Zuletzt ein paar Abende schraubend an der 999 verbracht. So ein paar rudimentäre Pflege- und Servicearbeiten durchgeführt. Die Luftfilter kamen neu, Kühlflüssigkeit wurde aufgefüllt, Bremsflüssigkeit ersetzt und ein Ölwechsel musste auch sein. Die Riemen hab ich zumindest mal optisch begutachtet, die Kupplung habe ich vermessen und als okay befunden. Nummernschild hab ich natürlich noch dran geschraubt.

Gestern hab ich mich mit Axel dann auf eine kleine Runde durch Brandenburg gemacht, letzte Woche war ich auch schon mal kurz beim Arbeitgeber und danach kurz auf dem Berliner Ring. Ich muss sagen, das Motorrad funktioniert wirklich hervorragend! Gibt wirklich nichts zu meckern und der Motor ist wunderbar. Ist zwar “nur” die 126PS Variante, aber drückt einen problemlos in führerscheingefährdende Bereiche.

Über den Winter wird es jetzt sicherlich noch die ein oder andere Verschönerung und weitere Pflege geben. Zahnriemen sollen auf jeden Fall noch neu und auch nach dem Ventilspiel werde ich schauen.

Vor 9 Jahren kaufte ich mir eine Ducati 749S mit Motorschaden aus der später der Admiral werden sollte. Damals hab ich dafür das Motorrad zerlegt und geschlachtet, ein paar Teile habe ich tatsächlich immer noch davon rumliegen.

Später kaufte ich dem selben Menschen vor 5 Jahren Krümel ab, und jetzt war ich am Wochenende genau bei eben jenem Menschen wieder, weil er eine 999 aus 2003 mit 22229 km auf der Uhr für einen Bekannten los werden wollte.

Der Preis war mehr als fair, das Vertrauen zu dem Verkäufer eh da und so wanderte nach kurzem Motor anwerfen und grobem drüber schauen und drauf setzen das Gerät ohne Probefahrt in den Transporter.

Moment mal, werden jetzt einige fragen, was will der Typ denn mit noch einem Motorrad?! Die Antworten darauf sind:

  • verstehe die Frage nicht
  • ich sage nichts ohne meinen Anwalt
  • weiß ich doch auch nicht!

Nein aber mal im Ernst, es ist mir klar dass das keinen Sinn macht noch so eine Rakete zu besitzen und deswegen werde ich mich über kurz und hoffentlich nicht lang vermutlich auch vom Blauwal trennen müssen.

Als ich mich beim Moped beschauen auf die 999 setzte, kam ich mir jedenfalls sofort zuhause vor (kein Wunder, der Admiral ist ja quasi das gleiche Chassis) und im Gegensatz zur RSV Mille kommt einem die 999 zierlich und schlank vor, agil gar! Dabei stand das Motorrad nur. Auf der RSV kam ich mir immer ein bisschen.. klein vor?

Aber erstmal steht eh die Ummeldung an und eine kleine Runde sauber machen, den im Motorrad sind jede Menge Spinnweben und Laub unterwegs. Bevor ich damit eine Runde drehe will ich auf jeden Fall das Öl wechseln, die Bremse checken und Bremsflüssigkeit austauschen. Sicherlich auch noch so ein zwei andere Sachen überprüfen. Man kennt das ja. Dann versuche ich noch einen schönen Herbsttag zu erwischen um damit zu fahren und dann schauen wir ob der erste Eindruck sich bestätigt.

Einen Namen hat das Gerät übrigens noch nicht..

Vor ein paar Wochenenden schon folgte ich einer spontanen Eingebung ins Brandenburger Umland und kam mit einer 2001er Aprilia RSV Mille wieder nach Hause. Das Gerät hat ca. 53.000 km auf der Uhr, ist aber, zumindest auf den ersten Blick, in sehr gut gepflegtem Zustand.

Klar gibts ein paar Dinge zu tun, zB. hab ich schon neue Bremsscheiben und Beläge organisiert, denn die Scheiben sind die originalen ab Werk und keine zehntel Millimeter vor Verschleißmaß. Die Reifen sind nicht mehr die frischesten. Das ein oder andere muss ich noch checken und sicherlich werden noch ein paar Service-Items dazu kommen. Aber große Umbauten gibt es erstmal nicht.

Der Plan damit ist, ein bisschen auf der Straße damit zu fahren (im März braucht sie noch neuen TÜV und ja ich weiß eigentlich wollte ich das nicht mehr.. hab ich aber schon mit Bambi damit gebrochen) und sie dann mal über die Rennstrecke zu jagen um zu schauen wie einem so ein 128 PS Gerät so taugt. Ursprünglich hatte ich mich, schon letzten Herbst, nach einer Ducati 848 umgesehen, aber die werden selbst für runter gerockte Exemplare für unglaubliche Preise gehandelt das man keine Lust hat so etwas “mal auszuprobieren”. Klar ist die RSV älter, schwerer (218kg) und nicht so agil. Aber die RSV war halt dagegen günstiger als eine Monster 600.

Alles begann in den dunklen Zeiten am Anfang diesen Jahres. Auf einer der üblichen Plattformen tauchte eine Motorrad für kleines Geld auf.. so gehen glaube jede Menge Geschichten los. Es handelte sich um eine verunfallte Ducati Monster 600 der ersten Generation. Kurz gingen wir die Inventarliste der in der Werkstatt vorhandenen Teile durch, überlegten was an dem Motorrad nach dem Sturz so kaputt sein könnte und stellten mutig und entschlossen fest: eigentlich haben wir alles da!

Irgendwo las ich mal den Satz, die günstig gekauften Ducatis sind die teuersten. ;)

Jedenfalls machten wir uns zu zweit im Van nach einem kleinen Telefonat mit dem Verkäufer auf den Weg. Geht doch nichts über einen Road-Trip! Auch um sich von dem anbahnenden Unheil da draussen in der Welt abzulenken. Vier Tage später sollte es wieder Krieg in Europa geben.

Beim Verkäufer angekommen schauten wir uns das gute Stück etwas näher an und erfuhren auch den Grund des Sturzes. Der Herr war keine 500m von seiner Garage entfernt in ein Reh gefahren, das Reh hat es nicht überlebt und der Fahrer samt Motorrad hat es auf die Klappe gelegt.

Auch sonst war das Motorrad in so einem naja Zustand. Jemand hatte den Rahmen in eingebautem Zustand mit der Spraydose lackiert, die Bremssättel vorne wie hinten auf die gleiche Art in rot und der Lack des Tanks war auch von fragwürdiger Qualität. Aber gut, das floss halt in die Preisverhandlungen ein und so wurde man sich einig, das Motorrad in den Van verladen und wir fuhren in die Abenddämmerung davon… und keine 500m von der Garage entfernt sprang ein Reh über die Fahrbahn! Axels Reflexe retteten dem Reh das Leben und auf der Rückfahrt beim grübeln wie wir denn unseren Neuzulauf wohl nennen kam uns die Idee: Bambi!

Und ja, bei uns hat Bambi seine Mutter getötet. Warum auch nicht, oder was meint Ihr.. wäre sonst je ein berühmter Film draus geworden? ;)

Über das restliche Jahr zog sich das zerlegen, säubern, reparieren und vor allem das Neuanschaffen von Teilen hin. Ums mal klar zu stellen, das sollte keine Concourse-Restaurierung werden. Bambi ist einfach nur zum Fahren da und sollte ganz klar ein gemeinschaftlich beschraubtes und dann gefahrenes Projekt werden. Egal ob Stadt zu oller Jahreszeit oder zum mal einen Nachmittag über Brandenburger Landstraßen bollern. Ich selbst will damit mal wieder ein bisschen auf der Straße fahren.. gucken ob mir das noch Spaß macht.

