Weihnachten war für mich dieses Jahr im Oktober, der Frustkauf schon vor Monaten getätigt. Die Geschenke brachte der DHL-Mann in Gelb und nicht in Rot. Alle werden mich für verrückt erklären, so be it! :)

Mal sehen wann ich Zeit finde das gute Stück an die SV zu schrauben. Hoffentlich ist er mir nicht zu laut, sonst kommt er wieder weg. Ich mag ja kernigen Sound, aber die Ohren sollten einem nicht abfallen.

Auf ein bollerndes Weihnachtsfest!

Achso: YouTube Sound-Check (nicht von mir)

Ich persönlich schaue ja kein Fernsehen mehr bis auf mal Abends im Hotel bei einer Tour oder alle paar Wochen mal den Tatort im Ersten. Angesichts der fülle der Informationsquellen im Internet brauchts das auch nicht mehr, Nachrichten gibts im Internet schneller und bei Bedarf auch mit selbst recherchierten Hintergrundinfos.

Aber natürlich sucht man sich auch ab-und-zu seine Unterhaltungsangebote, zum Beispiel Motorradsendungen. Sowas gibts im deutschen Fernsehen aber eigentlich nicht. Im Internet schon.

Ganz vorne dabei ist natürlich mopeten.TV (Folge 39 ist raus), aber jetzt hab ich durch Zufall “Superbike School UK” gefunden, die Sendung läuft wohl in UK auf Motors TV und erzählt vom Training dreier Teilnehmer der von Keith Code (Autor der Bücherreihe “Twist of the Wrist”) gegründeten California Superbike School bzw. dessen Ableger in UK. Vier Folgen gibt es Online zu sehen. Ich find sie erstaunlich Unterhaltsam und man kann was übers Motorradfahren lernen! Zum Beispiel den “Pick-Up”-Move!

Vorteil im Internet auch, keine Werbung und man kann auch den Trailer überspringen ;-).

Achso, apropos Keith Code. Der schreibt auch im Cornering Forum in seiner eigenen Ecke sehr interessante Artikel zum Thema Motorradfahren. Noch hab ich keins der “Twist of the Wrist” Bücher, aber ich bin stark am Überlegen mir diese zuzulegen. Passt zu “Bernt Spiegel: Die obere Hälfte des Motorrads” und das dazugehörige Übungsbuch “Motorradtraining alle Tage”, da bin ich ja eh begeistert von. Die Bücher haben mir extrem viel gebracht.

Die Materie Motorradfahren besteht halt nicht nur aus aufs Motorrad setzen und losbollern, jedenfalls nicht wenn man sich tiefergehend damit beschäftigen mag. Für mich persönlich macht das einen ganz großen Teil des Reizes dieses Hobbys aus!

Ich wohne in Berlin ja auch in einer Mietwohnung und das Motorrad muss auf der Straße stehen. Ein Haus mit Garage kann ich mir eh nicht leisten und ist in der berliner Innenstadt auch nicht wirklich erhältlich. Die Japaner dagegen haben da bessere Lösungen, sie haben Wohnungen im 8.OG in die man sein Motorrad mitnehmen kann, natürlich per Fahrstuhl.

Nach dem Erfolg der japanischen Motorräder wäre das doch auch kein so schlechtes Erfolgsmodell des japanischen Erfindungsreichtums! Wenn das noch mit dem finnischen Standard in jedes Haus eine Sauna zu bauen kombiniert werden würde, ich würd sofort den Mietvertrag unterzeichnen.

Ich bin ja großer Fan von http://slowwaydown.com/swd/, dort schreibt Florian Rolke über seine Reise mit einem 30 Jahre alten Simson Schwalbe Moped von Hamburg nach Südafrika.

Gerade ist er durch Istanbul gefahren und hatte dort lustige Begebenheiten mit den örtlichen Gesetzeshütern und der vollständig anderen Auffassung wie Straßenverkehr funktioniert. Scheinen deutliche entspannter zu sein in der Türkei was das Regelwerk angeht.

Ich beneide Florian um seine Reise!

Inspiriert von der letzten Mopeten.TV (Folge 38) über Helmkamerasystem bin ich mal wieder auf den Trichter gekommen mich umzuschauen was es da so gibt. Ich hab mir damals ja schon eine ATC-2000 von Oregon-Scientific gekauft und bin mit der aber trotz mehrerer Anläufe immer so unzufrieden gewesen das ich nie wirklich damit Aufnamen gemacht habe. Das Bild ist mies, über den Ton will ich gar nicht reden und die Anbringung hat sich als sehr unpraktisch erwiesen.

Jetzt hab ich den 2M-CAM Webshop gefunden und dort gibt es eigentlich alles was man braucht um brauchbare Aufnahmen zu machen. Zumindest kann man sich da einen Überblick verschaffen was es so an sinnvollen Möglichkeiten gibt.

Der Archos 405 scheint mir als Aufnahmegerät ausreichend, den kann man bis 16GB Speicher aufrüsten und er kann an Formaten alles was man braucht. Dazu hat er noch ein großes Display an dem man hoffentlich auch die Kamera ausrichten kann. Auf der Website wollten sie den in neu für über 100 EUR, ebay gab den im Zustand “Aufbereitet” für 50 EUR her.

Jetzt brauch ich noch einen Traveler-Adapater um einen A/V-IN zu bekommen und eine Kamera.

Brauchbare Videos gehen mit der Kamera von  2M-CAM wohl problemlos, zB. dieses.

Von Archos selbst gibt es wohl den Travel-Adapter inkl. einer Kamera für 120 EUR, ebay 90 EUR. Den Travel-Adapter einzeln gibts bei 2M-CAM für 60EUR. Die Kameras bei 2M-CAM sind natuerlich besser, schon weil man andere Objektive draufschrauben kann, Weitwinkel zB., aber kosten gleich ab 120 EUR. Mal sehen.

Update: Hab jetzt auf ebay den Travel-Adapter inkl. Kamera von Archos für 56 EUR geschossen. Das ist soviel wie Archos neu für den Travel-Adapter ohne Kamera will und halb soviel wie es sonst kosten würde. Ist zwar gebraucht aber wohl in gutem Zustand und sicherlich ausreichend für erste Videos. Nun muss ich nurnoch warten das der Kram ankommt!

Einige haben sich anscheinend köstlich über den Post bzgl. der neuen Reifen amüsiert bzw. die darin verwendete Porno-ähnliche formulierung. Freut mich für gute Unterhaltung gesorgt zu haben. :)

Für alle die es nicht nachvollziehen können: noch nicht richtig Motorrad gefahren was? Kann ich nur mal empfehlen! Ist tatsächlich Porno-artig. ;)

Alternativ: Fallschirmspringen, Bungee-Jumping oder Rafting.

