Eigentlich dachte ich ja “Krümmerbau, da sollte es ja in Berlin Leute wie Sand am Meer geben die so etwas machen”. Aber Pustekuchen! Ich hatte zwar einen Kontakt zu jemanden, aber leider war da erst Kapazität im Spätherbst/Winter frei. Mir leider viel zu spät.
Daraufhin habe ich haufenweise Firmen angeschrieben, bestimmt so 10-15. Entweder bekam ich von denen überhaupt keine Antworten oder eben Absagen wie “machen wir nicht”.
Kurzzeitig hatte ich jemanden in Bayern der Zeit hatte, aber leider wäre das noch mit der Anfahrt zusammen weit über dem Budget gewesen.
Schlussendlich fand ich tatsächlich eher zufällig jemanden, der jetzt nicht großartig warb, über die Kleinanzeigen eines bekannten Onlineauktionshauses.

Es war dann mehr oder weniger ein Sprung ins kalte Wasser, denn man weiss ja nie was da für jemand kommt und ob der “sein” Handwerk überhaupt versteht. Am Telefon klang er kompetent und auf meine Anfrage meinte er: “Ja kann ich machen, gerade hätte ich auch Zeit”! Praktischerweise würde er in meiner Werkstatt vorbeikommen, da er sowieso immer Mobil arbeitet. Fand ich gut, so konnte ich ihm auf die Finger schauen und falls er dann doch nicht wirklich wusste was er da tat, hätte ich die Reissleine ziehen können.

Also Material bestellt (von dem ich 80% zurück schicken kann, weil wir es nicht gebraucht haben), Termin gemacht und dann mal schauen.

Am Ende hat es dann super gepasst! Der Mensch versteht sein Handwerk und ist auch sonst ein umgänglicher. Ergo haben wir dann zwei Tage zusammen in meiner Werkstatt gehockt und während ich endlich mal dazu gekommen bin meine Regale zu sortieren und sonstigen Kram zu erledigen zu dem ich sonst immer nicht komme, hat er seine Metallverarbeitungskünste walten lassen. Ich musste zwischendrin immer nur mal wieder sagen wie ich es haben will oder eben mal beim Anhalten helfen. :)

Das Ergebnis finde ich ist hervorragend! Ich hab den Krümmer jetzt nicht abschleifen oder polieren lassen, so etwas kann ich auch mal machen wenn ich nicht mehr weiss was noch so zu tun wäre. Ergo sehen die halt noch recht roh aus, hat aber irgendwie auch seinen Charme! Glattschleifen kann man immer noch.

Zu guter Letzt hat mir der Schweißer noch eine Aluplatte in den Heckrahmen geschweißt um den Endtopf anzuschrauben. Schön wenn einer so etwas mal eben machen kann! Toll!

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Bisher hatte ich an dem Rennmotorrad erstmal den originalen Ölkühler der 749 verbaut, einfach weil er da war. Mir gefällt aber eigentlich die Position nicht wirklich, wie er da so hinter dem Vorderrad hängt. Also wollte ich mal schauen was es an Alternativen gibt. Zufällig bin ich dann auf den Kühler der Multistrada 1200 gestossen, der sah ganz passend aus und ich konnte so einen Kühler inkl. Leitungen für extrem wenig Geld ergattern!

Das schöne an dem Kühler ist, er passt quasi exakt an die Aufnahmen am Rahmen der 749 an denen original der Wasserkühler befestigt wird! Glück gehabt!

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Von der Größe her sollte er eigentlich ausreichen, er zumindest ein ganze Stück größer als der an der 1100 EVO Monster und da war es ja temperaturtechnisch gerade noch im grünen Bereich. Falls es dann doch zu warm werden sollte, kann ich den 749 Kühler immernoch dazwischen hängen.

Um eben diese Öltemperatur zu messen gibt es in einem Ventildeckel einen Öltemperatursensor, dessen Temperatur ans Steuergerät geht und dann im 749 Cockpit angezeigt wird. Aber mir fehlte bisher der passende Ventildeckel, ich hatte nur einen mit Aufnahmen für einen Ölkühler. Der passte so aber nicht unter den Tank. Lange hab ich gesucht nach einem Deckel ohne diese Aufnahmen, die MTS1100 hat so etwas zB. ab Werk, aber scheinbar ist so etwas Goldstaub! Ich war schon kurz davor die Flex zu nehmen und die Halter abzuschneiden, aber ich hab zum Glück jemanden gefunden der so einen Deckel rumliegen hatte bei dem jemand genau das schonmal gemacht hatte und so muss ich nicht den Deckel mit den Halterungen zerstören!

Aber warum nur an einer Stelle die Öltemperatur messen!? Der Ölkühler der MTS1200 hat noch eine Gewindeaufnahme für den Öldruckschalter, der ist bei mir ja am Motor. Also war dort ein Loch was eh verschlossen werden musste. In den Kleinanzeigen fand ich dann einen Temperaturfühler mit passendem Gewinde von Koso in rot eloxiert, den gleichen habe ich ja schon an der SV650 verbaut. Jetzt kann ich also dort auch noch die Temperatur abnehmen, sofern ich das möchte. Weil eine Anzeige hab ich bisher dafür nicht. Aber das Loch ist verstopft. :)

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Die Ölleitungen für die MTS1200 waren natürlich viel zu lang, der Kühler sitzt dort Original im Schnabel. Auch sind die motorseitigen Anschlüsse die Neuen von Ducati benutzten, diese passen bei meinem Motor nicht. Aber die auf der Kühlerseite, die passen an meinen Motor. Also kurzerhand die Schlöuche umdrehen, kürzen und auf der abgeschnittenen Seite mit Dash6 Fittingen zum selbst verschrauben versehen. Schon hat man passend lange Ölkühlerleitungen! Die Verlegung brauchte ein bisschen Zeit, aber jetzt passt es ganz gut!

Jetzt muss ich mir noch zwei Haltebleche zurechtdengeln und dann ist die Ölkühlerfrage erledigt!