Leider stellte sich raus das der Rahmen doch einen Hau am Lenkanschlag hatte, was zwar gefixt werden konnte, aber leider war die Lackierung so scheisse das wir nicht mal aufs einigermaßen ansehnlich machen keine Lust hatten. Also kam ein neuer Rahmen.

Der Motor hat das übliche Kolbenkippen der alten 600er Motoren, war mal Randvoll mit Sprit vollgelaufen weil der Unterdruckbenzinhahn hinüber ist und war auch sonst nicht so… aber moment, da steht ja noch der alte 600er von Krümel unterm Tisch! Das zog Änderungen am Kabelbaum nach sich etc.pp.

Die Gabel war natürlich eh leicht Krumm, aber Axel hatte in seine Shyster eine 848 Gabel gesteckt, wodurch wir noch eine voll einstellbare 900SS Gabel da hatten. Die wanderte also nebst zweiter Bremsscheibe und zwei Bremssätteln in die Gabelbrücken. Brems- und Kupplungspumpe fanden sich auch im Regal.

Die Delle im Tank spachtelte Axel zu, zur Kaschierung kam Folie oben drauf. Der Vergaser wurde Grundgereinigt, zerlegt, angeschrien, verflucht, durch weitere erworbene Vergaserteile vervollständigt und funktioniert jetzt gut und nach nur 8 Monaten Geschraube und Gefrickel bekam Bambi TÜV mit allem eingetragen was wir uns so ausgedacht hatten.

Die Seite der Hoffnung

Nachdem ich noch schnell die Anmeldung gedeichselt hatte, in Trauerspiel in Berlin, war heute die erste Tour! Zusammen bollerten wir vom Hof, anfangs noch zaghaft weil das Standgas noch nicht 100% passt bzw. so ein Vergasermotorrad halt auch einfach ein Weilchen Choke braucht. Aber nach dem Tanken ging es raus nach Brandenburg. Ich muss sagen, das Ding macht total Spaß! Man denkt bei 50 PS wäre das vielleicht nervig und elend, aber ich weiss gerade gar nicht so recht ob es mehr braucht!? Klar, Axel zog auf der 1100er Hyper schnell davon, aber die meiste Zeit ist man auf der Landstraße hinter einem Auto oder kurz vor einem, damit man wieder hinter einem ist.. oder es ist eh 60-70-80. Also, geht schon. Bambi trötete jedenfalls fröhlich aus der Airbox, das Fahrwerk funktionierte trotz total durchgelatschtem Federbein erstaunlich gut und das was es in Brandenburg an Kurven gibt, schnupfte man damit locker weg.

Die Seite das Kampfes

Ich bin jedenfalls sehr zufrieden mit dem was wir da gebaut haben und der Weg dorthin war auch lehrreich und interessant. Wer will da schon auf die Investitionen gucken? Sagen wir es so, für den gleichen Preis hätte es 600er mit fertigem TÜV gegeben.. aber wer weiß was da wieder alles dran zu machen gewesen wäre. :)

Ein paar Dinge müssen wir natürlich noch fixen und verbessern, irgendwas ist ja immer…

Ich weiss immer noch relativ genau wie es damals war, im Jahre 2007. Gerade den Motorradführerschein in der Tasche, Geld bei den Eltern geborgt und in Braunschweig eine SV650 mit ABS in Schwarz vom Händler ausgeguckt. Der Traum vom eigenen Motorrad!

Geld an den Händler überwiesen und mit Bauchkribbeln in Motorradklamotten in den Zug nach Braunschweig gesetzt. Ich hab sogar noch das PDF vom Online gebuchten Bahnticket auf der Festplatte: Normalpreis (Einfache Fahrt): 49 EUR.

Vor Ort wurde der Traum wahr, ein eigenes Motorrad. Das Erste. Der bis dahin teuerste Gegenstand den ich mir je selbst gekauft hatte. Eingesackt, drauf gesetzt und über die Autobahn zurück nach Berlin. Schön Regen, kalt und ekelig. Meine allerersten eigenständigen Kilometer auf einem Motorrad überhaupt. Vollkommen grün hinter den Motorradohren.

Spulen wir 14 Jahre vor über lange Touren, Defekte, Kinder, Heirat, Unfall, Krankheit, Pandemie, andere Mopeds, Rennstrecke. Nicht unbedingt in der Reihenfolge, nicht abschliessend, vieles hier im Blog nachlesbar. Aber nun darf die rote Zora gehen. Sie soll gehen. Sie muss gehen. Ich habe ein Bild aus 2014 vom 50.000 km Stand von ihr, wir haben 2021 und er steht bei 50490. 490 km in über 7 Jahren. Das Fahrzeug ist kein Fahrzeug mehr, es ist ein Stehzeug und dafür ist es nicht gemacht. Ist es zu schade.

Soll jemand anderes damit Freude haben, vielleicht die nächsten 50.000 km. Damit das so ist, habe ich sie gereinigt, liebevoll ein letztes Mal geserviced und sie bekommt frischen TÜV. Verkauft werden wird sie mit dem guten Gewissen das an ihr nichts grundlegendes Kaputt ist. Sie in einem Zustand ist in dem man sie selbst sofort bedenkenlos fahren würde.

Mach es gut rote Zora und Danke.

PS: Heute ging die rote Zora. Ein junger Mann, Fahranfänger, hat sie gekauft der vorher eine graupige GS500 fuhr bzw. fahren wollte, bis sie nach einer Woche nicht mehr funktionierte. Ich glaube er wird sehr Glücklich mit ihr werden, das strahlen in seinen Augen machte mir den Abschied auf jeden Fall deutlich leichter!

Kurz bevor ich mit der roten Zora auf dem STC war um dort mal das Fahren mit wenig Leistung auszuprobieren, bekam ich ein Angebot zu einem quasi noch Leistungsärmeren Motorrad von einem guten Bekannten.

Da mir das Fahren mit wenig Leistung spass gemacht hatte, die SV aber dafür nicht das richtige Gerät ist und verkauft wird, hab ich bei dem Angebot kurzerhand zugesagt.

Als neues Mitglied in der Familie darf ich also Krümel begrüßen!

Krümel ist eine Ducati Monster 600 aus dem Jahre.. keine Ahnung! Jedenfalls noch ein Vergasermodell und zur Gruppe der Ur-Monster bzw. Bügelmonster gehörend. Bügelmonster deswegen, weil das Federbein über einen Bügel welcher auf die Schwinge geht abgestützt ist.

Krümel wurde schon fleissig auf der Rennstrecke bewegt und hat beim Built not Bought auch schon ein paar Preise in der Cafe Racer Gold Cup bis 650ccm Klasse eingefahren. Eingefleischten wird jetzt klar sein woher dieses Motorrad stammt. :)

Dementsprechend hat Krümel schon ein paar Modifikationen bekommen, vorne eine Gabel aus einer Monster S2R nebst Felge und Bremsanlage mit 320mm Bremsscheiben. Die Bremse fängt die satten 50-54PS und ca. 170gk locker wieder ein!
Das Federbein ist auch nicht mehr Original, dort werkelt jetzt ein YSS Beinchen.

Ansonsten sind Stummel drauf, kein Tacho oder Drehzahlmesser. Der Rest ist quasi Original.

Was ja irgendwie klar war, so ein Motorrad bleibt bei mir nicht lange wie es ankommt und so hab ich zuerst mal gewogen und dann gleich mal 740g abgeschraubt und den noch kompletten Originalscheinwerfer aus Metall gegen ein leeres Plastegehäuse der SV getauscht. So durfte dann auch die 424 ihren Wechsel vollziehen!