Bin im Thüringer Schiefergebirge untergekommen der Ort heisst Eichicht, hier ist es Nebelig und es Regnet. Ein Einheimischer meinte es wäre so den ganzen Tag gewesen. Hoffentlich wirds morgen besser.

Beim losfahren war es auch Nebelig. Mehr oder weniger der gesamte Naturpark Altmühltal war im Nebel. Dahinter wurde es schlagartig besser und die Sonne kam raus. Überall sind die Bäume Gold-Gelben oder Orange-Rot. Sieht prima aus und macht natürlich beim durchfahren von Alleen ordentlich was her!

Leider ist die GPS Software zwischendrin abgeschmiert, so hab ich nur ein log von den ersten 135km. Bis Eichicht waren es aber nochmal min. 200km

Route in Google-Maps

Abreisen macht keinen Spass, hat es mir noch nie. Es gibt irgendwie immer ein trauriges Gefühl wenn man abreist. So auch heute, nach kurzem Frühstück hab ich mein ganzes Zeug in die Koffer verstaut und aufs Motorrad gesattelt. So richtig eine Idee wie ich fahren würde hatte ich immernoch, nur den gleichen Weg nochmal wie auf der Hinfahrt wollte ich natuerlich nicht.

Erstmal nach Osten dachte ich mir und so fuhr ich in Richtung Tuttlingen, dann viel mir der Naturpark Obere Donau auf, dort kann man prima an der Donau entlang fahren. Das versprach Kurvengeschlängel und Unterhaltung. So war es dann auch, zwischen Sandsteinfelsen von der Donau ins Land gefressen schlängelte sich die Straße durchs Tal, auf den Bergen die Herbstbunten Bäume und die Sonne am Himmel. Prächtig. Leider war das ganze zu schnell vorbei und ich musste nun ein wenig Weg nach Norden gutmachen. Als peilte ich grob Ulm an, aber so richtig gut ging das nicht. Ulm selbst war dann furchtbar, die Innenstadt ist ja sehr schön, das weiss ich von anderen Besuchen, aber der kram drumrum war nervig ohne Ende. Zersiedelt, platt, voll und gerade Straßen. Schrecklich.

Ich hab mich dann noch die B16 hochgequält, zwischen LKWs und lahmarschigen PKWs und hab dann in Donau-Wörth erfolglos bei zwei Pensionen nach Zimmer gefragt. Es ist wohl gerade Kulturfest dort. Zum Glück hab ich noch einen kleinen Gasthof weiter draussen gefunden wo ich jetzt ein prima Zimmer für 37,50 EUR inkl. Frühstück habe und mir zum Abendessen ordentlich den Bauch vollschlagen werde. 

Hoffentlich wird das Wetter morgen wieder so genial wie heute, ich konnte den ganzen Tag die Sommerhandschuhe anziehen. Ziel für morgen ist noch nicht klar. Aber gen Norden muss ich, das ist klar!

Route im Google-Maps

Nachdem die Fahrt in die Vogesen dem Hinterreifen den Rest gegeben haben und ich mit sichtbarem Metall am Hinterrad nicht nach Berlin zurückfahren konnte, habe ich den Montag damit verbracht über die lahme GPRS Internet-Verbindung lokale Reifenhändler zu suchen und Telefonisch nach ihren vorrätigen Reifen zu befragen. Natürlich wollte ich unbedingt nicht irgendwas haben, sondern dann auch gleich die Michelin Pilot Road 2CT. 

Die ersten drei Händler in der Gegend meinten sie hätten nix, nur den Vorderreifen oder nur den Hinterreifen. Den jeweils anderen könnten sie bestellen, Lieferzeit: 2-3 Tage. Das war natürlich unbrauchbar. Dann rief ich bei Motorrad Pfefferle in Münstertal an und der Chef persönlich meinte dann er hätte zwar nur einen passenden Vorderreifen da, könne aber bis Dienstag Mittag den dazu passenden Hinterreifen besorgen. Der Preis war mit 304 EUR inkl. Alreifenentsorgung und Einbau mehr als okay und so verabredeten wir uns für Dienstag ab 13:00 Uhr.

Am Montag Abend machte ich mir dann Sorgen ob ich mit dem angeschlagenen Hinterrad überhaupt noch die 50km vom Schluchsee bis zum Münstertal schaffen würde, zumal die Strecke dorthin recht anspruchsvoll und kurvig ist. Dazu geht sie noch über den Feldberg-Pass in 1200m Höhe. Da schneit es zu dieser Jahreszeit gerne mal!

Ein Anruf beim ADAC und der Nachfrage ob man mich vielleicht transportieren könnte, erbrachte dann die Erkenntnis das der ADAC einem nur hilft wenn man die Panne schon hat und das sie einen dann nur 25km weit abschleppen. Aha. Zumindest gab mir die nette Dame am Telefon noch zwei Telefonnummern lokaler Abschleppfirmen die für den ADAC arbeiten und so ging ich mit dem Vorsatz diese am Dienstag morgen anzurufen und einer gewissen Angst das Motorrad nach Müstertal fahren zu müssen ins Bett.

Am Dienstag morgen erbrachte der Anruf bei den besagten Firmen das sie für die Aktion locker 300 EUR haben wollen würden und den Tipp doch einfach ein Loch in den Reifen zu machen damit der ADAC tätig werden würde. So nicht, dachte ich mir und schwang mich wagemutig nach dem Frühstück auf die SV. Dann eben langsam und mit viel Gefühl die 50km fahren.

Glücklicherweise war das Wetter ideal, blauer Himmel, Sonne, kaum Wind. Ich fuhr also alle Beschleunigungsspitzen vermeidend die B500 in Richtung Feldberg, dann den Feldberg hinauf und wieder hinunter. Bog dann vor Schönau in Richtung Münstertal ab und schlängelte mich den Berg hinauf und dann ins Münstertal hinab. Alles langsamer als sonst, sehr touristisch und mit viel Zeit auch mal ein Blick auf die wunderbare Landschaft zu werfen.

Nach ca. einer Stunde fahrt rollte ich gegen 12:40 Uhr auf den Hof von Motorrad Pfefferle, kaufte mir ein Eis, setzte mich in die Sonne und wartete zufrieden das ich heil angekommen war das die Mittagspause zuende ging.

Um 13:00 Uhr rollte das Werkstatttor hoch und der recht junge Mechaniker begrüßte mich, der Chef war dann auch zur stelle und so schoben wir die SV auf die Hebebühne um ihr endlich die neuen Reifen zu verpassen.

Das Schrauben war dann sehr lustig, ich schaute dem Mechaniker die ganze Zeit auf die Finger, lies mir alles mögliche erklären und er erzählte mit einer ruhigen Gelassenheit was er da genau tat wie ich sie eigentlich nur von gut abgehangenen Mechanikern kenne. Das hier und da mit anpacken und selbst einsauen machte Spass. Eine gute Stunde später hatte die SV dann neue Füsse und ich 304 EUR weniger auf dem Konto, sowie der Mechaniker 5 EUR mehr Trinkgeld in der Tasche.

