“Time flys when you are having fun!” heißt es in dem Sprichwort, dabei bleibt ausser Acht das Zeit auch sonst rast wenn man viel zu tun hat. Mir ist als ob wir den Bus nach dem Flatrate-Fahren am STC eben erst ausgepackt haben und der ganze ausgepackte Kram stand auch anderthalb Wochen danach genau noch so rum wie ich ihn nach dem Auspacken hingestellt hatte, inkl. Mopped mit Regenreifen.
Aber das Built not Bought steht quasi vor der Tür, die Vorbereitungen müssen gewuppt werden!

Praktisch ist ja wenn man quasi alles schon beisammen hat, aber ich brauchte zum Beispiel das ganze Werkzeug noch einmal um die SV für den Kurvenrausch nach dem Built not Bought vorzubereiten. Der ganze StVO Trödel musste ab, die Tourensportreifen runter und dafür Supersportreifen drauf. Ein bisschen Feinheiten an der silbernen Brenneisen musste auch noch passieren.

Statt der Tourenpellen gibts frische S20. Sollten gehen für die ersten Meter auf der Renne!

Ohne StVO Gerödel gleich viel besser!

Aber ich denke jetzt habe ich alles bereit, nu muss ich es nur noch alles zusammen packen. Die SV und der benötigte Trödel kommen in meinen neuen Bus (Ich bin jetzt auch Busfahrer!) und mit selbigem kommt die Frau am Sonntag Abend zum STC, während ich und Axel mit seinem Bus die Reise schon am Donnerstag antreten.

Fürs Wochenende war Regen angesagt, aber unsere Hoffnung lag darauf das es am Spreewaldring ja auch gerne mal nicht regnet, obwohl rund herum jede Menge Wasser vom Himmel fällt.

Aber wir wollten uns für alle Eventualitäten rüsten und so landete das über den Winter organisierte zweite Räderpaar sammt Bridgestone Regenreifen, die Regenklamotten und wasserfeste Hand- und Schuhe im Bus.

Gebucht waren Samstag Nachmittag sowie der komplette Sonntag auf dem STC, Flatrate-Fahren war angesagt. Bedeutet: Buchen und dann soviel fahren wie man möchte und kann. Also kann man theoretisch an einem gebuchten Tag acht Stunden im Kreis fahren! Coole Sache.

Das Fahrerlager war entsprechend der Wetteraussichten sehr übersichtlich. Das Wetter am Vormittag war eher so durchwachsen. Entsprechend gab es auch eher wenig Kurzentschlossene.

Nach dem üblichen Anmelden und Ausladen ging es zur Geräuschmessung, die schaffte ich eher nur so ganz knapp. Schwein gehabt.

Um 14 Uhr ging unser gebuchter Nachmittag los, pünklich geschafft haben wir das natürlich nicht. Aber ist ja egal, ist ja Flatrate-Fahren! Also lieber die Reifenwärmer noch 15 Min mehr die Slicks aufwärmen lassen und dann erst raus. Die Sonne schien, der Himmel bewölkt und es war einigermaßen warm.
Ich war gespannt ob die neue AHK wohl tun würde was ich mir erhoffte, einfach funktionieren!
Der erste Turn war extrem schwierig, das erste mal wieder Motorrad fahren seit September letzten Jahres! Jeder Handlungsablauf brauchte Zeit und Resourcen im Kopf, der Körper total ungelenkig, die Blickführung nicht vorhanden.
Als ich vom Motorrad stieg dachte ich, ich könne kein Motorrad mehr fahren. Jedenfalls nicht irgendwie flott. Aber immerhin das Motorrad funktionierte einfach, inklusive AHK!

Dann kam der Regen.

Nicht nur leichter Nieselregen, sondern der Himmel öffnete seine Schleusen und es schüttete ordentlich.

Normalerweise wäre so ein Tag gelaufen gewesen. Ich erinnere mich da noch an das erste Mal fahren im letzten Jahr am STC. Da bin ich glaube zwei Turns gefahren und dann war der Tag vorbei.

Nicht dieses Mal! Nie wieder!

Denn wir haben Regenreifen! Ha!

Also flugs das Werkzeug ausgepackt und daran gemacht die Räder zu wechseln. Meine Güte machten die anderen das Flott! Ich musste umständlich nach dem passenden Werkzeug suchen. Für die nächsten Male werde ich mir einfach nur ein Set aus Werkzeug nur zum Räder wechseln zusammen stellen.
Was sich aber auf jeden Fall bewährt hat, waren meine mit Edding aufgeschriebenen Drehmomentangaben an den Bauteilen selbst! So muss man die nicht im Kopf haben und sie stehen überall dran.

Die anderen waren dann schon mindestens einen Turn gefahren bis ich fertig war. Dann wollte ich aber los! Hatte aber dann keine Lust mehr die Wasserdichten Stiefel und die Regenhose aus dem Auto zu holen. Also nur die Regenjacke drüber und das Pinlock Visier auf den Helm.

Ich muss ja sagen, auf der Straße hatte ich bisher keine großartige Angst beim fahren im Nassen. Vor etlichen Jahren im Schwarzwald bin ich mal einen Tag lang die schönen kurvigen Straßen nur im Regen gefahren. Danach hatte ich Respekt, aber keine Angst mehr.
Nur bin ich schon ewig nicht mehr im Regen gefahren! Auf der Straße sowieso und auf der Renne glaube bei Twins Only 2014 das letzte und einzige Mal. Damals allerdings mit Straßenreifen. Es war scheiße!

Was diese Regenreifen aber können, das ist eine komplett andere Welt! Am Anfang ist man natürlich gehemmt, aber wenn man sich dann ein bisschen traut dann öffnet sich einem eine großartige Spielwelt! Was da an Schräglagen und Bremsmanövern geht ist echt unglaublich! Alles natürlich im Rahmen!

Das musste ich dann noch einen Turn ausprobieren! Da kam dann aber tatsächlich nochmal eine dicke Fuhre Wasser von oben, so dass es beim Fahren schon ordentlich auf den Helm prasselte und die Strecke stellenweise einem Teich glich. Ab da war es dann nicht mehr weiter sinnvoll zu fahren, vor allem weil das Wasser sich seinen Weg in meine luftigen Stiefel bahnte!

Aber im großen und ganzen was es super im Regen! Jeder der auf der Renne auch nur ein bisschen öfter unterwegs ist kann ich nur empfehlen das mal auszuprobieren! Wenn der Tag eh nur noch Regen ansagt, Regenjacke an und dann mit Regenreifen raus! Den größten Nachteil an Nässe bei Motorradfahren gibt es an der Renne zB. nicht: man hat keine 300km im Nassen bis zum Zielort vor sich und ist einem Kalt und man hat keine Lust mehr, hört man einfach auf!

Dann war der Nachmittag auch schon rum, das Fahren vorbei und dann kam die Sonne raus! Herrlich! Konnten wir so doch noch den Abend gemütlich mit Rene von Rasch-Moto und Matze von Used Italian Parts vor dem Bus sitzen, Essen und Unsinn reden!