Lang hat es auch nicht gedauert bis mehr zerlegt war.. es ist immer das gleiche, ich kann mich nicht zurück halten! Es macht so viel Spass! :)

Der Urlaub neigte sich dem Ende entgegen und während ich beim Abendbrot auf einem Campingplatz in Slowenien sitze bekomme ich eine Nachricht von Axel aus der Heimat das am kommenden Wochenende doch freies Fahren in Groß Dölln wäre und ich doch auf seiner 1100er Hyper ein paar Runden drehen könnte. Das eigene Mopped steht ja weiterhin in einer Scheune am A der Heide in Brandenburg und wartet auf unser neues Werkstattzuhause.

Die Frage war dann, geht das schon mit der Schulter? Das Schlafen auf Campingmatte hatte mir einiges an schmerzen bereitet und liess mich zweifeln ob ich schon wieder fit genug bin.
Dann wiederrum ist die OP schon ne Weile her, eigentlich sollte das gehen!

Keine Woche später steige ich in Berlin zu Axel in seinen Bus, seine Hyper noch vom Kroatienurlaub hinten drin. Meine ganzen Moppedklamotten hab ich glücklicherweise nicht in der Scheune eingelagert!

Die Fahrt geht also nach Groß Dölln wo ich das letzte mal 2014 mit dem Kurvenrausch war.
Angemeldet waren wir in der grünen Krabbelgruppe, was ich ganz passend fand. Den ersten Turn fuhr Axel, während ich erstmal das Anziehen der Lederkombi zur Aufgabe hatte. Stellte sich als bisschen schmerzhaft, aber nicht unmöglich raus und so konnte ich dann unseren zweiten Turn fahren.

Sehr moderat und sehr vorsichtig ging es auf dem mir unbekannten Motorrad auf die Strecke. Die Sitzposition ist eine komplett andere als auf einem SBK und so musste ich schauen wie ich das so hinbekomme. Erstaunlich war, das die Schulter kein Problem machte und so fuhr ich dem Instruktor erstmal drei Runden hinterher (es wurde A+B+C gefahren, wir kannte bisher nur A+B) und dann durfte ich alleine um den Kurs.

Herrlich endlich mal wieder in Schräglage durch die Gegend zu ballern! Auch wenn das Motorrad vom Stil her nicht so meins ist, es hat deutlich freude gemacht!

Zum Mittagessen beschlossen wir dann das ich noch den Nachmittag nachlöse. Axel wurde dann in die gelbe Freifahrergruppe gesteckt, ich stand in der roten Gruppe den anderen im Weg, aber ich wurde mit jedem Turn flotter. Die Übergabe des Moppeds im Tausch gegen den Autoschlüssel erfolge Endurance mäßig in der Boxengasse. Wunderbar!

Alles in allem ein herrlicher Tag an dem wir ca. 20l Hochoktaniges zu Lebensfreude verfeuert haben und dem Satz M7RR zu einer wunderbaren Kontur verhalfen!

Danke, Axel! :)

In unserer Familie gibt es die Tradition das wir einen selbstgebastelten Familienadventskalender haben. Meistens sind das eingepackte Kleinigkeiten welche an einer Wand aufgehangen werden. Jedes Familienmitglied hat dann dort ein paar Türchen die für ihn sind. Die meisten aktuell natürlich für das “große” Kind, einfach weil er sich am meisten drüber freut! :)

Die Türen welche für mich sind, befülle logischerweise nicht ich. Sonst ist es ja keine Überraschung!

Heute war ich dran und eine sehr schöne Überraschung im Kalender drin. Dieses Matchbox Motorrad auf einem Anhänger! Hergestellt wurde das zwischen 1967 und 1970. Das Motorrad kann man vom Anhänger nehmen, man soll ja damit spielen können! Hatte die Frau noch in der Matchboxsammlung aus ihrer Kindheit und nun hat sie es mir Geschenkt! Na bleibt ja in der Familie! ;)

Honda_Motorcycle_on_Trailer

..und zweitens als man denkt! So geht der Spruch glaube ich.

Ich dachte auch ich fahre erstmal die EVO weiter, exklusiv auf der Renne. Hab mir extra ein neues Federbein bestellt, die Airbox aufgemacht und war quasi dabei einen neuen Krümmer+ESD zu bestellen.
Aber vor einer Woche poppte auf einer der üblichen KFZ-Verkaufsportale eine 749S mit angehendem Motorschaden auf und diese stand auch noch nördlich von Berlin!

Ich hab dann kurzerhand den Verkäufer kontaktiert und es stellte sich dann raus das man sich schon über ein Forum kannte und sich auch schon mal kurz in Oschersleben über den Weg gelaufen ist. Die Welt ist eben klein, vor allem die Zwangsgesteuerte!

Eins zwei fix haben wir uns am gleichen Abend noch beim Motorrad für eine Besichtigung getroffen und als die Kiste dann dort vor mir stand, das Bauchgefühl positiv war und der Preis fair, ja da hab ich sie dann halt einfach gekauft. Wahnsinn.

Ergo bin ich jetzt Besitzer einer Ducati 749S mit Motorschaden. Jetzt werden sich einige fragen, was zum Henker will er denn damit?! Aber der grobe Plan ist relativ einfach: Ich will mir auch so einen feinen 2-Ventil Renner in Superbike Fahrwerk bauen (siehe Aircooled Racer Meeting beim BIKEtoberfest 2014)!
Deswegen musste es auch eine 749S sein, denn nur die Rahmen der 749S und der 999 haben an der Rahmenaufnahme der Schwinge ein Langloch bei dem man durch tausch der Plättchen auch eine 2-Ventilmotor in den Rahmen hängen kann.
Ausserdem hat die 749S ein voll einstellbares Showa Fahrwerk, einen Lenkungsdämpfer und man kann die Neigung des Lenkrohrs per Excenter in zwei verschiedenen Stellungen bringen.

Der konkrete Plan sieht jetzt also vor das Motorrad schrittweise umzubauen. Ganz oben auf der Liste steht erstmal das komplette Ding zu zerlegen. Die Verkleidung muss weg, der Motor muss raus, der ganze StVO Trödel muss ab und alles was nicht gebraucht wird, wird weiterverkauft.
Danach gehen die wichtigen Baustellen los: Motor, Elektrik, Auspuff.
Wobei die letzeren beiden, vor allem der Auspuff, vermutlich die schwierigsten sind. Aber mit Hilfe der netten anderen 2-Ventil Zwangsgesteuerten, wird das schon werden!

Aber aktuell geht leider erstmal nix. Zwar steht die 749 inzwischen in der Werkstatt, dank des sehr netten Verkäufers, aber ich komme zu nix denn mysteriöse Beinschmerzen plagen mich und verhindern jegliche Schrauberaktivität. Hab nicht mal ein Bild von dem Hobel gemacht, aber sieht eh quasi aus wie Serie.
Jetzt ist also erstmal Bodytuning angesagt, aber das wird schon!

Zum Glück hab ich keinen Zeitdruck, denn ich plane einfach mal das ich in 2015 erstmal noch weiter mit der EVO auf der Rennstrecke fahren werde. Aber das macht nichts, ich werde vermutlich in 2015 sowieso nicht oft dazu kommen zu fahren. Denn scheinbar legt sich bei mir die Erweiterung des Ducati Fuhrparks mit der Erweiterung der Familie zusammen und so werde ich im April 2015 ein zweites mal Vater! \o/

Wenn der Renner dann umgebaut ist, darf die EVO wieder exklusiv auf die Straße. Wenn ich dann noch Straße fahre, aber auch da hab ich keinen Zeitdruck. :)

Ich bin zwar dieses Jahr schon gefahren, aber bisher nur mit der SV kurz durch die Stadt und mit der Monster über die Stadtautobahn. Heut ergab es sich das ich den Tag frei hatte und passend dazu der Frühling nun doch noch angefangen hat!

