Also eigentlich nicht ich, sondern das Motorrad! Genauer die Rennduc. Mitte Januar steht hier jetzt im Kalender das ich mich auf den Weg nach Otterstedt mache und dort den Motor vom Meister Kämna mal so richtig auf dem Prüfstand kneten lasse.

Aber auch für den ersten Rollout gibt es einen Termin, im April sogar schon. Dort gibt es auf dem STC den Time Rounds Cup bei dem ich den Samstag gebucht habe um mal so kleines Shakedown des Motorrades zu machen bevor es dann Anfang Juni zum Built not Bought 2016 gehen soll.

Bis dahin steht hier, wie ja eigentlich immer, noch so manches auf der Todo. Hoffentlich bekomm ich das alles auf die Reihe! :)

Der zweite Event mit dem Rennstreckenumbau ist geschafft! Am Freitag hatte ich wieder mal den Hänger aus dem Süden Berlins geholt und dann die Sachen gepackt. Dieses Mal war ich theoretisch gut vorbereitet, praktisch haperte es aber dann doch irgendwie!

Zwar habe ich inzwischen eine Packliste auf der alles draufsteht was ich so für ein Rennwochenende mitnehmen will/muss, aber leider ist diese dann doch noch nicht detailliert genug. So hab ich zum Beispiel die Kiste mit dem Werkzeug eingepackt, aber nicht geschaut ob die Maulschlüssel mit dabei sind. Waren sie nicht. Sind wohl während des noch nicht ganz vollbrachten Werkstattumzuges dort rausgewandert.

Nach dem Hänger beladen und packen bin ich mit dem ganzen Kram nochmal nach Hause gefahren, Mittag essen und danach los. Dabei ist mir dann aufgefallen das ich total vergessen hatte die Seitenteile der Bikiniverkleidung einzupacken. Ergo musste ich früher losfahren, nochmal bei der Werkstatt vorbei und durch den “Feierabendverkehr”. Zwischendrin habe ich zum Tanken angehalten und festgestellt das die hinteren Spanngurte nicht mehr gepspannt waren! Die hat es zerrissen oder besser durchgeschnitten, denn die Halteösen im Hänger waren zu scharfkantig! Also getankt, Hänger in einer Seitenstraße abgestellt, mit mulmigen Gefühl ob dieser bei meiner Rückkehr noch da sein würde in die Werkstatt gefahren und dort Seitenverkleidungen und die anderen Spanngurte eingepackt.

Der Hänger stand dann noch da, alles verzurrt und dann los! In den Stau. Toll. Nur eine Stunde nach meiner eigentlich angepeilten Anreisezeit rollte ich dann auch ins Fahrerlager. Die Plätze am Strom waren dann auch schon mehr oder weniger belegt aber ich fand dann eh andreasw und baute meinen Platz bei ihm in der Ecke auf. Die Motorräder haben wir dann das ganze Wochenende immer im Hangar stehen lassen, denn dort gab es Strom und vor allem, es war trocken!

Denn dieses Mal war das Wetter nicht ganz so gut wie im letzen Jahr. Es regnete ab und zu ganz ordentlich und die Strecke war dann halt nass und dann hab ich die Turns ausfallen lassen. Einmal bin ich bei noch nicht ganz abgetrockneter Strecke rausgefahren und habe festgestellt das die Metzler K3 Nässe überhaupt nicht mögen! Von Straßenreifen kenne ich das nicht, dieses glitschige Gefühl bei Nässe! Ich hab auch kein Problem bei Nässe auf der Straße zu fahren, aber so Rennreifen mögen das echt nicht!

Die Turns in denen die Strecke trocken war, und das waren trotzdem genug, liefen dann aber super! Die rote Gruppe (schnelle Freifahrer) in die ich mich von Micha nach dem Cafe Racer Gold Cup noch habe verschieben lassen passte wunderbar! Einige ganz schnelle waren dabei, bei denen klappt einem dann immer die Kinnlade runter wenn die an einem vorbei ziehen. Aber ich war auch ganz gut unterwegs und konnte weiter Überholen üben. :)

Eine kurze Videoauswertung zeigte was um die 1:35, mal ne Sekunde drunter, mit Überholverkehr natürlich mehr. Find ich auf jedenfall ganz passabel für mich persönlich!

