Winterzeit ist Servicezeit! Eine ganze Reihe an Servicearbeiten stehen sowohl beim Admiral als auch bei Krümel an, je früher man die durch hat, desto eher kann man mit den spaßigen Projekten anfangen.

Als erstes steht natürlich der Ölwechsel und die Kontrolle des Ventilspiels auf dem Todo-Zettel. Ersteres geht ja schnell, denkt man.

Beim Admiral wollte ich dieses Mal aber besonders gründlich sein und auch das Öl aus den Ölkühlern ablassen. Also kurzerhand beide Ölkühler abgebaut, macht sich eh praktisch fürs Ventilspiel prüfen, und auslaufen lassen. Beim oberen Ölkühler erwartete mich dann aber ein leicht trauriges Bild. Der Kühler sieht dann doch arg mitgenommen aus, ich hatte den gar nicht so schlimm in Erinnerung!? Hinzu kommt das er schon ordentlich zugesaut war. Eine grobe Spülung mit Bremsenreiniger ergab schon eine beachtliche Suppe. Vielleicht war das der Grund für die höheren Temperaturen die der Admiral hatte, bevor ich den zweiten Kühler angebaut hatte?!

Ob des Zustands hab ich mich dann entschieden einen gut erhaltenen im Gebrauchtmarkt zu erstehen, diesen auch noch mal ein bisschen zu reinigen und den alten dann irgendwann im Winter am warmen Küchentisch wieder ein wenig aufzupeppeln. Säubern und Lamellen richten.

Ölfilter und Sieb kamen natürlich auch raus. Bisschen teilchen was hatte ich in beiden, aber nichts schlimmes.

Wo jetzt der Zugang an den liegenden Zylinder so schön frei ist, war der nächste Punkt das Ventilspiel. Am stehenden Zylinder hab ich die gleichen Werte gemessen wie letztes Jahr (Öffner IN/EX 0,13, Schliesser IN/EX 0,04) weswegen ich den einfach genau so lasse wie er ist. Könnte auch mal die MBP einbauen, dann wäre das Spiel vermutlich nahe Null. Aber da hab ich gerade keine Lust zu solange das einfach so passt.

Beim liegenden lagen beide Öffner bei 0,10, was okay ist, aber die Schliesser hatten mir mit IN 0,05 und EX 0,06 zu viel Spiel. Scheinbar haben sich die MBP Halbringe sich noch ein wenig gesetzt. Das IN Spiel konnte ich auf 0,03 bringen mit der Hülse aus EX. Aber für EX fehlt mir eine passende, da habe ich nur welche die zu Dick sind weswegen ich jetzt wohl ein bisschen schleifen muss. Das klappt aber gerade nicht so richtig, ich schleife und messe und trotzdem ist es noch zu Eng. Noch weiss ich nicht was ich falsch mache.

Bei Krümel muss ich noch nachschauen, da ist bisher nur alles an öligen Dingen passiert und erledigt. Bin mal gespannt wie das Spiel dort so ist, sind ja auch noch die dickeren Ventile weswegen meine Shimsammlung dort nicht passt.

Aus der Kategorie: Und darum, liebe Kinder, reinigen wir Motorräder nicht mit Hochdruckreinigern!

Oktober 2017: Es lief mir eine 999 SBK Schwinge mit Achse für einen gerade so dreistelligen Betrag über den Weg an der ich, wissen für wieviel die Dinger so gehandelt werden, nicht vorbei konnte. Wenn ich mich recht erinnere stand in der Anzeige etwas von “Lager kaputt”, fair enough. Damals wollte ich einfach unbedingt ausprobieren ob die schönere SBK Schwinge in den Admiral passt. Passt sie nicht, der Unterzug braucht Platz wo der untere Auspuff unter kommt.

Fast Forward August 2021: Die Schwinge liegt seit Jahren im Regal, irgendwann Anfang des Jahres hatte ich mal einen frischen Lagersatz erstanden. Es stand ein Abend in der Werkstatt an ohne einen genauen Plan für irgendeine Aktivität zu haben und da fiel mein Blick wieder mal auf die Schwinge.

Also griff ich zu einem passenden Abzieher, auch bekannt als Gewindestange und passende Schraub-Nüsse, sowie Heißluftpistole, Kriechöl und Kältespray. Der Lagerkram war dann relativ schnell draussen und gibt eine hervorragendes Lehrstück darüber ab, was man mit Hochdruckreinigern an Motorrädern an Schaden anrichten kann!

Die Kugellager in der rechten Schwingenlagerung, von der Innenseite gesehen, sehen aus als ob sie aus einem U-Boot stammen! Gedreht hat sich keines der beiden mehr. Ich hab jetzt verzichtet die Lager zu öffnen, man kann sich vorstellen was da drin los sein muss. Die mittlere Hülse hatte ich da schon grob abgeschwischt.

Ein Blick in den Lagersitz der Kugellager gibt eine weitere Vorstellung davon. Wunderbarer Schmodder! Nach dem ordentlichen durch putzen sieht es dort wieder wunderbar aus.

Die Nadellager auf der Kettenseite bewegen sich keinen Millimeter mehr. Die Pampe aus Rost, Staub, Abrieb und wasauchimmer hat die Lager komplett festgehen lassen.

