76 Tage nach meinem Crash stand nun das erste Rennstreckenevent danach und letzte Event für dieses Jahr auf dem Plan. Es ging auch wieder nach Groß Dölln, zurück an den Ort des Crashs. Racecafe Berlin hatte zum Twins meets Classics II geladen.

Die Wetteraussichten waren für Oktober okayisch, kalt sollte es werden aber immerhin trocken bleiben. Zumindest kein Schnee wie am ersten Tag des ersten Event des Jahres! Heizdecke, die Heizweste und der dicke Schlafsack waren ganz oben auf der Packliste! Mitgenommen habe ich nur Krümel, der ja nach meinem Vergasercheck wieder ordentlich lief.

Den ersten Turn am Morgen liessen wir aus, bei einstelligen Asphalttemperaturen gleich als erster Turn raus, das musste nicht sein. Dann lieber in Ruhe Frühstücken, Reifen Heizen und bisschen Stretching. Mal sehen wie das mit der Titanplatte aufm Schlüsselbein so gehen wird?! Aber die Sorgen waren unbegründet, stellt sich raus das ich beim Fahren überhaupt nix davon merke. Einzig die gelittene Kondition und der Kraftverlust sind leicht spürbar. Vor allem aber mein Nacken fand das alles doof!

Der Turn wurde nach ein paar Runden rot abgewunken, weswegen ich mich wieder vorne an die Schranke stellte wo mir jemand wild gestikulierend zu verstehen gab das da Benzin aus meinem Moped läuft! Oh Fsck!

Zum Glück ist Krümel nicht in Flammen aufgegangen, stellte sich raus ich hatte eine der Ablassschrauben an der Schwimmerkammer verloren und da plätscherte fröhlich der Sprit auf den heissen Motor. Ich vermute die hab ich wohl nicht fest genug wieder angezogen nach meinem Vergaserfix. Eieieiei. Jetzt ging die Sucherei im Fahrerlager los, wer hat so eine M6x0,75 Feingewindeschraube mit der ich das abdichten könnte. Am Ende fand sich jemand der einen Gaszugnippel mit dem Gewinde hatte, welchen wir mit Kaltmetall verschlossen haben und mit Schraubensicherung in die Schwimmerkammer schraubten. Das hielt tatsächlich dicht und kostete mich nur einen Turn. Auch wenn Krümel danach irgendwie nicht wieder so 100% lief. Das noch unklar.

Die Pausen waren leider sehr lang zwischen den Turns, 1:15h lagen dazwischen. Weswegen man gut vm rumsitzen durchgefroren war. Ich hab mich immer in den dicken Schlafsack gewickelt, das half zumindest etwas.

In meinem zweiten Turn den ich wieder fahren konnte, hab ich dann tatsächlich jemanden genau an der Stelle und auf die gleiche Weise überholt wo ich mich mit dem Admiral lang gemacht hatte. Ging alles gut und ich war froh das der Kopf frei war! Generell muss ich sagen hat der Crash psychisch scheinbar keine Dinge hinterlassen, konnte frei fahren und durchaus am Kabel ziehen.

Rundenzeittechnisch war bei dem Wetter natürlich nichts tolles zu erwarten und das Motto war ja eh “keine Rekorde”. Von daher bin ich mit den 1:36 auch zufrieden die ich immer mal wieder in den Turns auf dem Laptimer hatte.

Jetzt ist die Rennsaison 2024 also abgeschlossen und die Schraubersaison geht los, da steht ja jede Menge auf der Liste. Ganz oben steht den Admiral für die nächste Saison fertig bekommen. Schauen wir mal wie das so geht.

In zwei Wochen steht das Saisonabschlussevent in Groß Dölln auf dem Plan. Vor anderthalb Wochen meinte meine Chirurgin ich dürfe wieder Radfahren, Rudern und Motorrad fahren! Vor einer Woche kam der neu bestellte Helm bei mir an und schon ein Weilchen ist die Lederkombi aus Reinigung und Reparatur zurück.

Was fehlt also noch? Richtig, das Motorrad! Der Admiral wird es nicht, aber schon vorher war lange geplant am letzten Event noch einmal Krümel auszuführen. Heute also in die Werkstatt und nachdem auch das an- und vor allem auch ausziehen der Kombi noch klappte, machte ich mich daran das Gerät startklar zu machen. Vorderrad wieder rein, das war als Ersatz das letzte mal einzeln mit, und den SoloDL wieder auf Krümel umprogrammiert. Batterie einmal frisch geladen und gebalanced, hatte nur 11,6V und dann raus vor die Werkstatt und anbollern. Choke geben und nach ein bisschen orgeln lief er, knallte aber irgendwie ein bisschen ausm Auspuff. Hmm. Ein wenig warm laufen lassen und Choke wieder weg, schauen ob er im Leerlauf läuft. Klack, aus. Hm! Okay bisschen länger warm laufen lassen. Aber es half alles nix! Dann mal Leerlaufdrehzahl höher gedreht, klang irgendwie trotzdem unmotiviert. Aber dabei festgestellt das es aus dem Limastecker zum Regler leicht qualmte! Na super.. aber das jetzt erstmal egal.

Oben raus lief er, knallte aber weiterhin aus dem Auspuff. Irgendwas stimmt doch da nicht! Sprit oll? Also bisschen frischen Sprit rein gekippt. Ne das wars nicht. Spritleitung abgeknickt? Tank hoch, alles gecheckt und mit Tank oben laufen lassen. Nö. Dann mal mit Infrarotthermometer geschaut und siehe da, der hintere Krümmer bleibt kalt! Läuft also nur auf einem Topf der Gute. Gas geben, jetzt wird der Krümmer wärmer, im Leerlauf wird er wieder kälter.

Das übliche checken.. fürs Peng braucht es: Sprit, Funken und Kompression! Funken ist einfach, Kerze raus und schauen, funkt! Ist aber komplett trocken und weiß. Okay, da fehlt also sehr wahrscheinlich Sprit. Theorie: Leerlaufdüse zu, deswegen läuft der stehende Zylinder im Leerlauf nicht mit, kommt dann aber bei höheren Drehzahlen dazu, ist aber weiterhin zu mager weil Leerlaufdüse eben zu. Die ist zwar nicht entscheidend bei hohen Drehzahlen, aber gibt eben trotzdem ihren Teil dazu.

Also einmal leicht fluchend Vergaser raus gebaut und auf gemacht, innen sah es erstmal nicht dreckig aus aber tatsächlich, im Vergaser des stehenden war die Leerlaufdüse dicht. Da ging kein Licht mehr durch! Einmal ordentlich mit Druckluft durch pusten und wenn man schon dabei ist, alle anderen Düsen auch. Wieder zusammen gebastelt, weniger fluchend eingebaut und Krümel vor die Werkstatt geschoben.

Was soll ich sagen? Ohne Choke einmal aufs Knöpfchen gedrückt und schon lief er sauber im Leerlauf vor sich hin tuckernd! Auch nahm er willig Gas an, drehte fröhlich die Drehzahlleiter nach oben ohne zu knallen. Hoch und runter gefahren, läuft wie gewohnt. Okay, das war mal erfolgreich. Ich trau dem Braten aber noch nicht und werde bei der nächsten Gelegenheit mal schauen wie so Kaltstart aussieht.

Die nächste Gelegenheit gibts dann wenn ich den Stecker von der Lichtmaschine tausche, der war tatsächlich sehr verkokelt und eins der drei Kabel war dann nach kurzem rumpopeln auch durch. Ah, das erklärt warum die Spannung der Batterie so niedrig war, das scheint schon einen Moment nicht mehr zu richtig gut zu laden. Es ist nur nicht aufgefallen weil das Motorrad so wenig Stromverbrauch hat und der 7,5 Ah LiFePO4 komplett überdimensioniert ist! Im Datalogging vom April sieht man es auch, Spannung schwankt zwischen 12,8 V und 13,1 V. Daten aus April 2023 sagen es müssten eher recht stabile 13,4-13,5 V sein. Muss also irgendwie dazwischen angefangen haben kaputt zu gehen, sehr wahrscheinlich das übliche Spiel mit kapilar gezogenem Öl in den Stecker, dann hoher Innenwiderstand etc.pp. Da werde ich jetzt für das letzte Event mal eben einen neuen Stecker dran crimpen.

PS: Heute Stecker getauscht und Kaltstart getestet. Bisschen Choke geben, Knopf drücken und schon rumpelt Krümel ins Leben. Kurz laufen lassen, Choke raus und wunderbarer Leerlauf. So kann es erstmal bleiben.

Da wir in Groß Dölln letzte Woche einen Tag haben sausen lassen, haben wir spontan beschlossen den diesjährigen 1. Mai mit Flatratefahren am STC zu verbringen, denn die Wettervorhersage war hervorragend und es sollten dann auch über 20°C mehr sein als in Groß Dölln.

Der Van war quasi schon gepackt seit der Rückfahrt aus Groß Dölln, allerdings musste noch mal alles raus weil sowohl ich als auch Axel doch noch etwas schrauben mussten. Er tauschte die Bremspumpe und ich hatte ja noch das nervige quietschen an der Bremse von Krümel. Also Bremssättel und Vorderrad raus und angeschaut, auf einem Bremssattel gab es innen komische Schleifspuren, an dem Absatz der den Bremsbelag im Sattel hält. Hatte da etwa die Bremsscheibe Kontakt mit dem Sattel?

Im Winter habe ich ja eine KTM SuperDuke 990 Felge nebst selbst hergestellten Spacern verbaut, das haben wir so auch für Axels Shyster so umgesetzt. Dort ohne Probleme. Was aber bei Krümel anders ist, sind die 5mm Brembo Bremsscheiben! Also mal das Rad und die Bremssättel ohne Bremsklötze verbaut und siehe da, der rechte Sattel hat eben an der Stelle wo es die Schleifspuren gibt Kontakt mit der Bremsscheibe! Beim damaligen Messen zum Herstellen der Spacer mit 4,5mm Bremsscheiben gab es das Problem einfach nicht! Jetzt für den Termin griff ich zu einer low-tech Lösung und unterlegte den rechten Bremssattel mit zwei sehr dünnen Unterlegscheiben. Dann noch die Scheiben gesäubert, die Bremsklötze ein wenig abgezogen und zur Sicherheit packte ich noch ein 999 Vorderrad mit 4,5mm Bremsscheiben ein. Nur für alle Fälle.

Der Tag am STC war dann wunderbar, vor allem Axel fühlt sich mit seiner neuen Street Triple pudelwohl! Ich kam relativ schnell auf meine üblichen tiefen 1:4Xer Zeiten, schaffte es aber nur maximal auf eine 1:41. Das Datarecording meint, gebremst hab ich oft später als 2022, dafür aber zu viel. Damit war ich zu langsam am Scheitelpunkt und selbst das konsequentere Gas geben aus der Kurve raus konnte das nicht mehr ausgleichen.. tja, so ist das halt mit einem langsamen Moped. Nimmst du den Schwung nicht mit, haste verloren. Und dann war ich im Omega stellenweise noch 10km/h langsamer in Schräglage als 2022, da weiß ich jetzt auch nicht warum. Vielleicht ist der SC2 hinten doch mal langsam fertig? Oder ich muss noch mal am Federbein bisschen an den Settings drehen. Das TPS signal recording lässt mich erahnen dass das Vertrauen ins Hinterrad nicht 100% da war.

Die Bremse quietschte den ersten Turn noch ein wenig, verlor dies aber dann im zweiten Turn. Von daher ist das Problem damit behoben, auch wenn die Lösung nur temporär ist. Vermutlich werde ich am Bremssattel selbst etwas Platz schaffen. Das muss ich mir aber noch mal genauer anschauen.

War anfänglich noch der Plan den Admiral und die 999 in Groß Dölln im Vergleich zu fahren, lachte mich das Wetter für diese Idee ein bisschen aus. Je öfter man auf die Vorhersage schaute, desto schlechter wurde diese. Erst war es nur kalt, dann sollte es Regen und irgendwann war sogar Schneeregen angesagt. Den gab es wohl auch.

Dementsprechend dynamisch war auch unsere Vorbereitung. Erst überlegten wir doch in einer Pension zu nächtigen, dann reservierten wir ein Hotelzimmer. Ich switchte von der Paarung Admiral/999 zu nur Krümel und zwei Tage vor dem Event war klar, wir lassen den Montag auf Grund des Wetters aus, laden Krümel und die neue Streety von Axel am Sonntag in den Van und fahren, bei okayer Vorhersage, am Dienstag ganz früh in die Uckermark.