Am Vorderreifen zeigte sich aber wieder das Aufrissbild was ich schon nach dem letzten Turn am STC gesehen hatte, allerdings dieses Mal auf der anderen Seite. Der Kurs geht ja auch andersrum. Am STC hatten wir den Luftdruck im Verdacht, nachdem der jetzt aber stimmte, konnte es das nicht mehr sein. Also hab ich mir jemanden gesucht der vom Fahrwerk einstellen Ahnung hat und habe mit ihm zusammen die Dämpfung verändert. 1,25 Umdrehungen die Druckstufe aufgemacht. Dann nach dem ersten Turn am Sonntag nochmal die Zugstufe um 0,25 Umdrehungen. So langsam bessert sich das Reifenbild, so richtig toll ist es aber immernoch nicht. Mal sehen ob ich noch rausfinde was es ist. Der Reifen ist vorne aber auch langsam runter, hinten gehts noch.

Was überhaupt nicht schön war, waren mein Schalt- und Fußbremshebel. Die schliffen übel, so das es mich beinahe einmal ausgehebelt hätte! Auch die Abdeckung von der Auspuffklappe schliff glaube ein paar mal. Ich hab dann die Abdeckung abgemacht und die Hebel so weit hochgestellt wie es geht. Danach ging es, ist aber immer noch nicht optimal. Klar feile ich weiter am Hanging-Off, aber Reserve zum Boden ist immer gut. Jetzt überlege ich ob die Rasten der Monster S2/S4 höher sind, die Aufnahmepunkte sind identisch zu meinen.

Das allerbeste am ganzen Wochenende war aber der Besuch meiner Familie. Am Sonntag kam Freundin nebst Kind zu besuch und haben sich angeschaut was Papa da eigentlich so treibt. Beiden hat es sehr gut gefallen, vor allem das familiäre Umfeld und der Grad der Entspannung! Das Kind durfte (total unvernünftig, gefährlich und so!!1!) auch mit mir auf dem Motorrad mal im Fahrerlager hoch- und runterfahren, das war natürlich der Knaller! Hab ich mich sehr gefreut und das Kind natürlich auch! :)

Jetzt ist erstmal drei Wochen Pause in denen ich den Werkstattumzug vorrantreiben will, dann eventuell den Vorderreifen noch wechseln und ein paar Kleinigkeiten am Motorrad machen. Dann gehts auch schon wieder weiter, Twins Only in Oschersleben. Geil!

Jetzt ist es schon quasi zwei Tage her das ich vom Kurvenrausch – Cafe Racer Gold Cup am Spreewaldring zurück bin und ich habe noch nix dazu geschrieben! Sauerei!

Ich werd jetzt aber auch nicht dazu kommen großartig etwas zu schreiben, nur soviel: Es hat wieder total viel Spass gemacht! Jede Menge alte und neue Gesichter, alle ungefähr genauso Motorradvertrahlt wie man selbst!

Fahrtechnisch hab ich wieder jede Menge dazu gelernt. Dieses Mal bin ich ohne Instruktor gefahren, denn dass hatte ich ja beim Termin letztes Jahr schon viel gemacht, dieses Jahr wollte ich mal ohne fahren. Habe mich den ersten Tag in der normalen Freifahrer Gruppe getummelt und überholen geübt und wurde dann dazu angehalten vielleicht doch mal in die schnelle Gruppe zu wechseln. Ich muss sagen, das passte besser und so werde ich das für Groß Dölln in drei Wochen beibehalten. Konnte tiefe 1:4Xer Zeiten fahren, find ich gut!