Nach dem losfahren vom Hof lies ich es langsam angehen, merkte aber sofort das die neuen Reifen Vertrauen gaben und ich das Motorrad kaum mehr kraftvoll in den Kurven am Lenker drücken musste sondern das es leichtfüßig und willig genau das tat was ich ihm befahl. Kurs setzen und durchpfeilen, fantastisch. Die 50km Rückfahrt war so angenehm das ich mich dazu entschloss einfach die 200km Einfahren, das man ja neuen Reifen gönnen soll, gleich zu absolvieren. Die Reifen wurden warm, der Motor wurde warm und ich wurde warm, bis ich ganz tief im Motorrad sass, die Kurven elegant und spielerisch von der Hand gingen und ich mit der SV in ihrem natürlichen Revier um die Ecken hetzte. Es war wie ein Sog, eine endlose Linie aus Kurven von der man nicht genug bekam. Dann irgendwann riss mich das blinkende Tanklicht aus dem Flow, ich war ca. 200km gefahren und so steuerte ich dann doch den Heimathafen an. Unglaublich.

Morgen gehts dann leider Richtung Berlin, ein letzter Ritt durch den Schwarzwald, man soll ja immer aufhören wenn es am schönsten ist. Keine ahnung wie ich fahre, es wird sich schon ein Weg auftun, so wie immer. Drei Tage hab ich Zeit. Am Wochenende will ich wieder, nein muss ich wieder, in Berlin sein. Grossstadt, Ampeln, 50-limit, endlose Geraden. Mir graut es.

 

Hinfahrt:

Nachträglich hier noch was zur Fahrt durch die Vogesen am Wochenende. Die Vogesen zeichnen sich dadurch aus das sie im Gegensatz zum Schwarzwald nicht nur in Frankreich liegen, nein sie haben sich auch einen Grossteil ihres Laubwaldes bewahrt! Wie unsere französischen Nachbarn das gemacht haben weiss ich allerdings nicht, entweder sie haben das ganze nicht so abgeholzt wie wir das in Deutschland gemacht haben oder sie haben sich für die richtige Form der Aufforstung entschieden

Ursprünglich war auch der Schwarzwald und auch andere Mittelgebirge Deutschlands mit Laubwald bedeckt. Erst die Abholzung durch den Menschen, vor allem als Brennholz bzw. zur Herstellung von Holzkohl die dann in Eisenhütten verbrannt wurde und die Wiederaufforstung durch Nadelholzbäume führte zu dem jetzt vorherrschenden Bild vom Nadelwald in unseren Mittelgebirgen.

Der Grund ist einfach: Nadelbäume wachsen schneller und recht gerade. Das hat den Vorteil das man das Holz besser zum Bauen verwenden kann und es schnell grosse Mengen davon gibt, leider hat es auch den Nachteil das schnell wachsendes Nadelholz nicht die Qualität eines lange wachsenden Laubbaumes haben kann. Man schaue sich nur mal alte Schränke aus Eiche an und vergleiche sie dann gegen Schränke aus Kiefer oder so. Nun werden ja inzwischen Schränke eh aus Pressholz-Platten und dergleichen hergestellt, aber der Nadelwald bleibt natürlich und auch die Aufforstung mit Laubwald ist langwierig, wird aber zumindest versucht.

Für mich als Touristen hat das der Nadelwald den Nachteil das er einfach nicht so schön aussieht wie ein Laubwald. Vor allem jetzt im Herbst. Der ach so Grüne Schwarzwald macht einfach nix her gegen die Gold-Gelben und Orange bepunkteten Vogesen! Na gut, seien wir fair. Auch im Schwarzwald gibt es inzwischen stellenweise wieder Laubbäume und das sieht gerade jetzt im Herbst auch fantastisch aus.

Aber zurück zum Wochenende.. wir sind ca. 130km von Schluchsee gefahren, die ersten Kilometer hat es aus Kübeln gegossen und es wollte auch nicht mehr aufhören. Wir hatten uns zum Glück schon sämtliche Regenklamotten Zuhause übergeworfen und waren somit bestens vorbereitet. Hinter Freiburg brach dann aber der Himmel auf und die Sonne kam raus. Im Sonnenschein fuhren wir über die Grenze, lange Brücken über den Rhein, nach Frankreich. In Colmar warfen wir dann erstmal die jetzt überflüssigen Regenklamotten ab und gönnten uns in einer Brasserie die mit hunderten von Quitscheenten dekoriert war einen Cafe Crema zur Aufwärmung.

Colmar ist ganz nett, aber total von Touristen wie uns überlaufen. Die Innenstadt war rappelvolle, zum Glück kann man Motoräder immer irgendwo Parken und so mussten wir uns nicht mit den Autofahrern um einen Stellplatz in einem Parkhaus kloppen. 

Als wir vom Cafe zu unserem Motorrad zurückkamen stellte ich mit Erschrecken fest das sich ein dicker Riss parallel zur Laufrichtung auf einer Stelle meines Hinterreifens aufgetan hatte. Der Reifen war also kurz vorm Exitus, von Mindestprofilmenge brauchte man nix mehr zu erzählen. Trotzdem entschieden wir uns noch weiter zu fahren um wenigstens noch ein Hotel für die Nacht zu suchen und so schlengelten wir uns auf der Weinstraße durch das Elsas das mit der Sonne und angenehmen Temperaturen klarmachte warum dort der Weinbau so verbreitet ist. 

Die Vogesen erklommen wir dann bis Orbey und hielten dann schliesslich bei einem Hotel im schönen Ort Pairis. Das letzte Zimmer des Hauses war dann kurzentschlossen unseres und der Tisch zum lecker den Bauch vollschlagen war auch für den Abend reserviert. Beim Abstellen des Motorrades viel mir dann leider auf das der Riss im Hinterrad sich inzwischen vollständig von Gummi befreit hatte und sich die französischen Strassen mit ihrem griffigen aber sehr rauem Belag bis aufs Metall durchgearbeitet hatten. Verdammter Mist, das sah nicht gut aus!

Aber Egal, nach einem kurzen Spaziergang mit der oben schon ausgeführten Feststellung zum Thema Laubwald in Mittelgebirgen und der kurzen Versuchung einen Immobilienmakler zwecks Kaufes eines schicken Hauses in örtlichen Tal anzurufen, gab es dann auch endlich etwas zu Essen. Ich entschied mich für das Vier-Gänge Menü und die beste Sozia von allen für das nächst kleinere 3-Gänge Pendant. Dazu noch eine Flasche Wein aus der Region und das große Fressen konnte losgehen. Leider überzeugten uns die Gänge nicht so ganz was Beilagen und Dekoration angingen, das Essen konnte einfach unseren Erwartnungen nicht standhalten, was nicht heist das es schlecht war, aber für den verlangten Preis hielt es einfach nicht was es versprach.