Also das Kind in die Kita gebracht und die mobile Lärmbelästigung aus dem Büro geschoben, kurzer Luftdruckcheck und einmal volltanken, los gings. Ganz entspannt und gemütlich, noch traue ich den Straßen nicht, teilweise sieht es draussen in Brandenburg auch aus als ob die Straßen unter Mörserbeschuss gestanden hätten, riesige Löcher, total hinüber der Belag.

Die Hausrunde war aber noch im Kopf und da ich dann schonmal im Norden unterwegs war, dachte ich ich besuche Helmut von Ducaberti in seiner neuen Werkstatt in die er letztens erst umgezogen ist. Leicht zu finden war er nicht, er hatte noch keine Zeit sich auszuschildern und das Navi wollte einen abenteuerlichen Weg über 1,4 km Sandweg nehmen!

Schlussendlich rollte ich aber auf den Hof, wirklich sehr nett gelegen mit Pferdehof drumrum. Vor dem Werkstatttor standen schon zwei Sport Classic rum und die Besitzer und Helmut waren am quatschen. Drinne hab ich mir dann den SC1000 Beastard welchen Helmut für einen Kunden aufgebaut hat angeschaut. Was soll ich sagen, eine sehr geile Karre! Echt schön geworden. Auch am Motor wurde Hand angelegt und der Ausdruck vom Prüfstand bei DSB bestätigte eine Drehmomentkurve vom feinsten!

Ich muss sagen, die Sport Classic Modelle von Ducati sind immerwieder schön anzusehen und wenn weder Geld noch Platz eine Rolle spielen würden, ich hätte so ein Ding!

Beim ganzen Gequatsche hab ich dann bisschen die Zeit verpennt und so musste ich auf dem Rückweg die Expressroute über die Autobahn nehmen, denn das Kind wollte ja auch aus der Kita wieder abgeholt werden! Kurz vor Berlin musste ich noch tanken, 13,23l liefen in den Tank rein nach knapp 230 km. Viel weiter wäre also nicht mehr gegangen, denn der Tank hat ja nur 13,5l Fassungsvermögen!

Die Änderungen am Luftfilter, Auspuss, Mapping und die zwei Zähne mehr auf dem Kettenblatt haben sich auf jedenfall gelohnt. Die Kiste geht, meiner bescheidenen Meinung nach, echt verdammt gut ab. Aber nach so einem langen Winter kommt einem vermutlich jedes Moped schnell vor! :)

Gestern hab ich kurzentschlossen bei Motorrad Apel in Weimar angerufen um für den heutigen Urlaubstag ein Motorrad klarzumachen. Eigentlich hatte ich vor mir mal einen Supersportler in Form der Ducati 848 zu geben. Einfach um mal zu sehen ob ich damit etwas anfangen kann.
Beim Anruf stellte sich dann aber raus das jemand die 848 Krum gefahren hat und zur Auswahl standen dann Multistrada 1200, Diavel, Panigale oder aber die Nuda.

Weil ich die Multi zwar cool finde, die Diavel bestimmt gut losballert und die Panigale für mich auf der Landstraße nix ist, hab ich mich dann für die Nuda entschieden.

Heute bin ich dann mit Lederkombi ins Auto gestiegen und die 15 Min zum Händler gefahren, Papierkram erledigt, Zündschlüssel und fertig.

Die Nuda bollert ganz ordentlich im Stand, wie immer ist man erstaunt das die Italiener sowas durch die Homologisierung bekommen. Ansonsten hat die Nuda ein sehr gewöhnungsbedürftiges Design. Vermutlich kann man es mögen oder hassen. Ich glaub ich gehöre eher zum ersteren, auch wenn ich es jetzt nicht absolut Knaller finde.

Ich hab dann mein Bein über die schmale und hohe Sitzbank geschwungen und hinter einer Segelstange platzgenommen wie ich sie noch nie an einem Motorrad hatte. Ahja und das ist jetzt Supermoto oder wie? Erster Gang rein und los. Das Getriebe arbeitet im kalten Zustand ein wenig zickig, ist das Öl warm wird es aber gut. Die Schaltwege sind okay. Eigentlich fuhr es sich wie das meiner EVO.

Auf der Straße dachte ich dann über den Lenker nach und das ich damit doch keine 100 km komme. Das Ding spannt einen auf wie ein Segel, Kröpfung ist nicht. Ich hatte sogar ein wenig das gefühl der Lenker wäre nach vorne gedreht. Na egal, erstmal Tanken.

Der Tankdeckel der Nuda ist nicht zum klappen, sondern ist ein Stopfen mit Schloss. Das führt dazu das man ihn beim Tanken irgendwo lassen muss. Von der Sitzbank kullert er vermutlich runter, also auf die Zapfsäule legen. Zum Glück kann man ihn dort nicht vergessen, da der Schlüssel drinne steckt. Besonder viel passt in den Tank nicht, aber die Nuda schluckt auch nur 5-6L/100km bei doch recht ordentlichem Angasen. Erstaunlich.

Mit vollem Tank ging es dann in Richtung Bad Berka um dann zumindest den östlichen Zipfel des Thüringer Waldes zu befahren. Die Sitzbank der Nuda ist, finde ich zumindest, bequemer als man im ersten Moment annimmt. Klar das Ding ist kein Reis(e)motorrad aber ich bin damit heute über 300 km gefahren und die Schmerzen am Popo halten sich eigentlich in Grenzen! Auf der SV komme ich deutlich weiter bevor was wehtut, die EVO liegt wohl dazwischen. Aber das ist auch alles eine Frage des persönlichen Schmerzempfindens.

Inzwischen hatte ich mich an den Lenker gewöhnt, die breite und nicht vorhandene Kröpfung viel mir schon nicht mehr auf. Jetzt hiess es Kurven schnupfen und das ist was die Nuda wirklich gut kann. Zuallererst ist da mal dieses Sahnestück an Motor, mit dem Ding hat BMW/Husqvarna ein echt geiles Teil entwickelt welches extrem Laune macht. Es fährt sich wirklich ein wenig wie ein V2, drückt und schiebt ordentlich und röhrt aus dem Auspuff das es eine Freude ist! Dabei halten sich die Lastwechsel im Rahmen, man kann auch bei 2000 U/min rumbollern. Wenn die Jungs keine weiteren Motorräder mit dem Teil bauen, dann begehen sie wirklich einen extrem großen Fehler! Im Vergleich zur EVO tritt er nicht ganz so stark an, vermisst man aber nicht wirklich. Zumal in winkeligen Strecken eh nicht alles ausgequetscht wird.

Das Fahrwerk taugt auch. Ich bin zwar nicht die R gefahren, aber auch mit der normalen Nuda kann man Spass ums Eck haben. Den Fahrstil muss man ein wenig anpassen, ich musste mich schon recht deutlich nach vorne zu Seite lehnen um ein gutes Gefühl zu machen. Den Supermoto Fahrstil kann ich nicht und habs auch lieber nicht ausprobiert.

Die Bremsen sind die gleichen wie an meiner EVO, nur ohne ABS. Ich hab da keinen Unterschied feststellen können. Die R setzt dann einen mit Brembo Monoblocks obendrauf.

Um in den Thüringer Wald zu kommen musste ich durch Rudolstadt und ich kann mich entsinnen das ich vor Jahren auch schonmal durch Rudolstadt gefahren bin und auch damals war es ähnlich scheisse dort, jetzt so Straßenverkehrstechnisch. Ich muss mir dringend irgendwo merken einen riesen Bogen um diesen Ort zu machen!

Durchs Schwarzatal war dann wieder alles im Lot. Der 900er unter mir brabbelte und röhrte, ich hing hinter der Segelstange und die Welt war in Ordnung. So macht das Laune! Allerdings viel mir dann nach ca. 200 km auf dass das Husqvarna Logo welches in den Handgriffen erhaben eingearbeitet ist mir schwielen an den Händen machte. Das hätten die sich sparen können. Die Sitzposition geht aber absolut in Ordnung. Kein Rückenaua oder sonstwas.