Die Monster hat sich wirklich gut geschlagen, der Umbau auf Stummel hat mir ordentlich was gebracht, auch wenn ich an ihrer genauen Ausrichtung noch Feintunen muss. Mein Umbau auf Voll- bzw. Halbverkleidung der Monster kam gut bei den anderen Teilnehmern an, ich bin gespannt wie die Bilder aussehen werden! Ein paar konnte ich schon vor Ort anschauen und muss sagen, geil! Der Aufwand war es auf jedenfall wert! :D

Der Cup war auch der Knaller, selbst wenn ich nicht mitgefahren bin! LeMans Start ist eine lustige Sache, hab dabei das Motorrad eines Instruktors gehalten, der dann leider mit technischem Defekt ausgeschieden ist. Aber es ging dabei ja nix! :)

Verloren hab ich übrigens nur drei Schrauben von der Tachohalterung und der Akku war am Anreiseabend leer, ansonsten hat alles funktioniert wie es sollte und gehalten!

Die K3 die ich zum ersten mal gefahren bin in Verbindung mit Reifenwärmern waren auch eine tolle Sache. Grip gleich beim rausfahren und klebten ordentlich! Die Reifen können defintiv noch mehr als ich.

Die Videos der GoPro muss ich aber noch schneiden, dann gibts davon hier auch ein paar. Das kann noch ein bisschen dauern, denn neben dem jetzt anstehenden Urlaub und dem schon wieder herrannahenden nächsten Termin hat es sich noch ergeben das ich mit meiner Werkstatt umziehe! Raus aus meinem ca. 30qm Büro und der eigenbrötlerei, rein in eine 80qm Garage mit min. einem Mitschrauber. Heisst: den ganzen Kram umziehen! Das wird die nächsten Wochen meine Freizeit mehr oder weniger komplett auffressen, aber ich denke es lohnt sich!

Update: Nu gibts Bilder von der Monster auf dem STC! Danke dafür an die Jungs und Mädels ums Kurvenrausch-Team welche die Bilder gemacht haben!

Heute ging es Schlag auf Schlag. Kaum hatte ich die Formulare für Twins Only in Oschersleben ausgefüllt und abgeschickt, da meldete sich Micha vom Kurvenrausch mit den Anmeldeformularen für die beiden Kurvenrausch Veranstaltungen.

Also hab ich kurzerhand diese auch noch ausgefüllt und abgeschickt. Ich war wohl der erste Anmelder damit! :D

Jedenfalls ist damit 2014 fertig gebucht (sofern das mit Twins Only klappt), denn ich hatte mir für 2014 vorgenommen mindestens drei Veranstaltungen zu fahren.

Hier sind jetzt also die Termine, falls mich jemand besuchen möchte oder Lust hat mitzufahren:

    30. + 31. Mai – Kurvenrausch – Cafe Racer Gold Cup – Spreewaldring
    21. + 22. Juni – Kurvenrausch – Twins meet Classics – Groß Dölln
    9. + 10. Juli – MO-InTeam – Twins Only – Oschersleben

Bei dem Cafe Racer Gold Cup werde ich nicht im Rennen mitfahren, ich hab ja keinen Cafe Racer! :)

Ich hoffe das mit Twins Only klappt noch und ich bekomme einen Platz, denn beim Twins Only wollte ich schon immermal mitfahren und vor allem mal in Oschersleben fahren!

Aber jetzt wo die Termine quasi stehen, hab ich ein festes Ziel bis zu dem meine Basteleien erledigt sein müssen. Die Termine liegen auch relativ dicht zusammen, so das ich dazwischen auch kaum Zeit habe Dinge zu richten. Mal sehen ob das alles klappt, ich freue mich jedenfalls jetzt schon!

Fahrertest

Heute hielt ich die CD in den Händen mit den Bildern vom Kurvenrausch am STC, da sind wieder einige prima Schnappschüsse dabei! Hier eine paar davon:

Hier ein wenig Nabelschau meiner Wenigkeit:

Und hier noch ein Bilder auf dem ich mit dem Krümmer aufsetze, ohje..

Kurvenrausch 14./15. September 2013

Danke an Olli und Uwe fürs Ablichten!