Vollgefressen ging es dann auch gleich ins Bett, zum Glück kein französisches Bett mit nur einer Decke, sondern getrennte Decken! Blöderweise bestanden die Kopfkissen aus einem harten Klotz Schaumstoff der sich kein Stück in eine brauchbare Form bringen lies und so schliefen wir die Nacht ohne Kopfkissen und in meinem Kopf nagte der Gedanke an den verschlissenen Hinterreifen..

Rückfahrt:

Nach einer eher schlecht geschlafenen Nacht und dem recht guten französischen Frühstück, es gab Brötchen und nicht nur Croissants, erwarteten uns die Vogesen mit blauem Himmel, aushaltbaren Temperaturen und Sonne. Wir zwangen uns also wieder in unsere Klamotten um trotz des Reifens wenigstens noch ein bisschen von dieser schönen Gegend zu sehen.

Unser erstes Ziel war eine Bonbon-Fabrik in Habeaurupt, leider mussten wir vor Ort feststellen das diese am Sonntag natürlich geschlossen ist und so gab es keine Süssigkeiten für uns, schade.

Wir schlängelten uns weiter auf eher drittklassigen Nebenstrassen durch Täler und verpassten dann die Abfahrt auf die D430. So gelangten wir eher aus Zufall nach Col de la Schlucht. Dort oben, immerhin ca. 1300m hoch war es verdammt kalt und abseits der Straße lag Schnee. Im Winter ist dies ein sehr beliebtes Ski-Gebiet, im Sommer ein Eldorado für die kurvenverliebten Motoradfahrer.

In meinem Kopf nistete sich der Riss im Hinterreifen fest und so hatte ich kaum eine Chance mich um die doch sehr schöne Umgebung zu kümmern oder die kurvige Strecke zu geniessen. Verspannung und Misstrauen zogen ein, nichts was man als Motorradfahrer in irgendeiner Weise haben möchte. Ich übte mich recht oft in Lockerungsübungen um wenigstens ein Grundlevel an Lockerheit aufzubringen um die Fuhre sicher zu bewegen.

In Munster machten wir nochmal halt damit die beste Sozia von allen den von dort stammenden Münster-Käse und andere örtliche Leckereien einkaufen konnte. Ich mache mir ja nix aus Weichkäse, das ist einfach nicht mein Ding. Aber die gekaufte Wurst roch sehr lecker!

Mir machte der Reifen weiterhin Sorgen, bis Schluchsee waren es gut und gerne noch 100km. Die Fahrt durch das Elsas, Colmar bis zum Rhein kamen mir endlos vor, die Fahrt nach Freiburg und weiter durch den Schwarzwald nach Titisee-Neustadt waren eine einzige Quälerei, nur aufgelockert durch zwei Pausen zum Tanken oder Kaffee und Kuchen. 

Dann endlich kam die letzte Kurve zum Schluchsee und wir rollten Heil in die Tiefgarage der Pension. Ich stieg von der SV, setzt den Helm ab und küsste mein Motorrad als Dank das es mich und die beste Sozia von Welt doch noch heil nach Hause gebracht hatte. Ich hab meine Lektion gelernt, das nächste mal wir kein Stück vor einer größeren Tour gezögert ob das Profil noch reicht wenn dies nicht 100% sicher ist.

Eins war klar, so konnte ich nicht am Dienstag nach Berlin fahren.. aber das ist eine andere Geschichte.

Das Boule-Spiel am Abend mit der Beluchtungs-Crew des Filmdrehs war dann aber noch sehr spassig, ich scheine da ein gewisses Talent zum Boule spielen mitzubringen. Vielleicht sollte ich das in Berlin auch mal machen.

Endlich habe ich ein Internet-Cafe gefunden, Eiscafe Claudio in St. Blasien. Hier gibt es nicht nur Kaffee sondern eben auch Internet. In Schluchsee gibt es nur GPRS, elend lahm und keinerlei Internet-Cafes. Der Ort ist halt auf den Grauhaarigen-Reiseadel orientiert. Im örtlichen Hotel “Flora” hat man uns bei der nachfrage nach Internet in der Hotel-Lobby abgewiesen: “Ganz strickte Anweisung vom Chef, nur für unsere Gäste. Aus Sicherheitsgründen!”. Hätten sie auch einfach sagen können das wir nicht in die Klientel ihrer Hotel-Lobby passten!

Aber nun kann ich endlich die GPS Logs hochladen! Hier gleich mal das Log von Gestern. Da bin ich mal eben 300 km durch den Schwarzwald geheizt und hinter jeder Kurve wartet die nächste!


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Um acht klingelte der Wecker, ich hatte nicht besonders gut geschlafen da es verdammt kalt war und mir die ganze Nacht kalt war. Eine heisse Dusche brachte immerhin eine gewissen Wachheitsgrad und so fing ich an schonmal vor dem Frühstück meinen Kram zusammen zu packen. Draussen war es grau und nass, der Wetterbericht hatte auch keine erfreulichen Aussichten für den Tag zu bieten.

Das Frühstück war okay, konnte jedenfalls nicht meckern. Nur Saft gab es keinen.  Nachdem ich mich umgezogen und das Motorrad trocken gewischt hatte, sattelte ich in Richtung süden. Als grobes Ziel hatte ich mir ja Würzburg ausgesucht und wollte durch die Rhoen fahren. Eigentlich ists da ja sehr schön, nur leider sah ich davon nicht besonders viel denn alles hin mit dicken Nebelfedeln zu.

Nach der Rhoen besserte sich das Wetter wesentlich, stellenweise kam sogar etwas sonne zum vorschein. Ich hab dann die Bundesstrasse gewählt um nach dem ganzen geierere durch die Rhoen mal ein bisschen Tempo zu machen. In Würzburg hat mich nichts wirklich gehalten, mir war noch nicht genug Strecke zurückgelegt. Die B19 versprach mir Schwäbisch Hall, warum also nicht.

In Schwäbisch Hall angekommen kämpfte ich mich durch die Innenstadt, total unklares Verkehrssystem, Feierabendverkehr und nirgends mal einfach ein Schild auf dem steht “Pension hier lang”. Am Holzmarkt hab ich dann angehalten und bin in den erstbesten Gasthof gegangen. Draussen hatte es wieder angefangen zu regnen und nach ca. 350km Strecke hatte ich keinen Bock mehr. Zimmer, 40 EUR, Frühstück um neun. Fertig. Beim abladen vom Motorrad ist mir dann noch mein Helm runtergefallen. Hat jetzt eine dicke Schramme, scheisse.

