Das Datarecording des Admirals verrät mir auch die Öltemperatur über den gesamten Turn. Bei den fröhlichen Runden am Spreewaldring zum Twins meets Classics, zu dem es ja relativ warm war, verzeichnete der Admiral nach ein paar Runden eine Öltemperatur von 110°C. Was mich stutzig machte war, dass diese wie festgenagelt bei diesem Wert stand?! Wie kann so etwas sein?
Die Erkenntnis kam mir dann nach einem bisschen messen. Das Ignijet Steuergerät benutzt den Eingang für den Wassertemperatursensor für die Öltemperatur. Der Sensor ist ein NTC, ergo mit steigender Temperatur sinkt der Widerstand des Sensors. Flugs mit ein paar Widerständen am Stecker experimentiert und es stellt sich raus dass die ECU der Meinung ist das es Messwerte über 110°C nicht geben kann!
Was bei Wasser ja vielleicht noch okay ist, da springt ja dann der Lüfter irgendwann an, ist bei Öl ein bisschen doof denn das kann durchaus auch über 110°C heiß werden und eigentlich würde ich gerne wissen wie viel es ist. Aber da dies mit dem Ignijet, ausser durch einen ekeligen Hack, nicht so einfach geht habe ich mich entschlossen die Flucht nach vorn anzutreten und für mehr Kühlleistung zu sorgen!
Erstanden habe ich dann recht günstig einen Ölkühler eine Ducati 1098 und dieser sollte jetzt hinter das Vorderrad an den Ventildeckel wandern. Dazu wurde mit Hilfe von modernstem CAD (Cardboard Assisted Design) ein Halter konstruiert der dann anschliessend in Alu ausgeführt wurde und mit Abstandshülsen sein Zuhause gefunden hat.
Der Rücklauf vom oberen Kühler wurde auf den Eingang des unteren Kühlers gelegt und für den Rücklauf des unterem Kühlers habe ich mit Hilfe von ein paar Dash6 Fittings, wie ich sie beim oberen Kühler schon benutzt habe, eine kurze Ölleitung fabriziert. Jetzt sind die beiden Kühler in Reihe geschaltet und die Kühlerfläche und theoretisch auch das Volumen sollte sich mehr als verdoppelt haben.
Der Halter wird noch in freundlichem Schwarz lackiert, aktuell hängt er zum trocknen aus. Ob der Halter so hält wird sich zeigen, ein wenig Sorge macht mir der Ausleger rechts. Dort wäre sicherlich ein guter Ort für so ein Versteifungsloch. Ist vielleicht etwas für Version 2.0. Das schöne an dem Setup ist, ich kann problemlos auf einen einzelnen Kühler zurück rüsten.. falls der Halter zB. doch nicht hält beim ersten Einsatz. Ich sollte den Kühler vielleicht noch mit ein bisschen Sicherungsdraht sichern.. :)
Jetzt wo eigentlich viel Kühlung vorhanden sein sollte, habe ich auch den Temperatursensor verlegt. Bisher tat er seinen Dienst im Einlass-Ventildeckel des stehenden Zylinders, jetzt ist er in den Auslass-Ventildeckel des selbigen Zylinders umgezogen. Theoretisch das thermisch am meisten belastete Ventil im Motor, weil dort sehr wenig kühlende Luft ankommt.
Jetzt bin ich mal gespannt und hoffe auf gutes Wetter beim Termin in Poznan. Wenn ich dort konstant weniger als die 110°C sehe dann bin ich zufrieden. Wenn nicht, muss ich weiter drüber nachdenken.. ich hätte da noch eine Idee für ein Luftleitblech..