Die Vorhersage war dann am Montag für Dienstag okayisch. Nicht nur 6°C wie Montag sogar 9°C und tatsächlich kein Regen und zumindest am Vormittag sogar Sonne. Genau so kam es auch. Lag bei der Fahrt nach Groß Dölln noch Nebel auf Wiesen und Feldern, lichtete sich das ganze im Fahrerlager und die Sonne kam raus.

Nach kurzer Fahrerbesprechung konnten wir uns Anmelden und schafften es sogar vorher noch auszuladen und die Reifenwärme einzustecken. Ab 0900 konnte man losrollen. Der Zeitplan für das Event bestand aus 45min open pitlane sessions, unterbrochen von 15min Instruktortraining und um 18 Uhr war Feierabend. Es gab also genug Fahrzeit, so das ich die ersten 45min erstmal zum Umziehen und fertig machen verstreichen ließ.

Ab dem zweiten 45min Fenster spielte ich dann mit, erstaunlicherweise waren die gelernten Dinge aus dem letzten Jahr noch im Gehirn vorhanden und das fahren ging ganz gut von der Hand. Nur die Vorderradbremse von Krümel machte zicken, immer wenn man ordentlich anbremste fing sie ab einem bestimmten Punkt unangenehm an zu singen. Es pulsierte nicht im Hebel und es bremste auch, nur das Geräusch war irritierend und half nicht gerade dabei ordentlich in Richtung Scheitelpunkt zu bremsen. Ich hab dann mit einer Feie die Bremsklötze entgratet, mir sogar Kupferpaste von einem Nachbarn geschnorrt und hinten auf die Pads getan, es half alles nichts. Die Bremse sang. Ein bisschen bildete ich mir ein das es von der Temperatur abhing, je heißer die Bremse desto weniger war es, auch meine ich das den Frontfender mit Gaffatape zu bekleben das Geräusch verminderte, es kann auch einfach sein das ich es lernte es zu ignorieren. Ich werd nicht schlau draus.

Ab dem vorletzten Turn war ich dann gut eingefahren und die Zeiten, wenn kein Verkehr war, lagen relativ konstant bei tiefen 1:3Xern. Ich bleib dann für 15 Runden draußen, also ca. 25min Fahrzeit am Stück, Danach musste Axel auch kurz das Moped halten damit ich gefahrlos absteigen konnte. :)

Bestzeit war dann eine 1:32, was von meinen 1:29 noch ein bisschen weg ist, aber angesichts der Bremse und der kalten Witterung durchaus okay ist.

Im großen und ganzen haben wir alles richtig gemacht, wenn wir auch nur einen Tag gefahren sind haben wir uns den besseren der zwei ausgesucht und vermieden teuer im Hotel zu schlafen oder sinnlos in der Kälte im Fahrerlager zu hocken. Eventuell holen wir den einen verlorenen Fahrtag am 1. Mai nach, da soll schönes Wetter sein und der STC hat flatrate fahren im Angebot!

Puh schon ne Weile nichts mehr geschrieben. Viel mit Arbeit und leider Krankheit zu tun gehabt die letzten Monate, da war zwar auch immer Zeit auch mal zu schrauben aber nicht zu schreiben.

Was ist also der Stand?

Bambi, da passiert nix. Also ausser das ich Sprit aus den Vergasern gelassen habe und es mal neue Zündkerzen geben sollte.

Der Admiral steht wie zum Geburtstag da, dort hat sich nichts getan.. bis auf das ich ihn der Rahmenhülse für den Bursigständer beraubt habe um die 999 in die Luft zu bringen.

Selbige (999) steht mehr oder weniger komplett zerlegt auf der Hebebühne. Es gab eine Ventilspielkontrolle ohne Auffälligkeiten, dafür musste echt das halbe Moped zerlegt werden. Dann musste ich feststellen das jemand die Ventildeckel komplett mit Silikon abgedichtet hatte, was auch dicht war, aber leider fürs weitere Abdichten das große Elend war denn das Silikon da wieder runter zu bekommen war leider eine totalen Scheissarbeit! Danach wieder zusammenbauen und selbst mit wenig Dichtmittel abdichten, hoffe das ist mir gelungen.

Kühlmittel ist auch raus und Kühler war runter, weil man sonst ja nicht vernünftig an den liegenden Zylinderkopf kommt. Was hab ich geflucht. Mehr noch bei der Airbox die auch runter war um eine fehlende Mutter im Airboxdeckel zu ersetzen. Wow war das elend. Frische Riemen gab es auch, die alten waren auf jeden Fall schon…. alt. Wenn ich so an der 999 schraube, merke ich erst wie Pflegeleicht der Admiral ist..

Die Bremssättel habe eine äusserst gründliche Reinigung bekommen, ich vermute ihre erste. Die Gabel der 999 ist auch komplett zerlegt, da gibts einmal alles frisch. Das übliche also, Moped kaufen und erstmal durchservicen. Schraube -> Kopf. Dann in 03 muss das Gerät zum TÜV, mach ich mir aber nicht wirklich Sorgen.

Krümel hat nun endlich die finale Änderung am Vorderrad bekommen, nachdem letzten Winter auf SBK Bastardgabel umgerüstet wurde, erstand ich jetzt endlich ein KTM SuperDuke 990 Vorderrad für einen vertretbaren Preis. Mit Axel hatte ich schon im Frühling 2023 Adapter fertigen lassen damit solch ein Vorderrad in Ducati SBK Gabel benutzen kann. Ein Paar Adapter ging in seine Shyster, das andere Paar steckt nun mit entsprechendem Vorderrad in Krümel und ich kann endlich die Bremssattelspacer weg lassen, da jetzt der Abstand der Bremsscheiben zu den Bremssattelaufnahmen passt. Frische Bremsscheiben gab es schon vor einer Weile.

Der Blauwal hingegen steht ein wenig bedröppelt in der Ecke. Vorbereitet für den Verkauf und annonciert, wartet er vermutlich auf den Frühling und das ihn irgendwer aufnimmt. Viel Interesse gibt es da bisher nicht, aber ist jetzt ob der Jahreszeit auch nicht wirklich verwunderlich.

Ob der Jahreszeit ist es auch nicht besonders muckelig in der Werkstatt, Heizweste hilft zwar aber es sind dann halt doch eben nur so 4-5°C wenn man ankommt.

Rennstreckentermine sind für 2024 auch schon gebucht, muss aber noch würfeln zu welchem Termin ich welches Moped ich mitnehme.. Luxusprobleme!

Anyway, Frohes Neues!

Genauso wie das Fahren im Oktober ein kleine Glücksspiel sein kann das man verliert, kann man auch beim Saisonanfang Ende April nicht so tolles Wetter haben. Hatten wir aber auch schon anders, letztes Jahr zum Beispiel war alles schön. Dieses Jahr war es einfach nur kalt und vor allem total windig!

Immerhin blieb der vorausgesagte Regen weitestgehend weg, bis auf einen kleinen Niederschlag am zweiten Tag blieb die Strecke trocken. Einen Turn drehte ich sogar im leichten Nieselregen auf Slicks und war erstaunt wie gut das noch funktionierte, im Turn danach der eigentlich trockener hätte sein müssen, rutschte dann aber das Vorderrad kurz in der noch feuchten Wittekurve, da hatte ich es wohl bisschen überreizt.

Krümel steht das rote Renndress ganz gut finde ich!

Generell hatte ich das die beiden Tage mit einer suboptimalen Vorderradbremse zu tun, scheinbar hat eine der beiden Scheiben an Krümel einen ganz leichten Schlag und beim anlegen der Bremse gab es unschöne Vibrationen, dass kann man zwar ein Stück weit ausblenden wenn es ansonsten gut bremst, aber 100% Vertrauen gibt es dann halt auch nicht. Auch komisch war eine ab und zu niedrige Leerlaufdrehzahl unter 1000 RPM und auch ein leichtes Auspuffknallen während der Motorbremse, allerdings nicht immer und nicht in allen Turns. Das ist noch unklar, Vermutung ist eventuell doch leicht zugesetzter Vergaser.. da muss ich wohl mal bei. Das komplett umgebaute Fahrwerk funktionierte aber wunderbar.

Am ersten Tag konnte ich meine Bestzeit vom letzten Jahr zwar nicht erreichen, sondern es kamen nur die 1:43er Zeiten von vor zwei Jahren raus, aber angesichts einer Streckentemperatur von nur 24°C und der problematischen Bremse war das auch okay. Der zweite Tag war dann noch kälter, keine 13°C Lufttemperatur und ein eisiger Wind den ganzen Tag. Nach den Turns kam ich mit kalten Füßen und Händen rein. Da war nichts zu holen an Zeiten und das höchste der Gefühle irgendwas um 1:45. Auch machten mir die Mitspieler in meiner Gruppe irgendwie keine Freude. Klassisches Beispiel war eine RSV4, welche mich partout nicht sehen wollte wenn ich mich innen oder aussen neben sie bremste und dann mit viermal so viel PS wie Krümel auf der Geraden wieder davon brauste, oder das japanische BigBike wo der Fahrer sich nach der Waldkehre 3-4 Runden nacheinander zu mir umdrehte um zu sehen ob ich noch da war.. seufz. Aber so ist das halt mit 54 PS am Rad, ist ja selbst gewähltes Leid. Man hat halt immer das Gefühl es fehlen 10-15 PS.

Am ersten Abend gab es noch Sonne

Vor zwei Wochen wollte ich endlich mal den neuen Tank von Krümel testweise befüllen und den Motor anwerfen. Immerhin steht der erste Termin am STC in ein paar Wochen schon im Kalender.

Zuerst mal Benzin reingekippt und festgestellt das an der Hauptdichtung Benzin vorbei fliesst. Als Ursache stellten sich dann leicht zu lange Schrauben raus, die in den Sacklöchern anschlugen und damit die Dichtung nicht vernünftig komprimierten. Das war schnell behoben und nachdem dort kein Tropfen mehr raus kam, ging es ans anwerfen.

Da die Schwimmerkammern über den Winter abgelassen wurden und überall Luft im System ist, war mir klar das ich einen Moment den Starter laufen lassen muss damit die Unterdruckbenzinpumpe die Schwimmerkammern ausreichend befüllt. Aber nach einer ganzen Weile orgeln tat sich immer noch nichts. Mit Bremsenreiniger lief Krümel aber. Also mal den Schwimmerkammerablauf aufgemacht, nichts! Komplett trocken.

Die Schlauchkonstruktion im Tank.

Okay, erste Theorie, die Benzinpumpe schafft es auf Grund der vielen Luft im System nicht da genug Unterdruck aufzubauen und auf Grund der Konstruktion mit dem 180° Schlauch zum Filter im Tank wird das nichts. Also Tank runter und mit einer Spritze das System manuell befüllt und siehe da, Krümel lief! Wunterbar, also jetzt Tank wieder drauf und angeworfen. Läuft. Aber dann eben auch nicht mehr. Ging wieder aus. Komisch.

Zweite Theorie, die Unterdruckpumpe schafft es generell nicht durch das Schlauchkonstrukt im Tank Benzin zu ziehen. Ich wollte ja schon eine Weile auf eine elektrische Pumpe umbauen, allerdings war die erste welche ich erstanden hatte damals defekt und so hab ich das Projekt erstmal auf Eis gelegt. Jetzt kam mir das wieder in den Sinn und während ich eine Woche im Urlaub war, lieferte mir das Internet eine Pumpe.

Heute dann also wieder ans Werk gemacht, aber zwischendrin noch eine Idee gehabt. Ich entferne das Schlauchkonstrukt im Tank, so das der Sprit einfach so per Schwerkraft schon aus dem Tank laufen sollte, dann müsste das auch mit der Unterdruckbenzinpumpe funktionieren. Also Tank wieder auf, Schlauch rausgenommen und wieder zusammen, Tank drauf. Orgeln, nichts. Hä?

Da war ich etwas ratlos. Anspringen tut das Motorrad mit Bremsenreiniger, Zündung ist also da und es fehlt nur Sprit. Unterdruckbenzinhahn und Pumpe funktionieren auch, wenn ich händisch Benzin ins System bringe. Hänge ich den Tank dran, geht nix. Durchmesser vom Tankstutzen? Nee. Irgendwo eine Restriktion? Nee. Benzinschlauch-Schnellverschlüsse komisch? Warum sollten sie. Oder sollten sie? Hmmm!

Kurzerhand geschaut ob da überhaupt etwas durch läuft wenn ich die Schnellverschlüsse der Benzinleitung verbinde und siehe da, da kommt nichts durch! What?! Die ganze Fehlersuche war komplett am Problem vorbei, es waren schlicht nicht funktionierende Schnellverschlüsse?!

Gegen welche getauscht wo ich weiss das die funktionieren, zack sprang Krümel ohne Probleme an. Krass. Ich muss die bei Gelegenheit mal zerlegen, die waren neu gekauft bei dem Laden wo ich die immer kaufe aber ein Test mit Luft zeigt: die sind dicht! Kein Durchfluss.