Update: Leider haben sich die Stahlflexleitungen beim Test nicht als dicht erwiesen, anscheinend war der Durchmesser der Leitung bisschen zu groß für die Schraubfittinge so das dies nicht gut abdichten konnte. Nun hab ich mir Nylonleitungen mit passendem Durchmesser besorgt und kurzerhand am Motor auch die passenden Aluadapter verbaut. Jetzt sieht es nach Modell schwarze Mamba aus und ist sogar noch ein Stück leichter! :D

Als ich das Umbauprojekt für die Rennstrecke anfing, schwirrte mir von Anfang an als Ziel irgendwie eine klassischere Form vor. Vielleicht was mit Halbschale und definitiv nicht die originale 9er Vollverkleidung.

Jetzt hatte ich eine nachgebaute Heckverkleidung im 9er Stil günstig besorgt und diese gleich mal ans Krad geschraubt. Die Frau war auch dabei und als wir das Ergebnis beide betrachteten, meinten wir einhellig: Ne! Viel zu pummelig der Po!

Der Zufall wollte es dann, dass jemand im ducati-sbk Forum sein Cafe-Racer Projekt nicht zuende bringt und sein Heck von Shed-X auf eBäh veräusserte. Erstaunlicherweise hab ich den Zuschlag bekommen und bin jetzt Besitzer eines Cafe-Racer Hecks nebst in gleicher Farbe lackiertem Tank! Alles in sehr schönem Grau!

Auf Basis dessen wird es jetzt weitergehen. Vielleicht Imolaverkleidung? Oder Radical Ducati artige Front? Mal sehen. Ich muss glaube mal die Grafiksoftware anwerfen!

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Ich habe es ja schon vorweg genommen, der Motor läuft! Aber wie es dazu gekommen ist, das wollte ich hier nochmal zusammenfassen.

Am Freitag machte ich mich sammt Motorrad im Miettransporter auf den weiten Weg in den Süden nach Augsburg. Denn dort wohnt der Jogo, welcher A ein echt netter Kerl ist und B wirklich herrliche Kabelbäume baut!

So einen wollte ich auch und da er sich auch so einen 2-Ventiler für die Renne auf Basis einer 999 gebaut hat, gab es dort quasi einen fertigen Kabelbaum den er mir überlassen und sich dann einfach einen neuen bauen würde. Das hatte den entscheidenen Vorteil das ich das Motorrad dort nicht abstellen und den Weg nach Augsburg quasi viermal fahren musste. Wirklich sehr fein von dem Jogo, das er sein Motorrad als Spender hergibt!
Hilfreich war dabei das ich mich beim Zusammenbau sehr an Jogos Aufbau orientiert habe, einfach weil mir die Detaillösungen auch gut gefallen haben.

Netterweise konnte ich beim Jogo auch pennen und wurde fürstlich bewirtet, inklusive Weisswurschtfrühstück! Weiss ich jetzt auch wie man das isst! :)

Am Samstag haben wir uns dann am frühen Vormittag für unsere Basteleien zu Jogos Kumpel Stefan in die Garage im Schmuttertal begeben. Weil mit Hebebühne ist halt einfach besser!

Die edle Spenderin und die Patientin!

Die edle Spenderin und die Patientin!

Der erste Teil des Umbaus ging dann auch sehr schnell von statten, Kabelbaum aus Jogos Mopped ausbauen, bei mir einbauen. Aber irgendwas ist immer und so fehlten dann noch ein paar Teile hier und ein bisschen Kabel dort. Das wurde dann einfach vor Ort noch gebastelt und hergestellt. Dabei sass ich die ganze Zeit daneben und bewunderte andächtig die wirklich große Handwerkskunst die mir dort präsentiert wurde! Es war eine Freude mit wieviel Liebe zum Detail und mit welchem Perfektionismus so scheinbar einfache Kabel zusammengecrimpt, verlegt, isoliert etc.pp. wurden. Ganz großes Kino!

Das ganze zog sich dann auch tatsächlich bis in den Nachmittag hinein, meine Nervosität spitzte sich langsam zu und dann auf einmal hiess es, jetzt könnten wir eigentlich mal einen Startversuch wagen! Also Batterie angeklemmt, ein-zwei Settings im Ignijet Steuergerät angepasst und dann der Druck auf den Anlasser…

*rapamprapamprapampvrooooooomm* Sie lebt!! Wie geil!

Das Ur-Vieh schlug wild Flammen aus den Krümmeranschlüssen, denn Krümmer gab es ja keine. Die Motorentlüftung pumpe lustig laute *Flop* Geräusche in die Garage und alle freuten sich wie Schneekönige!

Dr. Jogo und sein Assistenzarzt Stefan hatten das Gerät tatsächlich zum Leben erweckt, mir ging echt das Herz auf!

Danach noch ein bisschen Schönheitsarbeiten beim Kabelverlegen und fertig war die Laube! Am Abend gab es dann noch gemütliche Party bei Freunden von Jogo und nach einem ordentlichen Frühstück ging es Sonntag wieder in Richtung Heimat. Ich glaube die ganze Rückfahrt hatte ich die Klangkulisse des Starts in meinem Kopf und ich musste immer wieder grinsen!
Falls ihr mal einen Kabelbaum braucht der deutlich über Erstausrüsterqualität hinaus geht, ich kenne da ein paar sehr nette Leute in Augsburg die garantiert eine Lösung dafür haben! :)

Jedenfalls ist die Gute wieder in der Werkstatt und ich habe tatsächlich mein Etappenziel erreicht und bin darüber sehr sehr froh. Jetzt steht erstmal das zweite Kind auf der Todo und sobald sich das dann eingespielt hat, geht es wohl weiter in Bezug auf Auspuff und Verkleidung!

Heute aus Augsburg wiedergekommen, ich bin zu platt um jetzt hier viel schreiben zu können. Das hole ich noch ausführlich nach, nur soviel: es war ein sehr feines Wochenende mit super netten Menschen die auch herrlich Desmo verstrahlt sind! Wirklich spitze!

Das Ergebnis hat mir eh ein breitestes Grinsen ins Gesicht gemeisselt! :)

Ergo: Etappenziel erreicht! Mal sehen wie weit ich jetzt noch komme bevor das zweite Kind da ist. :D

Eines meiner Etappenziele für den 2V Aufbau ist ja das der Motor läuft. Dazu braucht es logischerweise eine funktionierende Elektronik mit ECU und passendem Kabelbaum.