Der Morgen danach war relativ entspannt, der Himmel blau und es versprach zumindest am Vormittag trocken zu bleiben. Tat es dann auch! Nach einem nochmaligen Räderwechsel zurück auf Slicks (das übt!) war das Fahren jetzt schon deutlich angenehmer als am Vortag. Scheinbar konnte sich das Stammhirn nun doch wieder an ein paar Bewegungsabläufe erinnern und das Fahren klappte nun doch um einiges besser.
Den letzten Turn des Vormittags schnappte ich mir dann doch mal Matze um mir die Linie zu zeigen und ich hatte einige Aha-Effekte!
Die wollte ich dann nach dem Mittagessen gleich mal umsetzen.

Dann kam der Regen!

Soll er doch, wir haben ja Regenreifen!

Erstmal ging ich aber die Strecke in der Theorie mit Matze noch einmal auf dem Papier durch. Auch immer wieder hilfreich!

Danach wieder das Werkzeug raus, wieder Räder wechseln! Da werde ich auch immer flotter!

Jetzt aber die Regenstiefel und eine Regenhose anziehen! Ich merke nach dem rausfahren aber relativ schnell, das ich in der Regenhose mich kaum bewegen konnte, von daher war das alles sehr steif was ich dort veranstaltete. Ich blieb dann aber trotzdem draussen, nahm Tempo raus und versuchte die mir gezeigte Linie zu fahren und mir einzuprägen. Das ging auch ganz gut, so ohne großes Tempo hat man ja Zeit.

Zum nächsten Turn war die Strecke dann schon nur noch nass, aber es regnete nicht mehr! Jetzt wollte ich die Regenhose weg lassen und einfach so raus. Matze kam dann noch und stellte erstmal alle Dämpfer am Fahrwerk auf komplett offen, “Fahr mal so!” Na gut! Wäre ich ja gerne, wenn mein Mopped noch gelaufen wäre. Es sprottelte nur noch, ging aus und dann nicht mehr an! Na, wer errät es? Richtig, Benzin alle! :)

Also erst Tanken und dann raus. Das war wirklich interessant mit dem total weichen Fahrwerk, viel weniger anstrengend und deutlich flüssiger irgendwie. Ich hatte zwar ein paar schöne Hinterradrutscher, aber die waren alle so soft das sie keine Angst machten. Spannend! Der Track trocknete dann aber schon ganz gut ab, weiterfahren hätte die Reifen kaputt gemacht. Damit endete der letzte Turn des Wochenendes, denn um noch mal Slicks aufzuziehen, dafür fehlte einfach die Zeit. Mussten wir doch bis spätestens 19 Uhr bei der Werkstatt sein.

Ich habe an diesem Wochenende eine ganze Menge neues gelernt muss ich sagen! Angefangen von den Aha-Effekten bei der Linie, über den schnellen Wechsel von Rädern bis zu den Erfahrungen mit Regenreifen. Ich habe mit sehr netten und genauso verstrahlten Leuten das Essen geteilt und ich freue mich jetzt noch eine ganze Ecke mehr auf Built not Bought in vier Wochen.

Am kommenden Wochenende soll es zum STC auf die Piste gehen! Dementsprechend war die letzte Zeit beim Schrauben viel von Vorbereitungen bestimmt.

Die Kupplung tut leider noch nicht ganz so wie sie soll, zumindest im Stand. Da muss ich diese Woche noch mal ran. Auch das Hinterrad muss ich noch ausrichten und vor allem mit Drehmoment festmachen.
Immerhin is die Front schon einmal korrekt mit Drehmomenten verschraubt.
Sicherungsdraht darf noch verteilt werden.

Neue Gimmicks wird es wohl vorher nicht geben, sowohl die neue Verkleidung als auch die Öltemperaturanzeige habe ich aus Zeitmangel (viel Zeit geht drauf um eine neue Werkstatt zu finden!) nicht fertig bekommen. :(

Immerhin der zweite Satz Felgen ist mit Regenreifen bestückt! Ich muss noch dem Wettergott ein Opfer bringen damit ich sie nicht brauche! Ich werd noch ein Opfer für die Schalldruckgötter mitschlachten, denn am STC gelten 98dB zu der Veranstaltung. Sollte ich mit Eatern eigentlich schaffen, aber man weiss ja nie…

Beim Einsatz am Wochenende muss ich auf jeden Fall den liegenden Zylinderkopf im Auge behalten. Sowohl aus dem Ventildeckel Auspuffseitig (kenn ich schon) als auch am Nockenwellendeckel (jetzt neu!) ölt die Gute ein wenig rum. :/

Wir suchen noch Mitstreiter für unsere Schraubergemeinschaft!

Bisher schraubten wir im Wedding, dort müssen wir aber leider weg. Jetzt haben wir die Option auf eine Halle im berliner Norden, nähe Blankenburger Straße.

Bisher sind wir drei Auto- und drei Motorradschrauber, letztere mit großem Hang zu Ducati und öfterem Besuch auf der Rennstrecke.

Wir suchen eher niemanden der nur etwas unterstellen will, sondern schon jemanden der aktiv Schrauben mächte und deswegen eine trockene, beheizbare Halle zu schätzen weiss in der man sich gegenseitig auch gerne beim Schrauben hilft und sich langfristig mit seinem Hobby niederlässt.

Momentan stehen wir noch in Verhandlung mit dem Vermieter, aber die Zeichen stehen sehr gut. Der Preis der Halle ist für das gebotene gut, aber geschenkt ist sie nicht. Deswegen kann ich den finalen Preis für einen Platz noch nicht sagen, es wird sich aber eher im Bereich von 100-200 EUR für einen Motorradschrauberplatz befinden, je nachdem wieviel Platz benötigt wird. Autoplätze gibt es auch noch, liegen preislich natürlich anders.

Wer also Interesse an die Option für so einen Platz hat, kann sich gerne bei mir melden!

Am Wochenende finden in Berlin (wo sonst?) die Berliner Motorrad Tage statt. Michael vom Race Cafe Berlin meldete sich vor einer Woche bei mir, ob er meinen Renner haben könnte um Ihn auf dem BnB-Promostand aufzustellen. Klaro!

Also war ich die Woche noch mal schnell in der Werkstatt und haben die ganze Verkleidung, welche natürlich abgebaut war, wieder dran geschraubt und die Räder festgezogen. Damit war das Motorrad für die Messe wieder fein, geputzt ist es aber nicht! :)

Gestern dann kam ein mir fremder Mann mit einem Kleintransporter, ich half ihm mein Motorrad zu verladen und dann verschwand er damit ins Unbekannte. Einfach so! :)

Wenn Ihr also am Wochenende in Berlin seid und Lust auf Motorrad gucken habt (nicht nur meins, auch andere!) dann schaut doch mal beim BnB Stand vorbei! Ich werd es mir auf jeden Fall angucken! ;)

Übrigens gibt es in jedem BMT Programmheft einen 5€ Gutschein für das Built not Bought 2017!