Die Leidtragenden waren in diesem Fall die Buchsen die in diesen Lagern sitzen. Ein Hinweis darauf, das dieser Zustand nicht nachträglich entstanden oder ein Standschaden ist, sondern im Betrieb schon so furchtbar gewesen sein muss. Eine Buchse (links) hat heftiges Pitting bei dem man nicht mal den Fingernagel braucht um es zu spüren. Die rechte Buchse.. nein das ist kein Dreck, die Oberfläche ist so! Hab auch erst versucht das mit einem Lappen runter zu putzen, dann mit Messingbürste und dann hab ich mal die Brille aufgesetzt. Krass.

Anschliessend hab ich noch den Kettenschutz entfernt und dabei riss natürlich noch die letzte der Schrauben ab weil schön fest korrodiert. Zum Glück nichts was ein Bohrer und ein Gewindeschneider nicht hätten richten können.

Jetzt braucht es eigentlich nur noch einen Satz Simmerringe für die Nadellagerseite und ein paar neue okaye gebrauchte Buchsen, denn neu kosten die an die 30 EUR das Stück. Da es für die Schwinge akut eh keine direkte Verwendung dafür gibt, darf das ruhig noch ein bisschen dauern. Die Schwinge hat ja ihren Platz im Regal. ;)

Ich weiss immer noch relativ genau wie es damals war, im Jahre 2007. Gerade den Motorradführerschein in der Tasche, Geld bei den Eltern geborgt und in Braunschweig eine SV650 mit ABS in Schwarz vom Händler ausgeguckt. Der Traum vom eigenen Motorrad!

Geld an den Händler überwiesen und mit Bauchkribbeln in Motorradklamotten in den Zug nach Braunschweig gesetzt. Ich hab sogar noch das PDF vom Online gebuchten Bahnticket auf der Festplatte: Normalpreis (Einfache Fahrt): 49 EUR.

Vor Ort wurde der Traum wahr, ein eigenes Motorrad. Das Erste. Der bis dahin teuerste Gegenstand den ich mir je selbst gekauft hatte. Eingesackt, drauf gesetzt und über die Autobahn zurück nach Berlin. Schön Regen, kalt und ekelig. Meine allerersten eigenständigen Kilometer auf einem Motorrad überhaupt. Vollkommen grün hinter den Motorradohren.

Spulen wir 14 Jahre vor über lange Touren, Defekte, Kinder, Heirat, Unfall, Krankheit, Pandemie, andere Mopeds, Rennstrecke. Nicht unbedingt in der Reihenfolge, nicht abschliessend, vieles hier im Blog nachlesbar. Aber nun darf die rote Zora gehen. Sie soll gehen. Sie muss gehen. Ich habe ein Bild aus 2014 vom 50.000 km Stand von ihr, wir haben 2021 und er steht bei 50490. 490 km in über 7 Jahren. Das Fahrzeug ist kein Fahrzeug mehr, es ist ein Stehzeug und dafür ist es nicht gemacht. Ist es zu schade.

Soll jemand anderes damit Freude haben, vielleicht die nächsten 50.000 km. Damit das so ist, habe ich sie gereinigt, liebevoll ein letztes Mal geserviced und sie bekommt frischen TÜV. Verkauft werden wird sie mit dem guten Gewissen das an ihr nichts grundlegendes Kaputt ist. Sie in einem Zustand ist in dem man sie selbst sofort bedenkenlos fahren würde.

Mach es gut rote Zora und Danke.

PS: Heute ging die rote Zora. Ein junger Mann, Fahranfänger, hat sie gekauft der vorher eine graupige GS500 fuhr bzw. fahren wollte, bis sie nach einer Woche nicht mehr funktionierte. Ich glaube er wird sehr Glücklich mit ihr werden, das strahlen in seinen Augen machte mir den Abschied auf jeden Fall deutlich leichter!

Eine Trockenkupplung hat einen entscheidenden Nachteil, sie läuft nicht in Öl. Das hat leider auch zur Folge das dort kein Öl das Kupplungspaket kühlt. Dadurch erhöht sich natürlich der Verschleiss, man kann dem aber durch einen geöffneten Kupplungsdeckel entgegen wirken.

Ein Schritt weiter ist dann, den Motordeckel auf der Kupplungsseite aufzufräßen um direkt das Kupplungspaket quasi an die Luft zu setzen. Auf der Straße bekommt man inzwischen ja nicht mal mehr mit offenem Kupplungsdeckel TÜV oder wird von Freund&Helfer aus dem Verkehr gezogen, auf der Rennstrecke zum Glück alles egal.

So lief mir irgendwann ein günstiger Motordeckel in dezenter magnesiumfarbener Lackierung über den Weg und ein freundliches Forenmitglied hat den nötigen Maschinenpark parat um 160g Material vom Deckel in Späne zu verwandeln. Nun noch ein paar Dichtungen etc.pp. bestellt und der Umbau des Motordeckels konnte beginnen.

Zuerst brauchte es einen neuen Simmerring in Richtung Ölpumpe, so einen hatte ich schon mal beim Öldruckproblem der Monster 1100 EVO getauscht. Dann noch einen neuen Kupferdichtring und Verschlussstopfen für den Ölkanal im Deckel und schon war er Einsatzbereit.