Letzteren werde ich bei einem sehr netten Menschen in Augsburg am kommenden Wochenende einpflanzen. Dazu hab ich mir das Wochenende freigeschaufelt, einen Transporter gemietet und die klare Zielsetzung das zumindest alles, was abgesehen von dem Kabelbaum nötig ist damit der Hobel läuft, erledigt ist.

Auf der Todo standen Dinge wie Einspritzbrücke einbauen, Benzinleitungen verlegen, Kupplung montieren, Kettensatz verbauen etc.pp.

Über die letzten zwei Wochen ging es dann an die Erledigung und Besorgung an Teilen.

Das Steuergerät hat seinen Platz hinter dem Lenkkopflager gefunden, die Zündspulen mit Hilfe eines zurechtgedengelten Winkels im Rahmen ihren selbigen.

Leider passten die Benzinleitungen der 749 zwar von der Länge so ungefähr, aber am Tank gibts bei mir noch keine Schnellverschlüsse. Mir graute davor wieder haufenweise Benzin über die Hände zu bekommen wenn ich das nächstemal den Tank runternehme!
Also hab ich nach Schnellverschlüssen geschaut. Es gibt die Dinger recht günstig, aber oft nur in Plastik oder nur einseitig verschliessend. Ich hab mich dann entschlossen ein bisschen mehr Geld auszugeben und mir ordentlichen Kram aus Metall zu leisten um mich jedesmal wenn ich den Tank demontiere und die Dinger in den Händen habe zu freuen diese Investition getätigt zu haben. Bei Goede Motorsport wurde ich auch fündig. Frische Benzinschläuche die nicht total durchgetrocknet und aufgequollen sind mussten dann natürlich auch sein!

Die Kupplung einbauen war relativ einfach, ich hab erstmal die alten Reib- und Stahlscheiben aus der 749 weiterbenutzt. Entlüften war ein bisschen nervig und ich hab mir einen Abend damit versaut, bis mir zwei Tage später dann aufgefallen ist das _im_ Ausgleichsbehälter ja ein Entlüftungsventil ist! Muss man ja auch nicht ins Werkstatthandbuch schreiben oder?
Ob die Kupplung nun wirklich tut weiss ich nicht, aber muss ja nur so ein bisschen funktionieren um mal nen Meter zu rollen.

Genauso beim Kettensatz eigentlich, aber da hab ich mir dann doch gleich einen neuen 520er besorgt, denn die alte 525er Kette hatte ich mit der Flex getrennt *hust*. Ergo gab es noch ein 15er Ritzel und ein 43er Kettenblatt dazu. Damit ich das ganze dann auch vernieten konnte, hab ich mir ein Kettentrenn- und nietwerkzeug geleistet. Da dachte ich, kauf ich nicht das billigste, die gehen nur kaputt!
Ich hab mich dann für das von Kellermann entschieden, weil es mir am Universellsten und nicht total überteuert vorgekommen ist. Leider ist es mir prompt beim Lasche andrücken kaputtgegangen! Tolle Wurst! Aber mit ein bisschen improvisieren ging dann auch das noch über die Bühne! Das Werkzeug muss ich wohl reklamieren oder selbst reparieren.

Den Halter für den Ölkühler hab ich mit ein bisschen Flachstahl und Baumarktutensilien hingeghettot. Muss jetzt auch erstmal nur an seinem Platz bleiben und keine endgültige Lösung sein. Das ist jetzt der kleine Ölkühler der 749, da kommt eventuell eh etwas größeres dran.

Praktischerweise hatte ich Gasgriff und -zug von einer 1100er Monster noch im Teilevermögen, den konnte ich dann gleich anbauen.. nachdem ich festgestellt habe das der 749er Zug vorne und hinten nicht passt weil Öffner- und Schliesserzug. Gleich dazu kam noch ein schicker Killswitch den ich wirklich sehr cool finde irgendwie! Der Plan ist die Zündung komplett mit dem Schalter an und auszuschalten. Finde ich sehr passend die Beschriftung der Knöpfe!

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Damit war die Todo quasi abgearbeitet und es fehlte nur noch ein frischer Ölfilter und Öl. Jetzt kann die Schrauberreise in den Süden stattfinden! Danach ist wohl erstmal bisschen Babypause angesagt! :-D

Mittwochs ist bei mir gerade immer Schrauberabend. Auf dem Weg ins Büro Arnold anheizen (unser Ofen heißt so, steht jedenfalls auf der Klappe!) und dann zur Lohnarbeit. Dann direkt vom Büro in die vorgeheizte Werkstatt, ein paar Kohlen auf die Glut werfen und loslegen!

Viel Zeit geht beim Zusammenbau dafür drauf im Werkstatthandbuch nach den korrekten Anzugsdrehmomenten zu suchen. So richtig übersichtlich ist das beim Handbuch der 749 nicht gestaltet, da bin ich besseres von der Monster gewöhnt!

Den Rahmen habe ich letztens schonmal draufgeworfen, easy as a cake!

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Zuerst mal die revidierte Gabel wieder reingesteckt, dabei war es dann doch sehr hilfreich das der Motorständer vorne durch den Wagenheber höhenverstellbar ist! So konnte ich den Motor ein wenig vorne nach oben kippen und entspannt die Gabelholme durch die Brücken schieben!
Dann wieder so weit runterlassen dass das Vorderrad mit der Achse genau mit den Gabelfüßen fluchtet und dann flutscht die Achse auch entspannt rein. Bremsbacken rauf, fertig!

Dann ging es ans Heck bzw. die Schwing. Die erstmal aus den Einzelteilen wieder zusammensetzen. Wenn man auf 2-Ventiler umbaut, braucht es bei dem Rahmen andere Scheibchen für die Langlöcher der Schwingenachsaufnahme, dort ist das Loch mittig. Diese hatte ich schon von Kaemna geordert und so war die Achse auch hier schnell drin und dran.