Zu Fuss hab ich dann noch die Innenstadt erkundet, die ist eigentlich ganz schön wenn man nicht durch fährt. Mein Magen hing mir in den Kniekehlen und mir wurde schon ganz schwummerig vor Hunger. Aber ein Restaurant war schnell gefunden. Es gab Schweinemedaillons Stuttgarter Art mit Spetzle. Was sonst!

Das komische am Motorrad-Reisen im Herbst ist, das man so bis ca. 17:00 fährt und dann Hotel sucht, einfach weil es dann relativ schnell dunkel wird und der Magen knurrt. Das bedeutet aber das man schon um 18:00 Uhr irgendwo was zu essen will. Damit ist man meist der erste im Restaurant. Wenn man dann fertig gegessen hat kommen die normalen Gäste und wenn man dann Zahlt und vor die Tür geht ist in die Städten niemand unterwegs. Alle sitzen jetzt beim Essen, kein Wundern, denn dann ist es auch 20:00 Uhr. 

So sitze ich jetzt schon wieder auf meinem Hotelzimmer und schaue in die Glotze.  Achja, hier ist GSM Mangelware, im gesamten Hall habe ich nicht mehr als zwei Balken Empfang. Traurig. Ergo gibts GPS Log heute auch nicht.

Morgen ist es nicht mehr weit bis zum Schluchsee, endlich! Das Wetter soll auch wesentlich besser werden und so hoffe ich  eine entspannte Fahrt mit schönen Strecken bei sonnigem Wetter machen zu können. Die ein oder andere Kurvenstrecke nehme ich auf jedenfall noch mit!

 
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Um neun aufgestanden und kurz gefrühstückt fing ich an meine Sachen zu packen und habe beide Koffer randvoll gestopft. Ein wenig eng wurde es weil ich statt der leichten Sneakers meine Boots mitgenommen habe, denn im Schwarzwald ist die Zeit für Sommerschuhe wohl schon vorbei!

Voll beladen hab ich mich dann auf den Weg gemacht, dieser war ja schon bekannt von der Rückfahrt aus dem Harz. Ich hab auch an vielen stellen ein “Ah, hier bist du!” Gefühl gehabt. Die Sonne schien stellenweise und es waren die gesamte Fahrt über angenehme Temperaturen, nicht zu kalt und nicht zu warm.

Von Quedlinburg bin ich nach Thale gefahren und dann auf eine Straße nach Treseburg und Altenbrak an der Bode entlang. Was soll ich sagen, Volltreffer. Die Straße führt durch im Bodetal durch Wälder die jetzt anfangen im herbstlichen Tönen zu Leuchten, dazu schien die Sonne durch die Bäume und verdampfte Wasser von der schmalen Straße. Vom nassen Laub und Wasser auf der Straße eingeschüchtert fuhr ich mit max. 50km/h durch das Tal so das ich genügend Zeit hatte mich umzusehen. Es war zum schreien malerisch schön. Nichts was man mit Bilder festhalten könnte! Da muss ich dringend nochmal hin. Gut das ich weiss wo es ist, denn leider hab ich vorher vergessen mein GPS wieder zu aktivieren, das ist mir erst danach aufgefallen.

Aber auch dieses Tal war mal zuende und ich wollte ja noch nach Nordhausen, was für eine blöde Idee. Aber voher ging es noch durch Hasselfelde. Da stand ich an einer Ampel und es macht *klick* Die Kreuzung kennst du! Und tatsaechlich kam dann auch die Stammtanke der Harztour auf der rechten Seite, jetzt hätte ich problemlos nach Sorge unsere Unterkunft gefunden. Toll. Aber ein bisschen weiterkommen wollte ich noch.

Nordhausen steht im so starken Kontrast zu dem wunderschönen Bodetal. Industriegebiete, Ampeln, Stau, Umleitungen. Ekelhaft. Auch eine Unterkunft fand ich nicht, jedenfalls nix was mich ansprach. Also bin ich kurverhand weitergefahren, nach Sondershausen. Auch nicht besonders schön auf den ersten Blick aber zumindest Touristisch orientiert.

Als ich an den Straßenrand fuhr um mich zu orientieren wo denn jetzt die Pension wäre die dauernd auf grünen Schildchen ausgezeichnet war, hielt neben mir ein örtlicher  Biker auf seiner Harley und fragte mich freundlich was ich denn suche. Als ich meinte das ich eine Unterkunft suche sagte er knapp “Fahr mir hinterher!”. Er lieferter mich dann ein paar Straßen weiter bei einem Jugendhotel ab und meinte hier solle ich es mal versuchen. Ich bedankte mich und grüßte Knapp als er wendete und mit seiner Harley wieder an mir vorbeidonnerte. Biker eben, die halten zusammen und man hilft sich.

Ein Zimmer war schnell gefunden und kostet mit Frühstück 30 EUR, keine Ahnung ob das jetzt besonders Preiswert ist, interessiert mich aber auch nicht sonderlich. Ich war froh was zum schlafen zu haben. Zum Essen bin ich dann in die Innenstadt gelaufen, neben die alten Häusern hat auch Sondershausen sich einen neumodischen Klotz “Einkaufsgallerie” genannt in die Innenstadt gerammt. Furchtbar, Stadtplaner müssen alle was an der Waffel haben. Zu Essen gabs dann Schnitzel im alten Postkrug mit eigener Fleischerei. War aber trotzdem nicht so der renner. 

Jetzt sitze ich auf meinem Herbergszimmer und habe alle Karten auf dem Fussboden ausgebreitet, damit ich mal einen groben Überblick kriege ich welche Richtung ich so muss. Morgen ist wohl Tagesziel Würzburg, obwohl das keine 300km sind. Mal schauen wo ich lande. Um 09:00 Uhr gibts jedenfalls Frühstück!

GPS Log muss ich morgen nachreichen, leider gibts hier nur GPRS und das hochladen würde ewig dauern!

Tour in Google-Maps

Ich hab mir mal eine Route in Google-Maps geklickt, gleicht in vielen Stellen der Rückreise aus dem Harz. Mal gucken wie gut ich sie Treffe. Tagesziel ist jedenfalls Nordhausen. Da irgendwie in der Gegend wird dann eine Unterkunft gesucht.

Leider hatte ich in unserer Unterkunft im Harz keinen Mobilfunk-Empfang und so konnte ich nicht jeden Tag einen Bericht verfassen, auch das gesellige in der Runde sitzen war dann doch lustiger als alleine vor dem Notebook Texte zu verfassen. Deswegen hier nur ein abschliessender Bericht mit den Highlights.