Mein Fazit: Die Nuda ist ein echtes Spassmopped mit einem fantastischen Motor der uns hoffentlich noch in weiteren Modellen begegnen wird. Stotterbremse wirds vermutlich auch bald geben. Ich könnte mir vorstellen auf der Husky eine mehrtägige Motorradtour zu machen, aber da ist jeder anders Schmerzbefreit.

Als 1100er EVO Fahrer muss ich sagen, die Husky muss sich vor der Ducati kein Stück verstecken! Auch wenn das Konzept ein wenig in eine andere Richtung geht.

PS: Bin wieder zuhause und bin gestern die EVO gefahren, ich muss sagen der 11er Motor hat doch nen Zacken mehr Druck!

Nachdem ja die beste Sozia der Welt ihren Motorradführerschein in Angriff genommen hat, bin ich dabei die Rote Zora wieder ein wenig “legaler” zu machen. Heute hiess das erstmal den Carbonkotflügel auf einen originalen in Schwarz zu tauschen. Passt farblich ganz gut, schwarz eben! :)

Als nächstes muss ich wohl den schönen MIVV Topf runternehmen und das unschöne und vor allem schwere Originalofenrohr wieder montieren. Aber da sträubt es sich noch in mir!

Aber wo die SV hier so präsent im Raum steht muss ich sagen, nach wie vor ein prima Motorrad! Ich bin froh das es in der Familie bleibt.

PS: achja, das rot sieht auf den Bildern der Androidkamera noch bescheidener aus als sonst schon auf Bildern. Irgendwie, pink!? Kommt in real total anders daher.

Nach dem Urlaub einen Brief von Ducati im Briefkasten gehabt. Nein, nicht das Aufkleberset um das Logo mit “AUDI – Monster” zu überkleben! Vielmehr gibt es eine Rückrufaktion für die EVO, bei einem Langzeittest hat sich rausgestellt das die Hinterradfelge an einer Stelle einen Materialfehler aufweist der bei hohen Kilometerständen eventuell zu einem Riss führen kann. Ich soll mich bei meinem Vertragshändler melden, der würde mir die Felge gegen eine neue Tauschen.

Gesagt getan, mal sehen wann ich die Bella zum Felgentausch zu DSB-Berlin vorbeibringen kann.

Lange genug haben wir gewartet aber nun scheint er da zu sein, der Frühling! Den quasi ersten warmen Tag mit 20°C und Sonne habe ich heute genutzt um die neue Dame im Hause auf ein Tänzchen auszuführen. Der D. aus B. an der S. hat mich dabei begleitet, seine Dame musste ja auch mal wieder die Hüften schwingen.

Der Plan für den Tag war dann recht einfach, Standardtanz in Form der Hausstrecke. Da kennt man sich aus, da muss man keine Karte lesen, bleibt mehr Zeit sich auf die Partnerin und die Straßenverhältnisse zu konzentrieren. So kurz nach dem Winter ist man selbst ja doch noch eingerostet und die Straßen unter umständen nicht wirklich gebonert.

Nach dem erstenmal Volltanken am Autobahnzubringer, flogen wir erstmal auf der Autobahn raus in den berliner Norden. Dabei hatte die gute erstmal Zeit ihr luftgekühltes Herz auf Temperatur zu bringen. Aufm Ring haben wir es dann ein wenig fliegen lassen, schon krass wie schnell man bei 180 km/h ist und vor allem das dann immernoch Druck kommt. Schön auch das ich das abmontierte Schwesternhäubchen nicht vermisst habe bei der Geschwindigkeit. Lag alles Satt im Luftstrom, entspannt und ohne Verwirbelung. Prima.

Dann runter von der Autobahn und die spärlichen Kurvenkombinationen abgrasen. Also Vietmannsdorf, Werbellinsee und Schiffshebewerk sowie alles was dazwischen noch so taugt.

Die Erkenntnis zur Partnerin ist dann wie folgt: Sie macht Laune und hat mit Vernunft nix zu tun. Vernunft wäre wenn man sich ein Motorrad gekauft hätte welches einen größeren Tank hat und weiter als 220 km mit einer Tankfüllung kommt. Auch wäre es Vernunft gewesen eines zu kaufen das einen ohne Vibration absolut entspannt ans Ziel schaukelt statt eines das einen sportlich nach Vorne beugt und dessen Motor lebt und arbeitet, scheppert und grollt.

Aber Vernunft wäre eben einfach ein Großroller gewesen!

Nein die Ducati ist all das nicht. Sie ist sogar teilweise recht bockig. Zum Beispiel beim langsam in der 30iger Zone in der Stadt hinter einem Auto herzuckeln. Da haben weder Fahrer noch Motorrad freude, während ersterer in den Helm beisst und letztere auf der Kette kaut. Mal sehen ob man der Dame das per anderem Mapping abgewöhnen kann.
Weniger Probleme mit sich selbst als ein Problem für den Fahrer ist die Abwärme im Stand. Der Krümmer vorne heizt einem da durchaus ordentlich ein. Stehen im Stau, nein, dafür wurde dieses Krad nicht gebaut.

Dann doch lieber freie Bahn und rechts Gas, ja das mag Sie und das kann Sie. Da gröhlt es dann aus Auspuff und Mund des Fahrers gleichermassen. Dann schön die Bremsen vor der Kurve in die Scheiben beissen lassen, Gang runtertreten während man sich über die Antihoppingkupplung freut und mit dem zielgenauen Fahrwerk anpeilen und rum. Danach wieder von vorne.
Übrigens verdaut das Fahrwerk auch die nicht gerade tollen Straßen Brandenburgs sehr schön. Ein Huckel macht leicht plopp, wird gedämpft und schon ist wieder Ruhe. So will man das.

Ich steh drauf, auf die rote Unvernunft!

Der Zufall ergab das ich im duc-forum eine Anzeige für eine gebrauchte Ducati Monster 1100 EVO mit gerademal 1215km auf der Uhr für einen absoluten Knallerpreis gefunden habe. Auf Verdacht hab ich einfach mal gefragt wo die Maschine denn steht und so kam es zu einem Kontakt. Keine zwei Tage später, gestern, fuhr ich mit D. in einem Mietvito gen Hessen in die Ecke von Marburg. Ein paarmal haben wir uns natürlich verfahren, Ehrensache!

Die Maschine sieht aus wie neu und stand bei einem Händler unter, 1000er Inspektion gerade erst gemacht, nie Regen gesehen. Wow. Ich hab sie dann einfach gekauft, musste dazu an der Marbuger Post 20min in der Warteschlange stehen bis ich das Geld abheben konnte. Weihnachtspost und nur zwei Schalter offen.. klar, warum nicht!

Wir haben sie dann eingesackt und sind wieder den langen Weg gen Berlin gefahren, hinten mit der EVO drin. Schön verzurrt, damit das gute Stück auch ja nicht umkippt!

Und jetzt steht sie hier in meinem Büro neben der roten Zora und ich sitze grinsend davor und denke nur, ohje.. draussen mistiges Wetter und der Winter ist doch noch so lang! Wobei heute war es schön, aber die EVO nicht angemeldet und die Zora ohne Federbein und Tacho.

Achja, ich hab die EVO auch getauft.. Prinzessin Fiona, so wie das weibliche Monster aus Shrek. Ich finde das passt, auch wenn die im Film grün und diese hier herrlich rot ist! :)

Die SV bleibt übrigens erhalten und in der Familie!

