht in Öl. Das hat leider auch zur Folge das dort kein Öl das Kupplungspaket kühlt. Dadurch erhöht sich natürlich der Verschleiss, man kann dem aber durch einen geöffneten Kupplungsdeckel entgegen wirken.

Ein Schritt weiter ist dann, den Motordeckel auf der Kupplungsseite aufzufräßen um direkt das Kupplungspaket quasi an die Luft zu setzen. Auf der Straße bekommt man inzwischen ja nicht mal mehr mit offenem Kupplungsdeckel TÜV oder wird von Freund&Helfer aus dem Verkehr gezogen, auf der Rennstrecke zum Glück alles egal.

So lief mir irgendwann ein günstiger Motordeckel in dezenter magnesiumfarbener Lackierung über den Weg und ein freundliches Forenmitglied hat den nötigen Maschinenpark parat um 160g Material vom Deckel in Späne zu verwandeln. Nun noch ein paar Dichtungen etc.pp. bestellt und der Umbau des Motordeckels konnte beginnen.

Zuerst brauchte es einen neuen Simmerring in Richtung Ölpumpe, so einen hatte ich schon mal beim Öldruckproblem der Monster 1100 EVO getauscht. Dann noch einen neuen Kupferdichtring und Verschlussstopfen für den Ölkanal im Deckel und schon war er Einsatzbereit.

Am Motor muss dann natürlich der alte Deckel runter, dazu muss erstmal die komplette Kupplung (gute Gelegenheit die Paketstärke zu kontrollieren) nebst Korb raus. Beim Lösen der großen Mutter welche die Kupplung hält staunte ich nicht schlecht, die Mutter wird mit 190Nm angezogen, diese hier konnte ich quasi mit einer normalen Ratsche lösen. Die hat sich wohl losgemacht, gut das ich mal nachgeschaut habe!

Auch interessant war das leicht dicklich ölige Zeug an der Innenwand der Abstandshülse die sich hinter dem Korb befindet sowie an der Federscheibe dort. Mir scheint, der O-Ring in der Abstandshülse welche der auf der Getriebewelle sitzt, ist nicht mehr 100%ig dicht. Auch gut das mal angeschaut zu haben.

Nun war alles runter was im Weg steht um den Deckel abzunehmen, also konnte die Schrauben raus. Immer sinnvoll bei so etwas, Pappschema vom Deckel machen, Löcher rein für die Schrauben und schon verwechselt und verliert man bis zum Einbau keine Schraube. Achja, Öl ablassen vorher ist hilfreich. Der Deckel bedurfte dann aber einer heftigen Hammerei, er klebte ganz ordentlich mit der Dichtmasse am Motorgehäuse. Irgendwann gab er dann aber endlich auf!

Jetzt war eine gute Gelegenheit mal das Kupplungszahnrad des EVO Motors zu wiegen (1120g, 160g leichter als das einer 749S) und dann hab ich schon mal die übrig gebliebene Dichtmasse vom Motorgehäuse gekratzt. Demnächst geht es dann daran den neuen Deckel zu montieren. Eventuell mit einer Papierdichtung, um sich das gehämmere bei einer etwaigen Demontage zu sparen.