So ein Kupplungszug ist ja, zumindest bei preiswerteren Motorrädern ohne Hydraulikkupplung, nix besonderes. Ein einfacher Bowdenzug, wenn man vorne zieht, dann ziehts auch hinten.. oder unten. Aber wenn dieser Zug mal verschlissen ist und das ziehen inzwischen so arge Handkräfte benötigt das es bis in die Schultern reisst, dann merkt man erst das so ein funktionstüchtiger Zug etwas sehr feines ist das man auf jedenfall haben will.
Ich wollte das auch wieder haben, warum auch immer war mein original verbauter Kupplungszug jetzt nach 19 tkm verschlissen und es begann zu schmerzen beim Schalten. Also bei der Werkstatt einen neuen geordert, für läppische 35 EUR und da ja der Fahrer selbst ist, wurde das Geld für den Einbau gespart und alles selbst erledigt.
Eigentlich ganz einfach, Zug aushängen, Ritzeldeckel abschrauben, unten den Zug aushängen *moep* was ist das, der lässt sich nicht so einfach aushängen! Man muss erst mit einem Schraubendreher ein stückchen Metall umbiegen der den Zug dort unten sichert. Schlaue Idee, das mit der Sicherung, aber extrem Fummelig.
Dann den alten Zug rausziehen, durch den Rahmen und am Lenker vorbei. Wenn man sich den alten Zug anschaut, sieht man richtig das der total versifft und ölverschmiert ist, was nicht sein darf, denn der Zug ist, zumindest bei diesem Motorrad, Teflon beschichtet! Also nix mit Zug ölen!
Jetzt das verschlissene Ding gegen das neue schöne legen und… der ist ja unterschiedlich lang!? Na super. Aber zum glück passt das ganze dann mit einer alternativen Route deim Verlegen durch den Rahmen dann doch, gerade so. Kurz wieder alles einhängen, zusammenschrauben, aus der Werkstatt schieben und dann feststellen das man den Gummispritzschutz oben am Lenker vergessen hat! *arg* Nun war der Zug so knapp das man mit viel Kraft den Zug wieder aushängen und das blöde Gummiteil wieder aufstecken konnte.
Aber all die Mühe war es wert, eine butterweiche Kupplung gibt es jetzt! Ein bisschen fühlt es sich an als ob man ins leere greift, aber das ist kein Wunder und total normal. Nach dem schleichenden Verschleiss des alten Zuges und der damit langsam ansteigenden nötigen Handkräfte hat man sich über die Zeit die Handmuskeln so trainiert das sich jetzt erstmal alles total komisch anfühlt. Aber das gibt sich schnell, es macht auf einmal einfach wieder freude zu schalten, das Motorrad kommt einem sofort toller, schicker, besser und flotter vor. Man spührt einfach das jetzt wieder alles im Lot ist. Tolle Sache.
Ist die Maschine gesund, freut sich der Mensch.