Am Motor muss dann natürlich der alte Deckel runter, dazu muss erstmal die komplette Kupplung (gute Gelegenheit die Paketstärke zu kontrollieren) nebst Korb raus. Beim Lösen der großen Mutter welche die Kupplung hält staunte ich nicht schlecht, die Mutter wird mit 190Nm angezogen, diese hier konnte ich quasi mit einer normalen Ratsche lösen. Die hat sich wohl losgemacht, gut das ich mal nachgeschaut habe!

Auch interessant war das leicht dicklich ölige Zeug an der Innenwand der Abstandshülse die sich hinter dem Korb befindet sowie an der Federscheibe dort. Mir scheint, der O-Ring in der Abstandshülse welche der auf der Getriebewelle sitzt, ist nicht mehr 100%ig dicht. Auch gut das mal angeschaut zu haben.

Nun war alles runter was im Weg steht um den Deckel abzunehmen, also konnte die Schrauben raus. Immer sinnvoll bei so etwas, Pappschema vom Deckel machen, Löcher rein für die Schrauben und schon verwechselt und verliert man bis zum Einbau keine Schraube. Achja, Öl ablassen vorher ist hilfreich. Der Deckel bedurfte dann aber einer heftigen Hammerei, er klebte ganz ordentlich mit der Dichtmasse am Motorgehäuse. Irgendwann gab er dann aber endlich auf!

Jetzt war eine gute Gelegenheit mal das Kupplungszahnrad des EVO Motors zu wiegen (1120g, 160g leichter als das einer 749S) und dann hab ich schon mal die übrig gebliebene Dichtmasse vom Motorgehäuse gekratzt. Demnächst geht es dann daran den neuen Deckel zu montieren. Eventuell mit einer Papierdichtung, um sich das gehämmere bei einer etwaigen Demontage zu sparen.

Ich hab mal die Kupplungspumpe von Krümel zerlegt um zu gucken was da eigentlich los ist. Davon abgesehen das natürlich alles total vermockt da drinne ist, war der Übeltäter relativ schnell ersichtlich. Die Rückholfeder hat sich entzweit und auch wenn zwei oft besser sind als eins, war sie dann halt ein bisschen zu kurz. :)

Sollte sich also mit einem Reparatursatz beheben lassen. Aber…

Ich hab da ja noch aus dem Admiral eine Semi-Radial PR15 Kupplungspumpe rumliegen die damals nicht mehr ganz tat was sie sollte… kurzerhand habe ich sie zerlegt und auch dort kam jede Menge Schmotter raus. Mir war dann aber auch schnell wieder klar was das Problem damals war, es floss keine Flüssigkeit aus dem Ausgleichsbehälter nach, weswegen die Pumpe quasi Vakuum zog und nicht richtig funktionierte. Jetzt habe ich mit Bremsenreiniger, Draht und Druckluft den Nachlauf frei gemacht, jetzt sollte sie wieder funktionieren. Für beide Pumpen hab ich jetzt Rep-Sätze geordert, dann sind die beide wieder fein.

Der Plan war einfach wie genial, der neu erworbene Austauschkopf sollte auf den Motor, damit der Admiral dann vom OP-Tisch ist. Die folgenden Schilderungen verliefen über mehrere Tage.. und Wochen, wie das immer so ist und beziehen sich auf den EVO Motor, bei dem man die Steuerzeiten einstellen kann. Sind aber abgesehen von Messwerten auch auf andere Ducati 2-Ventile übertragbar.

So ein demontierter Kopf hat den großen Vorteil, dass er im Gegensatz zu einem Motorrad problemlos mit in die Wohnung und die Küche geschafft werden kann. Wo man dann im warmen und bei einer schönen Tasse Tee und während die Kinder im Bette schnurcheln, herrlich eine Ventilspielkontrolle durchführen kann.
Auch kommt man im ausgebauten Zustand so schön an alles ran, muss keine Angst haben das einem was in die Öllöcher fällt oder ein Ventil in den Brennraum abhaut. Wunderbar!

So wurde das Ventilspiel schön ordentlich eingestellt und auch mal versucht selbiges per Messuhr zu messen. Aber so richtig gut funktionierte das irgendwie nicht. Entweder war die Messuhr doof oder die Messspitze rutschte immer am Messpunkt ab.

Die Säuberung des Brennraums musste dann schon wieder in der inzwischen doch recht frischen Werkstatt erfolgen. Dort aber dann eben mit allen möglichen Helferlein deren Benutzung in der heimischen Küche einem durchaus gewisse Missgunst, mindestens aber ein gehöriges Kopfschütteln einbringen würden.

So ein frisch eingestellter und gesäuberter Zylinderkopf, der kann dann auch fein mit neuer Dichtung und entsprechendem Annähererungsdrehmoment wieder in seine endgültige Position oben auf dem Zylinder verbracht werden.

Bei den neueren 2-Ventilern sind die Nockenwellenräder von Hause aus einstellbar. Gelöst durch Langlöcher im Rad und einen Flansch auf dem es befestigt wird, welcher dann an der Nockenwelle fest ist.

Nun ist es so, dass bei diesem Kopf das Riemenrad welches der Ventilsteuerung dient, vom Kopf demontiert war und von mir wieder angebracht werden musste. Nun kann man das natürlich so grob machen, aber richtiger ist natürlich die Steuerzeiten einzustellen. Sonst machen die Ventile zu falschen Zeit auf oder zu. Im besten Fall kostet das Leistung, im schlechtesten schliessen Kolben und Ventile enge Freundschaft.