Jetzt kam der spannendere Teil. Das Konglomerat aus Schubstang, Federbein und Wippe musste wieder zusammen. Natürlich habe ich die Wippe erstmal falschrum eingebaut und mich gewundert warum das Federbein nicht passt. :)
Aber wozu hat man beim Auseinanderpflücken Bilder gemacht, man muss eben nur mal nachschauen!

Mit Hilfe von ein wenig Muskelkraft konnte ich dann auch das Heck so weit anheben das ich einen Holzblock unter die Schwinge bekam, sie wieder auf den Heckständer absenken und danach das Hinterrad einbauen konnte! Jetzt den Motorständer abschrauben und schon stand das Gerät auf eigenen Beinen!

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Nun hatte ich es mit dem BikeTower auf der Hebebühne stehen und hab dann schon mal angefangen so unsinnigen Kram wie den Heckrahmen und den Verkleidungshalter vorne anzuschrauben. An der Stelle geht es dann auch beim nächsten Mal weiter. Viel kann man mit dem Ding noch nicht anstellen, es ist aktuell quasi ein riesiger großer Roller mit echt guten Bremsen, aber ich finde das sieht schon wieder nach Motorrad aus! :D

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Nachdem der Motor ja wieder in der heimischen Werkstatt stand und komplett nackig war, wollte ich erstmal für einen gebraucht gekauften Motor obligatorische Dinge erledigen. Demnach stand Ventilspielkontrolle und Zahnriemenwechsel auf der Todo.

Also Ventildeckel runter, Zylinder auf Zünd-OT drehen, Fühlerlehre raus und messen. Bei der Desmodromik werden die Ventile ja durch einen weiteren Kipphebel geschlossen und nicht wie bei anderen Motoren einfach durch eine Feder am Ventil. Daher rührt ja auch der Name, denn Desmodromik heisst soviel wie Zwangssteuerung.
Wikipedia sagt dazu:

Die Desmodromik (auch Zwangssteuerung) ist eine spezielle Form der Ventilsteuerung bei Viertaktmotoren. Abgeleitet ist der Name aus dem Griechischen von „Desmo Dromos“, was so viel wie kontrollierte Bewegung bedeutet.

Ergo muss man nicht nur das Ventilspiel am Öffnerhebel sondern auch am Schliesserhebel messen. Eingestellt wird es dann nicht etwa durch eine Schraube, sondern durch verschieden dicke Öffnerkäppchen (die auf dem Ventilende sitzen) und Schliesserhülsen (die auf dem Ventilschaft sitzen und von halbringen gehalten werden).

Ducati gibt im Werkstatthandbuch für diesen Motor ein Öffnerspiel von 0,10mm-0,15mm und ein Schliesserspiel von 0,00-0,05mm vor. Wobei das Schliesserspiel gen 0 gehen sollte.

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Ich hab dann gemessen und stellt verwundert fest dass das Schliesserspiel annähernd 0 war, das Öffnerspiel aber 0,08mm, also 0,02mm zu wenig war. Wie konnte das sein? Man sagt im allgemeinen dass das Schliesserspiel mit der Zeit größer wird und das Öffnerspiel kleiner, wenn sich die Ventile in ihrem Sitz einarbeiten. Aber wie konnte das Öffnerspiel kleiner, das Schliesserspiel aber optimal sein? Hätte da schon mal wer das Ventilspiel eingestellt, müsste er ja ein Schliesserspiel von 0,02mm eingestellt haben und das würde keiner machen!

In meinem Rätselraten hab ich dann erstmal weiter mit dem Zahnriemenwechsel gemacht, wenn die runter sind kann man auch besser die Nockenwelle so drehen das die Ventile wirklich nicht belastet sind. Ich hab dann einfach nochmal ohne Zahnriemen das Spiel gemessen und siehe da, alle Öffner haben das gewünschte 0,10mm Spiel!?

Eigentlich dachte ich immer es wäre egal ob man mit oder ohne Riemen misst solange man den zu messenden Zylinder auf Zünd-OT dreht.
Aber scheinbar macht es eben doch einen Unterschied wie mir auf Nachfrage viele Leute bestätigten! Wieder was gelernt!

Na prima, dann muss ich ja nix einstellen! Ich werde aber bevor das Gerät auf die Piste geht nochmal nachmessen. Wer weiss, vielleicht messe ich dann anderen Mist!

Jetzt geht es erstmal ans zusammenbauen, denn ich will im März gen Süden mit dem Ding. Nein, nicht auf die Piste sondern mit einem kundigen Menschen einen Kabelbaum bauen und die Kiste zum laufen bekommen!

Das zerlegen des linken Showa Gabelholmes war ja ganz interessant, aber wenn man diese dann komplett auseinander genommen hat, dann will man sie ja möglichst auch wieder zusammenbauen! Blöd wenn man nicht vorher schon die entsprechenden Verschleißteile besorgt hat!

Es ging dann also daran selbige zu besorgen, das waren pro Gabelholm die Staubkappen und Simmerring sowie jeweils zwei Gleitbuchsen.
Erstere beide (die guten von SKF!) sowie ein Simmerringeintreiber waren schnell besorgt.
Letztere stellten sich in der Beschaffung als schwierig herraus. Bei mehreren Händlern hatte ich nach diesen angefragt, weil sie nur einer im Shop hatte, um dann entweder Lieferzeiten von 4-8 Wochen genannt zu bekommen oder, bei denen wo diese auf Lager waren, tagelang keine Antworten zu bekommen wenn ich bestellen wollte.

Kurzerhand hab ich mich dann entschlossen den ganzen noch benötigten Trödel bei First-Attack zu bestellen, auch wenn die Lieferzeit der Buchsen eventuell ein zwei Wochen hätten sein können.
Neben den Dingen für die Gabel fehlte mir noch die passende Mutter für meine Ducati Performance AHK, denn da war nur eine für den dünnen Kupplungsstumpf dabei und der EVO Motor hat den dicken Kupplungsstumpf ala 1098. Ausserdem brauchte ich ja noch neue Riemen, denn ich hab keine Ahnung wie alt die am Motor verbauten sind. Da ich schonmal am shoppen war, hab ich mir noch einen Dichtungssatz für die Brembo P4 34/34 Bremsklötze besorgt, nun kann ich diese auch komplett überarbeiten!