Ich freu mich schon auf 20./21. Juni 2014, wenn der Kurvenrausch wieder in Groß Dölln fährt! Steht fest in meinem Terminkalender!

Die Nacht war nicht so berauschend. Irgendwie wechselte mein Temperaturgefühl hin und her zwischen zu warm und zu kalt. Zwischendrin wachte ich immermal auf und hatte das Gefühl noch nich geschlafen zu haben. Irgendwie nicht so toll.

Kurz vor halb acht zog ich dann die Transportertür auf. Diesesmal kein Nebel, aber bedeckter Himmel und ein bisschen gräulich. So richtig gutes Wetter wie am Vortag war auch nicht angesagt. Aber warten wir es mal ab.

Beim aussteigen aus dem Bus viel mir dann erstmal mein Muskelkater in den Oberschenkeln auf. Da in den geraden Oberschenkelmuskeln tat es weh. Das sind wohl die Muskeln die man trainieren sollte fürs Hanging-Off und scheinbar werden diese beim Radfahren nicht ausreichend mittrainiert.

Eine heiße Dusche und Frühstück machten das ganze aber dann erträglich. Micha gab mir dann auch einen blauen Punkt, damit ich den Tag bei den normalen Freifahrern mitfahren konnte.

Bis zum Start war jetzt noch viel Zeit und so ging ich mit Olli (dem Fischerfahrer der in Groß Dölln gestürzt war) ein Runde über die Strecke. Ein wenig Linie angucken und vor allem aufwärmen beim Laufen. Dann noch kurze Fahrerbesprechung und rein in die Kombi.

Das Fahrwerk beliess ich so wie am Vortrag, auch am Reifendruck änderte ich nichts. Erste Runde ist eh erstmal Warmfahren. Ein bisschen ging mir die Muffe vor dem ersten Turn. Das allererstemal bei den Freifahrern ohne die “schützende” Hand des Instruktors. Ich entschied mich dann auch dazu mit als letzter Rauszufahren damit ich nicht im Weg stand und ich entspannt warmfahren konnte.

1. Turn

Ich fuhr dann auch die erste Runde recht sachte, man merkte deutlich das die Reifen noch sehr kalt waren und sich nur wiederwillig in die Kurve bewegen wollten. Auf der Start-Ziel kam dann eine Flagge hoch, sie war dunkelfarben, für mich und ich dachte sie wäre Schwarz. Ohje dachte ich, was ist nu kaputt. Vielleicht ist was am Mopped oder hab was falschgemacht oder sowas. Also Runde zuende gefahren hinter dem blauen MZ-Mann her und dann fuhr er raus und ich auch. Beim Streckenchef angekommen frug ich was los sei und wieso es ne schwarze Fahne gegeben hätte. Er lachte und meinte nur “die war nicht schwarz, die war blau”! Oeh.. blau? Was denn blau? Blau kam in der Flaggenkunde nicht vor! Er meinte dann “Wir wollten nur das Kneul auflösen, da wären welche hinter uns gewesen die überholen wollten”. Okay.. also ja klar, wir waren langsam. Es war ja die allererste Runde des Tages und alles noch kalt. Reifen, Mensch und Maschine!
Nun gut, gelacht, genickt, wieder raufgefahren. Das ging ganz gut, so ohne Instruktor. Der blaue MZ-Mann war da schon eine ganze Ecke gefahren und so hatte ich erstmal freie Fahrt. Dann lief ich auf eine Buell auf und kurz davor war auch der MZ-Mann wieder. Die Buell war recht langsam in den Kurven, auf der geraden aber relativ Flott so das ich auf der Gegengeraden nicht dran vorbeikam. Aber in der Waldkehre war sie langsam und so schob ich mich auf der geraden richtung Teichkurve dran vorbei. Dann war da aber noch die MZ, die auf der Geraden halt langsamer war und dann fasste ich meinen Mut zusammen und Stach in der Eingang Teichkurve innen auch an dieser Vorbei. Puh. Hoffentlich nimmt er mir das nicht übel.