Werkzeug

Ein wenig Werkzeug ist dazu nötig. Eine Gradscheibe zum Messen der Stellung der Kurbelwelle und etwas zum durchdrehen des Motors.
Mindestens eine, besser aber zwei Messuhren sowie etwas zum befestigen selbiger.
Eine Sammlung an Fühlerlehrenblätter in ausreichenden Stärken, bei korrektem Ventilspiel 0,10-0,15mm.
Hilfreich ist eine Nuss für die Kronenmutter auf den Nockenwellenrädern, eine Messspitze für die Messuhren welche auf der Schliesserhülse angesetzt werden kann.

Oberer Totpunkt

Als erstes muss man erst einmal den tatsächlichen oberen Totpunkt (OT) des Zylinders finden, es gibt zwar Hilfsmarkierungen am Motor, diese sind aber zu ungenau und eher für andere Servicearbeiten gedacht.
Der tatsächliche OT ist der Moment an dem der Kolben komplett nach oben im Zylinder gefahren ist und welcher genau zwischen dem beendeten hochfahren und dem beginnenden runterfahren des Kolbens liegt.
So ein Kolben in einem Verbrennungsmotor verweilt einige Zeit in seiner obersten Position, obwohl die Kurbelwelle weiter dreht, denn durch die drehende Lagerung auf Kurbelwelle und Kolbenbolzen gibt es einen Moment der Stagnation, der durchaus mehrere Grad Kurbelwellenrotation beträgt.
Einen ungenauen OT mit Hilfe eines Schraubendrehers im Zündkerzenloch suchen, hilft einem beim Einstellen der Steuerzeiten also herzlich wenig.

Es gibt dann prinzipiell zwei Möglichkeiten den wahren OT zu finden. Beiden liegt eine Gradscheibe an der Kurbelwelle und die Kunst des Mittelns zugrunde. Die eine funktioniert mit einem OT-Stop, die andere mit einer Messuhr.

Beim OT-Stop steckt man durchs Kerzenloch einen Anschlag an den der Kolben vor dem OT anschlägt und den Motor physisch blockiert, also behutsam beim durchdrehen des Motors sein!
Das macht man einmal in Motordrehrichtung und einmal entgegen der Motordrehrichtung. Bei beiden Stellen liest man jeweils auf der Gradscheibe die Gradzahl ab und bildet den Mittelwert. Beispiel: Anschlag 14° vor OT in Drehrichtung, Anschlag 20° nach OT gegen Motordrehrichtung. (14+20)/2=17. Ergo muss man die Gradscheibe bei Anschlag auf 17° vor bzw. nach OT stellen, ohne die Kurbelwelle zu drehen! Dann ist die Markierung für OT auch wirklich der OT.
Genauso funktioniert das mit der Messuhr im Kerzenloch, nur wählt man dort einen beliebigen Kolbenhub bei dem man die Gradzahl abliest. Also zB. bei 4mm Kolbenhub vor und nach OT liest man seine beiden Messwerte ab.
Funktionieren tut beides, letzteres ist weniger Brutal und man muss den Motor nicht gegen seine Drehrichtung würgen.

Steuerzeiten messen

Jetzt kann es losgehen mit dem Messen der Steuerzeiten. Dazu muss man die Messuhr auf dem Ventil platzieren und dort den Hub, ausgehend von komplett geschlossenem Ventil, messen. Ein Haltearm, den man an den Ventildeckelverschraubungen befetigen kann, ist sehr hilfreich.

Ducati sieht vor, dass man jeweils bei 1mm Ventilhub die Gradzahl abliest und selbige mit den vorgegebenen Abgleicht.

Also zB. Einlassventil öffnet um 1mm Ventilhub bei 14° vor OT. Gleiches Ventil beim schliessen, kommt auf 1mm Ventilhub dann bei 73° nach UT, entspricht einer Ventilöffnungsdauer von 267° (14+90+90+73). Die Werte gibt es natürlich noch für das Auslassventil.
Ist beim 2-Ventiler aber relativ egal, denn es gibt nur eine Nockenwelle im Kopf! Auch kann man die zweite Gradzahl eigentlich weg lassen, sie dient eher nur der Kontrolle. Und wie sie der Kontrolle dient, das werden wir noch sehen!
Die Werte dürfen übrigens um +-3° abweichen.

Hier sieht man aber wie wichtig der richtige OT ist, denn an diesem orientiert sich alles!

Zum Messen selbst muss man das Ventilspiel egalisieren, heisst zwischen Öffnerarm und Ventil das Spiel mit einer geeigneten Fühlerlehre auf 0,0 bringen. Am Auslasshebel hat man nicht viel Spiel, ausserdem ist dieses beim Schliessvorgang nicht vorhanden und die Hilfsfeder egalisiert dieses eh.

So weit alles geklärt. Anfangen mit Messen!

Der neue Kopf war ein paar Grad neben den optimalen Steuerzeiten, das zeigte die Messung beim öffnen am Einlass. Also wurde am Riemenrad gedreht bis es besser passte. Das erste Mal natürlich in die falsche Richtung gedreht.. elend. Dann passte es einigermaßen. 19° vor OT ging das Ventil auf und es ging zu um.. 58° nach UT. Haeh? Das sind doch keine 267°, sondern nur 257°! Da fehlen doch 10° Öffnungsdauer!? Wie kann das sein? Es folgten langwierige gewissenhafte Neumessungen, das bauen von verbesserten Messspitzen um genauere Werte zu bekommen, der Kauf einer digitalen Messuhr, erneute OT Bestimmung. Unklar, es blieb dabei.
Auch wurde am stehenden Zylinder gemessen, welcher ja noch original ist. Dort stimmten die Werte alle, 267° Öffnungsdauer.