Update: Am Samstag war ich dann auf den BMT und am Race Cafe gab es ein Wiedersehen! Nicht nur mit der Dame, sondern auch mit diversen netten Leuten von und um das Race Cafe drumrum. :)

Am Rennhobel fahre ich einen Ölkühler der Multistrada 1200. Dieser ist schön groß und passt vor allem hervorragend von den Aufhängungen an den 749 Rahmen! Der momentane Kühler hat schon ein paar Kampfspuren vom Vorgänger und wurde auch schon repariert. Dafür hat er mich damals zwei Packungen Biohackfleisch gekostet.
Normalerweise sind die Dinger deutlich teurer, aber nun wollte es der Zufall das mir mal wieder so ein Schnapper vor die Finger kam und da habe ich zugeschlagen. Kann ja durchaus sein, das man sich den Kühler mal krumm macht.

Dieses mal wollte ich aber wissen ob er dicht ist, bevor er ans Motorrad kommt, die Frage war also wie ich das anstelle. Mein vorgehen war dann relativ simpel, mit Druckluft!
Alle verschraubbaren Löcher des Kühlers wurden mit Stopfen versehen, wobei ein Loch noch dazu diente ein Druckanzeiger anzuschliessen.
Das komplette Konstrukt kam dann ins Wasserbad und dann bekam der Kühler 3-4bar Luftdruck drauf. Ich denke das sollte reichen.

Alle Öffnungen zu und dann Luftdruck drauf!

Siehe da, es blubberte nichts aus dem Kühler hinaus, ich nehme also mal an der ist dicht. Prima!

In der letzten Saison hat mich die Anti-Hopping-Kupplung mehrfach geärgert. Ich hatte jetzt zwei Möglichkeiten, weiter debuggen und schauen das ich sie zum laufen bringe oder doch mal was kaufen was hoffentlich einfach funktioniert.
Eigentlich bin ich ja quasi Freund des langen schmerzhaften Weges der geschraubten Selbsterfahrung, aber beim Gedanken daran in diesem Jahr wieder Fahrzeit mit Rumgefummel an der Kupplung zu verschenken, liessen mich dann doch kurzen Prozess machen und ich bestellte bei used-italian-parts eine nigelnagelneue Race Anti-Hopping-Kupplung von Kbike nebst neuem Kupplungskorb. Einen neuen Satz Sinter-Reibscheiben von TRW-Lucas hatte ich eh noch rumliegen, hatte ich mir doch den alten Satz mit Motoröl zerflutscht.

Das schöne an der Kbike Race AHK ist, das es keine Spinnenfeder in der Kupplung gibt die brechen kann und das man mit verschieden dicken Kappen auf den Kupplungsfedern das Motorbremsmoment so einstellen kann wie man es gerne möchte und zwar ohne die komplette Kupplung auseinander nehmen zu müssen.

Die Kupplung kam dann auch verdammt flott in ihrem silbernen Koffer ins Haus, so schnell konnte ich gar nicht Zeit finden in die Werkstatt zu gehen! Also lag sie dann erstmal ein bisschen rum.

Ich hab noch einen Koffer in Berlin

Letzte Woche war es dann aber so weit, fröhlich den Weg der geschraubten Selbsterfahrung gehend demontierte ich meine alte AHK (braucht wer eine?) inkl. dem alten Korb der in einem sehr interessantem Muster daherkommt (braucht wer noch einen?).

Ausbau geht immer schnell.

Alter Kupplungskorb von vorne. Das Muster könnte von zuviel Flächendichtmittel sein?!

Alter Kupplungskorb von hinten. Das Muster kann ich mir nicht so richtig erklären.

Dann ging es zuerst ans Montieren des neuen Korbes und ich stellte mit bedauern fest, das ich nicht das passende Flächendichtungsmittel für die Schrauben da hatte welche den Kupplungskorb halten. Doof.

Blöd wenn man keins hat, wenn man welches braucht.

Immer überprüfen ob die Kugeln schön in ihren Rampen liegen!

Ergo gingen wieder ein paar Tage ins Land, aber dann endlich war alles da! Den Korb angeschraubt und die Kupplung nach dem Anleitungsvideo eingebaut! Nur.. die Druckplatte liess sich nicht weit genug auf die Kupplung schieben!? Egal wie, sie wollte nicht. Verdammt!

Wieder ein Tag später hatte ich dann aber die Eingebung, ich hab mal spasseshalber das Entlüftungsventil am Geberzylinder geöffnet und siehe da, die Kupplung lässt sich, wenn auch mit Kraft, komplett reinschieben! Endlich!

Dann nur noch schnell eben und mal wieder die Hydraulik entlüften (ich will ne Seilzugkupplung!) und schon war alles so zusammen wie es sein soll! Auch wenn die Handkraft die jetzt zum Auskuppeln nötig ist doch schon recht beachtlich ist.

Leider ist gerade kein Öl im Motor und es war auch schon arg spät am Abend und so konnte ich nicht mal die blichen einfachen Tests im Stand durchführen. Am Ende muss sich die Kupplung aber sowieso im harten Einsatz auf der Rennstrecke bewähren!

Vor ein bisschen mehr als zwei Jahren sind wir in unsere Werkstatt im Wedding gezogen, wir haben uns da breit gemacht, fühlen uns wohl und haben neue Bekanntschaften und sogar Freundschaften geschlossen.
Leider meint es das Schicksal aber nicht gut mit uns.

Auf dem Gelände war auf einem Teil lange ein Schrottplatz welcher dann Pleite ging, dann wieder ein Schrottplatz der nicht so richtig anlief und dann machte sich dort ein Caravanplatz breit. Günstig gelegen am S Gesundbrunnen, genau an der Grenze zur Umweltzone. Ideal für Touristen mit fahrbarer Wohnung.

Nur leider war die Betreiberin dieses Caravanplatzes auf Krawall mit uns aus, von Anfang an. Sie mochte die “Schrauber da hinten” nicht. Es gab viel gezanke, einige Vermittlungsversuche und nun ist das Kind in den Gesundbrunnen gefallen und der Pachtvertrag für unser Gelände wurde nicht verlängert. Die Caravanplatzbetreiberin übernimmt unser Teilgelände zu Ende Juni, vermutlich hat sie dem Verpächter ein Angebot gemacht das er nicht ausschlagen konnte.

Scheisse.

Das wirft die komplette Saison 2017 durcheinander. Wer auf Platzsuche geht, der hat den Kopf nicht frei zum Schrauben bzw. wenn man nicht weiss ob man im Juli noch eine Schrauberbleibe hat, kann man nichts planen. :(

Es ist ein Elend. Aber wir geben nicht auf, wir sind am suchen. Irgendwie irgendwo muss es weiter gehen!