Der Herr Sakowitz antwortete prompt auf meine Mails, gab Auskunft zur Lieferzeit und fügte die benötigten Teile kurzerhand in seinen Webshop ein so das ich bequem bestellen konnte. Am Dienstag hab ich bestellt, am Donnerstag viel mir ein das ich noch Dichtringe fürs Ölfiltersieb brauchte, also dem Herrn schnell eine Mail geschrieben und 3 Minuten später kam die Mail vom Paketdienst das meine Sendung auf dem Weg ist! Mist. Aber der Herr Sakowitz ist einer von den guten und so kam 4 Minuten später eine Mail dass er das Paket gerade zugeklebt hatte als er meine Mail las und die Dichtringe wären noch mit ins Paket gewandert. Respekt!
Freitag hatte ich die bunte Tüte an Teilen bei mir und somit endlich alles da was zum zusammenbauen noch fehlte!

Da ich am Mittwoch einen Anruf bekam das mein Motor bei DSB fertig wäre und abgeholte werden konnte, war ich dann auch gleich am Donnerstag Morgen schnell mal ganzen im Osten der Stadt um das gute Stück einzuladen.

Gestern traf es sich dann das die Freundin Nachmittag und Abend mit den Freundinnen unterwegs war, während das Kind nach dem Kinderschwimmtermin zu einer Kinderkrippenfreundin eingeladen war um dort zu übernachten. Win-win-win! Also Kind abgeworfen und dann den kompletten Abend verschraubt!
Ein Werkstattkollege war auch da, also war das ausladen des Motors auch kein Problem und da wir es inzwischen geschafft haben den Ofen in der Werkstatt anzuschliessen friert man sich dort auch nicht mehr die Nase ab!

Der Zusammenbau des linken Gabelholmes ging dann recht flott, quasi alles wieder umgekehrt zusammen, Öl rein, Luftpolster etc.pp. Fürs festschrauben der Druckstufe am Gabelfuß musste ich mir dann noch schnell ein Haltewerkzeug aus einem Rohr improvisieren. Danach hab ich dann kurzerhand den rechten Holm gemacht und siehe da, beim zweiten ging alles nochmal deutlich schneller, nach 30 Minuten war ich mit diesem durch und wusste ich hab beim linken das mit dem Luftpolster falsch gemacht. Ergo der nochmal auseinander, nochmal Luftpolster, wieder zusammen. Fertig! Endlich!!
Gabelservice kann ich jetzt, Werkzeug ist alles da. Motor auch wieder. Fein!

Jetzt kann es quasi ans zusammenbauen gehen, fehlt nur noch Ventilspielkontrolle und Zahnriemenwechsel.

Man wird ja nicht jünger mit den Jahren irgendwie und so hab auch ich jetzt mal ein wenig in meine Gesundheit investiert, denn ich habe Rücken!

Leider sponsort die Krankenkasse einem allerdings keine Motorradhebebühne, ergo musste ich sie komplett selbst finanzieren. Aber was tut man nicht alles für die Gesundheit!

Somit lag ich heute den Tag auf der Lauer, denn die Spedition welche die Bühne auf einer Palette anlieferte nannte mir als Zeitfenster 10-15 Uhr. Gegen 12 Uhr klingelte dann mein Telefon und der LKW Fahrer meldete sich bei mir das er da sei. Also raus mit der Kiste aus dem LKW (weiter liefern die ja nicht), rauf auf die Sackkarre und dann vor die Werkstatt. 141 kg wiegt die Transportkiste laut Lieferschein!
Mit einem zweiten Paar Hände war die Bühne dann aber schnell an Ort und Stelle in der Werkstatt und da sie quasi vollständig vormontiert war dauerte es nicht lange bis sie Einsatzbereit war!

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Tolle Sache das!

Die Wartezeit hab ich aber genutzt um mal mit dem Gabelservice anzufangen. Mein Plan für die Gabel ist erstmal nur das Öl zu wechseln und wenn ich irgendwo passend finde, auch Gabelfedern für mein Gewicht einzubauen. Wenn sich dann rausstellt das es nicht taugt, kann ich immernoch jemanden professionellen die Gabel pimpen lassen.

Nun ist es so das man bei der Demontage einer Up-Side-Down Gabel öfter mal Spezialwerkzeug braucht und so ist es auch bei der Showa Gabel die in der 749S verbaut ist. Man kann dann entweder hergehen und sich das Spezialwerkzeug bestellen und ist dann lustige 130 EUR ärmer oder man holt sein Werkzeug raus und baut sich selbst so etwas.

Letzteres hab ich dann gemacht, ein paar Beispiele wie man sich so etwas baut hab ich auch schon gefunden. Meine Umsetzung ist mehr oder weniger ähnlich, so viel Innoviation gibts da auch nicht.

Konkret geht es um den sogenannten Cartridgepusher. Dieser wird benötigt um die Federvorspannhülse in der Gabel runterzudrücken, damit man an die Kontermutter, welche den Gabelverschlussdeckel nebst Zugstufeneinstellung an der Dämpferstange festhält, lösen kann. (Auf den Bildern ist es die Schraube unter der blau Eloxierten Schraube) Klingt kompliziert? Ist es aber eigentlich nicht.

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Ich hab mir dann ein Stück Flachstahl genommen was ich noch rumliegen hatte, in den Schraubstock eingespannt und dann die beiden Enden mit dem Hammer umgebogen, ganz gerade ist es nicht geworden was aber der Funktion keinen Abbruch tut. Danach hatte ich quasi ein U. Dann in die Enden des U jeweils ein Loch gebohrt und mit dem Gewindeschneider ein M6 Gewinde reingeschnitten. In diese Löcher ist jeweils von aussen eine Schraube eingeschraubt und an der Innenseite auf die Schraube eine Hutmutter aufgeschraubt. Diese Hutmutter passt genau in die Löcher der Federvorspannhülse.