1. Tag: Die Anfahrt

Die Anfahrt ging wieder über Schönefeld raus, das Stück kenne ich jetzt sozusagen schon. Bis auf vereinzelte Kurven passiert bis zum Harz da auch nix spannendes. Die Koffer waren gut gepackt und das Trägersystem hielt hervorragend. Man merkte zwar ein wenig das Gewicht am Hinterrad, aber das war nicht wirklich störend. Nach 300km fahrt und ca. jede Stunde Pause sind wir dann auch angekommen und haben uns erstmal den Bauch mit Essen vollgeschlagen. Nach eine Runde Karten zocken sind wir dann alle ins Bett gefallen. Schliesslich wollten wir ja am Morgen um 09:00 Uhr Frühstücken und los.

Google-Maps: Tag 1 (Anreise)

2. Tag: Der Kyffhäuser

 

Die morgentliche Temperatur von 2°C und die dünne Eisschicht auf den Motorrädern erlaubten dann ein sehr langes entspanntes Frühstück, vor 11:00 Uhr war kein loskommen. Dann kam aber die Sonne raus und auf dem Plan stand der Kyffhäuser!

Die Kurvenstrecke im Kyffhäuser ist schon genial, 33 Kurven am Stück, Bergauf und Bergab. Grandsios. Einige Einheimische machen da den ganzen Tag nichts anderes als diese paar Kilometer Kurven hoch und runter zu fahren. Leider hat sich einer aus unserer Gruppe verschätzt und eine Kurve zu schnell für sein Schräglagenkönnen genommen. Sein Versuch voll in die Eisen zu gehen führte natürlich zu einem Aufstellen des Motorrades und dann fuhr er mit 10km/h in die Leitplanke, stiess sich die Weichteile und kippte um. Zum glück ist ihm nichts passiert ausser blauer Flecken. Man muss dazu sagen das er erst seit ca. 4 Monaten Motorrad fährt, dies seine erste große Tour und Kurven in dieser Form waren. Dafür hat er verdammt gut mithalten können, vielleicht halt auch einen tick zu gut. Die Kurven im Kyffhäuser sind durchaus geeignet auch den erfahrenen Motorradfahrer mal zu legen.

Wie sich dann nach begutachtung des Motorrades herrausstellte waren seine Bremsbeläge so gut wie nicht mehr vorhanden und seine Bremsflüssigkeit uralt. Er fährt eine 93er CB500 die er sehr preiswert bekommen hat, da es mit dem Geld nicht so dicke ist hat er da auch nichts dran gemacht. Fatal. Um sein Motorrad muss man sich kümmern, vor allem um die Bremsanlage. Da hängt das eigene Leben dran! Wir haben uns schon vorgenommen vor der nächsten Tour bei jedem vorher einen kleinen Check zu machen.

Wir haben uns dann zum Hondahändler in Nordhausen aufgemacht, ganz langsam fahrend. Der Händler hat  dort kurz vor Ladenschluss netterweise noch neue Bremsbeläge und die Bremsflüssigkeit gewechselt. Auf der Heimfahrt gab es dann noch eine sehr geile letzte Runde zu unserer Unterkunft. Die hab ich mir hinten fahrend angeschaut. Ein grossartiger Formationsflug durch diese fantastischen Kurven. Alle hatten ihre Position gefunden und waren im Flow, da will man dann kaum wieder absteigen.

Google-Maps: Tag 2 (Kyffhäuser)

3. Tag: Der Harz

Der dritte Tag fing etwas früher an, es war leicht bedeckt aber 8°C. Ziel war diesmal der Harz. Hoch auf die Harz-Hochstrasse. Da war es doch merklich frisch so das auch die Winterhandschuhe nicht reichten um kalte Hände zu verhindern. Nach ein wenig “View” anschauen haben wir dann einmal alle Straßen durch den Harz abgefahren, hoch und runter, links und rechts. Zwischendrin Kaffee trinken und Windbeutel futtern.

Als wir dann den Ort “Elend” durchfuhren machte es bei mir hinten laut *knack*, mein Kennzeichenhalter war abgebrochen und hing nurnoch an einem Blinkerkabel am Motorrad. Schöne Scheisse. Ich hab dann die Blinker an die Gepäckträger aufnahmen geschraubt, das Kennzeichen in den Tankrucksack geworfen und durfte ab da nicht mehr ganz hinten fahren. Aber man  kann sagen was man will, ein Motorrad ohne Kennzeichengeraffel sieht einfach geil aus! Eine mail an den Hersteller ergab das ich das Geld für den Halter zurück bekomme und eine neuen Blinker zugeschickt bekomme! Das nenne ich Service.

Google-Maps: Tag 3 Teil 1 (Harz)

Google-Maps: Tag 3 Teil 2 (Harz)

4. Tag: Die Abreise

Die Rückfahrt an Tag vier war dann am Anfang noch ganz nett, später dann langweilig bis öde. Beim frühstücken merkte man eine leicht gedrückte Stimmung, wie immer bei solchen Touren. Es geht wieder nach hause und eigentlich ist man noch nicht so weit, man könnte schon noch ein zwei Tage weiter fahren.

Es ging dann auch passend durch grauen Niesel und Regen. Ohne Kennzeichen hinten dran saute mir das Hinterrad das komplette Heck voll und ich zog eine riesige Wasserfontäne hinter meinem Motorrad her. Die paar Kurven die man noch mitnahm hatten nicht mehr die Qualität der vorhergehenden Tage und die benötigte Schräglage hatte vollkommen ihren Schrecken verloren. Irgendwann hatten uns die Geraden Brandenburgs wieder eingeholt und in Berlin verspotteten uns die Ampeln mit leuchtenden Rotphasen. Nach solchen Touren passt Motorradfahren und Stadt so überhaupt nicht zusammen. Niedrige Drehzahlen, andauernde Stopps, es macht keine Laune.

Google-Maps: Tag 4 (Abreise)

Heimkehr

Nach der Heimkehr habe ich dann noch den original Kennzeichenhalter wieder ans Motorrad geschraubt, damit ich ueberhaupt wieder fahren kann. Leider passt der QuickLock träger jetzt irgendwie nicht.. aber das werde ich mit einer Flex schon richten. Mittwoch soll es dann runter in den Schwarzwald losgehen, hoffentlich endlich! Neue Reifen brauch ich dann mal..

 

 

 

 


Google-Maps: Tag 1 (Anreise)

Google-Maps: Tag 2 (Kyffhäuser)

Google-Maps: Tag 3 Teil 1 (Harz)

Google-Maps: Tag 3 Teil 2 (Harz)

Google-Maps: Tag 4 (Abreise)

So, gleich geht der erste Teil der Tour los. Um 12:00 Uhr ist Treffen an der Tanke am Adlergestell. Ich hab meine beiden Koffer vollgepackt, inklusive Notebook, und werde die gleich aufs Motorrad schnallen. 

Draussen hat es 12°C und ich trete in voll gefütterter Textilkombi an, verdammter Herbst. Ich wäre viel lieber in Leder gefahren, aber da würde ich wahrscheinlich als Eisblock vom Motorrad fallen. Im Harz ist es sowieso nochmal kälter. Hoffen wir das es wenigstens nicht regnet!