Naja, damit war aber das Ziel erreich, Krümel läuft mit neuem Tank und ist bereit für den ersten Rollout am STC!

Ich habe ja kein rotes Motorrad mehr. Alle die rot waren habe ich verkauft, die SV und die 1100 EVO. So ein Leben ohne rotes Motorrad kann man machen, aber so ganz richtig ist das für mich nicht! Also musste Krümel dran glauben und ein neues Farbkleid bekommen.

Ich irgendwoher für Krümel einen roten Ducati Monster 620 Tank bekommen, einer aus Plastik. Der ist schön rot, aber eben für ein Einspritzmodell. Diese haben die Benzinpumpe innenliegend, bei den Vergasertanks geht man ja davon aus das die Unterdruckpumpe den Job erledigt und im Tank eigentlich nichts weiter ist.

Der Tank kam ohne die Grundplatte für die Pumpe, also musste ich mir eine passende besorgen. Ich fand dann eine von einer, ich glaube, MTS620 oder so. Die Benzinpumpe. Druckregler und Tankgeber flogen alle raus. Auch der Kabeldurchlass kam weg, dafür hab ich ein Drehteil gemacht welches mit dem originalen O-Ring das Loch abdichtet. Man hätte auch den Kabeldurchlass drin lassen können, aber ich wollte die unnötigen Kabel loswerden.

Da es beim Vergaser keinen Rücklauf gibt, wurde der Anschluss dafür mit einem originalen Schlauchanschluss und einer benzinfesten Gummikappe verschlossen (kommt noch eine Schlauchschelle drauf) der andere Anschluss wird weiter benutzt. Noch schnell eine Halteplatte für den Ansaugrüsssel nebst Grobsieb gefeilt und fertig war die Grundplatte. Hoffentlich ist sie dicht, das muss ich noch testen.

Ganz Naiv hab ich mir dann eine Schnalle für den Tankverschluss bei Stein-Dinse bestellt, aber leider stellte sich raus das sowohl die bestellte als auch die originale vom schwarzen Tank nicht mit rotem Tank und Vergaserrahmen harmoniert. Ich nehme an die Stelle wo die Spange am Rahmen einhakt ist bei den Einspritzrahmen anders. Nach ein wenig Grübeln habe ich mich dann entschieden aus einem Stück Schweißdraht einfach eine neue Spange zu biegen die länger ist.

Und wie sieht das ganze dann aus? Nun ich hab als ich den Tank vor mehreren Monaten bekam mal noch die rote Heckabdeckung die bei Bambi dabei war drauf gesteckt und ich finde das sehr prima! Wie immer kommt das rot aber auf den Bildern nicht so leuchtend rüber wie man sich das so wünscht. Als letzte Baustelle bleiben jetzt noch die Schlauchtüllen für den Anschluss vom Tanküberlauf unter dem Tank, dann ist das neue rote Kleid für Krümel fertig. Achja, Krümelmonster Aufkleber kommen natürlich auch wieder drauf. ;)

Krümel sollte eine kleine Überarbeitung des Fahrwerks bekommen. Wirklich triftige Gründe gibt es dafür nicht, allerdings brauchten wir für Bambi noch ein Federbein und da mir ein Technoflex mit externem Ausgleichsbehälter (heutzutage Wilbers) über den Weg lief, gibt es da einen kleinen Tausch und das YSS von Krümel wandert in Bambi.

Federbein

Um den externen Ausgleichsbehälter fürs Federbein irgendwie unter zu bringen, musste eine kleine einschraubbare Querstrebe ins Heck gesetzt werden. Für diese konnte ich die ursprünglich für den Sicherungshalter vorgesehenen Verschraubungen nutzen. Mit Hilfe von zwei P-Schellen mit Gummischutz konnte der Ausgleichsbehälter dann dort wunderbar untergebracht werden ohne das er mit der Sitzbank in Kollision kommt. Bonus, einfach die Sitzbank runter nehmen und man kommt an den Dämpfungseinsteller.

SBK vs. Monster/SS/ST Showa Gabel

Für die Front sollte es ein kleines Experiment geben. Was mich ja schon immer nervt ist, dass ich für Krümel nicht die Vorderradfelgen benutzen kann die auch im Admiral stecken. Es wäre doch praktisch einfach die Admiral Felge mit Slick XY in Krümel zu stecken um damit zu fahren. Das geht aber nicht, vor allem weil die Bremsscheiben bei Monster/SS/ST einen anderen Abstand haben als bei den SBK Gabeln wie sie im Admiral steckt.

Was ist also der Unterschied zwischen den SBK Showa Gabel und denen von Monster/SS/ST? Die Gabelfüße! Bei den Showa Gabel von Monster/SS/ST sind die Gabelfüße bzw. die Befestigung der Bremszangen 5 mm weiter nach innen verlegt und beiden Bremsscheiben sind 10 mm weiter zusammen. Bei den SBK Rädern hat man sich wohl gedacht das weiter aussen laufenden Bremsscheiben eine bessere Kühlung erfahren.

Wie bekommt man jetzt also eine Gabel in Krümel die SBK Gabelfüße hat? Naheliegend wäre jetzt die noch rumliegende 749S Gabel in Krümel zu verpflanzen. Allerdings würde es dafür eine neue obere Gabelbrücke benötigen, denn die Monster/SS/ST Gabel haben eine 50/54 Klemmung und die SBK Gabel 53/53. 53mm in 54mm klemmen geht mit Shims, aber 50mm auf 53mm aufspindeln.. naja. Außerdem wollte ich meine AEM Gabelbrücke gerne behalten.

Ein weiterer Vorteil der SBK Innereien wäre, das diese deutlich besser sind als in den anderen Showas. Torbjörn, mit dem ich bei der ganzen Geschichte auch in Kontakt stand, hat da mal einen sehr langen und ausführlichen Artikel zu geschrieben.

Es kam jetzt also die Frage auf, ob man nicht einfach die Innereien, also Gabelfüse, Innenrohr nebst Dämpferelementen, aus der SBK Gabel in ein 50/54 Außenrohr verbauen kann. Die kurze Antwort lautet “Ja”, die lange Antwort lautet “Ja, aber”!

Not all are created equal

Zu allererst braucht man eine 50/54 Gabel bei der die Außenrohre der Länge der Außenrohre der SBK Gabeln entsprechen, sonst sind diese zu kurz für die Innenrohre! Die Länge der Außenrohre ist bei SBK Gabeln 500 mm. Die einzigen 50/54 Gabeln in der gleichen Länge gibt es bei der Einspritzer SS. Also alle Modelle 620/750/800/900 SS i.e. und die 1000 DS haben 500 mm lange Außenrohre. Allerdings kommen davon wiederum zwei Modelle nicht in Frage und zwar die 620 und 800 SS i.e., denn diese haben Gabeln von Marzocchi, welche zwar die gleichen Dimensionen haben, bei denen allerdings das Gewinde der Gabelkappen einen 0,3 mm kleineren Durchmesser hat, weswegen die Einstellbaren 50 mm Gabelkappen von Showa dort nicht passen. Ask me how I know.

Mix it

Man braucht natürlich auch noch einstellbare Kabelkappen selbst, in 50 mm. Ein weiteres Teil fehlt auch noch für das Puzzle und zwar die obere Gleitbuchse auf dem Innenrohr der SBK Gabel muss von einer mit 1.5 mm Stärke, gegen eine mit 1.0 mm Stärke getauscht werden. Also genau die, welche in 50/54 Gabeln eh verbaut wird. Denn das Außenrohr der 50/54 Gabel hat einen 1 mm geringeren Innendurchmesser gegenüber der SBK Außenrohren.

Nun kann man das SBK Innenrohr nebst Gabelfuß und Simmerringen in dem 50/54 Außenrohr verbauen. Ganz normal wie man das so gewohnt ist bei Showa.

Jetzt noch an den Gabelkappen die kurze Dämpfungsstange der 50mm Gabelkabel nach unten rausdrehen, die sind übrigens aus Bronze, und die laaaange Dämpfungsstange (die sind aus Aluminium) aus der 53 mm SBK Gabelkappe dort wieder einschrauben. Passt einfach so. Aber aufpassen, da drin ist eine kleine Kugel für den Klicker der Dämpfungsverstellung. Wenn die rauskullert ist sie oft für immer einfach weg. Ask me how I know.

Oben der lange Dämpfungsversteller der SBK Gabel aus Alu, unten der kurze aus der Monster Gabel aus Messing.

Tja und jetzt hat man alles zusammen und eine SBK Gabel mit 50/54 Klemmung. Öl noch rein und schon kann man die Gabel einbauen. Noch ein Carbon Frontfender einer 999 dazu. Fertig.

Allerdings ist der Überstand an der oberen Gabelbrücke jetzt natürlich Größer, die SBK 50/54 ist ~2cm länger als die Monster 50/54 Gabel. Steht jetzt statt 13 mm ganze 32 mm über. Sieht halt ein bisschen komisch aus. Oder man kaschiert den Überstand mit etwas Schwarzem.. mal sehen.

Adapter drehen

Was jetzt noch zum Glück fehlt sind Adapter für Bremsen oder Räder, je nachdem welche man benutzen möchte.

Die Monster Räder passen jetzt natürlich nicht mehr, da die Bremsscheiben nicht weit genug auseinander sind (s.o.). Aber das lässt sich relativ einfach durch 5mm Abstandshülsen aus Alu oder Edelstahl für die axialen Bremssättel lösen. Längere Schrauben nicht vergessen. Gibts alles fertig zu kaufen oder man wirft die Drehbank an.

Für die SBK Räder braucht es entweder die SBK Achse mit SBK Radhülsen oder man benutzt die Monsterachse weiter und dreht sich neue Radhülsen für die SBK Räder.

Das muss ich noch erledigen, aber dann ist das ganze fertig und ich kann sowohl die Monster- als auch die SBK-Vorderräder in Krümel fahren.

Der in Groß Dölln abgerissene Kettenspanner musste ersetzt werden. Aber wenn man schon mal dabei ist, kann man ja auch versuchen Dinge zu optimieren. Als erstes bedurfte es eines Ersatzes des linken Kettenspannerdeckels, das war aber relativ einfach denn bei used-italien-parts gibts die in nachgebaut und gefräßt in neu.

Die bisherigen einfachen Schrauben wollte ich jetzt aber mit Gewindestangen und selbstsichernden Muttern ersetzen. Der Vorteil ist, das man die länge der Gewindestangen messen kann um festzustellen ob das Rad gerade eingebaut ist und damit die Kette gerade verläuft. Zumindest wenn man sorgsam arbeitet!

Dazu benötigte ich erstmal zwei mehr oder weniger Exakt gleich lange Gewindestangen die ich in der Drehbank auf einer Seite möglichst Plan bearbeitet habe. Diese wurden dann durch die Kettenspanner durch geschraubt und dann mit selbstsichernder Mutter und Schraubenkleber gesichert. Die Gewindestange soll ja beim drehen der Mutter die aussen liegt sich nicht im Spanner drehen. Wichtig dabei natürlich, dass das Ende welches dann aus dem Kettenspanner raus schaut exakt gleich lang bei beiden Spannern ist.

Dann noch flugs eingebaut und dann testen. Die Kette mit dem Kettenlaser auf so einstellen das es passt und dann festmachen und den Überstand der Gewindestangen messen und siehe da, bis auf den Millimeter genau. Passt also.

Die Schrauben werden dann noch durch selbstsichernde ersetzt, da sollte sich also nie wieder was von alleine los rödeln. Unter den Schrauben sind noch zwei schöne Edelstahl Unterlegscheiben, soll ja nicht auf dem Eloxal rumkratzen.

Es gibt so Momente im Leben wo man sich und sein Handeln auf Grund von Ereignissen in Frage stellt. Jetzt in Groß Dölln war so ein Moment. Aber der Reihe nach.

Wir waren zu zwei Tagen auf AB gebucht, einpacken und anreisen wie üblich. Ich hatte mir überlegt nur Krümel mitzunehmen, da hatte ich schon eine Referenz diese Jahr was Rundenzeit und Daten angeht. Lager aufschlagen und ab zur technischen Abnahme, welche dieses mal zum Glück Gründlich war! “Einer deiner Bremsbeläge ist verkehrt herum drin!” WHAT?! “Und mach mal deine Kette lockerer.” Na gut.