Dieser Öffnungdauer-Wert, der ist Nockenwellenspezifisch. Bekommt man den nicht, kann es sich eigentlich nicht um die korrekte Nockenwelle handeln! Hatte da etwa jemand die falsche Nockenwelle in den gebrauchten Kopf gebaut? Ich wusste vom Verkäufer das er die Köpfe nie auseinander hatte und ich glaube ihm das auch 100%. Aber vielleicht hatte der Mensch von dem er den Motor hatte wo die Köpfe drauf waren…

Was kann man jetzt tun um rauszufinden ob dem so ist? Klar, Nockenwelle raus. Heisst aber Hutmutter kaputt machen, Kopf auseinander nehmen. Elend. Erstmal habe ich den Ventilhub gemessen, am originalen stehenden Zylinder 11,7mm. Am neuen liegenden 11,5mm. Huch? Hmm, Messungenauigkeit? Mann mann mann. Doch Nockenwelle ausbauen?

Da ich ja die neuen Köpfe als Paar gekauft hatte, hatte ich ja noch den Kopf vom stehenden Zylinder und dort war die Kronenmutter sowieso abgemacht worden. Es war also ein leichtes dort mal die Nockenwelle auszubauen und zu untersuchen. Denn der Mensch würde doch wenn dann beide Nockenwellen tauschen. Oder?!
Aber es kam eine ganz normale 1100 EVO Nockenwelle zum Vorschein an der man am Öffnernocken auch prima die 11,7mm Ventilhub messen konnte.

Dann traf mich der Geistesblitz, ich habe eben doch manchmal helle Momente! Wo kann man sich prima Ungenauigkeit einhandeln? Klar, beim Ventilspiel! Das sollte man ja egalisieren, was aber wenn man das nicht ausreichend getan hatte?! Beim stehenden Zylinder war ich großzügig mit einem 0,15er Blatt rangegangen.
Beim liegenden hatte ich ein 0,10er Blatt zum egalisieren benutzt, schauen wir doch mal was bei einem 0,13er Blatt für Messwerte rauskommen!

Heureka!

11,7mm Ventilhub und 267° Öffnungsdauer! Du meine Güte, was für ein Akt!

Einstellen der Steuerzeiten

Jetzt konnte ich prima das 1mm öffnen vor OT auf 14° stellen und kam bei 1mm schliessen bei gewünschten 73° herraus. Wow. Sauber und exakt eingestellte Steuerzeiten!

Ein Hilfreiches vorgehen hierbei ist übrigens die Kurbelwelle auf den zu erreichenden Gradwert zu drehen, dann die Nockenwellenriemenscheibe lösen und die Nockenwelle so weit drehen das man 1mm Hub an der Messuhr hat, ohne das sich die Nockenwellenriemenscheibe mit dreht. Jetzt die Nockenwellenriemenscheibe wieder fest machen, schauen das die Kurbelwelle noch auf dem Gradwert steht, Motor mehrmals durchdrehen und noch einmal kontrollieren. Manchmal trifft man relativ genau, manchmal muss man ein weiteres Mal nachstellen.

Der stehende Zylinder wurde auch noch eingestellt, der lag auch ein paar Grad daneben und dann wurde alles schön festgemacht und das Kapitel geschlossen. Fehlen tut jetzt nur ein dünneres Öffnerkäppchen am Auslass des stehenden Zylinders, ein Stehbolzen für den Auspuffflansch am liegenden, das säubern der Luftfilter, neue Zahnriemen und dann Öl. Dann ist der Motor fertsch!

Der Paketdienstleister der geringsten Befähigung lieferte gestern dann doch noch das Lenkkopflager für Krümel, so dass ich am Abend zur Tat schreiten konnte.

Ich hatte einige Vorbereitungen getroffen damit die ganze Operation klappt. Es gilt ja nicht nur die neuen Lagerschalen in das Lenkkopfrohr einzupressen, sondern auch das untere Lager auf den Lenkschaft aufzupressen.
Für letzteres hatte ich mir aus dem Lagerinnenring eines der alten Lager ein passendes Druckstück gefertigt. Dazu den Käfig aufgeschnitten und den Ring innen auf der Drehbank ein wenig aufgedreht, damit er am Lenkschaft nicht selbst klemmt.

Ausserdem erstand ich im Baumarkt ein Stück 40mm PVC Rohr inkl. Endkappe. Mit Hilfe dieser und des Druckstückes wollte ich das Lager auf den Schaft auftreiben. Das Rohr war ein Tipp von Fahrradschraubern, wo man das wohl gerne so benutzt.

Die wichtigste Vorbereitung war aber, die untere Gabelbrücke mit Lenkschaft ins Tiefkühlfach unseres Werkstattkühlschrankes zu legen! Denn warum soll man Gewalt benutzen, wenn die Physik einem zur Seite steht. Wir erinnern uns, bei Kälte ziehen sich Materialen (ausser Wasser) zusammen, bei Wärme dehnen sie sich aus.