Eigentlich wollte ich ja ab dem 19. September mit den anderen auf Harz und Kyffhäuser-Tour gehen um von dort direkt weiter in Richtung Schwarzwald zu fahren. Aber leider wird aus dem Plan so nichts. Leider gibt es da terminliche Spannungen meine Arbeit betreffend und so muss ich das alles etwas anders gestalten. Auch  hat sich rausgestellt das wir schon einen Tag vorher Richtung Harz fahren, das hatte ich wohl irgendwie verpeilt!

Der neue Plan ist jetzt also schon am 18.09. auf die Harz/Kyffhäuser-Tour zu fahren und danach zurück nach Berlin. Nach der Erledigung der “hochdringlichen” Tätigkeiten in Berlin werde ich wohl ab dem 25.09. nochmal neu starten und direkt in den Schwarzwald fahren.

Schade ists, hatte ich mich doch schon gefreut, aber manchmal gehts nicht anders! Vielleicht sollte ich mich auch einfach freuen das ich genug Arbeit habe!?

Heute überkam mich doch tatsächlich samstäglich Langeweile und ich musste ganz dringend eine kleine Runde mit dem Motorrad fahren. Der Wetterbericht meinte zwar das es Regen geben würde, aber ich hab dann präventiv einfach meine rote Regenkombi, wenn ich die dabei habe regnet es nie, in den Tankrucksack geschmissen und bin losgefahren.

Ziel war die Märkische Schweiz im Nord-Osten von Berlin, sie liegt kurz hinter Strausberg und hat mich schonmal bei einer Zufälligen Motorradrunde mit ihrer malerischen Landschaft verzückt.

Also nach Norden raus und dann östlich halten, Strausberg anpeilen und dann über Eggersdorf und Rehfelde weiter in Richtung Bukow und Müncheberg. 

In Bukow gibt es jede menge Restaurants in denen man sich den Bauch vollschlagen kann oder man geht ins Freibad, heute war es da sehr leer.. vielleicht nicht so das passende Wetter.

Wenn man die Straße am Freibad vorbei (K6413) weiterfährt bekommt man eine leckere Kurvenkombination präsentiert, inkl. bergauf und ab. Heute lag dort aber gestreutes um eine Ölspur zu verdecken. Besser als die Ölspur selbst aber trotzdem nichts womit man Spassen sollte!

Nach der kleinen Kurvenhatz blinkte dann meine Tankleuchte und so fuhr ich Richtung Müncheberg wieder in Richtung süden. Hinter Müncheberg gibt es eine GO-Tankstelle wo ich schon mehrfach gehalten habe. Eine Ritter-Sport Joghurt und eine Apfelschorle mussten dann zum Auffüllen der Reserven herhalten.

In Müncheberg selbst gibts alte Stadtmauer und Türme zu sehen, leider haben sie auch den Straßenbelag historisch gestaltet. Glücklicherweise gibt es im Ort auch einen Plus und so konnte ich noch schnell Futter für den daheimgebliebenen Kater einkaufen und spare mir den Stress morgen früh eine maulende Katze zu haben!

Auf dem Heimweg hab ich mich dann den Abzweig nach Westen verpasst und so bin ich bis runter nach Köpenick gefahren. Halb so schlimm, der Weg ist ja das Ziel.

Google-Maps

Am Wochenende ging es auf eine kleine Testrunde durch Havelland, Postdam-Mittelmark und Teltow-Fläming. Unser Treffpunkt war die JET-Tankstelle am Adlergestell, das ist für mich als jemand der aus Pankow-Prenzlauerberg kommt quasi einmal durch die Stadt. Dementsprechend früh musste ich Aufstehen. Um ca. 08:30 Uhr klingelte dann auch der Wecker! Glücklicherweise war ich am Vorabend recht früh eingeschlafen und meine Vorfreude auf die kleine Tour war derart gross, das ich ohne weitere Probleme aus dem Bett kam, mit der besseren Hälfte entspannt frühstückte und mich dann auf die SV schwang.

Am Wochenende sind um diese Uhrzeit zum Glück nicht soviele Autos unterwegs und somit konnte ich mich elegant durch die Autoreihen wedeln und war 10:10 Uhr an der besagten Tankstelle. Nur 10 Minuten nach Treffzeit. Natürlich war ich nicht der Letzte! Nach ca. 20 Minuten trudelten die letzten beiden von uns sechs ein, beide recht bleich im Gesicht und mit kleinen Augen und tiefen Ringen. Die waren etwas später als ich ins Bett gegangen und eindeutig noch nicht wach!

Die Tour führte uns von Adlershof raus Richtung Süd-Westen, vorbei am Flughafen Schönefeld der ja bald als neuer Berlin-Brandenburg-International ausgebaut werden soll. Dementsprechend Ausgebaut ist die Strecke dort, Schnellstraße in Dreispurig, Prädikat: Oede.

Zum Aufwärmen war das aber ganz gut, denn es war noch ein wenig frisch auf den ersten Paar Kilometern  und alle noch recht Steif auf ihren Motorädern. Mensch und Maschine wollen halt erstmal eingefahren werden, das dauert so seine Kilometer.

Es ging dann Richtung Westen über Trebbin, Beelitz, Kloster Lehnin und Brandenburg an der Havel. Die kleinen Seen in dieser Gegend haben die Straßenbauer dazu veranlasst dann doch die ein oder andere Kurve in den Straßenverlauf einzubauen, dafür sind wir Motorradfahrer ihnen sehr dankbar, denn in Berlin-Brandenburg ist das Verhältnis Kurve zu Geradeaus glaube 1:15. Kein wunder ballert die ungestüme Jugend immermal in Kurven gegen den Baum. Wenn man 50km geradeaus fährt und dann auf einmal eine 90° Kurve kommt unterschätzt man diese besonders bei Dunkelheit gern. Wenn man nicht eh schon beim Stundenlangen geradeaus Fahren eingeschlafen ist. Als Motorradfahrer muss man seine Strecke also sehr gut wählen damit man auch ordentlich Kurven abbekommt, sonst tut der Hintern schnell weh und Langeweile macht sich breit. Aber wenn man das gut hinkriegt bekommt man ein bisschen was geboten und es gibt trotz der mehrfach besungenen Trostlostigkeit Brandenburgs verdammt schöne Flecken Erde in diesen Brandenburg.

Weiter nach Nord-Osten an der Havel wieder Richtung Berlin bis Paretz und einem kleinen Restaurant direkt an der Fährstelle über die Havel. Zeit sich (also mir Schnitzel) den lokalen Fischspezialitäten zu widmen. Ich war danach so voll das nichtmal mehr ein Nachtisch in meinen Bauch passte, nachher kriegt man die Lederkombi nicht mehr zu!