Falls irgendwer etwas im berliner Norden bzw. drumrum in der Größenordnung 60-80qm kennt wo man an Motorrädern schrauben kann, ich würde mich über einen Hinweis freuen!

Eben hab ich die Anmeldung für mich beim Built not Bought 2017 rausgeschickt! Ihr findet mich dann also vom 9.-13.Juni am Spreewaldring! Wie, fünf Tage?! Japp! Neben meiner Anmeldung ging gleich noch die Anmeldung für Twins meets Classics raus, aber nicht für mich sondern für die beste Frau der Welt!

Wenn ihr also Zeit habt, kommt vorbei!

Zeit das ich mit dem Moppeds aus dem Knick komme! :)

Bei der allgmeinen Pflege für die rote Zora hatte ich mir ja vorgenommen ihr auch mal einen Gabelservice angedeihen zu lassen. Der Einbau der Ricor Intiminators ist jetzt über sechs Jahre her, genauso alt ist auch das Gabelöl in der Gabel. So richtig doll gründliche sauber gemacht habe ich damals die Gabel auch nicht! Dann war noch die Sache mit der Vorspannung offen, denn durch den Einbau der Intiminators werden die Federn quasi schon um ca. 14mm vorgespannt, so dick sind die Dinger.

Der Plan war also, die Gabel sauber machen und die Vorspannhülsen um die dicke der Intiminators kürzen.

Der Auseinanderbau ging auch relativ einfach, sind ja normale Telegabeln. Was aber leider überhaupt nicht vernünftig funktionierte war die untere Schraube im Gabelfuß zu lösen welche die Dämpferflöte fixiert! Denn leider haben die Herren beim zusammenbau diese Schraube scheinbar amtlich mit Schraubenkleber festgeklebt und sobald man die Schraube nur ein bisschen löst, dreht die Dämpferflöte im inneren fröhlich mit! Von oben hat die auch keinerlei Nuten womit man sie fixieren könnte, so wie es das bei der Showa Gabel der 999 zB. gibt.

Ich habe dann einiges über mehrere Wochen hinweg probiert: Federn auf Knall mit weiteren Distanzen vorgespannt. Mein ganzes Gewicht noch oben drauf. Holzstock anspitzen und reinrammen. Schlagschrauber. Nichts davon tat! Es wurde langsam persönlich!

Natürlich gibt es von Suzuki dafür ein Spezialwerkzeug zu einem saftigen Preis und nein ich war dieses mal nicht bereit diesen zu bezahlen!

Am Ende habe ich dann ja auch gewonnen. Die Lösung hatte ein bisschen was von einer Waffenschmiedearbeit. Nicht ganz ein Katana, aber als eine Art Waffe zur Rache taugte es.
Ein Stück Flachstahl, schön mit der Flex angespitzt und dann mit dem Hammer eingetrieben. Nimm das du unwürdiger Wurm!

Siehe da, mit ordenltich heiss gemachtem Gabelfuss und ein bisschen Schmalz ging es dann und die Dämpferflöte durfte das Licht der Werkstatt erblicken!

Dämpferflöte und Top-Out Feder nebst der Schraube die nicht wollte.

Selbstredent war der zweite Holm in 5 Minuten zerlegt. Wie das immer so ist.

Dann wurde ordentlich gesäubert, dort in den hinteren Ecken hatte sich jede Menge Abrieb und Schlonz angesammelt. Es hat sich durchaus gelohnt!
Alles wieder zusammengebaut, füllte ich dann den ersten Gabelholm mit frischen Gabelöl auf und machte ihn fertig. Dann kam der zweite und da viel mein Blick auf den Aufdruck der Gabelölflasche: 7,5W. Äh… sollte da nicht 5W rein? (Wegen der Intiminators)

Ein Blick in meine Aufzeichnung und die Rechnung der Bestellung ergab dann, ja da sollte 5W rein und ich hatte auch 5W bestellt. Nur geliefert wurde wohl 7,5W. Leider war die Lieferung auch schon zwei Monate her. Mit zurückgeben war also nix. Ergo, 5W bestellt. Wieder Zeit vergehen lassen und dann mit richtigem Öl nochmal. Natürlich vorher noch schön das frische 7,5W in die Tonne kippen und den Holm zumindest grob ausspülen. :(

Jetzt ist alles wie es sein soll, die Gabel wieder im Motorrad, die Bremsklötze bei der Gelegenheit auch mal gesäubert und es sind auf Anhieb zumindest schon mal 30mm Negativfederweg von angeblichen 130mm Gesamtfederweg da. Das ist für den Anfang schon mal ganz gut passend! Ob das dann mit der Fahrerin darauf passt, werden wir sehen. Ob das mit der Dämpfung so passt, auch das bleibt noch offen.

Die neuen 8.5er Gabelfedern von Racetech liegen ja schon eine Weile hier rum. Leider ergab sich beim Einbau ein klitzekleines Problem. Die Federn sind nochmal deutlich kürzer als die 9,0er Wilbers Federn die ich schon verbaut habe.

Während die originalen Federn eine Länge von 300mm haben, haben die Wilbers 290mm und die Racetech jetzt sogar nur 275mm. Bei den Wilbers ging das ja noch mit den Vorspannhülsen, aber die 275mm sind deutlich zu kurz.

Von oben nach unten:
Racetech
Wilbers
original Ducati

Also musste irgendwie die Vorspannhülse verlängert werden. Leider gibts es das Stahlbleckvorspannrohr in passender Abmessung nicht mal eben an jeder Ecke. Irgendwie mit Unterlegscheiben fand ich doof.
Also hab ich die obere Nylondistanz mal ausgemessen und dann entsprechend um den Federlängenunterschied aufgerechnet. Die Distanzen hat mir dann ein freundliches Forumsmitglied aus POM-C gedreht. Das sollte ähnliche Eigenschaften wie Nylon haben und für den Zweck ganz gut funktionieren.

Dann ergab sich durch Zufall das ich einen Gabelsatz für extrem wenig Geld vor die Füsse bekam mit dem Vermerkt “Simmerring müssten mal getauscht werden”. Da ich bei jeder Gabel sowieso erstmal einen Gabelservice gemacht hätte, kam mir das sehr gelegen, drückte es den Preis doch in den “Spottpreis”-Bereich!

Zu meiner Freude war die Gabel in recht gutem Zustand und meine Vermessung ergab das sie komplett Gerade ist! Ergo war der Plan klar, die bisherige Gabel bleibt wie sie ist und die “neue” Gabel bekam eine komplette Revision und die 8.5er Federn. Jetzt sind beide Gabelfedern auch von Einstellbereich der Dämpfung identisch.

Vergleich der Distanzen, links original, rechts aus POM-C mit anderen Abmessungen

Ins Motorrad einbauen muss ich die Gabel noch, dann geht es an Federweg einstellen. Für hinten steht das ja auch noch aus seit der Änderung der Feder des Federbeines.