Oha, was kommt denn da in 18 Tagen auf den Ducatiinteressierten zu? Evo S? Evo SP? Wassergekühlte Monster? Das Windschild ist ja recht hoch, doch ne neue Supersport auf Basis der Monster? Tröten wieder am Heck? Eieiei.. http://www.monster.ducati.com/

Wenn ich es mir recht überlege, ich tippe auf eine neue 600er Monster. Das letzte Update der 696 ist schon ne Weile her.

Asphalt and Rubber und auch Visordown möchten die neue Ducati Streetfigher 848 gesehen haben. Ich weiss sogar wo das Foto entstanden ist, bei Ducati in Bologna am Werkstor. War ja dieses Jahr erst da.

Gut möglich das dies die kleine Streetfighter ist. Ducati testet ja gerne mal die Zielgruppenresonanz durch Spyphotos. Viel verstecken müssen sie ja nicht, es ist ja allen ungefähr klar was kommen wird.

Dann wiederum, es ist die Ausfahrt vom Werkshof. Da ist wahrscheinlich der ganze Parkplatz mit spannenden und skurielen Umbauten diversester Ducatimotorräder gepflastert! Nur als wir da waren, da stand da nur eine einsame Monster. ;)

Heute war es soweit!

Der Händler hat sie mir angemacht, auf den Gehweg geschoben und dann bin ich einfach draufgesprungen und losgeballert! Hahaha! Oha, ist das Cockpit klein, wenn man den Kopf gerade hat, sieht man davon überhaupt nix! Man hat so gut wie nur Straße im Sichtfeld, wie geil! Das Monster kommt einem extrem kurz vor, quasi wie ein Einrad! Aber wenn man dann doch mal runter schaut, die Lenkerklemmböcke, die sich da silbern im Bereich der Geschwindigkeitsanzeige spiegeln, die sind irgendwie doof. Der digitale Drehzahlmesser geht klar, hatte ich mir schlimmer vorgestellt. Das Menü was man durchschalten kann, keine Ahnung, wen interessiert das? Augen auf die Straße und nicht aufs Cockpit! Ab und zu mal in den Rückspiegel gucken okay, da sah man sogar was!

Erstmal B5 rausgefahren. Schalten geht recht gut, nicht japanisch aber sauber. Erster Gang, zweiter Gang, dritter Gang.. 50 km/h und dritter Gang, das mag die Bella nicht und der Motor bestätigte mir das mit rumkauen auf der Kette. Ganz klare Ansage aus dem Maschinenraum: “Alter, fahr mal über 3k U/min, besser 4k.. sonst haben wir beide eine Problem miteinander”! Also gut, bin halt 650iger Japanger gewöhnt, muss man schneller hochschalten und so.. kann man runter bis 2500 U/min fahren. Aber gut, wenn die Dame es so nicht mag, muss man ja nicht. Kein Problem!

Das hatten wir dann auch beide, kein Problem! Der Popo sitzt bequem auf dem Polster, er kann nur auf der einen und vor allem richtigen Stelle sitzen. Kein Rumrutschen oder Suchen wo der Allerwerteste hingehört, er gehört genau da hin wo er ist. Kniewinkel passt, Füsse nicht ganz so weit vorne auf die Ballen, sonst Hacken am Topfschutz, passt auch. Arme tief auf den Lenker runter, ab in Angriffsposition! Die Rückenmuskeln meldeten sich, aber nicht arg, sondern eher so nach dem Motto geh mal wieder bisschen Sport machen! Jaja, ich weiss ja!

Ganze Weile die B5 runtergefahren, immer geradeaus, voll öde. Also Blinker gesetzt und runter. Scheisse, kleines Dorf, Kopfsteinpflaster in feiner und grober Form, aufgeplatzte Straße, grober Belag. Was denn hier, dachte ich, ich fahr doch Ducati! Muss das nicht hart und gemein sein? So mit schmerzendem Popo und Rennstreckensetup? Nix da, alles wird prima vom Fahrwerk geschluckt. Geradezu bequem! Nur die Gabel, die gab dicke Schläge an den Ducatisti weiter, wirkte irgendwie überdämpft. Aber hey, kann man einstellen! Und selbst bei den dicken Schlägen, kein hoppeln oder so. Dicker Schlag und fertig. Also doch gut gedämpft? Egal, jedenfalls besser als bei meiner SV!

Unten im Maschinenraum bollert der Evolutione Motor. Und wie er das macht, genial. Bollert und röhrt aus dem Auspuff das es eine Freude ist! Wie die Italiener das mit der Zulassung machen, unklar. Vor jeder Ortschaft blubbert es einem beim abtouren um die Ohren und quittiert das ganze mit ab und zu mal knallen. Bisschen wie Flamenco, nur halt italienisch.

Dann endlich mal freie Landstraße und das Gas auf. Zwischen 4000 und 8000 U/min ist eigentlich immer La Dolce Vita angesagt, es schiebt einen nach vorne mit einem Soundtrack dazu das man unterm Helm nurnoch “wooohooo” ruft. Und ja ich habe gerufen, es ging nicht anders, es musste sein. Ich weiss, voll peinlich! Aber immerhin hab ich keine italienische Oper gesungen, kann aber auch kein Italienisch! Gegrinst hab ich auch glaube ich, so mit dicken Grübchen. Vielleicht bin ich auch Rot geworden während die Italienerin mit mir flirtete, aber dafür gibt es ja Helme!

Der Vortrieb kommt aber niemals Brachial oder unerwartet, keine Schrecksekunde wenn es einen losschiebt. Alles sanft, eher sehr sehr bestimmt. Man ist schneller Schnell als man denkt, da geht was!
Jedenfalls ein toller Kumpel der Motor, oder Kumpelin? Sein kleiner Freund der Begrenzer ist jedenfalls nicht so höflich, zwar blinkt es fröhlich im Cockpit wenn man hochschalten soll aber da guckt man eh nicht hin. Also dreht einem der Begrenzer den Saft ab und das recht grob. Die Dame sagt dann ganz klar, bis hierhin und nicht weiter sonst werd ich bockig! Ist okay, kommt nicht wieder vor.. ich lern das noch! Gib mir noch ne Chance, bitte!

Die Chance hatte ich dann auch, irgendwann hat man das mit der Drehzahlwahl im Griff, eigentlich reichen vier bis fünf Gänge. Den sechsten hab ich nicht gesehen, vielleicht bin ich zu langsam oder so! Kurven gab es nur mässig, na gut, Kreisverkehr. Fuhr sich anders als mit der SV, musste schon bisschen mehr drücken. Vielleicht war ich da aber auch wieder zu schnell oder wieder die Sache mit dem Sport? Weiss ich nicht, ich hatte keine Zeit das zu checken, ich musste schliesslich Fahren!

Na gut, anhalten musste ich auch mal. Mit den Bremsen kein Problem, wenn Bremshebel dann Stop. Die langen gut zu, Druckpunkt sauber, Hebel einstellbar und das ganze blabla. Das ABS hab ich nur hinten mal getestet, funktioniert unauffällig. Vorne hab ich lieber nicht probiert. *mimimi*

Und wie fand ich sie nun? Na geil, sagte ich das nicht schon? Hab ich was zu bemängeln? Wenn ja, dann nur sehr leise, sowas wie: “Boah ist das warm mit dem Krümmer neben dem Bein” wenn man an der Ampel steht! Ich Weichei. Noch was? Ne, bin schon ruhig, darf ich nochmal fahren?!


Aktuell sind wohl die Journalisten in Sizilien geladen um die neue Monster probezufahren, die ersten und zweiten Impressionen trudeln langsam rein.

Ich war heute auch kurzerhand bei Ducati Berlin um nach einem Termin für eine Probefahrt zu fragen. Im Laden steht sie schon, aber noch ist die Evo nicht zugelassen, Papiere fehlen noch. Sie rechnen damit das sie nächste oder übernächste Woche dann angemeldet ist und dann rufen sie mich an. Ich bin gespannt.