Ja tatsächlich, der rechte äussere Belag war verkehrt herum im Sattel. Also die Reibfläche zu den Bremskolben, die blanke Seite zur Bremsscheibe! Ohje. Wann hatte ich die das letzte mal auseinander? Richtig, vor dem letzten Tag fahren in GD. Ich war also schon einen Tag so auf der Strecke unterwegs gewesen! So sah der Belag auch aus, sauber angeschliffen auf der Rückseite, die Bremsscheibe hatte auch ein wenig gelitten. Gemerkt hatte ich damals davon nichts. Das brauch ich wohl mal alles neu. Jetzt aber erstmal den Belag umgedreht und wieder zusammen gebaut. Peinlichst. Dann noch die Kette ein Stück lockerer.. ob das nun nötig war.

Technische Abnahme war dann auch zufrieden. Ich nicht. Stimmung hatte schon ein wenig gelitten.

Am Abend gab es dann noch ordentlich Regen, wenigstens ein bisschen Abkühlung. Allerdings sorgte die Feuchte dann auch für ordentlich Luftfeuchtigkeit am nächsten Morgen als die Sonne das Wasser verdunstete.

Nach üblicher Fahrerbesprechung ging es raus in den ersten Turn. Man hatte mich, auf Grund von Überhang in anderen Gruppen, in die schnellste Gruppe umsortiert. Bisschen fraglich ob meiner 54 PS am Rad. Aber egal, zum Mittag wird neu sortiert. Die ersten Runden keine Spitzenzeiten fahrend kam ich den Berg runter auf die Gegengerade und merkte plötzlich einen komischen kurzen Ruck im Motorrad. Oha, was jetzt? Doch noch was mit dem Bremsbelag? Etwas irritiert fuhr ich weiter auf meine Linie auf der Geraden, also in der Mitte der rechten Fahrbahnhälfte, schaute kurz links rechts am Moped runter um zu gucken ob ich irgendwo Öl verteile, nichts. Dann auf einmal überholt mich jemand auf einer KTM rechts neben der Fahrbahn auf dem Rasen! WHAT?! Wie zum Geier kommt der dort hin und warum!? Es kam dann auch die rote Flagge, also fuhr ich die Runde raus, was ich auf Grund des komischen Ruckens eh vor hatte und zurück zum Platz.

Dort angekommen schaute ich erstmal was mit Krümel los ist. Nichts lief aus, Motor lief ordentlich. Erstmal unklar. Dann sah ich am Zelt uns gegenüber einen KTM Fahrer und fragte ihn ob er derjenige auf dem Rasen war und ja, tatsächlich! Ich, die ZX10R von seinem Kumpel und die KTM kamen den Hügel runter und genau in dem Moment wo er auf der KTM uns beide rechts überholen wollte, zog die ZX10R auch weiter nach rechts und kollidierte mit der KTM. Die ZX10R kam zu Fall, das Moped machte ein paar Überschläge und der Fahrer landete im neben der Fahrbahn befindlichen Wäldchen. Die KTM ging weiter über den Acker, zum Glück ohne Sturz und überholte mich dann quasi.

Ach-du-kacke.

Dann bemerkte ich die Ursache für den Ruck an Krümel, die linke Kappe des Kettenspanners hatte ich verloren! Das unnötige Kettenspannen am Vorabend hat wohl dafür gesorgt das ich die Schraube nicht fest genug gemacht hatte, die hatte sich los gerödelt, die Kappe war runtergeklappt und dann vermutlich vom Kettenrad eingeklemmt und dann riss die Schraube ab und das ganze Teil flog vom Moped. Scheisse.

Rest von der Schraube dann mit Loctite gesichert und so gut es ging festgezogen.

Zum Glück kam der ZX10R Fahrer dann, zwar humpelnd, aber auf beiden Beinen zurück zu seinen Platz. Das Moped war allerdings ordentlich zerdengelt. Ich hab dann versucht in Erfahrung zu bringen was genau passiert ist, weil ich schon schiss hatte das mein loser Kettenspannerdeckel das Chaos angerichtet hatte! Er hätte den ja auch abbekommen können! Seiner Erzählung nach war er direkt hinter mir als wir den Hügel runter fuhren. Er hatte sich die Stelle schon in der vorherigen Runde zum Überholen ausgesucht. Mit der ZX10R an Krümel dort vorbei gehen ist eigentlich kein Problem. 54 gegen 160+(?) PS. Noch am Hügel sah er irgendwas von meinem Moped fliegen und dann wäre ich sehr schnell sehr viel näher gekommen. Er wollte dann rechts an mir vorbei um mich zu überholen, nur kollidierte er dann mit der KTM. Wir vermuteten beide das ich eventuell vom Gas gegangen bin. Wieder hatte ich schiss das ich dieses Chaos eventuell verursacht hatte. Der KTM Fahrer fand uns wohl beide zu langsam und wollte auch rechts vorbei und als er schon an der ZX10R vorbei war, zog sie in ihn rein. Er hatte davon eindeutige Kratzer am Kettenschutz.

Den folgenden Turn lies ich aus, erstmal nachdenken und runter kommen. Im Turn vor dem Mittag bin ich dann wieder raus und immerhin eine 1:33 gefahren. Wenn auch mit gewissem Unwohlsein. In der Mittagspause hat mir das dann keine Ruhe gelassen und ich hab die Daten vom Laptimer gezogen und mit meinen anderen Runden verglichen. Ich wollte wissen ob ich wirklich vom Gas gegangen bin und dann diese Kette an Ereignissen ausgelöst hatte! Zu meiner Erleichterung stellte ich fest, ich war nicht früher als sonst vom Gas gegangen, die Daten vom TPS Signal zeigten es recht eindeutig. Auch langsamer als sonst war ich an dieser Stelle nicht gewesen.

Zusammen mit dem ZX10R Fahrer schaute ich mir die Auswertung auch noch mal an. Man will ja verstehen was passiert ist um daraus was lernen zu können. Wir haben uns das dann so erklärt, dass er, das erste mal auf einer 1000er unterwegs, am Gas gedreht hat und die Kiste einfach deutlich flotter vorwärts ging als er das von seiner bisherigen 600er gewöhnt ist und ich deswegen mit meinen 54 PS quasi wie eine Wanderschikane vor ihm schnell größer wurde. Der Rest war dann ein blöder Zufall und sehr wahrscheinlich wäre der Unfall auch passiert wenn nicht mein Kettenspanner weggeflogen wäre. Ursächlich war er dafür jedenfalls nicht. Die Verantwortung für diesen hab ich aber auf jeden Fall, das darf nicht passieren! Eine Idee wie ich dem technisch entgegen wirken kann, habe ich auch schon.

Damit war die Sache in meinem Kopf nun aber geklärt und ich konnte nach der Mittagspause, auch weil man mich eine Gruppe runter gestuft hatte, wieder entspannter rausfahren. Im letzten Turn gab es auch mal eine freie Runde ohne Verkehr und ich konnte eine 1:30 raushauen, womit ich wieder dort war wo ich beim letzten Event aufgehört hatte. Damit war ich wieder im Reinen mit mir.

Am zweiten Tag waren die KTM Fahrer von gegenüber auch in meiner Gruppe einsortiert worden und so fuhr ich den Turn vor dem Mittag hinter ihnen raus und wir fuhren ganz gut ums Eck, dann überholte der eine den anderen quasi an der gleichen Stelle wie am Vortag und in der rechts nach der Gegengeraden rutschte der Überholte übers Vorderrad direkt vor meinen Augen ins off. Na super! Ich würde mal sagen, entweder zu langsam und zu wenig Druck am Vorderrad und/oder überbremst. Dieses mal war ich nur definitiv nicht beteiligt! ;)

Zum Glück war Körperlich nichts passiert und das Moped hatte bis auf Sturzteile kaum was abbekommen und so fuhr es beim nächsten Turn nach dem Mittag schon wieder raus. Aber auch dieser Turn wurde abgewunken und die gleiche KTM war wieder übers Vorderrad zu Fall gekommen. Dieses mal auf die andere Seite! Wieder auf der Bremse, jetzt Eingang Omega. Ein Blick auf den Vorderreifen zeigte meiner Meinung nach relativ schnell was das Problem war, DOT XX15. Zwar war der Reifen angeblich gut gelagert und ungefahren, nur.. 7 Jahre alt! Das kann man vielleicht mit einem gut gelagerten Straßenreifen machen, aber mit einem Slick sollte man das eventuell nicht tun!

Nunja, einen Turn hatte ich noch. Ankommen war das Ziel. Also raus und endlich passte mal alles! Nur einer den ich einsammelte und auf der Bremse überholen konnte und dann stand auch schon 1:29 auf dem Laptimer! Yes! Finally! Von wegen nur Ankommen. Was für ein wunderbarer Abschluss dieses Wochenendes das eine emotionale Achterbahnfahrt war. Die Dusche danach hat sich schon lange nicht mehr so großartig angefühlt. Auch weil es so ätzend heiß die ganze Zeit war, mit über 30 Grad im Schatten!

Krümel!!

Beim Einladen war ich wieder durchgeschwitzt und dann musste natürlich noch ein Malheur passieren. Nachdem ich Krümel, mit Hilfe eines der KTM Fahrer, in den Bus geschoben hatte, kippte er ganz langsam samt Vorderradstände im Auto um! *quieeetsch*klonk* Hä?! Nunja, Krümel ist zäh, meine Laune war gut und am Ende ist nur ein bisschen Sprit aus dem Tank gekleckert. Lieber so, als anders auf der Seite liegen! :-)

Was lerne ich aus der ganzen Geschichte nun? Checkt euer Motorrad oder lasst noch mal jemand zweiten drüber schauen, hinterfragt ruhig noch mal ob ihr an alle Schrauben gedacht habt und geht alle Schritte noch mal hinterher durch. Ach und spart nicht am Reifen! ;-)

Jetzt ist erstmal Sommerpause, die Schulferien und damit der Familienurlaub stehen vor der Tür. Weiter geht es im August in Most. Das könnte auch sehr sehr warm werden!

Dienstag Abend klingelt das Telefon, Marek am Apparat: “Hast du Lust am kommenden Sonntag mit mir in Groß Dölln AB zu fahren? Da wäre ein gebuchter aber jetzt freier Platz..” “Moment, ich halte Rücksprache mit der Regie”! Die beste Ehefrau der Welt meinte “Ja, klar, mach doch!” Also machte ich.

Aus organisatorischen Gründen noch den Van von Axel geliehen, damit die Familie ihre Wochenendplanung nicht umwerfen musste, und am Sonntag Morgen vor allen anderen mit Krümel im Gepäck gen Norden aus der Stadt in die Uckermark gefahren. Lautstärkemessung (95dB bei 4.000 rpm), Anmelden und los geht der Spaß.

Vor einer Woche noch am STC im Kreis gefahren, jetzt schon wieder auf der Piste. Da stellt sich quasi ein Trainingseffekt ein, als ob die Woche dazwischen nicht existierte. Erster Turn zum warm werden und die doch recht komische Gruppeneinteilung (einige hätten doch lieber mit Strucki fahren sollen) betrachten. Als ich wieder zum Van zurück kam musste ich feststellen, dass ich mich aus dem Auto ausgeschlossen hatte. Na super, Marek hat dann aber Axel per Mail kontaktiert und der Schwang sich auf seine Hyper mit dem Zweitschlüssel in der Tasche. Bester Mann! Mille Grazie!

Im zweiten Turn machte es dann richtig Laune, ich kam um den Verkehr drumrum und fuhr gleich mal eine neue Bestzeit in Groß Dölln mit Krümel. Schneller sogar als mit dem Admiral letztes Jahr dort.

Die 20 Minuten Turns mit drei Gruppen gaben jede Menge Fahrzeit und so konnte man prima an sich und seiner Rundenzeit arbeiten. Groß Dölln find ich immer wieder schön von den Kurvenkombinationen her. Sehr technisch und anspruchsvoll, aber sehr flüssig irgendwie. Weniger anstrengend als der Spreewaldring.

Im vorletzten, also unserem letzten, Turn gab es dann noch die 1:30.85 und damit war der Tag dann auch schon rum. Einpacken ging ruckzuck, für nur so einen Tag braucht es ja wenig Dinge.

Das war eine wunderbar spontane Aktion, die mir sehr gut gefallen hat! Danke Marek!

Wie immer nach der Saisonpause fühlt es sich an als ob man seit Ewigkeiten nicht mehr Motorrad gefahren ist. Was im Grunde ja auch stimmt, ungefähr ein halbes Jahr ist es ja auch her. Seit dem sind Dinge in dieser Welt passiert mit denen die wenigsten gerechnet haben, die uns aber alle wohl noch Jahrzehnte beschäftigen werden. Da ist es schön, mal zwei Tage einer so simplen Tätigkeit wie dem Fahren im Kreis auf der Rennstrecke nach zu gehen.