Letztens hatte ich mal eben 30 Minunten Zeit in der Werkstatt als ich auf jemanden wartete. Zeit genug einen Hirnfurz umzusetzen den ich am Abend davor vor dem Einschlafen hatte.

Es gibt von Ducati ein Spezialwerkzeug (8000.70139) zum Ausrichten der Vorderradachse bei der Radmontage. Damit soll, zumindest bei den Gabeln bei denen der Druckstufenversteller von unten durch die Radachse zu erreichen ist, sichergestellt werden das die Achse beim Festschrauben korrekt ausgerichtet ist.
Dieses Werkzeug gibt es von Ducati und auch in diversen Nachbauten (BGS 5069 oder 5068) für ca. 20 EUR.

Allerdings habe ich vorne eine Aluachse verbaut und diese hat durch eine dickere Wandstärke einen geringeren Innendurchmesser, so das diese Werkzeuge dort alle nicht passen.

Ergo, selber bauen! Genau saugend passte eine olle Nuss aus irgendeinem billig Werkzeugkasten in die Achse.
Schnell auf einer Seite ein Loch angezeichnet und mit der Standbohrmaschine komplett durchgebohrt. Dann in das Loch ein Innengewinde geschnitten und auf jeder Seite eine Schraube gekürzte Schraube eingedreht. Dann die äusseren Enden noch entsprechend gekürzt. Fertig! Passt! Auch bei der Stahlachse.

zentrierwerkzeug-2

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zentrierwerkzeug-7

Aber das Werkzeug braucht man tatsächlich nicht. Denn wenn man die Achse mit der Hand so hingedreht hat wie man sie braucht, kann man sie mit der Klemmfauss des Gabelfußes einfach fixieren. Geht auch und kostet 0 EUR! :)

Wunderbarer Bericht von Zonko über den Kung Fu Umbau einer S4RS von Shi Heng Yi!

Neben einem hervorragenden Umbau der Monster, schöne parallelen von Kung Fu und Motorradfahren!

“Da stelle mer uns mal janz dumm…”

Eben kam ich zurück vom 2,5 Tage Ducati Schrauberkurs von Used Italian parts.

Das letzte Mal als ich mich vor ca. 5 Jahren bei so einem Ducati Schrauberkurs angemeldet hatte, war das noch bevor ich mir meine Ducati Monster 1100 EVO gekauft hatte.
Damals wollte ich einfach wissen, wie so eine Ducati überhaupt funktioniert und dann, nach dem Kauf einer selbigen kurz vor dem Kursbeginn, auch was ich mir da eigentlich gerade auf Basis von blanken Emotionen ins Haus geholt habe.

So ein Kurs dient ja zu allererst mal dazu sich einen Überblick über die Technik zu verschaffen und zu verstehen was die Zusammenhänge sind und das überall nur mit Wasser gekocht und niemand geheime schwarze Magie betreibt.
Natürlich lernt man dort nicht, was Lehrling oder Meisteranwärter in mehreren Jahren lernen und schon gar nicht was jemand an praktischen Erfahrungen sammelt der seit Jahren an Motorrädern schraubt, vor allem für den Lebensunterhalt!
Aber es hilft einem ungemein, eine realistische Einschätzung zu geben was in der Werkstatt passiert bzw. passieren muss und wieviel Aufwand das teilweise tatsächlich sein kann.

Der Unterschied zu dem Kurs damals: inzwischen habe ich 5 Jahre mehr Erfahrung beim Schrauben, habe ein Motorrad alleine zusammen gebaut und fühle mich durchaus in der Lage den Großteil an Dingem an meinen Motorrädern komplett selbst zu erledigen, sofern ich denn Lust dazu habe.
Aber das kommt eben von den 5 Jahren schrauben und vor allem vom selbst Motorrad bauen, nicht von dem Kurs damals.
Bei mir hat der Kurs damals schlicht die Basis für das Schrauben danach gelegt und ohne den Kurs hätte ich mich vielleicht nur nie selbst an die Dampfmaschine gewagt!

Meine Erwartung an den Kurs dieses mal, war also derartiger Natur, mein schon vorhandenes Wissen mit Hilfe von kundigen Augen zu überprüfen bzw. durch Sichtweisen und Fragen anderer Teilnehmer zu beleuchten und die Lücken die ich habe wieder ein Stück weiter zu schliessen.

Also hab ich mich quasi “dumm” gestellt, selbst als es erstmal nur darum ging eine Federgabel zu zerlegen und einen Service an selbiger durchzuführen. Auch dprt gab es Momente wo ich mein vorhandenes Wissen auf den Prüfstand stellen konnte. Auch wenn es an sich, inzwischen nichts neues mehr für mich ist.
Ebenso beim Zahnriemen einstellen (auch wenn es gut zu sehen war, das eine Smartphone App durchaus die gleichen Schwingungsfrequenzen misst wie ein Ducati-Tester) oder Ventilspiel überprüfen und einstellen.
Aber bei letzterem spätestens, gab es dann wieder aha-Momente als auch die Kipphebel Wellen mal gezogen wurden und vor allem mit der Feder auf der Welle des Schliesserhebels wieder eingebaut wurde! Wie geht das? Mit der doofen Feder, die da wieder rein muss.. unter Spannung! Hab ich noch nie gemacht, obwohl ich einen Übungskopf rumliegen habe!

Spätestens beim Einstellen der Schaltung, dem spalten eines Motorgehäuses und dem Ausdistanzieren der Wellen im Motor war ich aus dem Bereich des bei mir vorhandenen Halbwissens raus und es gab tonnenweise Neues zu lernen!
Irgendwann werde ich bestimmt mal an dem Punkt sein wo ich einen Motor spalten und wieder zusammen bauen werde und dafür habe ich jetzt eine Basis auf der ich mich an die Dampfmaschine wagen kann um auf eigenen Beinen meine Erfahrungen damit zu sammeln!

Von daher waren das quasi drei Tage sehr intensives entspanntes Schrauben, gepaart mit jeder Menge Wissen, dargeboten von einem sehr netten Team! Alle die auch so eine Basis für sich schaffen wollen, denen kann ich so einen Kurs also nur wärmstens Empfehlen!

Für das Federbein habe ich mir für nächstes Jahr mal eine bisschen härtere Feder besorgt.

Links 80iger Feder, rechts 75iger. Die 75iger war zu weich.

Links 80iger Feder, rechts 75iger. Die 75iger war zu weich.

Ich dachte eigentlich, für das Umbauen der Feder müsste ich mir irgendwie eine Federbeinpresse basteln. Deswegen hab ich erstmal das Öhlins Federbein ausgebaut und das alte kraddelige Showa Federbein in den Rennhobel eingebaut, damit der zumindest rumschiebbar ist. Dazu muss man nur die linke Rastenanlage abnehmen. Praktischerweise braucht es da quasi nur zwei Schrauben für.