Mmit vollem Bauch ging es dann mittels Fähre über die Havel. Inzwischen war es warm genug als das ich auch gerne ein kleines Bad genommen hätte, aber leider war ich wohl der einzige der sich ein Handtuch mitgenommen hatte und so konnte sich niemand dafür begeistern.

 

Fähre bei Paretz

Fähre bei Paretz

 

Fähre bei Paretz

Fähre bei Paretz

 

Der zweite Teil der Tour, quasi die Rückfahrt, ging dann über Werder (übrigens einen Besuch wert), um den Schwielosee herum nach Michendorf und dann Richtung Süden wo wir in Zauchwitz unsere Anfahrtsstrecke kreuzten. Weiter nach Luckenwalde, dem Ort Schönefeld und Sperenberg vorbei. Dort wo schon ein riesiger ehemaliger Militärflughafen vorhanden ist und der eigentlich prima als BBI benutzt werden hätte können. Aber Politik geht halt keine Sinnvollen Wege mehr. Weiter Richtung Norden und in Groß-Schulzendorf wieder auf die Strecke in Richtung Schönefeld und Adlershof die wir schon gekommen waren. Endstation war wieder eine Tanke am Adlergestell.

300km sind es ca. geworden und wir waren von 10:30 bis 18:00 Uhr unterwegs, inkl. Pausen und Essen.

Danach folgte die Rückfahrt durch die Stadt in der inzwischen alle unterwegs waren. Stau auf dem Adlergestell, volle Strassen, blöde Ampelfasen etc. Schaurig. Teilweise verdirbt einem das tatsächlich wieder den ganzen Tag.

Als Test und damit man hinterher überhaupt eine Vorstellung davon hat wo man eigentlich war, habe ich natürlich die Strecke mit meinem Nokia E90 mitgelogged, das funktionierte sehr gut, nur die Geschwindigkeitsmessung ist irgendwie extrem ungenau!1!

KML file

Tour in Google-Maps

Dies ist natürlich nicht meine erste Tour mit dem Motorrad, wohl aber wird es die bisher längste. Bisher hatte ich auf meinen Touren für das Gepäck meinen Tankrucksack von Held und zwei preiswerte Satteltaschen von Moto-Detail im Einsatz. Solange es nicht regnet bzw. die Klamotten darin gut in Plastikbeutel eingepackt sind funktioniert das hervorragend. In die Satteltaschen passt genug für vier-fünf Tage verreisen und eigentlich die meiste Zeit in Motorradklamotten rumlaufen.

Diese Tour verlangt ein paar andere Qualitäten vom Gepäcksystem. Um euch hier berichten zu können und im Notfall meinen Kunden in der Heimat per remote-login zur Seite stehen zu können, benötige ich mein Notebook. Dieses kann man natürlich schwerlich in einer nicht wasserdichten Stofftasche aufs Motorrad schnallen, zumal es in meine Taschen auch größentechnisch gar nicht hineinpasst! Des weiteren habe wir Spätsommer und auch wenn ich auf gutes Wetter hoffe, habe ich keine Lust immer Regenhauben über Satteltaschen zu stülpen die dann fröhlich im Fahrtwind flattern. Auch die Anschnallerei der Satteltaschen ist jetzt nichts was ich wirklich vermissen würde. 

Es war also relativ schnell klar das ich Koffer benötige. Zu Koffern gehört auch immer ein Trägersystem an dem diese befestigt werden. Meistens sind solche Trägersystem recht hässlich und in langer Schrauberei ans Motorrad zu basteln wo sie dort dann das Fahrgerät für immer total optisch verschandeln! Eher was für BMW Fahrer wo die Koffer fester Bestandteil des Motorrades sind und auch nicht mehr abgenommen werden. Nein, soetwas in der Art wollte ich nicht!

Recherche im svrider.de Forum ergaben das die SW-Motech Träger mit QuickLock-System genau das richtige für mich sind. Das System besteht aus Halteplatten die relativ unauffällig in einer Einmal-Schraubaktion ans Motorrad angebracht werden. An diese Haltepunkte wird dann der eigentliche Kofferträger mit Hilfe von Bajonettverschlüssen fixiert. Nach dem Abnehmen der Kofferträger sind die Haltepunkte dann kaum noch zu sehen und verschandeln nicht das Motorrad! Aber ich muss zugeben, ich war skeptisch ob das hält!

Aber wer nicht wagt, der gewinnt nicht. Also kurzerhand bei den grossen Drei die Preise angeschaut und dann gleich mal über ebay beim Kaufen von Trägern und Koffer ca. 80 EUR gespart. Typisch.

Als Koffer hab ich mich für die GIVI E21 entschieden, 21L Volumen (da passt das Laptop rein) und 5KG maximale Zuladung sollten mir reichen. Immerhin doppelt soviel wie in die Satteltaschen passt. Koffer mit über 40L Volumen fand ich dann doch übertrieben, wenn man soetwas ans Motorrad schraubt hat man auch gleich den Strömungswiderstandskoeffizient einer Schrankwand!

Der Anbau war extrem simpel und in 30 Minuten erledigt. Was soll ich sagen: passt, wackelt nicht und sieht gut aus! Eine ordentlich Regenfahrt zur neuen Wohnung meiner Eltern hat auch gleich mal die Wasserdichtigkeit bestätigt, trotzdem werde ich nicht sparsam mit dem Einwickeln in Plastiktüten sein!

Bilder

Mitte September werde ich mich auf meine Suzuki SV650 schwingen und von Berlin 800km in Richtung Schwarzwald fahren um meine bessere Hälfte zu besuchen die dort am schönen Schluchsee einen Film dreht.

Zuvor geht es allerdings noch mit meinem ehemaligen Fahrlehrer und weiteren lustigen Motorradfahrern auf einer Drei-Tages-Tour durch den Harz und wahrscheinlich auch in den Kyffhäuser. Direkt an die Tour anschliesend werde ich dann gen Süddeutschland fahren, natürlich mit ein paar Zwischenstopps und hoffentlich ohne einen Kilometer Autobahn! Dort angekommen wird entspannt, der Schwarzwald und hoffentlich auch mal die Vogesen mit dem Motorrad erkundet. 

Los geht die Tour wahrscheinlich am 20. oder 27. September. So genau ist das noch nicht raus, denn vier bis fünf werktätige Motorradfahrer terminlich unter einen Deckel zu bekommen ist ja immer nicht so einfach!

In diesem Blog will ich versuchen sowohl meine Vorbereitungen als auch die Reise selbst (von unterwegs) zu dokumentieren. Hier wird es also Bilder, GPS-Logs und viel blahblah um das Reisen mit dem Motorrad geben. Was danach bzw. ob da überhaupt was kommt entscheidet der Zufall! Hoffen wir auf einen schönen Spätsommer!