Im Rahmen der ersten Time Rounds Cup Veranstaltung in diesem Jahr haben wir uns zum Training eingeschrieben. Der Plan war relativ einfach, Spaß beim fahren haben und gucken ob die Mopeds laufen. Der Admiral, welche ja für den Spreewaldring eigentlich zu laut ist, musste mindestens mal einen Turn ausgeführt werden bevor er dann demnächst drei Tage in Tor Poznan laufen soll. Ansonsten kam Krümel zum Zuge, der hat am STC ja quasi seine Hausstrecke.

Krümel ist jetzt ja auch mit Datarecording ausgestattet, von daher war dies auch ein Termin um erste Daten zu sammeln. Die muss ich allerdings erst noch auswerten. Ein kurzer Blick am Samstag Abend, bevor uns dann zu kalt zum vor dem Rechner rumsitzen wurde war, dass die Daten bzgl. der Bremspunkte über den Bremsschalter sehr hilfreich bei der Auswertung sind!

Was mich vor allem gefreut hat, ich konnte tatsächlich meine Zeiten mit Krümel verbessern und das gleich am ersten Tag! 1:41.XX ist inzwischen die Normalität und in mindestens einer Runde hab ich auch die 1:40 geschafft. Was dann immerhin ~3 Sek schneller wäre als letztes Jahr. Ich hatte gehofft am zweiten Tag noch die 1:39 zu schaffen.. nur der Geist war milchig und das Fleisch war schwach. Ich hatte mir irgendwie mehr versprochen von meinem regelmäßigem Rudertraining. Aber wer weiss, wie es ohne dieses ausgesehen hätte! :)

Im letzten Turn des zweiten Tages habe ich glaube endlich mal eine vernünftige Linie in der Teichkurve gefunden bzw. sie wieder gefunden. Denn ich glaube mich zu erinnern das ich diese schon mal hatte. Dazu bin ich den ganzen Turn nur auf die Kurve konzentriert gefahren, dafür war der Rest vergurkt. Naja was solls, man kann nicht alles immer und gleichzeitig haben. Weiter üben ist die Devise! Bin gespannt ob ich dies im Datarecording so bestätigen kann.

Jetzt heisst es Reifenwechseln am Admiral und dann in vier Wochen der Ritt nach Polen.

Die originale Ur-Monster Gabelbrücke ist nicht die schönste, vor allem wenn man sie, wie ich, ohne die Lenkerklemmböcke und mit Stummeln fährt. Jetzt lief mir auf dem Gebrauchtmarkt eine unbenutzte obere Gabelbrücke von AEM vor die Flinte, da konnte ich nicht widerstehen. Das gönne ich Krümel, dachte ich mir.

In silber wäre mir lieber gewesen, aber der Gebrauchtmarkt ist kein Wunschkonzert!

Natürlich hab ich die Brücke mal auf die Wage gelegt, originale Brücke 900g, AEM 500g. Auch schön.

Allerdings fehlten ein paar Kleinigkeiten an der Brücke. Bei der Ur-Monster hält die obere Brücke den Lampenhalter mit zwei Stiften. Diese waren aber nicht dabei, also musste ich mir welche herstellen. Passendes Alu Rundmaterial hatte ich praktischerweise mal im Garten gefunden. War vermutlich mal für irgendwelche Beeteinfassungen gedacht oder so.

Ergab dann zwei schöne Stifte die mit leichtem Übermaß, Fett und kleinen Hammerschlägen wunderbar in ihre Position gingen und damit dann in den Lampenhalter schnöpfen.

Aber irgendwas fehlte dem Ensemble noch. Ach ja, die Lenkkopfschraube könnte luftiger sein. Also ab in die Drehbank damit! Loch durch, anfasen. Schön.

8.5er und durch!

Dann musste ich mir was für den Bremsflüssigkeitsbehälterhalter ausdenken. Letztens unterhielt ich mich mit einem anderen Rennstrecke fahrenden Menschen über die Metallteile die wir deswegen schon im Körper hatten, das man diese eigentlich am Motorrad weiterverwenden sollte und ich hatte doch noch das Stück Titan welches mein Schlüsselbein zusammen gehalten hatte! Nachdem ich einen Stift gedreht hatte der das M8 in der Brücke auf M5 umwandelte, passte das hervorragend dafür! Bisschen morbide, aber mit Geschichte.

Und damit ist das Ensemble komplett und ich zufrieden!

In 2021 hatte ich am Admiral das erste mal einen AIM SoloDL über den CAN-Bus angeschlossen um nicht nur die Rundenzeiten, sondern auch die ECU Daten zu loggen. Da ich auf einigen Strecken mit beiden Motorrädern unterwegs war die Saison über, wollte ich natürlich die Daten vom Admiral und Krümel vergleichen. Bisher hatte ich an Krümel aber nur den uralten Starlane GPS logger verbaut und ich musste feststellen das dessen Daten erstens sehr grob sind, zweitens ich sie nicht vernünftig aus der uralten Auswertungssoftware exportiert bekomme und drittens sich die Daten halt auf Geschwindigkeit und Zeit beschränken.

Da ich von dem Datalogging am Admiral durchaus überzeugt bin, war es naheliegend so etwas auch an Krümel zu haben. Nur ist Krümel halt ein Vergasermoped, eine ECU die CAN spricht gibt es dort nicht. Aber so ein Laptimer ohne Datalogging über TPS Zustand und RPM ist nicht halb so hilfreich. Zufälligerweise fand ich aber die Frima April Systems aus UK und die verkaufen dort ein kleines Modul welches eine ganze Palette an analogen Signalen in das AIM UART RS232 Serial Protocol umwandelt welches dann vom SoloDL verdaut und gelogged werden kann.

Also besorgte ich mir das Modul und machte mich ans verkabeln! Das TPS Signal kommt vom Sensor an den Vergasern, das RPM Signal kommt direkt aus der Ignitech TCIP4. Aber warum dort aufhören? Öltemperatur mitloggen ist ja auch fein, dafür musste ich mir allerdings einen PT100 Temperatursensor besorgen. Den gab es zum verrecken aber nicht mit einem Gewinde in M10x1.0, so das ich ihn hätte direkt irgendwo einschrauben können. Was es aber gibt sind Schraubstopfen aus Messing mit Aussensechskant. So einen flugs in die Drehbank geworfen, Loch gebohrt, Gewinde geschnitten, tada: Sensoradapter.

Aber was ja eigentlich noch cool wäre, wäre im Datalogging zu haben ob man bremst! Ich weiss, eigentlich will man dort auch den Bremsdruck haben. Aber solche Sensoren kosten ein Arm und ein Bein, zumindest habe ich nichts gefunden was günstig zu bekommen wäre. Also beschränke ich mich erstmal darauf zu wissen _das_ ich bremse bzw. wo ich dann bremse und dazu genüg ein ganz einfacher hydraulischer Bremsschalter wie man ihn ja gerne auch fürs Rücklicht verbaut. Den gibts auch als Ausführung in Doppel-Hohlschraube, konnte direkt an die Bremspumpe gehen.

Da haben wir jetzt somit vier Sensorsignale zusammen, TPS, RPM, OILT und BRAKE alle kombiniert mit GPS. Geil. Einziges Problem ist, dass der TPS bei 13% anfängt und bei 79% aufhört. Aber das kann ich hinterher in der Auswertung umrechnen. BRAKE wird im Dash als MP angezeigt, vermutlich eigentlich für Manifold Pressure. Vielleicht kann ich das noch ändern. Das zeigt 0 bei keiner Bremse und !=0 bei gezogener Bremse, in dem Fall halt einfach 25700.

Dann musste ich nur noch den ollen Stage6 Tacho, welcher ja immer nur Bordspannung und OILT anzeigte, los werden und den Starlane raus werfen. Ein bisschen die Halter modifizieren und schon gibts ein neues Cockpit! (Naja gut, die Neutral und Öldruck Status-LEDs muss ich noch umdrehen)

Theoretisch kann ich da jetzt noch ein paar andere Signale rein füttern, gibt noch inputs für zwei Drucksensoren, Geschwindigkeit und theoretisch kann man damit auch einen Schaltblitz betreiben. Aber den macht ja das TCIP4 bei mir schon.

Jetzt brauch ich einen neuen Datalogger für den Admiral…

Die Ventilspiele beim liegenden Zylinder, zumindest das der Schliesser, passte mir ja nicht so recht. Denn es befindet sich am oberen Ende.. was besser als am unteren Ende ist, aber naja. 0,00 – 0,05 mm soll man haben, es liegt aber bei 0,06 mm.

Normalerweise ist der Vorgang so, dass man jetzt hergeht und den verbauten Schliesser misst, einen sucht der entsprechend dicker ist (also so 0,02-0,05 mm, Nullspiel find ich ja bisschen hart immer und deswegen versuche ich schlicht auf <=0,04 mm zu kommen). Also in den Ventilspielsortierkasten gegriffen und vorhandene Schliesserhülsen messen. Da fanden sich welche die gemessen eigentlich passen müssten, aber egal welchen ich davon einbaute, bei allen gab es gar kein Spiel mehr! Auch kein Nullspiel, sondern es klemmte.

Na gut, dachte ich, die sind jetzt halt einen Tick über den 0,06 die maximal ausgleichen würde, probiere ich es doch mal mit dem abschleifen. Also Werkstattspiegel raus, Schleifpapier und mit Ausdauer und Muskelschmalz in ungefähr drölftausend schönen 8ten die Hülse abgeschliffen. Messen, Schleifen, Messen, Schleifen. Mr. Miyagi wäre stolz auf mich gewesen!

Irgendwann kommt man mal bei dem gewünschten Maß an, also wieder einbauen zusammen mit den MBP Halbringen und Spiel messen. Klemmt noch. Menno. Again! Schleifen, Messen, Schleifen, Messen. Muss das sein Herr Miyagi? “Ich dir sagen was, du zu viel Tanzen, zu viel Tanzen und zu viel Reden!”

Irgendwann kam ich an den Punkt wo ich deutlich unter dem Wert war der eigentlich mein Ziel sein sollte. Aber jedes Mal wenn man die Hülse einbaut merkt man deutlich, da ist kein Spiel und messen lässt sich auch keines! Was zum Henker?!

Das kann doch nicht sein, das ich ein Maß messe aber im eingebauten Zustand ganz klar dieses Maß nicht zum tragen kommt?! Erstmal alles stehen und liegen lassen und ein paar Tage das ganze in meinem Kopf arbeiten lassen. Es gibt ja durchaus mehrere Stellen wo man sich vermessen kann:

  • das Ventilspiel selbst – kann ich relativ gut ausschliessen, ich messe das gleiche Spiel mit Fühlerlehre und mit Messuhr am Schliesserhebel
  • die Dicke der Schliesserhülse – dafür hab ich einen Messdorn irgendwann mal gekauft, der macht ja nix anderes als in der Hülse sitzen. Ich kann sogar mit dem relativ gut die auf die Hülsen aufgedruckten Maße nachmessen.. das sollte also eigentlich passen

Aber was wenn der Messdorn nicht so in der Hülse steht wie das am Ende des Tages das Ventil mit den MBP Halbringen? Ein Messdorn der die Form des Schafts mit den MBP Halbringen hat wäre doch was! Erstmal hab ich die MBP auf das Ventilende gesteckt und versucht mit dem Messschieber über die Tiefe was zu messen. Das natürlich sehr ungenau und vor allem sitzen die Halbringe nicht unbedingt so wie später am Schaft. Auch mit Halbringen am Messdorn wird es nicht besser.

Axel meinte irgendwann lapidar er hat ja noch ein kaputtes Ventil aus seiner Hyper.. oha! Also altes Ventil rausgekramt, abgeflext und auf der Drehbank passend auf Maß gebracht!

Tatsächlich stellt man fest, dass die MBP Halbringe am Ventilschaft komplett anders in den Hülsen sitzen als der ursprüngliche Messdorn. Die Dicke der Schliesserhülse mag also mit dem Dorn korrekt gemessen sein, aber die MBP Halbringe tragen soviel auf, dass sie komplett anders als der Dorn in der Hülse sitzen und das ist auch noch von Schliesserhülse zu Schliesserhülse unterschiedlich, weil die innere Kontur sich je nachdem unterscheidet ob man ein originales Ducatiteil oder eins aus dem Aftermarket in der Hand hält!

Jedenfalls kommt für die Hülsen, welche mit dem Dorn gemessen einen Unterschied von 0,04 mm hätten (also genau mein Spiel ausgleichen würden), ein Unterschied von 0,12 mm raus! Dass dies nicht gut passen kann, sollte dann klar sein.