Fahrwerk Downgrade, mal was anderes! :)

Fahrwerk Downgrade, mal was anderes! :)

Dann hab ich aber spaßeshalber mal komplett die Vorspannung aus dem Öhlins Federbein rausgenommen und staunte nicht schlecht! Man kann da die Vorspannringe so weit runterdrehen das die Feder überhaupt nicht mehr gespannt ist und es reicht auch locker aus um den Federteller rauszunehmen und kann dann ganz entspannt die Feder tauschen!

Vorspannringe komplett runter gedreht

Vorspannringe komplett runter gedreht

So ist der Federteller frei und man kann die Feder einfach tauschen!

So ist der Federteller frei und man kann die Feder einfach tauschen!

Also alles wieder zusammen, das Showa Federbein wieder raus. Öhlins wieder rein. Fertig!

Man kann also das Federbein inkl. Feder in ca. 30 Minuten wechseln, falls man mal muss. Cool!

Endlich hab ich mir mal einen Satz Paketwaagen besorgt, damit ich in der Werkstatt auch schwerere Dinge wiegen kann. Zum Beispiel Motorräder! :)

Den Renner gleich nochmal auf die Waage gestellt und das Ergebnis ist, anders als damals, durchaus besser verteilt. Vorne: 79, Hinten: 81. Sprit war jetzt vielleicht halb voller Tank.

Vorne

Vorne

Hinten

Hinten

Heute kam ein Paket mit Fahrwerksteilen von Öhlins am Sachsenring bzw. RaceSpare bei mir an. Ersteres ist der Fahrwerksservice von Steve Jenkner, letzteres der Shop dazu.
Ich hatte ja beim Lausitzring Termin mein Fahrwerk von Steve begutachten und einstellen lassen. Wie 2015 schon bei der Monster 1100 EVO. Ich bin von Steves Wissen bzgl. Fahrwerk doch schwer angetan!

Er und ich kamen beide unabhängig voneinander zu dem Schluss das meine Federn in der Gabel ein Tick zu hart sind und die Feder im Federbein zu weich. Dort sollte also was weicheres rein, entweder in beide Holme oder zumindest in eins.

vauzweirad-1100-2v-11288

Also hab ich lange mit Steve geschrieben was wir machen. Ich habe ja vorne schon 9.0er Federn verbaut. Weichere gibt es von der Stange bei uns in Deutschland scheinbar nicht zu kaufen für mein Basismotorrad. Weder bei Öhlins noch Wilbers oder sonst wem.
Liegt wohl vermutlich auch einfach daran, das die normale Ducati 749/999 ca. 30-40kg schwerer ist als mein Umbau.
Er hat sich dann schlau gemacht und in den USA passende Federn von Race Tech ausfindig gemacht (deren Website und vor allem den Spring Rate Calculator kann ich nur wärmstens empfehlen)!
Die 8.5er Federn waren dann heute im Paket, zusammen mit einer 80kg Feder für das Öhlinsfederbein. Die zu besorgen war wiederrum kein Problem. :)

vauzweirad-1100-2v-542

Auch mit im Paket war mein Lenkungsdämpfer den ich Steve zum Service geschickt hatte. Der schmatzte und knirschte doch recht arg beim bewegen und man merkte ihm an das er noch nie einen Service gesehen hatte und das wohl auch Luft im System war.
Den Service hätte ich natürlich auch gerne selbst gemacht, aber das ist wohl deutlich komplizierter und die Anleitungen dazu sind rar. Man kann ja auch mal selber machen lassen. :)
Jetzt ist er jedenfalls wieder in einem neuwertigen Zustand, nix schmatzt, nix knirscht. Herrlich!

Was ich aber selber machen will ist die Feder des Federbeines tauschen bzw. eigentlich auch mir das passende Werkzeug dafür bauen. Ich hab da auch schon einen Plan! Mal sehen wie weit ich damit komme vor laute Baustellen. Federn in der Gabel tauschen kenn ich ja nun schon.

Des weiteren hab ich mir jetzt mal zwei Paketwaagen bestellt um endlich mal rauszufinden, ob und warum ich bei meiner Gewichtsmessung so eine komische Verteilung des Gewichtes vorne zu hinten habe.

Nachdem klar war das ich kein Ventilspiel mehr kontrollieren werde dieses Jahr, musste die originale Airbox wieder rein. Leider stellte ich erst im eingebautem Zustand fest, das der metallene Haltebügel für die ABS-Einheit an der eingebauten Airbox total in sich verbogen war.
Den heilen von der aufgeschnittenen Airbox abschrauben war noch einfach, aber von der originalen im eingebauten Zustand wollte natürlich die letzte Schraube nicht! Rundgedreht. Kacke. Also Dremel und Schlitz rein, ab dafür!

monster-1100-evo-11283

Das alles wieder zusammen zu fummeln kostete doch ganz schön Nerven. Aber just gestern sah ich ein Video von ZAM in dem er eine CBF1000 so weit zerlegt das er Ventilspielkontrolle machen kann. Krass, dagegen ist das mit der Monster ja ein feuchter Furz!

Nu ist die Monster jedenfalls wieder zusammen und darf in den Winterschlaf fallen. Zahnriemen dann im Frühling oder so.

Der roten Zora hab ich dann zumindest schon mal das Vorderrad und den Kotflügel abgebaut. Damit ich dann beim nächsten mal nur noch die Gabelholme ausbauen brauch. Nu hängt sie da halb in der Luft und wartet auf ihren Gabelservice.

Look Mum, no Hands!

Look Mum, no Hands!

Die Monster soll ja nicht mehr auf die Rennstrecke, Zeit die deswegen nicht mehr sinnvollen und bzw. nicht mehr benötigten Teile abzubauen.

Dazu musste mal wieder die Airbox raus, selbige hatte ich ja vor ca. zwei Jahren eingebaut bzw. aufgesägt und mit einem Luftfilterkit von MWR bzw. Kaemna ausgestattet.
Eine unbeschnittene Airbox als Ersatz für den Rückbau hatte ich schon vor ca. einem Jahr ergattert.

Also wieder alles rausrupfen. Da merkt man dann wieder wie serviceunfreundlich die M5 Monster aufgebaut ist. Wenn die Airbox dann mal raus ist, sieht es aus als ob ein Alien aus dem Bauch der Monster gestiegen wäre.

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Jetzt wo dort alles so schön offen ist, bietet es sich auch an mal das Ventilspiel zu überprüfen. Aber nötig ist es nicht und die Anzahl der Baustellen ist jetzt schon so groß!

Hier mal ein schönes Vergleichsbild. Links die aufgeschnittere Airbox mit MWR Kit, rechts Original.

Links die aufgeschnittere Airbox mit MWR Kit, rechts Original

Links die aufgeschnittere Airbox mit MWR Kit, rechts Original

Auch die Gabelholmschellen der ABM MultiClip können jetzt ab. Eigentlich hätte ich einfach die obere Gabelbrücke abnehmen können, aber mit den Kabeln die an selbiger befestigt sind, war es einfacher das Vorderrad auszubauen und die Holme komplett rauszunehmen. Eine gute Gelegenheit die Holme gleich mal säubern! :)

Das Wilbers Federbein lasse ich erst mal drinne.