Das neue untere Lager wurde dann mit dem Heißluftföhn auf ca. 50°C erwärmt, die Brücke mit ca. -15°C aus dem Tiefkühlfach genommen. Dichtscheibe drauf, Lager über das Lenkschaftrohr, passt! Kein Hämmern, kein Drücken. Einfach aufgesteckt. Super.

Währenddessen konnten die Lagerschalen ebenfalls im Tiefkühler ihre Verarbeitungstemperatur annehmen. Die Lagersitze im Lenkrohr wurden penibel gereingt und dann ganz dünn mit Fett beschmiert. Das restliche Lenkrohr von innen gut eingefettet, damit dort der Rost keine Chance hat.

Dann wieder mit dem Heißluftföhn das Lenkrohr ein wenig erwärmen. Das geht dort natürlich nicht so gut, denn die Wärme haut ja in den Rahmen ab. Aber so 30-40°C schafft man durchaus.

Dann eine Lagerschale aus dem Tiefkühlfach holen und zügig aber behutsam und ohne zu verkanten mit dem Hammer eintreiben. Für den Anfang hab ich eine große Nuss genommen als Druckstück, als das Lager dann mit dem Lenkrohr bündig war die alten Lagerschalen bemüht. Solange eintreiben bis die Lagerschale gleichmäßig auf ihrem Sitz angekommen ist.


Die Lager habe ich dann noch gut mit Lagerfett vollgestopft und über der unteren Lagerschale ein kleines Fettdepot eingebracht.

Danach war es nur noch einen Frage des Zusammenbaus, die Einstellmutter habe ich ordentlich Handfest angezogen. Dann obere Gabelbrücke wieder drauf und mit Hilfe der Gabelholme ausgerichtet.

Die Stummel hatte ich vorher schon getauscht, also konnte ich jetzt alles einfach nur noch zusammen Stecken. Eine gute Gelegenheit die Verkabelung ein wenig zu sortieren und die ungenutzten Steckerenden in den Rahmen vor die Airbox zu verlegen.
Dann noch eine LiFePO4 Batterie eingebaut, die lag eh noch rum und stammt aus der EVO Monster.

Das Lenken ist jetzt Butterweich! Überhaupt kein Vergleich zu vorher! Fantastisch! Krümel ist jetzt also wieder Komplett.. aber nicht für lange! ;)

Letztes Wochenende hab ich mich mal daran gemacht die geräuberte Kupplungspumpe an der Monster wieder anzubauen, denn auf meinem Plan stand nichts geringeres als TÜV bekommen! Der war schon vor knapp einem Jahr abgelaufen!

Allerdings hab ich nicht die originale der Monster wieder vom Admiral abgebaut, sondern meine inzwischen erworbene Ersatzpumpe einer Streetfighter benutzt. Ist ja das gleiche Teil, bis auf die Farbe und den Bremsflüssigkeitsbehälter der Streetfighter.

Dann hab ich noch die originale Ölkühlerverkleidung wieder angebaut und natürlich musste ich mir Ersatzschrauben zusammenkramen, weil ich scheinbar die Originalen verbummelt habe. Eigentlich hab ich einen Kasten, da sind alle Originalschrauben und Kleinteile die ich je von der Monster abgebaut habe drinne. Aber diese Schrauben: Fehlanzeige.

Dann noch schnell die 4 Jahre alten K3 aufgepumpt, 7l Sprit nachgekippt (War noch von Most übrig) und dann konnte ich sehr erfreut feststellen das die 7,5Ah LiFePo4 Batterie scheinbar auch bei 12,5V noch genug Omph hat um den dicken Zweizylinder anzuwerfen! Alles bereit zum TÜV! Viel mehr musste ich ja nicht machen, der letzte TÜV Besuch war ja quasi vor ca. 150km. :(

Ja wirklich, ich bin seit dem letzten TÜV Besuch vor 3 Jahren ganze 150 km gefahren! Übel. Sehr übel.

Die Woche war es dann jedenfalls so weit, auf 10km sehr geilem direkten Umweg zur GTÜ gefahren, dem sehr netten Prüfer meine Papiere in die Hand gedrückt und 77 EUR später hatte die gute wieder eine frische Plakette!

So und warum der ganze Aufwand? Was hat er vor? Tourenfahrten? Verkaufen? Nope! Tatsächlich will ich mit der Monster mal wieder auf die Renne. “Hä?!” werden sich jetzt einige fragen, “du hast doch da diesen Rennhobel!”. Ja, stimmt schon. Aber es gibt zwei Gründe dafür.

Erstens überlegen wir nächstes Jahr mal auf den Sachsenring zu fahren und am Sachsenring gelten fiese Auflagen wie “Originalschalldämpfer” und “Originalairbox”. Naja und was soll am Admiral ein Originalauspuff sein? 999? Airbox gibt es auch keine! Das wird also mit dem Admiral nix, leider.
Hier kommt die Monster ins Spiel, Airbox alles stock, Auspuff auch schnell auf Original umgebaut!
Dann würde ich ausserdem gerne mal gucken wie sich die Monster fährt, so im Vergleich zum Admiral. Was ist besser, was ist schlechter. Quasi als Abgleich. Was auf jeden Fall schon mal bei der Monster sehr fein ist, ist die Motorabstimmung. Ein richtig geiler Landstraßenmotor. Ich hab mich sehr gefreut unterm Helm auf den paar Kilometern zur GTÜ!