Gerade nervt mich die rote Zora wieder mit ABS Wehwehchen, das ist nicht gerade förderlich für unsere Beziehung.. :-/

Mehr Reviews:

  • http://ashonbikes.com/content/ducati-monster-1100-evo-review
  • http://www.motorcyclenews.com/MCN/News/newsresults/First-rides–tests/2011/April/apr0711-ducati-monster-1100-evo-first-ride/Ducati/MONSTER-1100/_/R-EPI-129997
  • http://motorzeitung.de/news.php?newsid=91734
  • http://dbr.iblogger.org/index.php/press-infos/971-2011-ducati-monster-1100-evo-review
  • Das Werbevideo gefolgt von jeder Menge Aufnahmen ohne Musik und Schnitt: http://www.youtube.com/watch?v=ndVf6pgwvFg

    Am Freitag schon rief Fuhrmann an, Mopped wird spät fertig und wenn es geht solle ich die gute einfach noch das Wochenende über dort stehen lassen, dann sieht man auch am Montag ob das Bremssystem dicht ist. Keine dumme Idee. Leider, oder vielleicht auch zum Glück, ist ihnen aufgefallen das ich *tata* neuen TÜV brauche! D’oh!

    Den letzten TÜV hab ich schonmal verpeilt, da bin ich ca. drei Monate ohne unterwegs gewesen, inklusive Tour in den Harz! TÜV Termin gibts aber erst am Donnerstag, dafür haben sie jetzt schonmal geschaut was denn Probleme beim TÜV machen könnte und die hintere Bremsscheibe ist jetzt nach ca. 42.000 km an der Verschleissgrenze. Ergo darf ich am Donnerstag wieder hinfahren und am Freitag hoffentlich eine neue Plakette am Schild mehr und ein paar hundert Euro weniger auf dem Konto haben.

    Kurz kam mir der Gedanke wie schnell man in ein Motorrad welches ein paar KM runter hat Geld versenken kann und ob es nicht sinnvoller ist sich nach einem neuen umzusehen, mir geistern ja seit einer Weile die neue Speed Triple und die Monster 1100 EVO von Ducati im Kopf herum. Auf letzterer hab ich auch schonmal Probe gesessen, ein feines Mopped so auf den ersten Blick! Eine Schippe mehr Power kann auch eigentlich nicht schaden!

    Aber macht das Sinn…? Im Gedanken ging ich durch:

    “Jetzt mal rein vom finanziellen betrachtet, emotional ist das ja wieder ein ganz anderer Hut, wenn man sich ein Motorrad verknallt dann ist das eben so. Die SV hat damals 5.500 EUR gekostet, der Restwert ist vermutlich irgendwo zwischen 2.000 und 2.500 EUR. Mit ABS und Stahlflex hab ich jetzt bestimmt gerade 500 EUR drin versenkt, TÜV und Bremsscheibentausch belaufen sich bestimmt auch wieder auf sowas wie 350 EUR kommen. Sind mal eben ca. 850 EUR ohne das die Saison wirklich angefangen hat! Die 48.000 km Inspektion steht ja auch beinahe wieder auf dem Plan, die kostet mit Ventileinstellung vermutlich auch wieder an die 300 EUR. Jünger wird die Zora auch nicht mehr!

    Auf der anderen Seite kostet eines der neuen Moppeds mal eben 10-11.000 EUR, Inspektionen brauchen die ja auch. Versicherung ist vermutlich deutlich teurer und so wie ich mich kenne fallen mir dann auch an diesen Moppeds ein paar Dinge ein die ich ändern würde.

    Dann liegt noch der rote Tank zuhause, den will ich auf jedenfall noch verbauen, an dem Gesamtwerk werkel ich nun schon so lange!

    Dazu kommt noch das sich bei mir persönlich bald was ändern wird weswegen ich vermutlich eine weile weniger zum Motorradfahren kommen werde..”

    So stand ich da, beim Fuhrmann. Rechnung bezahlt, altes ABS Steuergerät eingepackt (mal sehen wie sowas innen aussieht!) und die rote Zora vor mir stehend. Der Mechaniker zeigte mir noch was er genau gemacht hat, wie die Leitungen verlegt und dann schnackten wir noch über den TÜV und zu laute Endtöpfe und das er den Tank mal saubergewischt hat (Danke!). Unsicher wie die Zukunft aussehen mag warf ich dann den Motor an, gab ein paar Gastösse und bollerte vom Hof. *vvrrooom* Weg waren die Gedanken an andere Motorräder, kosten für den Unterhalt, den Verschleiss von Mensch und Maschine und alles andere.

    Emotional ist das halt alles wieder eine andere Kiste und am Ende ist nur eines sicher, Rechts ist Gas!

    Ich wollte ja ein rotes Motorrad, aber dafür auf eine Vierzylinder in der Form einer XJ600N umsteigen, dass muss nicht sein. Zum Glück ist es nur für einen Tag, solange die rote Zora bei Fuhrmann einen neuen Kettensatz verpasst bekommt. Der musste mal noch getauscht werden, bevor ich dann mit D. nächste Woche hoffentlich auf unsere zweiwöchige Tour aufbreche, da wird dann bestimmt einiges an Kilometern zusammen kommen. Quer durch Deutschland wird es gehen, wenn das Wetter nicht andauernd doof ist dann auch hoffentlich bis runter in den Schwarzwald. Ich war dieses Jahr noch nicht am Schluchsee, das geht so nicht!

    Und die XJ? Naja, fährt sich so spannend wie.. seht selbst:

    Achja, ein Bild von der XJ.

    Manchmal, ich weiss nicht genau wann und warum, fallen einem beim gemütlichen Motorradklicken Motorräder auf die man dann auf einmal ganz interessant findet. Diesen Samstag war es mal wieder soweit und ich stolperte über die 1200 Sport von Moto Guzzi!

    Ich hab mich natürlich sofort durch alle Testberichte die ich finden konnte gelesen, habe gelernt das die 1200 Sport eigentlich eine Breva 1200 ist, nur mit schickem Windschild und wohl etwas anders abgestimmten Motor. Durch das Sport sollte man sich nicht irritieren lassen, eigentlich ist sie ein waschechter Tourer, nur eben im sportlichem Look. Keine schlechte Sache eigentlich, ist ja beinahe wie bei der SV.

    Meine Kriterienliste für einen SV Nachfolger erfüllt sie auch recht gut:

    • V2-Motor (wenn auch quer)
    • ABS
    • genug Hubraum (1200ccm)
    • genug PS, 106 PS hat die Vierventilversion wohl, die 92PS der zweiventilversion hätten es auch getan!
    • Koffersystem direkt von Moto Guzzi
    • 23 Liter Tank, Reichweite damit ca. 400 km
    • als Schmankerl hat sie Kardan!
    • als Bonus hat sie einen Soziussitz der sich auch Sitz nennen darf!

    Einziger Wehrmutstropfen ist das Gewicht, an die 270 kg vollgetankt ist schon ein ordentlicher Brocken! Aber gut, neumodischen Motorrädern merkt man ihre Pfunde eigentlich nurnoch beim Rangieren an, sobald die Fuhre rollt ist alles entspannt.

    Ich bin dann einfach Sonntags mal zum Händler gefahren, einfach mal ins Schaufenster gucken was da so steht. Da stand dann auch direkt eine 1200 Sport 4V (Vierventiler) im Laden und schaute mich musternd an. Da blieb mir nix weiter übrig als Montag gleich mal beim Händler vorbeizufahren und eine Probefahrt zu arrangieren! Diesmal dachte ich, warte ich nicht wieder ewig und überlege ob das was wäre oder nicht, sondern probiere es einfach gleich aus!

    Heute war es dann soweit, der Händler schraubte noch kurz das rote Kennzeichen dran, schob die Gute aus dem Verkaufsraum auf die Straße und hauchte ihr Leben ein.