Traurig aber Wahr, die Gute wurde in den letzten vier Jahren keine 2000 km bewegt. :(

Nächstes Jahr soll das aber vielleicht anders werden, die rote Zora darf dann wahrscheinlich auch mal im Asphaltkreis fahren! Und da sich über die Jahre auch ein bisschen was an Wartung angesammelt hat, bin ich einigen der Baustellen heute mal auf die Pelle gerückt. Frisches Öl und Kühlfüssigkeit hat sie jetzt.

rote-zora-wartung

Auch den Kupplungszug musste ich ersetzen, der war sehr schwergängig aber in 10 Minuten getauscht. So etwas wünsche ich mir manchmal auch an den Ducatis.

Was ich dringend noch tun muss ist die Bremsflüssigkeit wechseln, denn die wurde das letzte mal bei der 48.000 km Inpsektion gewechselt, welche inzwischen auch knapp fünf Jahre her ist!

Der Gabel muss ich mich auch noch mal in Ruhe widmen. Was auch immer ich da damals zusammen gebaut habe, die Gabel ist bockhart! Ich weiss auch gerade nicht mehr was für Öl da drinne ist und welche Federn. Nicht gut.

Nachtrag: Drinne müsste 5er Gabelöl sein und originale Gabelfedern. Luftpolster unklar.

Was tut man wenn man gerade nicht selbst am Mopped Schrauben kann? Man guckt anderen dabei zu, zumindest tue ich das gerne! Jemand dem ich dabei sehr gerne zuschaue ist ZAM.

Er macht lustige, unterhaltsame und vor allem lehrreiche Filme über seine diversen Schraubereien an diversen Motorrädern. Von daher kann ich seine Filme nur empfehlen!

Bisher waren diese nur in seinem YouTube Kanal zu finden, aber jetzt hat er auch eine eigene Website auf der er das ganze noch mal übersichtlicher gebündelt hat. Von daher jetzt hier in der Blogroll und als Empfehlung: www.zamschannel.de

Der 2-Ventil EVO Motor hat im stehenden Zylinder einen Temperatursensor mit dem die Temperatur des Motors gemessen wird. Dort wird aber nicht, wie bei allen vorherigen Motoren, die Öl, sondern die Zylindertemperatur gemessen.

Der Matti hat das in seinem Blog hier recht ausführlich beschrieben.

Mit diesem Sensor beschäftige ich mich gerade näher, weil ich diesen Auslesen möchte. Ich hab den Sensor also mal rausgeschraubt um rauszufinden wie der sich so verhält.

Hier wohnt der Sensor, zwischen den Kühlrippen im stehenden Zylinder

Hier wohnt der Sensor, zwischen den Kühlrippen im stehenden Zylinder.

So ein Sensor ist nichts weiter als ein Widerstand, der abhängig von der Temperatur seinen Widerstandswert ändert, welchen man dann wiederrum messen und darauf auf die Temperatur schliessen kann. In diesem Fall ist ein NTC oder auch Heißleiter verbaut. Heisst nichts anderes als, mit steigender Temperatur sinkt der Widerstand.

Als erstes habe ich mal geschaut welchen Widerstand der Sensor bei Werkstatttemperatur hat, bei schnuckeligen 11°C kamen dabei 17,94 kOhm raus. Dann den Sensor in kochendes Wasser gehalten und 1,08kOhm gemessen. So weit so gut. Solche NTC haben als Kennwert gerne einen R25°C Widerstand. Das ist der zu messende Widerstand bei Raumtemperatur (25°C). Ich vermutete dann schon, das dies ein 10kOhm NTC wäre.

Hochwissenschaftliche Messungen!

Hochwissenschaftliche Messungen!

Glücklicherweise steht auf dem Sensor etwas eingeprägt, da kann man dann ja mal Tante G befragen und findet dann auch etwas zu einem “93J NTC Thermistor“. Dies ist tatsächlich ein 10kOhm NTC wie vermutet. Die Tabelle mit den “Resistance vs. Temperature” Werten könnte auch in etwa zu meinen hochwissenschaftlichen Messungen passen.
Was mich aber stuzig macht ist der Messbereich dieses NTC, der geht von -20°C bis 150°C?!

Sensorsonde mit M8x1,5 Gewinde

Sensorsonde 93J mit M8x1,5 Gewinde

Ducati schreibt ihn ihrem Handbuch zum Motor etwas über Temperaturmeßbereiche von -40°C bis 200 °C.
Den deckt der 93J aber nicht ab, entweder Ducati verbaut dort einen Sensor der dies überhaupt nicht leisten kann oder ich habe den falschen NTC gefunden!?

Mein weiterer Plan ist, nur ein Temperaturmessgerät im Cockpit zu haben über welches ich beide Temperaturen angezeigt bekommen kann. So etwas gibt es zB. von Koso, allerdings nur für Sensoren die bis 250°C gehen. Im Ölkühler habe ich so einen Sensor zufällig schon verbaut, auch wenn er dort natürlich nicht nötig wäre.

Draussen regnet es, es sind nie wirklich mehr als 10°C, ich denke die Saison ist beendet. Zumindest die auf der Rennstrecke. Ausser jemand mag mir noch eine Reise nach Südspanien sponsorn! Freiwillige vor! :D

Zeit eine Bilanz über die erste Saison mit der VauZweiRad 1100 2V zu ziehen! Die anderen beiden Motorräder, nun.. die wurden eigentlich quasi kaum bewegt. Das liegt an verschiedenen Sachen, die ich hier nicht ausbreiten mag. Mal sehen wie es dort weiter geht. Straße fahren ist bei mir gerade eher ungünstig.

Es sind insgesamt also quasi nur 667km Rennstrecke geworden, davon muss man ein wenig natürlich auch für den Prüfstand abziehen. ;)

Erstmal muss ich mich ein bisschen selber Loben, ich bin schon einigermaßen Stolz darauf das ich so ein Motorrad als Laie zusammengebaut habe und man damit auch noch einigermaßen flott ums Eck fahren kann! Das Ding hätte schließlich auch schlicht am Streckenrand verrecken können!
Dazu kommt, dass ich das innerhalb des mir gesetzten Zeitplans geschafft habe. Es scheint da also zumindest ein Stück weit auch realistische Selbsteinschätzung möglich zu sein. :)
Natürlich standen mir viele nette Menschen mit Hilfe und Tipps zur Seite, an dieser Stelle ein herzliches Danke!
Alles hat natürlich nicht perfekt funktioniert, aber das habe ich auch nicht erwartet. Viele Sachen kann man eben auch erst im Betrieb testen und wenn dieser auf Rundkurse beschränkt ist, dann kostet das einen eventuell ein bisschen wertvolle Fahrzeit.
Aber genug der Schulterklopferei, zurück zu den Fakten!