Dann hatte ich erstmal ein bisschen das komische Gefühl das jemand direkt hinter mir an meinem Hinterrad klebt und jeden Moment wieder vorbeifährt. Ein komisches Gefühl was auch total kontraproduktiv ist, dann auf der Rennstrecke zählt was vor einem ist und nicht was hinter einem passiert. Ich brauchte aber bestimmt 1-2 Turns um damit klarzukommen.
Ich überholte dann noch irgendwo eine Buell und fuhr ansonten meine Runden. Dann kam die Zielflagge und mein erster Freifahrturn war beendet. Mir war ordentlich warm und mein Herz hämmerte ganz schön, aber glücklich war ich und grinste wie ein Honigkuchenpferd.

Ich hab dann in der Boxengasse auch gleich mal den blauen MZ-Mann gesucht und ihn gefragt ob mein Manöver okay gewesen wäre. Er hatte nichts auszusetzen, da wäre ja Platz gewesen. Prima! So konnte das weitergehen.

2. Turn

Beim zweiten Turn landete ich dann relativ weit vorne im Startfeld, hinter zwei Buells. Beim rausfahren stellte sich dann aber raus das die beiden nicht besonders flott unterwegs waren. Auf der Gegengeraden waren sie schnell, in der Waldkehre war bremste ich später, war früher innen und überholte den ersten in der Waldkehre innen und den anderen auf der darauffolgenden Geraden. Nach der Teichkurve hatte ich dann gut Platz zwischen uns gebracht und spätestens nach der Lundt-Kurve war ich weg. Das änderte sich dann auch den restlichen Turn nicht mehr. Ich fuhr einfach vorne weg und zog meine Runden. Zwischendrin probierte ich mal eine Sache aus die ich von einem anderen Rennfahrer gehört hatte, ich kommentierte meine Fahrt laut in meinen Helm, quasi wie ein Sportkommentator im Fernsehen oder so. Das war echt hilfreich irgendwie, da entstand eine recht saubere Linie. Vielleicht weil man bevor man was sagt, die Sache im Gehirn vorbereitet und das genau der richtige Zeitpunkt ist um die Kurve auch in der Realität vorzubereiten und dann passt alles wunderbar!

In der letzten Runde überholte ich dann noch ein Motorrad in der Omega-S und dann wars vorbei. Den zweiten Turn auch schön gefahren, zwar wenig Überholmanöver geübt aber immerhin ein bisschen. Mopped und Reifen waren jetzt auch gut warm, ich sowieso. Das heisst wirklich nicht umsonst Motor_sport_!

3. Turn

Der dritte und letzte Turn vor dem Mittagessen, ich startete irgendwo zwischendrin. Relativ früh überholte ich eine weiße Honda Bol d’Or, dann wieder die zwei Buells und dann zog die Bol d’Or wieder an mir vorbei. Ich fuhr dann den Turn erstmal hinter der Bol d’Or her denn der Stil war super und das Tempo gut. Wir überholten dann noch ein paar andere und irgendwann war dann mal eine Runde keine zum Überholen für uns und ich hatte mich rangearbeitet. Ende Start-Ziel fand ich jetzt ist es so weit, ich bremste echt verdammt Spät so das ich schon ein wenig Mimimi hatte und dann nam ich den Schwung und zog innen an ihm vorbei. Lautes gejubel unter meinem Helm. Jetzt Meter machen durchs Waldow-S, dann Südkurve und auf die Gegengerade. Anker werfen und.. jetzt zieht er innen an mir vorbei! Lautes gelächter unter meinem Helm! Also gleich hintern drangehangen, an einigen Stellen zu zögerlich gewesen aber dann im ersten Teil der Wittekurve die bessere Linie gehabt und Zack innen vorbei, den zweiten gut umgelegt und *krrrtssch* machte es am Motorrad. Okay dachte ich, egal, gib gummi! Die Start-Ziel runtergedonnert, Weiß-Schwarze Fahne, wieder spät gebremst und hart rum, wieder *krrrtsch* Na gut, weiterfahren. Dann den Turn zuende gebracht. Boxeneinfahrt umgeschaut, die Bol d’Or direkt hinter mir. Er überholt mich im Fahrerlager, wir grinsen uns beide unter unseren Helmen gegenseitig an und nicken uns zu.