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Mit diesem Ding kann man jetzt also die Feder komprimieren bis die Kontermutter zu sehen ist, dann steckt man eigentlich ein Flachstahlstück unter die Kontermutter damit die Vorspannhülse nicht wieder zurück kann. Problem ist nur, wenn man mit viel Kraft und beiden Händen die Feder komprimiert, wer steckt dann das Flachstahlstück auf? Richtig, ein zweiter Mann. Der war aber schon weg. Ärgerlich!
Aber wozu hat man vom Motorradtransport ordentliche Ratschengurte in der Werkstatt rumliegen!?
Kurzerhand die Haken des Gurtes auf beiden Seiten an den Schrauben eingehakt und den Spanngurt unten um den Gabelfuss geführt, noch ein Handtuch damit das Rohr nicht von der Ratsche beschädigt wird und schon kann man loslegen und die Feder komprimieren. Jetzt braucht man nichtmal ein Flachstahlstück zum unterschieben!

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Das linke Gabelrohr ist jetzt also demontiert und blutet aus, jetzt muss ich mich nach Federn umsehen und Gabelöl bestellen. Danach geht es an den Zusammenbau, da muss ich mir wieder was zum improvisieren eines Spezialwerkzeuges einfallen lassen, gesucht wird ein Ersatz für einen “Cartridge-Entlüfter”! Ich glaube es wird recht Low-Tech ein Draht den ich an der Dämpferstange befestige.

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Achja, ein leichtes Alu Heck für die 749S hab ich inzischen auch erstanden. Echter Schnapperpreis. Das originale ist ja ein schwerer Stahltrümmer, dieses hier wiegt nur 1200g, nicht schlecht!

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Eigentlich hab ich den Motor ja schon zwei Wochen, aber irgendwie bin ich nicht dazu gekommen etwas zu schreiben. Erst jede Menge Arbeit, dann jede Menge Feiertage und dann jede Menge Krankheit. Elend.

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Nu aber Butter bei die Fische! Der Motor ist aus einer Hypermotard 1100 EVO und hat ca. 8.000 km auf dem Buckel. Soll ein Frontschaden gewesen sein. Sagt der ursprüngliche Verkäufer jedenfalls. Öl war noch drin und natürlich bekommt der Motor vor dem Einsatz eine Ventilspielkontrolle und neue Zahnriemen. Aufgemacht wird er nicht, getunt wird auch nix. Man könnte vielleicht mit dem Endoskop mal in die Brennräume gucken, aber ich glaube viel sieht man da nicht.

Eine kurze Anpassprobe hab ich schon mal gemacht. Musste einfach sein!

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Da es ein EVO Motor ist, der nicht einfach so mit dem geplanten Ignijet Steuergerät funktioniert, braucht er noch einen kurzen Eingriff seitens DSB Berlin. Was aber kein großer Akt ist.

Geplant ist das im Januar zu erledigen, aber bis zum Januar wird das Gerät niemals nicht auf eigenen Rädern stehen. Auch nicht rudimentär und eigentlicht ist es ja auch quatsch mit Hänger extra zu DSB zu fahren. Also darf der Motor wieder im Kofferraum reisen, nur dieses mal nicht im Blumenkübel wie bei der ersten Reise sondern Standesgemäß auf einem Motorständer! Hab ich sowas? Natürlich nicht, aber kann man sich ja bauen!

Also hab ich mal meine kürzlich rudimentär erworbenen “Schweißkünste” versucht anzuwenden und in der eh viel zu kalten Werkstatt (ca. 4-5°C) das Schutzgasschweissgerät gezündet!

Der Plan war relativ einfach: 1,5m Vierkantrohrstahl in passende Stücke flexen, aufeinander legen, festbraten. Gesagt getan.
Erstmal mit dem unklaren und nie benutzten Schweißgerät klarkommen, Schweißstrom einstellen, Drahtvorschub regeln, Schutzgas aufdrehen nicht vergessen. Na wird schon werden!

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Die ersten “Nähte” waren auch wirklich unter aller Sau, aber je mehr man übt desto besser wird es. Schweißen ist halt reine Übungssache. Auch wenn die Ergebisse vermutlich trotzdem unterirdisch sind, sie halten und ich hatte Spaß! Mal sehen was als nächstes dran kommt, will weiter üben!

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Jedenfalls präsentiere ich hier jetzt meinen roll- und trimmbaren Motorständer in der Version 1.0 beta2!

Motorständer - 10126

Die Rollen hab ich einfach von meinem Bursig BikeTower benutzt und ins Vierkantrohr gesteckt. Der Wagenheber ist auf das vordere Rohr geschraubt und so kann man die Position in gewissem Grad in der Neigung verstellen!! Wozu das gut ist? Ich hab keine Ahnung! :D
“Es saugt und bläst der Heinzelmann, wo Mutti sonst nur blasen kann.”
Ehrlich gesagt waren 1,5m schlicht zu wenig Stahl und ich brauchte noch was zum abstützen am Zylinder. Ich bin mir aber sicher das es irgendwie einen Fall gibt bei dem das unglaublich praktisch sein wird! :D

Den restlichen Tag heute hab ich mit putzen verbracht und Kettenfettsiff vom Motor entfernt. Irgendwie ist einen dreckigen Motor einem Mechaniker vor die Füsse stellen ein bisschen so, als würde man sich vorm Zahnarzt nicht die Zähne putzen oder vorm Urologentermin nicht den Pillemann waschen. Oder wie seht ihr das?

PS: Ich bitte übrigens die grottigen Bilder zu entschuldigen, ich hatte extra einen Kamera mitgenommen und hab sie dann in der Werkstatt liegen lassen. m(
Ich reiche bessere Bilder nach, ganz bestimmt, oder so.

Endlich, nach mehreren Wochen quasi nur arbeiten, hatte ich heute ein bisschen Zeit der unwilligen Schwingenachse zu Leibe zu rücken. Die wollte ja nicht raus und war der letzte Hinderungsgrund wieso ich den Motor nicht ausgebaut bekommen habe. Die Achse weichte jetzt die ganzen Wochen ein wenig mit WD40 und Rostlöser.