Was hat gut funktioniert:

Motor: Läuft! Da ist jetzt im Winter eigentlich nur ein Service fällig und sofern dabei nicht Dinge zu Tage treten, wüsste ich nicht was ich dort verändern wollen würde. Leistung ist genug da, es liegt an mir die auf die Strecke zu bekommen!
Was ich aber gerne hätte, wäre die Sensordaten der zwei noch unbenutzten Temperatursensoren auszuwerten. Einmal der am stehenden Zylinder direkt, den es beim EVO Motor ja gibt, und dann noch den von Koso welcher bei mir im Ölkühler steckt.

Auspuff: Tatsächlich hat sich trotz meiner Befürchtungen für jede Strecke ein Satz dB-Eater gefunden um das Limit einzuhalten. Von der Hitzeentwicklung her ging es auch, obwohl da noch Potential unter der Sitzbank durch Anbringung von Hitzeschutzfolie vorhanden ist.
Was die Lautstärke betrifft spielt die Airbox natürlich auch einen Rolle, bzw. die nicht vorhandene Airbox. Mir geistert da eine Idee bezüglich des Baus einer solchen im Kopf herrum. Mal sehen ob ich das Projekt angehe.

Reifen: Die Diablo Superbike Pro kleben und der Satz hat die komplette Saison mitgemacht. Für nächstes Jahr wird es wieder so einen Satz geben, dazu noch einen Satz Regenreifen. Denn eventuell werde ich mich mal an das spielen im Nassen herran wagen.

Verkleidung: Wäre der Auflug in die Grasnabe beim BnB nicht gewesen, wäre alles fein gewesen. :)
Eventuell hab ich da aber noch eine Idee für einen anderen Style der Frontverkleidung. Mal gucken.

Events: Im großen und ganzen bin ich mit den Rennstreckenevents in 2016 zufrieden. Der Shakedown am STC war Sinnvoll, auch wenn er total verregnet war. War halt erst April. BnB war rückblickend großartig und steht für 2017 schon im Kalender, Lausitzring ist für mich erstmal durch und Most war, bis auf technische Probleme, super.
Sehr gut hat mir vor allem gefallen im September noch zu fahren, das macht die Lücke zwischen den Saisons deutlich kleiner!
Ich denke in 2017 ist der Plan den April noch auszulassen und erst im Mai zu starten, dafür den Frühling/Sommer gut zu nutzen und nach der Urlaubszeit wieder ein spätes Event irgendwie im September zu machen.
Eventuell auch spontaner freies Fahren auf dem STC nutzen. Dafür hat man ja eine Lizenz.

Was hat okay funktioniert:

Ergonomie: Die ist durchaus sehr sportlich! Aber das passt irgendwie auch und ist für 15-20 Minuten Turns problemlos machbar. Auch hatte ich muskeltechnisch weniger Probleme sogar als auf der Monster!
Ein Problem gibt es aber was nervt, im sehr dollen Hanging-Off hatte ich manchmal das Problem das der Helm hinten mit der Unterkante an die Airbag-Weste stößt und dann quasi vorne vor die Augen schiebt. Doof. Ich weiss auch ehrlich gesagt nicht genau was ich dagegen tun soll, ausser vielleicht noch an der Körperhaltung zu arbeiten.
Der Sitz ist für die Renne absolut in Ordnung. Das Sitzpolster hat es allerdings zerledert, diese werde ich erneuern müssen. Eventuell in einem bisschen anderen Zuschnitt.

Fahrwerk: Im großen und ganzen hat es ja eigentlich gut funktioniert. Aber da ist noch Potential zur Verbesserung, wie ich mich mit Steve Jenkner am Lausitzring festgestellt hatte.
In die Gabel soll zumindest in einem Holm noch eine weichere Feder. Denn mit den 9.0er Federn fahre ich quasi gerade ohne jegliche Vorspannung, damit es vom Negativfederweg passt.
Die Feder im Federbein ist eine 75iger, da bekomme ich aber die Balance zwischen statischen und dynamischen Federweg nicht mit hin. Dazu ist die Feder zu weich. Dort soll eine 80iger Feder rein.
Dann steht noch ein großes Fragezeichen bei “Geometrie”. Bei meinen Gewichtsmessungen hab ich ja schon festgestellt das die Gewichtsverteilung nicht so super hinhaut. Da muss ich mal forschen wo das herkommt und wie man das in ein günstigeres Verhältnis beeinflusst.

Ganz klar, der Lenkungsdämpfer braucht dringend einen Service.

Was hat nicht zufriedenstellend funktioniert:

Kupplung: Von Anti-Hoppala war diese Saison nichts zu merken, eigentlich gab es nur Ärger. Aktuell ist die Kupplung in einem Zustand wo sie schlicht einen neuen Satz Reibscheiben braucht und vermutlich einen Korb. Dann nochmal feinjustieren und schauen ob das ganze nicht doch zum funktionieren zu bringen ist. Ansonsten muss wohl mal in die tiefere Investitionskiste geriffen werden. :/

Whats next:

Eine lose Liste an Dingen die für die dunkleren Tage des Jahres anstehen. Hier nicht nur die Sachen für den Rennhobel, sondern auch für die anderen beiden Motorräder. Damit ich das nicht vergesse.

VauZweiRad 1100 2V

  • Ventilspielkontrolle
  • Airbox bauen
  • Temperatursensoren auswerten
  • andere Frontverkleidung
  • härtere Feder im Federbein
  • Lenkungsdämpfer zum Service
  • weichere Feder in der Gabel
  • Sitzpolster erneuern
  • Kupplung debuggen

Monster 1100 EVO

  • Ventilspielkontrolle
  • Zahnriemen
  • Airbox auf original zurück bauen
  • Lenkerstummel entfernen

SV650

  • Öl
  • Kühlflüssigkeit
  • Bremsflüssigkeit
  • Reifen
  • eventuell Gabel
  • Kupplungszug erneuern

Die Elektronikpakete in modernen Motorrädern werden immer mehr, da musste ich auch nachrüsten und habe jetzt auch endlich einen Mood Switch! :)


EDIT: Hier kamen viele Fragen was das denn ist, was der Mood-Switch so tut!?

Ich gebe zu, der Mood Switch kann nur auf ein Setting stellen und zwar auf “Good Mood”.

Einmal an der Fahrradklingel drehen (die er ist), schon freut sich der kleine Junge in mir und ich bekomme gute Laune! :)

Ist also tatsächlich nur ein Gag. ;)

Hatte schon früher an der SV650 ne Fahrradklingel die mir meine damalige Freundin geschenkt hatte. Hab ich auch alles noch: Mopped, Klingel und Frau! Eben diese Frau, meine jetzige Angetraute, hat mir jetzt diese Klingel geschenkt. Weil fehlte noch am Rennmopped! :D

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