Also einen Shim gesucht der mit dem neuen Messdorn gemessen nur ~0,03 mm zu viel zur optimalen Dicke hatte und wieder Auftragen, Polieren, Schleifen, Messen, Schleifen, Messen.. eingebaut und siehe da, echtes Nullspiel! Mit der Messuhr kaum noch was messbar aber die Hülse dreht sich noch leichtgängig wenn man die Hilfsfederkraft wegdrückt. Wahnsinn! Aber da ich ja Schisser bin, hab ich noch 0,01-0,02 runter geschliffen und nun passt es und hat Luft.

Arigatou gozaimasu, Mr. Miyagi!

[table tablesorter=”0″ class=”table table-border”]
, Öffner, Schliesser

Soll, 0.10-0.15 (neu 0.10-0.15), 0.0-0.05 mm (neu 0.0-0.05 mm)

stehend Einlass, 0.13, 0.03

stehend Auslass, 0.13, 0.03

liegend Einlass, 0.10, 0.02

liegend Auslass, 0.10, 0.03

[/table]

Die Kupplung hab ich auch noch schnell überprüft, da war alles tippi toppi. Paketmaß bei 38,8-38,9 mm und es muss zwischen 38 und 39 mm liegen.

Krümel kam auch noch schnell auf die Bühne mit Ventilspiel. Die gemessenen Werte fand ich akzeptabel. Eigentlich nur der liegende Einlassschliesser der nicht im Neumaß liegt. Konnte genau so einfach wieder zugemacht werden.

[table tablesorter=”0″ class=”table table-border”]
, Öffner, Schliesser

Soll, 0.05-0.15 (neu 0.10-0.15), 0.0-0.20 mm (neu 0.0-0.05 mm)

stehend Einlass, 0.13, 0.05

stehend Auslass, 0.14, 0.04

liegend Einlass, 0.10, 0.07

liegend Auslass, 0.14, 0.04

[/table]

Hab dann noch aus Spaß die Kompression von Krümel gemessen, liegend gab es 11,5 bar und stehend 10,5 (9-11 ist fein, 8 ist minimum, mehr als 2 bar Unterschied sollten es nicht sein). Was das mit mehr als 11 bar auf sich hat, unklar. (ursprünglich hatte ich hier die Werte des EVO Motor, die passen natürlich nicht mit 11-12 bar, min. 10 bar)

Damit bin ich mit den Servicetätigkeit bei beiden Mopeds durch und die beknackten Projekte können beginnen! :)

Winterzeit ist Servicezeit! Eine ganze Reihe an Servicearbeiten stehen sowohl beim Admiral als auch bei Krümel an, je früher man die durch hat, desto eher kann man mit den spaßigen Projekten anfangen.

Als erstes steht natürlich der Ölwechsel und die Kontrolle des Ventilspiels auf dem Todo-Zettel. Ersteres geht ja schnell, denkt man.

Beim Admiral wollte ich dieses Mal aber besonders gründlich sein und auch das Öl aus den Ölkühlern ablassen. Also kurzerhand beide Ölkühler abgebaut, macht sich eh praktisch fürs Ventilspiel prüfen, und auslaufen lassen. Beim oberen Ölkühler erwartete mich dann aber ein leicht trauriges Bild. Der Kühler sieht dann doch arg mitgenommen aus, ich hatte den gar nicht so schlimm in Erinnerung!? Hinzu kommt das er schon ordentlich zugesaut war. Eine grobe Spülung mit Bremsenreiniger ergab schon eine beachtliche Suppe. Vielleicht war das der Grund für die höheren Temperaturen die der Admiral hatte, bevor ich den zweiten Kühler angebaut hatte?!

Ob des Zustands hab ich mich dann entschieden einen gut erhaltenen im Gebrauchtmarkt zu erstehen, diesen auch noch mal ein bisschen zu reinigen und den alten dann irgendwann im Winter am warmen Küchentisch wieder ein wenig aufzupeppeln. Säubern und Lamellen richten.

Ölfilter und Sieb kamen natürlich auch raus. Bisschen teilchen was hatte ich in beiden, aber nichts schlimmes.

Wo jetzt der Zugang an den liegenden Zylinder so schön frei ist, war der nächste Punkt das Ventilspiel. Am stehenden Zylinder hab ich die gleichen Werte gemessen wie letztes Jahr (Öffner IN/EX 0,13, Schliesser IN/EX 0,04) weswegen ich den einfach genau so lasse wie er ist. Könnte auch mal die MBP einbauen, dann wäre das Spiel vermutlich nahe Null. Aber da hab ich gerade keine Lust zu solange das einfach so passt.

Beim liegenden lagen beide Öffner bei 0,10, was okay ist, aber die Schliesser hatten mir mit IN 0,05 und EX 0,06 zu viel Spiel. Scheinbar haben sich die MBP Halbringe sich noch ein wenig gesetzt. Das IN Spiel konnte ich auf 0,03 bringen mit der Hülse aus EX. Aber für EX fehlt mir eine passende, da habe ich nur welche die zu Dick sind weswegen ich jetzt wohl ein bisschen schleifen muss. Das klappt aber gerade nicht so richtig, ich schleife und messe und trotzdem ist es noch zu Eng. Noch weiss ich nicht was ich falsch mache.

Bei Krümel muss ich noch nachschauen, da ist bisher nur alles an öligen Dingen passiert und erledigt. Bin mal gespannt wie das Spiel dort so ist, sind ja auch noch die dickeren Ventile weswegen meine Shimsammlung dort nicht passt.

Die Saison 2021 war durchwachsen, die Auswirkungen der Pandemie spürbar. Das Wetter spielte auch nicht so recht mit, der Klimawandel macht sich bemerkbar. Auch auf der Rennstrecke ist das zu merken, der Anbollern Termin im April fiel noch aus, Oschersleben im Juli und Poznan im August arg verregnet. So richtig in Schwung gekommen bin ich dieses Jahr damit nicht.

Auch fürs Twins meets Classics Wochenende in Groß Dölln war die Wettervorhersage von andauerndem Wechsel bestimmt, da war von Regen bis Sonne alles dabei. Wie so oft, hat es Micha trotzdem mal wieder geschafft das passende Wochenende auszusuchen und so war es zwar kalt in der Nacht, schöner weise hatte der Samstag die ganze Zeit Sonnenschein und der Sonntag war mit 20°C und bedeckt auch okay. Kein Regen, kein Sturm, kein Hagel oder sonst was.

Die Laune war entsprechend gut bei Andreas, Axel und mir. Bisschen komisch fand ich meine Einteilung in die blaue Gruppe, Micha wird sich dabei was gedacht haben und wenn es nur gleichmäßige Verteilung auf die Gruppen war. Den ersten Turn hab ich nicht geschafft, trotz einer recht gut geschlafenen Nacht (danke Standheizung) war ich morgens zu langsam mit dem Umziehen und der doch noch sehr kalte Asphalt lockte mich auch nicht sonderlich. Ich hab lieber noch das hintere Rad mit dem TD Slick eingebaut, denn dieses mal wollte ich ein bisschen gucken wie der Unterschied zwischen 180/55 (TD Slick) und 180/60 (Pirelli Superbike SC1) sich so anfühlt. Der TD hatte noch ein bisschen Profil übrig und von der Mischung her kommt der mit kälterem Asphalt besser klar als ein SC1.

Zum zweiten Turn war ich Startklar, der wurde allerdings am Vorstart abgewunken, weil ein Gespann liegen geblieben war oder so etwas. Generell wurde am ersten Tag viel der Schandkarren bemüht. 13 Mal war er draussen, davon 8 mal für Stürze, zum Glück keiner davon mit Verletzungen. Ich hatte den Eindruck das es sich meist um Leute mit Straßenreifen und ohne Reifenwärmer handelte die, warum auch immer, das mit dem Warmfahren nicht auf die Reihe bekommen haben und gerne in den ersten paar Runden oder gar Kurven auf der Nase lagen.

Im Turn vor dem Mittagessen konnte ich endlich fahren, musste mich allerdings erstmal eingrooven. Die Strecke in Kombination AB finde ich immer wieder spaßig! Hoch, runter, links, rechts, keine Pause. Ich mag so etwas. Nach zwei vollen Runden kam leider wieder die rote Flagge, wieder jemand auf der Nase. Laptimer sagte was von 1:38.29. Die Sonne war draussen, die Mittagspause konnte ich nutzen auf den SC1 umzubauen. Axel machte sich auf den Weg einen neuen Wasserschlauch für die Shyster holen, weil selbiger geplatzt war und ich kochte uns derweil Mittag. Generell war auf der Veranstaltung viel Wartezeit. 6 Turns pro Tag a 15 Minuten mit 6 Gruppen, also 1h 15min Pause zwischen den Turns.

Nach dem Mittag ging es weiter auf dem SC1, der funktionierte auch prima. Einen großartigen Unterschied von der Dimension her konnte ich nicht feststellen. Es stellte sich also kein wirklicher Erkenntnisgewinn ein. Auch wenn ich schneller unterwegs war, 1:32.75. Noch weit entfernt von der Zeit im letzten Jahr. So ging es auch den restlichen Tag weiter. 1:32.65 im vorletzten Turn und noch eine Bummelrunde zum Schluss. Im großen und ganzen und in Anbetracht der Fahrzeit in diesem Jahr, dem vielen Überholen (war eben doch nicht rote Gruppe) und dem fehlen der Kondition durchaus okay. Auch wenn ich das Fahren in Groß Dölln komischerweise weniger anstrengend fand als Oschersleben oder Poznan. Nicht ganz klar wieso, denn eigentlich hat man auf den schnelleren Strecken mehr Geraden zum durchatmen.

Die Nacht war auch wieder sehr frisch, der zweite Tag sollte zwar nicht kälter, aber ohne Sonne sein. Eine leichte Wolkendecke verhinderte diese.

Für den zweiten Tag wollte ich Krümel fahren, also Timo zwecks technischer Abnahme genervt und nach der Fahrerbesprechung konnten ich und Axel noch die Gruppen tauschen, er bekam meinen Platz in der blauen, ich seinen in der roten Gruppe. Den ersten Turn hab ich wieder nicht geschafft, denn der begann quasi wenige Minuten nach der Fahrerbesprechung. Also wieder zum zweiten Turn angestellt und los gehts mit dem 50PS Moped in der roten Gruppe. :)

Es stellte sich während des Fahrens raus, dass die Sortierung des Teilnehmerfeldes wirklich ein bisschen komisch war. Wird vermutlich dem generellen Niveau geschuldet sein, bringt ja nix wenn in rot nur 5 Leute fahren und in den gemächlicheren Gruppen es knalle voll ist. So musste ich halt auch mit Krümel durchaus einige Leute überholen. Macht ja auch durchaus Spaß und hat seinen eigenen Reiz. Weil man sich die Leute länger und sauberer zurecht legen muss, wenn man weniger Leistung zum anzapfen hat. Auf der kurzen Streckenanbindung ist Leistung ja sowieso nur zweitrangig. Zwei Turns konnte ich so mit Krümel bis zur Mittagspause Spaß haben und das reichte auch für eine 1:33.

Nach dem Mittag wollte ich noch mal die Shyster von Axel fahren, seinen ST3 Motor in 1989 900 Supersport Umbau. Am STC hatte ich bei einem Turn die Diagnose gestellt, dass die Gabel überhaupt nicht anspricht, weswegen man für das Vorderrad null Gefühl hat. Axel hat, obwohl er einen Umbau auf 848 Front plant, doch noch mal Zeit in die Gabel investiert um die Gleitrohre zu polieren sowie die Simmerringe zu fetten und siehe da, die Gabel funktioniert jetzt! Der Motor hat eh Druck in allen Lebenslagen und ballert oben ordentlich durchs Drehzahlband. Allein die Bremse hat mich zurück gehalten, die rubbelt irgendwie unschön beim ankern, weswegen da nicht soviel Vertrauen aufkommen wollte. Für eine 1:34 hat es immerhin gereicht. Geht also! Leider ist im darauffolgenden Turn in dem Axel fuhr, wieder der gleiche Wasserschlauch geplatzt. Irgendwas stimmt da noch nicht, die Suche geht weiter.

Zwei Turns hatte ich noch. ie wollte ich auf den Admiral und Krümel aufteilen. Zuerst den Admiral, noch mal mit TD Slick in 180/55 drin, angeworfen. Der Turn war schön leer, Bestzeit mit 1:31.24 für das Event. Immer noch zweieinhalb Sekunden langsamer als letztes Jahr, aber da hab ich die Zeit auch nur in einem Turn geschafft und bin sonst auch eher nur niedrige 1:30iger gefahren. 1:32 ist so die Wohlfühlzeit mit ohne Gekrampfe. Also eigentlich gleiches Niveau wie letztes Jahr geblieben.