Heute war ich bewaffnet mit dickeren Gewindestangen um einen Auszieher zu basteln. Aber leider ist der 9er Rahmen an der Schwingenachsaufnahme leicht abgeschrägt und so lässt sich da sehr schlecht gegen den Rahmen abstützen ohne das es einen das untergelegte Gummi immer zerquetscht und dann den Lack einkerbt. So wurde das leider nichts.

Schlussendlich half tatsächlich nur rohe Gewalt und ein zweites Paar Hände sowie ein größerer Hammer. Die Achsschraube haben wir erstmal ein Stück wieder reingedreht, dann einen Volleisenstab rundschliffen damit dieser gut in den Schraubenkopf passte welcher so eine Mulde im Kopf hat.
Dann einer Links gegen den Rahmen drücken und das Motorrad abstützen, auf der anderen Seite kraftvoll draufkloppen. Dann kam die Achse, aber ganz ganz langsam! Irgendwann war die Achse dann durch die rechte Buchse durch. Durch den Motor ging es dann einfach, aber an der zweiten Buchse auf der linken Seite ging dann nix mehr, weil auch unser Volleisenstab zu kurz war. Da schaute die Achse aber schon zu 60% raus. War auf jedenfall schön rostig und angegammelt, wundert mich nicht das die Fest gewesen ist.

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Ich hab dann kurzerhand die Flex genommen und die Achse kurz vor dem Rahmen durchgetrennt, den Stumpf der noch im Rahmen war hab ich dann wieder zurück in den Motor geschoben und raus war die Schwinge! Endlich! Neue Achse hatte ich eh schon besorgt.

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Danach konnte ich den Rahmen samt Gabel nach vorne überklappen. Als nächstes steht erstmal Siff beseitigen an. Aufräumen könnte ich auch mal wieder. Und dann zusehen das mir ein Motor über den Weg läuft. :)

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Heute sollte eigentlich alles von der 749 runter, damit dann der Motor aus dem Gerät raus kann. Als erstes musste nun die Airbox mal noch raus, die liess sich aber zum verrecken nicht rausziehen weil das Zündschloss noch am Rahmen befestigt ist und ich nicht weiss wie man die Spezialschrauben gelöst bekommt.

Ich hab dann kurzerhand divide et impera gemacht und dann mit ein bisschen Gewalt die Airbox aus dem Rahmen gerupft. In der Airbox sah es lustig aus, so mit dem ganzen Restfilter. Aber auch darunter war der Dreck von vielen vielen Kilometern.

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Dann hab ich den Hobel Wasser lassen, scheint immerhin noch einiges an Kühlmittel im Motor gewesen zu sein. Aber im Ausgleichsbehälter waren vielleicht noch drei Schnapsgläser.
Dann ging es ans Öl ablassen und da gab es dann noch diese wunderbare Abriebsammlung am Magneten der Ölablassschraube. Ist doch entzückend oder?

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Den Ölfilter hab ich ums verrecken nicht abbekommen, der sitzt so fest da geht nix. Egal, ich will den ja nicht wechseln. Aber ins Filtersieb wollte ich dann doch mal gucken. Die Schraube vor dem Sieb hab ich kaum aufbekommen so fest war die und auch das Sieb selbst war so fest reingeknallt das ich echt Mühe hatte! Fühlte sich deutlich mehr an als die 42Nm die im Handbuch dazu stehen. Aber dafür wurde ich mit dieser wunderbaren Nuggetsammlung entschädigt! Wunderbar!

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Während der Motor also aus allen Öffnungen pieselte hab ich mal den Kabelbaum rausgeworfen, der hat seine besten Tage auch schon hinter sich. Ist klebrig und steif. Macht aber nix, vermutlich brauche ich von dem Kabelbaum eh nix weiter ausser eventuell dem Stecker fürs Cockpit. Je nachdem ob das im Umbau weiterbenutzt wird oder eben nicht.

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Nachdem das Motorpferd fertig gepullert hatte durfte dann auch der Wasser- sowie Ölkühler ab. Die sind in erstaunlich gutem Zustand. Das freut mich vor allem beim Ölkühler, weil ich den ja eventuell weiterverwenden möchte.

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Die letzten Teile vom Krümmer hab ich nun auch entfernt, hier ein paar Einblicke in die Untiefen.

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Nun ist eigentlich alles ab, der Motor kann also raus. Aus Spaß hab ich dann noch nach der Zündkerze des stehenden Zylinders geschaut. Erstmal wurde ich wieder von Unmengen von Kupferpaste begrüst *grrr*.

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Die Kerze war natürlich schön Ölig, sah jetzt aber nicht so schlimm aus wie ich erwartet hatte.

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Morgen muss dann noch die Kette vom Ritzel runter und wenn alles klappt, fliegt morgen auch schon der Motor raus. Wäre ja schon mal was. Danach werde ich vermutlich erstmal den Putzlappen schwingen und den ganzen Schmand entfernen.

So hab ich die 749S gekauft, beinahe neu, quasi Scheckheftgepflegt, gerade frische Inspektion gemacht und “neuer” TÜV. Super Zustand! Aber das Motorrad hat scheinbar Probleme mit dem Motor, ein Motorschaden wird vermutet. Klappert jedenfalls arg da drinne, nein, nicht die Kupplung. :)

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Das Motorrad wurde wohl als Sporttourer benutzt und hat die ganzen tollen Tourenfeatures die man so braucht: Heizgriffe, Boardsteckdose, Navistrom- nebst Halterung und irgendwann auch mal einen Kettenöler!!

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Ich brauch den ganzen quatsch aber nicht, also heute mal fix den Schraubendreher geschwungen und das Teil angefangen zu zerlegen.

Vorher zumindest mal eben Funktionscheck der Lampen, Blinker etc.pp. gemacht, falls man die noch weiter verbimmelt. Staunte nicht schlecht, beim Blinken piept es?! Vermutlich war der Vorbesitzer vergesslich und hat immer den Blinker angelassen. Aber ich sag ja, gehobene Tourensportlerausstattung!

Zuerst mal die ganze Verkleidung runter, die wurde mal gegen eine einer 999S getauscht weil die alte wohl einem “Umfaller” zum Opfer gefallen ist. Dann die einfachen Sachen zuerst: Auspuff ab, Krümmer weg, Heck frei!