Was für ein geiler Turn! In der Boxengasse hab ich den Mann dann aufgesucht und wir haben uns freudestrahlend die Hände geschüttelt und zusammen gefreut. Leider meinte er dann er packe jetzt zusammen und würde heimfahren. Schade!

Dann erstmal Mittagessen, mir knurrte auch schon der Magen! Dann packte ich schonmal den Pavillon ein. Denn Regen würde es den restlichen Tag nicht mehr geben und dolle Sonne jetzt auch nicht. Das Mittagessen machte mich ordentlich schläfrig und so war meine Motivation zum ersten Turn nach dem Mittagessen relativ gering. Aber watt mutt datt mutt. Wieder raus, wieder ein paar Buells in den Kurven und zweitakter auf den Geraden überholt. Leider auch wieder in einigen Kurven das fiese *krrrtsch*. Nach dem Turn schaute ich dann mal nach und staunte nicht schlecht, tatsächlich hatte auf der linken Seite der Schaltheben aufgesetzt und auf der rechten der Bremshebel, Auspuffklappendeckel und das Y-Stück vom Krümmer!? Hilfe! Was macht man da jetzt? Klar, Vorspannung hinten erhöhen damit das Motorrad hinten höher kommt. Vorne ist sie ja schon komplett vorgespannt. Also Hakenschlüssel bemühen, wenn man einen mit hätte, ich Depp. Also im Fahrerlager durchgefragt. Auch die meisten anderen hatte keinen mit. Andreas W. der mit seiner S4R da war hatte dann aber einen, nur war dann mein nächster Turn schon wieder dran. Also erstmal nochmal raus, bisschen mehr Piano. Der Krümmer gibt nicht nach, wenn der einen raushebelt tut es weh!

4. Turn

Das Bisschen war dann auch nur ein bisschen, die Runde wurde durchaus flott, aber ich machte noch heftiger Hanging-Off als sonst und konnte das mit dem Aufsetzen erstmal vermeiden. Nach dem Turn hab ich dann aber hinten 2-3 Umdrehungen weiter vorgespannt, in der Hoffnung das es Besserung gibt.

Das Fahrwerk hatte ich eigentlich mit Franky in Groß Dölln eingestellt, da funktioniert das auch ganz gut. Auch am ersten Tag war alles bestens, bis auf das der Hinterreifen ein bisschen viel Dämpfungsarbeit übernahm und deswegen die Zugstufe hinten drei Klicks aufmachte, das passte auch gut, der Reifen sah dann gut aus. Aber nun fuhr ich ja nicht mehr bei den Instruktoren und war wohl dann doch eine Ecke schneller und damit Schräger unterwegs. Das bekamen ja auch die Knieschleifer zu spüren. Der Reifen sah gut aus, aber die geringere Dämpfung lies das Heck tiefer einfedern und mit der größeren Schräglage war dann nicht mehr soviel Platz. Ich werde mir da im Winter dann mal was überlegen müssen wenn ich im nächsten Jahr weiter bei den Freifahrern unterwegs sein will. Sicherlich die Dämpfung wieder ein wenig zumachen und die Vorspannung weiter erhöhen. Schauen wir mal.

Während ich da so Schraubte und mit den anderen quatsche gab es auf der Strecke einen ordentlichen Quitscher, gefolgt von dem Geräusch das entsteht wenn man Metall auf einer rauhen Asphaltfläche grob verschleift. Eine Buell die bei den schnelleren Freifahrern mitfuhr war gestürzt. Der Fahrer lag auf dem Rücken auf der Strecke, stand nicht wieder auf aber winkte mit den Armen. Alle reagierten sofort korrrekt. Rote Flagge, alle fuhren langsam. Die Streckenposten lotsten die Fahrer an der Unfallstelle vorbei. Der Sani fuhr nach dem letzten Fahrer auf die Strecke, der Streckenwagen blockierte die Unfallstelle und die Erstversorgung lief an. Der Fahrer wurde dann mit Halskrause versehen, auf die Trage verfrachtet und mit dem Sani von der Strecke geholt. Eine Fahrerin die Ärztin ist übernahm die Erstuntersuchung entschied dann aber doch fürs Krankenhaus. Der Mann war zwar bei bewusstsein, konnte alles bewegen und war ansprechbar. Aber sicher ist sicher!