Bisschen was Umbauen an der Monster werd ich auf jeden Fall für den Renstreckenbesuch und auch ein paar Service Items sind vorher dran, wiedersehen mit alten Bekannten sozusagen! Ick freu mir!

Wenn das dann alles gelaufen ist sehe ich wie es weiter geht mit der Monster. Noch mal so lange rumstehen soll sie nicht, aber auf der Straße fahren werde ich sie auch nicht mehr. Verkaufen (hat ja jetzt TÜV) oder anderweitig fahren? Mal sehen.

Draussen regnet es, es sind nie wirklich mehr als 10°C, ich denke die Saison ist beendet. Zumindest die auf der Rennstrecke. Ausser jemand mag mir noch eine Reise nach Südspanien sponsorn! Freiwillige vor! :D

Zeit eine Bilanz über die erste Saison mit der VauZweiRad 1100 2V zu ziehen! Die anderen beiden Motorräder, nun.. die wurden eigentlich quasi kaum bewegt. Das liegt an verschiedenen Sachen, die ich hier nicht ausbreiten mag. Mal sehen wie es dort weiter geht. Straße fahren ist bei mir gerade eher ungünstig.

Es sind insgesamt also quasi nur 667km Rennstrecke geworden, davon muss man ein wenig natürlich auch für den Prüfstand abziehen. ;)

Erstmal muss ich mich ein bisschen selber Loben, ich bin schon einigermaßen Stolz darauf das ich so ein Motorrad als Laie zusammengebaut habe und man damit auch noch einigermaßen flott ums Eck fahren kann! Das Ding hätte schließlich auch schlicht am Streckenrand verrecken können!
Dazu kommt, dass ich das innerhalb des mir gesetzten Zeitplans geschafft habe. Es scheint da also zumindest ein Stück weit auch realistische Selbsteinschätzung möglich zu sein. :)
Natürlich standen mir viele nette Menschen mit Hilfe und Tipps zur Seite, an dieser Stelle ein herzliches Danke!
Alles hat natürlich nicht perfekt funktioniert, aber das habe ich auch nicht erwartet. Viele Sachen kann man eben auch erst im Betrieb testen und wenn dieser auf Rundkurse beschränkt ist, dann kostet das einen eventuell ein bisschen wertvolle Fahrzeit.
Aber genug der Schulterklopferei, zurück zu den Fakten!

Was hat gut funktioniert:

Motor: Läuft! Da ist jetzt im Winter eigentlich nur ein Service fällig und sofern dabei nicht Dinge zu Tage treten, wüsste ich nicht was ich dort verändern wollen würde. Leistung ist genug da, es liegt an mir die auf die Strecke zu bekommen!
Was ich aber gerne hätte, wäre die Sensordaten der zwei noch unbenutzten Temperatursensoren auszuwerten. Einmal der am stehenden Zylinder direkt, den es beim EVO Motor ja gibt, und dann noch den von Koso welcher bei mir im Ölkühler steckt.

Auspuff: Tatsächlich hat sich trotz meiner Befürchtungen für jede Strecke ein Satz dB-Eater gefunden um das Limit einzuhalten. Von der Hitzeentwicklung her ging es auch, obwohl da noch Potential unter der Sitzbank durch Anbringung von Hitzeschutzfolie vorhanden ist.
Was die Lautstärke betrifft spielt die Airbox natürlich auch einen Rolle, bzw. die nicht vorhandene Airbox. Mir geistert da eine Idee bezüglich des Baus einer solchen im Kopf herrum. Mal sehen ob ich das Projekt angehe.

Reifen: Die Diablo Superbike Pro kleben und der Satz hat die komplette Saison mitgemacht. Für nächstes Jahr wird es wieder so einen Satz geben, dazu noch einen Satz Regenreifen. Denn eventuell werde ich mich mal an das spielen im Nassen herran wagen.

Verkleidung: Wäre der Auflug in die Grasnabe beim BnB nicht gewesen, wäre alles fein gewesen. :)
Eventuell hab ich da aber noch eine Idee für einen anderen Style der Frontverkleidung. Mal gucken.

Events: Im großen und ganzen bin ich mit den Rennstreckenevents in 2016 zufrieden. Der Shakedown am STC war Sinnvoll, auch wenn er total verregnet war. War halt erst April. BnB war rückblickend großartig und steht für 2017 schon im Kalender, Lausitzring ist für mich erstmal durch und Most war, bis auf technische Probleme, super.
Sehr gut hat mir vor allem gefallen im September noch zu fahren, das macht die Lücke zwischen den Saisons deutlich kleiner!
Ich denke in 2017 ist der Plan den April noch auszulassen und erst im Mai zu starten, dafür den Frühling/Sommer gut zu nutzen und nach der Urlaubszeit wieder ein spätes Event irgendwie im September zu machen.
Eventuell auch spontaner freies Fahren auf dem STC nutzen. Dafür hat man ja eine Lizenz.

Was hat okay funktioniert:

Ergonomie: Die ist durchaus sehr sportlich! Aber das passt irgendwie auch und ist für 15-20 Minuten Turns problemlos machbar. Auch hatte ich muskeltechnisch weniger Probleme sogar als auf der Monster!
Ein Problem gibt es aber was nervt, im sehr dollen Hanging-Off hatte ich manchmal das Problem das der Helm hinten mit der Unterkante an die Airbag-Weste stößt und dann quasi vorne vor die Augen schiebt. Doof. Ich weiss auch ehrlich gesagt nicht genau was ich dagegen tun soll, ausser vielleicht noch an der Körperhaltung zu arbeiten.
Der Sitz ist für die Renne absolut in Ordnung. Das Sitzpolster hat es allerdings zerledert, diese werde ich erneuern müssen. Eventuell in einem bisschen anderen Zuschnitt.