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Dabei fand ich dann Reste von einem irgendwann mal verbauten Kettenöler. Ahja, Tourensport. Vorne geht es weiter, Spiegel ab, Lampenverkleidung runter und was ist denn das?!

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Ah, da kommt das gepiepe her. Tatsächlich ein Baumarktpieper in den Kabelbaum gefrickelt. Und wenn man das schon macht, dann natürlich auch professionell, zum beispiel mit so einer Klemme! Ehrensache!

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Immerhin wurde der orignale Kabelbaum nicht verunstaltet sondern fein säuberlich der “professionelle” Zubehörkabelbaum mit viel Spucke und Klebeband nur an den Originalen angeflanscht!

Nach dem der Trümmerberg von einem Lampenhalter abgebaut war, ich mich über die bescheuerte Idee an einigen Schrauben eine halbe Tube Kupferpaste als Schraubensicherung zu verbrauchen geärgert hatte, ging es weiter mit Luftkanälen.

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Dabei fiel mir dann am Ausgleichsbehälter der Kühlflüssigkeit der doch eher optimistische Pegelstand von deutlich unter Minimum auf. Vielleicht ist die Kiste nicht dicht? Kann ja sein, wäre doch bei der Inspektion aufgefallen! Vielleicht dann der Motor zu heiss geworden und deswegen der Schaden. Egal weiter. Also Luftkanäle runter und Luftfilter raus…
oder das was von den Luftfiltern übrig ist!

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“Datt is Racing, datt mutt so!!” denn je weniger Filter desto mehr Luft kann angsaugt werden und dann geht die Karre besser! Oder? Deswegen sieht der Filter auf der anderen Seite auch so aus. Man fragt sich nur wo der Rest vom Filter ist!? Ist doch klar wo der ist, hier!

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Ganz fein verteilt! Aber spätestens hier darf man die Geschichte mit dem frischen Service ins Land der Märchen und Sagen stellen. Aber gut, ich dachte mir so etwas schon. :)

Das nächste mal geht es dann weiter mit Airbox, Kühlsystem und dann hoffentlich den Motor raus. Ich freu mich schon auf die lustigen Überrascheungen die da noch so kommen!

Ansonsten war das heute einer der entspanntesten Nachmittage seit langem, ich, mein Werkzeug, Musik und der neue Tourensportler! Prost!

..und zweitens als man denkt! So geht der Spruch glaube ich.

Ich dachte auch ich fahre erstmal die EVO weiter, exklusiv auf der Renne. Hab mir extra ein neues Federbein bestellt, die Airbox aufgemacht und war quasi dabei einen neuen Krümmer+ESD zu bestellen.
Aber vor einer Woche poppte auf einer der üblichen KFZ-Verkaufsportale eine 749S mit angehendem Motorschaden auf und diese stand auch noch nördlich von Berlin!

Ich hab dann kurzerhand den Verkäufer kontaktiert und es stellte sich dann raus das man sich schon über ein Forum kannte und sich auch schon mal kurz in Oschersleben über den Weg gelaufen ist. Die Welt ist eben klein, vor allem die Zwangsgesteuerte!

Eins zwei fix haben wir uns am gleichen Abend noch beim Motorrad für eine Besichtigung getroffen und als die Kiste dann dort vor mir stand, das Bauchgefühl positiv war und der Preis fair, ja da hab ich sie dann halt einfach gekauft. Wahnsinn.

Ergo bin ich jetzt Besitzer einer Ducati 749S mit Motorschaden. Jetzt werden sich einige fragen, was zum Henker will er denn damit?! Aber der grobe Plan ist relativ einfach: Ich will mir auch so einen feinen 2-Ventil Renner in Superbike Fahrwerk bauen (siehe Aircooled Racer Meeting beim BIKEtoberfest 2014)!
Deswegen musste es auch eine 749S sein, denn nur die Rahmen der 749S und der 999 haben an der Rahmenaufnahme der Schwinge ein Langloch bei dem man durch tausch der Plättchen auch eine 2-Ventilmotor in den Rahmen hängen kann.
Ausserdem hat die 749S ein voll einstellbares Showa Fahrwerk, einen Lenkungsdämpfer und man kann die Neigung des Lenkrohrs per Excenter in zwei verschiedenen Stellungen bringen.

Der konkrete Plan sieht jetzt also vor das Motorrad schrittweise umzubauen. Ganz oben auf der Liste steht erstmal das komplette Ding zu zerlegen. Die Verkleidung muss weg, der Motor muss raus, der ganze StVO Trödel muss ab und alles was nicht gebraucht wird, wird weiterverkauft.
Danach gehen die wichtigen Baustellen los: Motor, Elektrik, Auspuff.
Wobei die letzeren beiden, vor allem der Auspuff, vermutlich die schwierigsten sind. Aber mit Hilfe der netten anderen 2-Ventil Zwangsgesteuerten, wird das schon werden!

Aber aktuell geht leider erstmal nix. Zwar steht die 749 inzwischen in der Werkstatt, dank des sehr netten Verkäufers, aber ich komme zu nix denn mysteriöse Beinschmerzen plagen mich und verhindern jegliche Schrauberaktivität. Hab nicht mal ein Bild von dem Hobel gemacht, aber sieht eh quasi aus wie Serie.
Jetzt ist also erstmal Bodytuning angesagt, aber das wird schon!

Zum Glück hab ich keinen Zeitdruck, denn ich plane einfach mal das ich in 2015 erstmal noch weiter mit der EVO auf der Rennstrecke fahren werde. Aber das macht nichts, ich werde vermutlich in 2015 sowieso nicht oft dazu kommen zu fahren. Denn scheinbar legt sich bei mir die Erweiterung des Ducati Fuhrparks mit der Erweiterung der Familie zusammen und so werde ich im April 2015 ein zweites mal Vater! \o/

Wenn der Renner dann umgebaut ist, darf die EVO wieder exklusiv auf die Straße. Wenn ich dann noch Straße fahre, aber auch da hab ich keinen Zeitdruck. :)