    Das 1200 Kubik Aggregat brauchte zwar drei Anläufe, die Maschine hatte gerademal 4 km auf der Uhr, bollerte dann aber mit einem tiefem Grollen los. Der längsliegende V2 sorgt dafür das sich bei Gasspielchen die Fuhre nach rechts neigt, extrem ungewöhnlich aber irgendwie auch faszinierend! Beim Fahren fällt das ganze nicht auf, vermutlich weil der Kardan in die andere Richtung dreht.

    Ich musste dann natürlich erstmal durch die Stadt, bis ich wenigestens in irgendsoetwas ähnlichem wie Landstraßen ankam. Die Sport verhielt sich in der Stadt sehr handzahm, das Gewicht unauffällig, die Bremsen gut dosierbar. Beim Anfahren brauchte sie ein bisschen Drehzahl damit es nicht arg klackerte, aber sobald das im Gehirn angekommen war fuhr sich das ganze recht spielerisch. Der Motor ist auch gut dosierbar, nichts giftiges wenn man nicht will. Die Sitzposition ist sportlich geprägt, die Arme relativ weit auseinander und nach vorn, fühlte ich mich gleich zuhause! Was nervte waren die Fussrasten. Wenn man wie ich auf den Fussballen fährt, dann spreizt einem der Ausleger für die Soziusrasten die Fusshacken nach aussen. Sitzt sich etwas komisch, konnte mich aber auf die Schnelle auch nicht daran gewöhnen und sass etwas ungelenk. Die Sitzhöhe ist für meine ca. 1,74m okay, ich hatte jedenfalls keine Probleme damit auf den Boden zu kommen oder ähnliches.

    Der Sound ist ein richtiger Genuss, ich habe keine Ahnung wie die Italiener ihre Motorräder durch die Homologation bekommen, aber sie sind einfach Meister darin Euro-3 kompatiblen Genusssound auf die Staße zu bringen. Da können sich die anderen alle mal eine Scheibe von abschneiden!
    Jedesmal wenn man der Sport die Drosselklappen aufzieht, trompetet sie derartig los das es eine Freude ist. Ganz weit vorn, dagegen kann meine SV mit MIVV GP nicht anstinken!

    Der Motor ist jedenfalls immer gut vernehmbar, auch durch die Vibrationen. Die sind doch um einiges stärker als bei meiner SV. Das ist jetzt nichts schlechtes, ich mag das ja wenn man merkt das da ein Gerät arbeitet!

    Hinter dem Ortsschild Berlin hab ich dann mal aufgezogen, das Ding marschiert ganz ordentlich los. Ein roter Bereich ist auf dem Drehzahlmesser nicht eingezeichnet, dafür blinkt irgendwann ein rotes Lämpchen. So richtig gut finde ich die Lösung nicht, ich fand auch das es etwas früh anfing zu blinken, aber ich bin auch Drehzahl von der SV gewöhnt. Die Sport muss man da wahrscheinlich einfach anders fahren. Kurven kann ich damit genauso fahren wie mit der SV, schön ran an die Kurve, Bremsen, Gang runter, in die Kurve kippen und dann schön mit Stützgas durchziehen und ab Scheitelpunkt das Gas langsam oder schneller aufziehen. Je nach Kurve und Begleitumständen. Wenn man das sauber macht, dann spuckt einem auch der Kardan nicht in die Suppe und versaut die Linie. Die SV hat mir wohl einen recht sauberen Kurvenstil beigebracht, ich hatte jedenfalls keinerlei Probleme die Sport durch die Kurve zu bringen.

    Irgendwann kam dann mal eine schöne Kurve mit 30 km/h Begrenzung. Durch die bin ich dann durch und freute mich wie leichtgängig die Sport sich bewegen lässt und wie gut das funktioniert sich von dem dicken V2 durch die Kurve zu ziehen zu lassen. Dann kam eine kurze Gerade, die nächste Kurve und danach zeigte mir ein Mann in Blau eine Kelle! Oh-oh!

    In die Einfahrt reingefahren, angehalten: “Sie waren zu schnell, dahinten ist 30!” “Und wie schnell war ich?” “64 km/h.” “Achduscheisse!” “Genau.”

    Ich bin dann erstmal abgestiegen, hab ihm Führerschein und Fahrzeugschein vom Händler gegeben und ihm erklärt das ich gerade Probefahrt mache. Da meinte er nur “Oh mist, das natürlich doof! Aber da kann ich leider auch nix machen.” Schlussendlich werden es wohl 120 EUR Strafe und drei Punkte in Flensburg, meine ersten! Immerhin kein Fahrverbot.
    So ist das halt wenn man mit einem Motorrad fährt das man überhaupt nicht kennt, man hat kaum bis garkein Gefühl dafür wie schnell man tatsächlich unterwegs ist bzw. wie schnell die Kiste beschleunigt und dann ist man auch noch mit dem Motorrad beschäftigt! Aber was solls, gemessen ist gemessen, gefahren ist gefahren, da gibts nichts zu diskutieren. Shit happens!

    Die erste halbe Stunde war dann auch schon um und ich musste eh umdrehen, bin die gleiche Strecke zurück weil ich keine Musse mehr hatte anders zu fahren. Punkte bekommen, Neumopped unterm Hintern, das reicht als Ablenkung deutlich aus, da muss ich nicht noch Navigieren.

    Weiterere 30 Minuten später stellte ich die Sport wieder beim Guzzihändler vor die Tür, schade eigentlich, ich wäre gerne länger mit ihr gefahren, einfach so zum kennenlernen. Ich hab den Händler dann noch mit einem kleinen “Mir ist da was dummes passiert!” geschockt und mich noch nett mit ihm unterhalten. Ich hab ihm meine Eindrücke geschildert und ihm auch ehrlich gesagt das ich die Sport zwar gut finde, aber auch einfach noch ein paar weitere Motorräder Probefahren will. Das fand er okay und meinte sogar ich solle ihn auch anrufen wenn es nicht die Sport wird, er würde gerne wissen wo die Konkurrenz liegt und was die besser kann! Fand ich sehr sympathisch! Auf dem Weg zur SV bin ich dann nochmal kurz an der Sport stehengeblieben und hab sie angeschaut. Ein schönes Motorrad…

    Und was ist jetzt mit mir und der Guzzi? Gute Frage! Ich weiss auf jedenfall was es nicht ist, Liebe auf dem ersten Ritt. Erstmal gibt es nichts an der Sport was ein absolutes No-Go wäre, das ist schonmal eine ganze Menge. Ich hatte schon Probefahrten nach denen ich Kopfschüttelnd oder Schulterzuckend vom Motorrad gestiegen bin. Da musste ich dann nichtmal nachdenken ob das was für mich wäre.

    Es gibt da auf jedenfall Qualitäten die mir sehr positiv auffallen, ganz vorne weg, die Sport macht einfach Spass! Aber es gibt da auch Ecken und Kanten die mir negativ auffallen und an die ich mich erst gewöhnen müsste. Aber manchmal sind das auch genau die Dinge, weswegen man später, wenn man sich kennt, eben gerade dieses Motorrad fährt.

    Als nächstes werde ich dann mal die Ducati Monster M1100 Probefahren, mal sehen was die anderen Italiener so zu bieten haben. Auch wenn die nicht alle Punkte auf meiner Liste erfüllt.. aber wer weiss.

    Gefahren bin ich die CB1300 ja selbst nicht, aber ein schickes Mopped ist sie auf jedenfall! Dicker Motor und klassisches Nippon Big-Bike Design.

    Die SV mit K&N röhrt ganz ordentlich, mir scheint auch das Loch bei 4000rpm etwas ausgebügelt. Kann aber auch total subjektiv sein. Nächster Stop ist der Ölwechsel!