Solange war jetzt erstmal Pause, denn ohne Sani an der Strecke könnte man eigentlich bei einem Training fahren, will aber keiner. Ich auf jedenfall nicht. Also machte ich es mir mit anderen auf einer Bank gemütlich und setzten einen Turn aus. Bisschen Erholung zwischendrin ist auch nicht verkehrt. Es war dann auch so lustig und gemütlich auf der Bank das wir schon zweifel hatte das wir uns überhaupt nochmal aufraffen könnten rauszufahren. Aber wir fanden dann, so kann man dieses Wochenende jetzt auch nicht beenden.

5. Turn

Nach 30 Minuten war dann auch der Ersatzsani da und die eine Gruppe fuhr noch ihre restlichen 10 Minuten ihres Turns. Das Fahrerfeld war dann auch inzwischen auf ca. 15 geschrumpft. Viele hatte nach dem Unfall eingepackt, weil sie eh nach hause mussten. Es war dann also quasi Free-For-All angesagt. Egal welche Gruppe man war. Ich fuhr dann auch mit Andreas in der quasi “roten” Gruppe der schnellen Freifahrer raus. Aber da war es auch ganz prima, eine Weile blieb ich hinter ihm, zog dann aber doch irgendwann vorbei. Er wollte aber eh eine langsamen Turn machen, den er hatte in der Unfallaufregung vergessen die Reifenwärme aufzuziehen. Auch die folgenden zwei-drei Überholmanöver liefen gut, allerdings setzte mein Krümmer im zweiten Teil der Witte-Kurve wiedermal auf, das Vorspannen hatte nicht komplett geholfen. Dann kam irgendwann die Schwarz-Weiße Flagge und ich muss sagen, ich war froh sie zu sehen. Die Kondition war dann doch schon deutlich am Ende und die Luft auch langsam raus. Ich hätte jetzt noch 30 Minuten frei weiterfahren können, aber ich fand das war ein guter Abschluss.

Einpacken

Beim verladen der EVO half mir dann auch jemand aus der Buell-Hamburg Meute und es stellte sich dann auch raus das es einer von ihnen war der gestürzt ist. Er wäre im Krankenhaus und sie behilten ihn zur beobachtung die Nacht über da. Er wäre aber guter Dinge und, wie so oft, gilt seine größte Sorgen momentan seinem Motorrad. :)

Ich machte dann noch die Verabschiedungsrunde und klemmte mich dann hinter den Bock auf die Heimreise, die sehr gechillt und unspektakulär verlief.

Was ich mitgenommen habe von diesem Wochenende ist: Rennstrecke macht Spaß und ich fürchte, ich werde das weiterbetreiben. Man könnte sagen, ich gehöre jetzt wohl auch zu den Verstrahlten. Der Aufwand ist nicht ohne und die Kosten auch nicht, ist es gefährlich? Ja, aber vermutlich ist es gefährlicher Morgens mit dem Fahrrad durch Berlin-Mitte zur Arbeit zu fahren. Zumal an der Rennstrecke die Erstversorgung deutlich schneller da ist.
Für nächstes Jahr, je nachdem wie es passt, werde ich dann wohl weiter in einer freien Gruppe fahren, Ob “schnell” oder normal, schauen wir mal. Welches Event, am liebsten wieder beim Kurvenrausch. Denn da weiss ich das die Leute Rücksicht nehmen und sehr Kollegial sind.

Aber jetzt ist erstmal Herbst und dann Winter, und der ist ja bekanntlich lang.

Kurvenrausch 2013 – STC
Anreisetag
1. Tag