Beim letzten Turn mit Krümel war kaum noch wer auf der Strecke, ich dachte schon ich wäre falsch. Komischerweise lief Krümel gefühlt nicht mehr so fluffig wie vorher am Tag, ich war auch schon fertig. Also eher einen entspannten Turn zum ausklingen gemacht und heil, mit der Welt versöhnt, ohne technischen Defekt und Glücklich über die Ziellinie der Saison gebollert.

Jetzt kann also die Zeit losgehen die ganzen Service- und Projektarbeiten anzugehen, da steht einiges auf der Liste. Dazu ein andermal mehr.

Wieder einmal luden wir zwei Busse mit Kram und Mopeds voll um am Spreewaldring zum Twins meets Classics quasi den späten Saisonauftakt zu begehen. Bei Fatma und Michael fahre ich jetzt inzwischen seit 8 Jahren im Kreis, Kinder wie die Zeit vergeht.

Am meisten Gespannt war ich auf das Fahren mit dem Admiral. Das letzte mal das ich mit dem am STC richtig gefahren bin war Saisonanfang 2019. Danach nur Krümel und mein Crash mit dem Admiral genau auf selbiger Strecke. Angst hatte ich keine, wirklich kein bisschen. Gespannt war ich eher wegen des neuen Mappings vom Prüfstand für die leisen dB-Eater.

Kontrolle der Lautstärke im Stand, kein Problem, wieder mal. 4000-4500 gedreht, 96 dB. Voll im Rahmen, wie die letzten Jahre ja auch.

Am Morgen im ersten Turn erstmal Piano gemacht, gucken ob der Hobel auch funktioniert. Neue Bremsbeläge wollten auch eingebremst werden. Aber da merkte ich auch schon, der Admiral geht! Im zweiten Turn hab ich mal bisschen Stoff gegeben und war erstaunt wie gut der jetzt geht. Sonst war so im niedrigen Drehzahlbereich bisschen mau mit den gschlossenen Eatern, aber jetzt ballert der Motor durch die niedrigen Drehzahlen das ich ein paarmal in den Begrenzer gerauscht bin weil das Drehzahlband so schnell durchgedonnert war. Die gefundenen 10 Nm merkt man sehr sehr deutlich und das obwohl jetzt der Winter dazwischen lag.

Im dritten Turn hab ich es dann fliegen lassen, es ist schon geil was so geht. Die Bremse mit den neuen Belägen packt richtig ordentlich zu, der Motor geht wie die Sau, die neue Kupplung regelt super und sonst passt auch alles. Schön die Leute zurecht gelegt, früh nach der Kurve das Moped aufrecht gestellt und dran vorbei katapultieren oder am Kurveneingang auf der Bremse vorbei. Yeee-ha! Das hat so einen Spass gemacht, das ich zwei Runden lang die schwarze Flagge auf Start-Ziel, welche für mich bestimmt war, nicht gesehen habe. Ups.

Also raus gefahren, zum Chef:Du bist zu laut. :(

Am Spreewaldring gibt es hinten auf der langen Geraden eine Messstation, die zeichnet das komplette Lautstärkeprofil auf und Abends wird das dem Bundesumweltamt übermittelt. Jetzt sass da ein Männlein und schaute Live zu und liess Leute rauswinken. Dort sind 90 dB bei der Vorbeifahrt erlaubt, 96 dB zeigte das Gerät an. Kacke. Plan war dann: Gang höher fahren, mehr rechts halten.. na gut.

Immerhin stand aufm Laptimer eine 1:39.10, was für nach der Winterpause echt gut ist weil die letzte Zeit mit dem Admiral war eine 1:41. Besser wurde es an dem Tag auch nicht mehr wirklich, das mit dem Gang höher fahren hat mich immer aus dem Konzept gebracht und irgendwie den Spaß getrübt. Letzter Turn mit Krümel war aber wieder sehr lustig, den muss man echt auswringen um damit jemanden zu überholen und dann hat man es sich aber auch verdient! :)

Am zweiten Tag war ich erst zum zweiten Turn wirklich wach. Nachdem ich zwei Mopeds auf der Gegengeraden überholt habe, mit Gang höher, kam wieder die schwarze Flagge für mich. 92 dB. Es ist zum verrückt werden und ich hatte so auch keinen Bock mehr. Ich hab den Admiral zur Seite gestellt und bin den restlichen Tag auf Krümel gefahren. Da bin ich über eine 1:43 nicht hinaus gekommen, aber ich konnte schön üben wie man so 10-20 PS stärkere Mopeds eben doch überholt bekommt, einfach weil man sich besser zum positioniert um nach der Kurve früher am Gas zu sein. Muss man aber echt arbeiten!

Das Datalogging vom Admiral muss ich mir noch zu Gemüte führen, ich hatte Abends am ersten Tag kurz drauf geschaut, war aber zu Platte für die ganzen Zahlen und Kurven. Das mach ich mal in Ruhe zuhause an einem Abend.

Was ich jetzt mit der Lautstärke mache weiss ich nicht, eigentlich kann ich jetzt nur anfangen eine neue Auspuffanlage zu konstruieren, mit Vorschalldämpfer zwischen Motorgehäuse und Schwinge oder so. Riesen Aufwand. Keine Ahnung.

In recht genau zwei Wochen geht es auch schon wieder los, Twins Only in Oschersleben steht auf dem Plan. Ich hoffe da haben die sich nicht so zickig mit der Lautstärke!

Als ich letztens Axel als Boxencrew zum Trackday am STC begleitete, war dort auch mal wieder Rene von Rasch Moto am Start. Beim quatschen zwischen den Turns kamen wir darauf das er jetzt in seiner Motorrad-Werkstatt einen Dynojet Prüfstand hat und da wurde dann schnell klar, da muss ich mal mit meinen beiden Renngeräten drauf!

Für Krümel wollte ich einfach mal wissen ob der Vergaser überhaupt mit dem 620 Motor passt, die Versuche das per Logging vom Innovate LM-1 zu machen sind ja leider kläglich gescheitert, weil das Gerät die Logs gefressen hatte. Für den Admiral musste ich inzwischen leider einsehen, dass das Fahren ohne Eater auf keiner Strecke mehr passieren wird. Egal wo man fährt, es werden mindestens immer eingebaute dB-Eater verlangt und meistens ist das Lautstärkelimit auf maximal 98 dB festgelegt. Das bedeutet am Ende für den Admiral immer mit den zugestopften Eatern zu fahren und für eben diese wollte ich jetzt mal ein sauber abgestimmtes Mapping haben, denn das bisherige Mapping wurde ohne Eater rausgefahren. Das dabei nicht die Spitzenleistung wie ohne Eater rauskommen kann, sollte denke ich klar sein.

Also mit Rene einen passenden Termin gefunden und die Sportgeräte in den Kleinbus geworfen. Die Werkstatt von Rene ist zwar eigentlich keinen Kilometer von unserer Werkstatt entfernt, aber zum schieben ist es dann doch ein wenig weit. Es würde zwar quasi ein BVG Bus von Werkstatt zu Werkstatt fahren, aber leider steht in den Beförderungsbedingungen drin das keine Brennstoff betriebenen Fahrzeuge mitgeführt werden dürfen.. wozu hab ich eigentlich eine Jahreskarte!!11!11??!?1 ;)

Ist das eigentlich ein Stock-Foto?

Krümel haben wir gleich mal abgerollt und es passte eigentlich ganz gut. Immerhin beinahe wahnwitzige 54 PS drückt er auf die Rolle bei ordentlichen 51 Nm, aber im Teillastbereich bzw. mittleren Drehzahlbereich ist er ein wenig zu mager unterwegs, jetzt aber auch nicht krass. Unsere erste Idee war dann mal die Düsennadel 2 Kerben höher zu hängen, aber das wollten wir beide nicht auf dem Prüfstand machen, ergo hab ich Krümel wieder eingeladen und der Admiral wurde angeschnallt.

Krümel dominiert den Prüfstand!
Leistung satt am Rad!

Rene wollte die Abstimmarbeiten am Admiral am folgenden Tag machen, aber wenigstens einen Lauf ohne Eater sollte mal abgerollt werden. Status Quo feststellen. Kamen dann 92 PS / 103 Nm am Hinterrad raus. Was sich relativ gut mit den 100 PS / 110 Nm an der Kurbelwelle von damals bei Kaemna deckt.

Also bin ich mit Krümel wieder den keinen Kilometer zurück gedüdelt und hab am nächsten Tag mal alles bis zum Vergaser zerpflückt. Geht ja relativ fix. Ich staunte dann aber nicht schlecht als ich die beiden Nadeln in der Hand hatte. Erstens war die Nadel des stehenden Zylinders auf der 3. Kerbe, die des liegenden auf der 4. und zweitens war da wohl schon ein Dynojet Kit verbaut! Zumindest lässt die Form der Nadelspitzen darauf schliessen. Fragt mich bitte nicht, warum mir das nicht bei der Reinigung der Vergaser aufgefallen ist! Manchmal ist man(n) (und ich im speziellen) halt blöd auf den Augen.

Hühnchen zerrupft, satt.
Ignorieren sie die Scheibe rechts, zählen sie die Kerben.

Dynojet empfiehlt sowohl bei Stage1 als auch 2 die Nadel auf die 4. Kerbe zu hängen, Lambda gemessen haben wir am stehenden Zylinder (hätten wir mal beide gemacht), da war sie auf der 3. Kerbe.. das könnte erklären wieso der im Teillast bisschen zu mager war! Ich hab dann diesen auf die 4. Kerbe gehängt und den anderen auf 4 gelassen. Einen weiteren Lauf hab ich mir jetzt erstmal gespart, ob da jetzt oben noch mal ein PS mehr kommt ist ja relativ egal. Vielleicht stelle ich ihn irgendwann noch mal drauf und dann gucken wir nach der Zündkurve abhängig vom TPS. Mal gucken.

Rene war dann am frühen Nachmittag auch mit den Abstimmarbeiten des Admiral fertig und ich bin echt gespannt wie sich das Ergebnis fährt! Ziel war ja nicht einen neuen Spitzenwert zu bekommen, sondern ein Mapping zu haben welches gut auf die leisen dB-Eater abgestimmt ist und das ist Rene, denke ich, gut gelungen! Übers ganze Drehzahlband gibts 2-3 PS mehr am Rad, aber viel wichtiger sind die 10 Nm mehr am Rad die es so bei 4000-5000 RPM gibt, danach wird es weniger aber weiterhin überall mehr als bei der Eingangsmessung. Find ich gut!

Vergleich Grün ohne Eater mit bisheriges Mapping, Blau mit offeneren Eatern und Rot mit leisen Eatern, beide mit neuem Mapping. Alles am Rad.
Die relevante Kurve, alles mit leisen Eatern: Rot Eingangsmessung, Blau abgestimmt. Alles am Rad.

Wir haben dann mal noch eine Messung mit den offeneren Eatern gemacht, nur falls man diese auf einem Event fahren kann oder im Ausland wo sie es nicht so eng sehen und um zu wissen ob die Kiste mit dem Mapping und den Eatern jetzt irgendwo arg abmagert. Tut sie aber nicht, kann man so fahren. Gibt dann halt paar PS und Nm mehr, aber nichts weltbewegendes, vor allem in Anbetracht des mehr an Lautstärke. Klang ist ja bekanntlich wichtiger als die pure Lautstärke.

Jetzt bin ich auf jeden Fall total heiss das ganze zu fahren und lang ist auch nicht mehr hin! Am 14. geht es das erste mal dieses Jahr für mich auf die Strecke!

Die Sonne scheint, der Frühling hat begonnen! Da muss Mensch unbedingt mal eines seiner Rennmopeds aus der muffigen (stimmt ja gar nicht) dunklen (ich hab jede Menge Licht!) Werkstatt zerren um zu schauen wie so die neuen Endschalldämpfer so tönen und ob das Gerät überhaupt noch funktioniert und nicht irgendwo Öl lässt.

Also heute wohlan bei Tageslicht und Sonnenschein die Werkstatt, dem Gerät von der Hebebühne und draussen aufbocken. Zündung, Choke, Feuer frei! *bropbropbrobvroom* Läuft! Das war ja easy, okay irgendwas tickert komisch.. ah, Krümer nicht fest gezogen und es pufft da seitlich raus. Einfach.

Joa und dann stand da Krümel im Sonnenlicht und bollerte fröhlich und dumpf in den Frühling das es nur so eine Freude war! Na da kann man doch gleich mal eine Laufstärkemessung machen. Axel hatte den passenden Gedankenblitz das ich ja in der App vom Quickshifter per Bluetooth die Drehzahl sehen kann und dann waren die 4700-5000 RPM auch schnell erreicht und das Meßgerät zeigte entspannte 95dB. Neben einer Wand gemessen wohlgemerkt. Leicht! Quickshifter wurde auch mal mit durchdrehendem Hinterrad getestet, tut!