Fahrwerk: Im großen und ganzen hat es ja eigentlich gut funktioniert. Aber da ist noch Potential zur Verbesserung, wie ich mich mit Steve Jenkner am Lausitzring festgestellt hatte.
In die Gabel soll zumindest in einem Holm noch eine weichere Feder. Denn mit den 9.0er Federn fahre ich quasi gerade ohne jegliche Vorspannung, damit es vom Negativfederweg passt.
Die Feder im Federbein ist eine 75iger, da bekomme ich aber die Balance zwischen statischen und dynamischen Federweg nicht mit hin. Dazu ist die Feder zu weich. Dort soll eine 80iger Feder rein.
Dann steht noch ein großes Fragezeichen bei “Geometrie”. Bei meinen Gewichtsmessungen hab ich ja schon festgestellt das die Gewichtsverteilung nicht so super hinhaut. Da muss ich mal forschen wo das herkommt und wie man das in ein günstigeres Verhältnis beeinflusst.

Ganz klar, der Lenkungsdämpfer braucht dringend einen Service.

Was hat nicht zufriedenstellend funktioniert:

Kupplung: Von Anti-Hoppala war diese Saison nichts zu merken, eigentlich gab es nur Ärger. Aktuell ist die Kupplung in einem Zustand wo sie schlicht einen neuen Satz Reibscheiben braucht und vermutlich einen Korb. Dann nochmal feinjustieren und schauen ob das ganze nicht doch zum funktionieren zu bringen ist. Ansonsten muss wohl mal in die tiefere Investitionskiste geriffen werden. :/

Whats next:

Eine lose Liste an Dingen die für die dunkleren Tage des Jahres anstehen. Hier nicht nur die Sachen für den Rennhobel, sondern auch für die anderen beiden Motorräder. Damit ich das nicht vergesse.

VauZweiRad 1100 2V

  • Ventilspielkontrolle
  • Airbox bauen
  • Temperatursensoren auswerten
  • andere Frontverkleidung
  • härtere Feder im Federbein
  • Lenkungsdämpfer zum Service
  • weichere Feder in der Gabel
  • Sitzpolster erneuern
  • Kupplung debuggen

Monster 1100 EVO

  • Ventilspielkontrolle
  • Zahnriemen
  • Airbox auf original zurück bauen
  • Lenkerstummel entfernen

SV650

  • Öl
  • Kühlflüssigkeit
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Wie im twitter angekündigt hab ich jetzt mal das von mir bestellte Bremsentlüftungsventil mit Rückschlagventil ausprobiert.

Es stand ja immernoch an die Bremsflüssigkeit der Vorderradbremse zu wechseln und das System zu entlüften. An der Hinterradbremse habe ich das ja schon erfolgreich durchgeführt, dort mit Hilfe eines Entlüftungsventils von Stahlbus. Bei Stahlbus bekommt man ein Rückschlagventil welches man statt der originalen Entlüftungsschraube in den Bremssattel schraubt, dort verbleibt es dann. Das Prinzip ist einfach wie genial und wird hier ausführlich erklärt.

Das Problem bei dem Stahlbusventil ist aber, es kostet einen haufen Geld und man braucht für jeden Bremssattel an jedem Fahrzeug ein Ventil! So ein Ventil kostet zwischen 20-25 EUR. Man ist also pro Motorrad schonmal um die 60-75 EUR los! Hinzu kommt, das manche Bremspumpen auch noch ein Entlüftungsnippel haben, welchen man dann doch wieder auf die normale Weise entlüften muss.

Als Besitzer zweier Motorräder kam das für mich irgendwie nicht in Frage!

Aber mir blieb also nichts anderes übrig als es nach Altherrensitte zu machen. Nur irgendwie hatte ich darauf keine so rechte Lust, denn die Idee mit dem Rückschlagventil ist wirklich prima. So schob ich das ganze vor mich her.

Zufällig fand ich dann im Internet die Lösung, auf die zu kommen eigentlich nicht so schwer ist. Warum nicht das Rückschlagventil am Ende des Schlauches anbringen über das die rausgepumpte Bremsflüssigkeit abfliesst?! Die Funktion und Wirking sind identisch, aber man braucht nur ein Ventil, egal wieviele Entlüftungsnippel man wo hat!

Umgesetzt hat dies die Firma Edelmann und das beste daran, die Investition dafür hält sich absolut in Grenzen! Denn das Ventil kostet keine 10 EUR!

Die Frage war jetzt, funktioniert das genauso gut wie das Stahlbusventil!? Meine Antwort dazu ist ein ganz einfaches: Ja! Wenn nicht sogar besser!

Ich hab jetzt die vordere Bremsanlage mal eben damit mit neuer Bremsflüssigkeit befüllt und entlüftet. Das ganze war so einfach, das ich gleich noch die hydraulische Kupplung frisch gemacht habe! Das schwierigste daran war eigentlich den Gummischlauch über die Entlüftungsnippel zu bekommen. :)

Von mir also ein klarer Kauftipp!