Jetzt muss ich nur noch den Lambdaanschluss in den ST2 Krümer schweißen und dann ist die Laube fertig! Achja, frischen Slick hat Krümel auch bekommen.. der alte war schon… alt. ;)

Kurz nachdem ich in diversen Foren eine Suche nach Carbon-Schalldämpfern für ST2/ST3 gestartet hatte bekam ich auch schon ein Angebot. Ein Set Roads Italia für die ST3, gebraucht und für einen guten Kurs. Zwar oval und nicht rund, aber sahen gut aus.

Paket war schnell da und die Töpfe machen einen prima Eindruck. Jetzt hiess es einen Auspuffhalter zu bauen, was sich in Ermangelung von Rohmaterial ein wenig dauerte, sollte in Edelstahl erfolgen.

Dann brauchte es noch die passende Idee wie den Halter genau umsetzen, einige verworfene Ideen später hab ich mich dann für die sehr stabile, wenn auch ein bisschen grobschlächtige Lösung entschieden. Bei der Umsetzung bin ich dann ein paarmal falsch Abgebogen.. aber nichts was nicht die Flex und das Schweißgerät richten könnten. Edelstahl schweißen üben war natürlich auch ganz cool, sogar an einigen Stellen ganz gute Nähte hinbekommen!

Nachdem dann alles einigermaßen zusammen war und noch ein bisschen schön geschliffen, gab es die finale Montage und ich muss sagen es gefällt mir sehr gut! Auch wenn ich noch überlegt habe ein paar Versteifungen einzuschweißen. Das ganze muss ich noch mal demontieren, im ST2 Krümmer fehlt noch der Anschluss für die Lambdasonde und abschleifen muss ich ihn auch noch. Aber vorher muss ich das Gerät mal an die frische Luft schieben und anwerfen, ich weiss noch gar nicht wie das jetzt so klingt und ob ich die 98 Rennstrecken-dB einhalte. Vielleicht muss ich ja noch die Eater modifizeren. Die Termi Aufkleber sollte ich vielleicht noch abpopeln.. vielleicht aber auch nicht. ;)

So werde ich auf jeden Fall in Saison 2021 starten.. wann auch immer das sein mag. :/

Als kleines Seitenprojekt hab ich noch den Benzinfilter im Tank vom Admiral getauscht, der ist auch wieder zusammen. Das Projekt Airbox hab ich erstmal auf Eis gelegt und konzentriere mich darauf den Admiral erstmal so wieder lauffähig zu bringen. Nebenbei muss ich noch zwei Motorräder für den TÜV und verkauf bereit machen. Elend.

Zack, bumm, klick und schon sind zwei Monate rum und man hat nichts mehr im Blog geschrieben! Naja, ist halt auch gerade Pandemie, Lockdown und Kram. Ich verbringe den Tag zweischen Home-Office und Zweitjob als Home-Schooling Lehrer. Natürlich gibt es den ein oder andere Abend in der Werkstatt (allein schon wegen der mentalen Gesundheit) aber dann zu dokumentieren was ich da so tue und dies in Form von Blogposts aufzuschreiben, das kommt irgendwie zu kurz. Weswegen ich jetzt hier, während das Schulkind nebenbei Deutschaufgaben macht, versuchen werde die letzten zwei Monate kurz Revue passieren zu lassen.

Admiral

Beim Admiral waren wir stehen geblieben das die AHK hinüber und der Motordeckel gefräst aber noch nicht wieder angebaut ist. Letzteres hat sich zumindest in zwischen erledigt, der Deckel wurde zusammen mit einer Papierdichtung montiert, hoffentlich dicht, Öl ist auch schon wieder drin. Eine neue Kupplung habe ich noch nicht, da hadere ich nach wie vor mit mir welche es werden soll.

So eine Papierdichtung sieht schon schick aus!

Neu dazu gekommen als Baustelle ist aber eine Airbox. Ich habe nach wie vor die fixe Idee die Lautstärke des Admirals am Ansaugtrakt ein wenig runter zu bekommen und dazu eine Airbox zu bauen. Das ganze ist ein wenig eskaliert, nachdem ich einen 999 Rahmen gekauft habe an dem schon eine ganze Menge Halteösen abgesägt worden waren, weswegen ich den Rahmen als würdig erachtet habe die mittlere Querstrebe zu entfernen um Platz für eine Airbox zu haben. Es sollte eine Airbox entstehen welche die Einspritzbrücke mit einschliesst. Es stellte sich dann aber irgendwann raus das nicht die Querstrebe das Problem ist, sondern zum großen Teil die Breite der Einspritzbrücke. Im Zuge dieser Eskalationsstufe hab ich dann die Einspritzbrücke modifiziert und mindestens eine davon zerforscht. :/

Alles was Pink ist wäre quasi hohl.

Inzwischen bin ich von dem Plan die Einspritzbrücke mit einzuschliessen abgekommen und baue eine “normale” Airbox welche an den Einlasstrichtern ansetzt und oben hin mit dem oberen Teil der 999 Airbox abschliesst. Die Querstrebe hätte als drin bleiben können, naja.. nun ist sie raus. Aber auch diese Form der Airbox stellt sich als nicht simpel heraus, was aber hauptsächlich an meinen fabrication Skills liegt.

Nu muss ich nur an meinen Alu-Schweiß-Skills arbeiten..

Dazu gab es noch ein paar Kleinprojekte, so habe ich zB. endlich mal die Lambdasonde für das Ignijet Steuergerät verdrahtet, damit man, sobald die Airbox fertig ist, das ganze eventuell per Autotune abstimmen kann.

Auch das Ventilspiel wurde mal wieder überprüft, am stehenden war nichts verändert, am liegenden mit den MBP Halbringen war eine leichte Veränderung durch setzen der Halbringe zu beobachten, aber nichts was durch andere Shims ausgeglichen werden musste.

Krümel

Krümel bekam ebenfalls eine Ventilspielkontrolle, da hatte sich zwar durchaus was geändert, allerdings auch alles nicht wirklich austauschgültig. Eigentlich war an Krümel nichts zu tun, wenn einem nicht immer die Schnapsideen der Winterpause dazwischen kommen würden.

Erste Eskalationsstufe war der Einbau eines Quickshifters, erst wollte ich die Funktionalität der TCIP4 dafür verwenden, allerdings ist es ein Ding der Unmöglichkeit einen linearen Sensor zu finden den man am Direktschalthebel anbauen kann, jedenfalls nicht zu einem Preis den ich breit war zu bezahlen. Dafür gab es sehr günstig einen Quickshifter Easy wie ich ihn auch schon im Admiral benutze, allerdings für irgendein anderes Vergaser Moped. Passte aber problemlos in die Vergasermonster. Das war auch relativ schnell umgesetzt, aber ist natürlich dahin eskaliert das ich einige andere Stellen am Kabelbaum überarbeiten will.

Das Modul darf auf dem Kippsensor wohnen.

In irgendeinem hellen Moment ist mir noch aufgefallen das im 620 Motor am Ölfilter die Feder fehlt damit das Öl seinen Weg auf jeden Fall durch den Ölkühler nimmt. Bisher floss also quasi kaum Öl durch den Kühler und da der Öltemperaturfühler im Kühler sitzt, weiss ich gar nicht wie heiss das Öl tatsächlich war! Eieiei. Praktischerweise gab es die Feder noch im alten 749 Gehäuse aus dem Admiral Spendermotorrad.

Dann noch die Baustelle des Endschalldämpfers, ich wollte schon seit einer Weile die ESDs und ihren Krümmerverlauf verändern, damit ich erstens nicht mehr mit den Stiefel dran komme und zweitens die Linie ein bisschen netter gestalte. Erste Idee war dann der Krümmer der ST2, bei dem kann man die ESDs einfach im Anstellwinkel verändern. So einen gab es auch für ein paar Schmale Taler. Die alten ST3 Töpfe von Axel passen auch problemlos, sind aber elend groß und sackschwer! Nun geht die Suche nach einem Carbon-ESDs los oder ich muss doch zum Schweißgerät greifen und die alten ESDs modifizieren. Für den Lambdasondenanschluss muss ich das ja eh, der muss im ST2 Krümmer noch nachgerüstet werden, während ich den hinteren Krümmer beibehalten kann. Bei der ganzen Aktion hab ich auch festgestellt das die Krümmerrohre zu den ESDs an der Alu-Schwinge schleifen, der ganze Umbau ist also nicht nur optischer Natur!

Man sieht, es gibt jede Menge zu tun neben dem Home-* Kram. Schauen wir mal wie weit ich komme bis es zum ersten Roll-Out kommt.. da ist ja auch noch nicht klar wann das möglich sein wird.

Bleibt gesund!

Ich hab hier eine PR15 Kupplungspumpe liegen (bekannt aus Rundfunk, Fernsehen, 999, Monster, Diavel und wie sie alle heissen) die ich vor ein paar Jahren vom Mopped genommen habe weil sie sich irgendwie komisch verhielt. Also hab ich die Pumpe jetzt mal zerlegt und geschaut was das Problem ist. Stellt sich raus, die war innen komplett vermoddert und der Rücklauf vom Ausgleichsbehälter war verstopft. Bremsenreiniger, Draht und Druckluft halfen da wieder Freigang zu schaffen.

Nun wollte ich natürlich den alten Kolben (hat schon ein bisschen Abrieb) und Gummis nicht wieder dort reinwürgen, sondern habe nach einem Rep-Kit Ausschau gehalten, damals las man immer “PR15 Kupplungspumpe, gibt es keine Reparaturkits! Ducati hat da keine Freigabe für gegeben” etc.pp., es gibt auch ein paar Hinweise auf Kits von KTM, die passen aber wohl nicht weil der Kolbendurchmesser ein anderer ist (13 vs. 15mm oder so).

Dann bin ich doch fündig geworden, unter der Nummer 61041991A gibt es von Brembo inzwischen den Kolben nebst Gummi, Staubkappe und Seeger-Ring (braucht man nicht) zu kaufen. Fündig bin ich bei Stein-Dinse geworden. Am Nachmittag bestellt, ein Tag drauf bimmelt der DHL Mann und drückt mir das Paket in die Hand. Krass.

So weit, so gut. Ich hab es natürlich nicht lassen können und den Kram gleich ausgepackt, dabei sind Brembo üblich Montageflüssigkeit und Fett, leider keine Feder, aber auch etwas was ich mir nicht erklären kann wozu es da ist und auch die mitgelieferte Brembo typische DIN-A3 große, in Schriftgröße 2 bedruckte, nicht besonders hilfreiche Montageanleitung sich ausschweigt. Zumal die abgebildete Pumpe nichts mit der PR15 zu tun hat.

Ich präsentiere, ein grüner Schnipsegummi!?

Ein freundlichen Hinweis aus dem ducati1 Forum wies mich dann auf den Produktbeschreibung bei einem anderen Verkäufer hin, dort steht “elastic band for testing purposes”. WTF?!

In der Werkstatt machte ich mich dann ans zusammen bauen. Schön die Gummis am Kolben mit Montagflüssigkeit vollsauen und dann rein ins Pumpengehäuse. Gummitülle drauf, fertig. Einen Flüssigkeitsbehälter hatte ich noch rumfliegen, einen Halter dafür hab ich aus ein bisschen Schweißdraht aus Edelstahl gebogen und den Behälter per Tygon-Schlauch mit der Pumpe verbunden. It’s Racing Baby!

Das Entlüften ging dann relativ einfach, auch ohne die grünen Schnipsegummi, und schon hat Krümel wieder eine funktionierende frische Kupplungspumpe. Hurray!

Ich hab mal die Kupplungspumpe von Krümel zerlegt um zu gucken was da eigentlich los ist. Davon abgesehen das natürlich alles total vermockt da drinne ist, war der Übeltäter relativ schnell ersichtlich. Die Rückholfeder hat sich entzweit und auch wenn zwei oft besser sind als eins, war sie dann halt ein bisschen zu kurz. :)

Sollte sich also mit einem Reparatursatz beheben lassen. Aber…

Ich hab da ja noch aus dem Admiral eine Semi-Radial PR15 Kupplungspumpe rumliegen die damals nicht mehr ganz tat was sie sollte… kurzerhand habe ich sie zerlegt und auch dort kam jede Menge Schmotter raus. Mir war dann aber auch schnell wieder klar was das Problem damals war, es floss keine Flüssigkeit aus dem Ausgleichsbehälter nach, weswegen die Pumpe quasi Vakuum zog und nicht richtig funktionierte. Jetzt habe ich mit Bremsenreiniger, Draht und Druckluft den Nachlauf frei gemacht, jetzt sollte sie wieder funktionieren. Für beide Pumpen hab ich jetzt Rep-Sätze geordert, dann sind die beide wieder fein.