Um neun aufgestanden und kurz gefrühstückt fing ich an meine Sachen zu packen und habe beide Koffer randvoll gestopft. Ein wenig eng wurde es weil ich statt der leichten Sneakers meine Boots mitgenommen habe, denn im Schwarzwald ist die Zeit für Sommerschuhe wohl schon vorbei!
Voll beladen hab ich mich dann auf den Weg gemacht, dieser war ja schon bekannt von der Rückfahrt aus dem Harz. Ich hab auch an vielen stellen ein “Ah, hier bist du!” Gefühl gehabt. Die Sonne schien stellenweise und es waren die gesamte Fahrt über angenehme Temperaturen, nicht zu kalt und nicht zu warm.
Von Quedlinburg bin ich nach Thale gefahren und dann auf eine Straße nach Treseburg und Altenbrak an der Bode entlang. Was soll ich sagen, Volltreffer. Die Straße führt durch im Bodetal durch Wälder die jetzt anfangen im herbstlichen Tönen zu Leuchten, dazu schien die Sonne durch die Bäume und verdampfte Wasser von der schmalen Straße. Vom nassen Laub und Wasser auf der Straße eingeschüchtert fuhr ich mit max. 50km/h durch das Tal so das ich genügend Zeit hatte mich umzusehen. Es war zum schreien malerisch schön. Nichts was man mit Bilder festhalten könnte! Da muss ich dringend nochmal hin. Gut das ich weiss wo es ist, denn leider hab ich vorher vergessen mein GPS wieder zu aktivieren, das ist mir erst danach aufgefallen.
Aber auch dieses Tal war mal zuende und ich wollte ja noch nach Nordhausen, was für eine blöde Idee. Aber voher ging es noch durch Hasselfelde. Da stand ich an einer Ampel und es macht *klick* Die Kreuzung kennst du! Und tatsaechlich kam dann auch die Stammtanke der Harztour auf der rechten Seite, jetzt hätte ich problemlos nach Sorge unsere Unterkunft gefunden. Toll. Aber ein bisschen weiterkommen wollte ich noch.
Nordhausen steht im so starken Kontrast zu dem wunderschönen Bodetal. Industriegebiete, Ampeln, Stau, Umleitungen. Ekelhaft. Auch eine Unterkunft fand ich nicht, jedenfalls nix was mich ansprach. Also bin ich kurverhand weitergefahren, nach Sondershausen. Auch nicht besonders schön auf den ersten Blick aber zumindest Touristisch orientiert.
Als ich an den Straßenrand fuhr um mich zu orientieren wo denn jetzt die Pension wäre die dauernd auf grünen Schildchen ausgezeichnet war, hielt neben mir ein örtlicher Biker auf seiner Harley und fragte mich freundlich was ich denn suche. Als ich meinte das ich eine Unterkunft suche sagte er knapp “Fahr mir hinterher!”. Er lieferter mich dann ein paar Straßen weiter bei einem Jugendhotel ab und meinte hier solle ich es mal versuchen. Ich bedankte mich und grüßte Knapp als er wendete und mit seiner Harley wieder an mir vorbeidonnerte. Biker eben, die halten zusammen und man hilft sich.
Ein Zimmer war schnell gefunden und kostet mit Frühstück 30 EUR, keine Ahnung ob das jetzt besonders Preiswert ist, interessiert mich aber auch nicht sonderlich. Ich war froh was zum schlafen zu haben. Zum Essen bin ich dann in die Innenstadt gelaufen, neben die alten Häusern hat auch Sondershausen sich einen neumodischen Klotz “Einkaufsgallerie” genannt in die Innenstadt gerammt. Furchtbar, Stadtplaner müssen alle was an der Waffel haben. Zu Essen gabs dann Schnitzel im alten Postkrug mit eigener Fleischerei. War aber trotzdem nicht so der renner.
Jetzt sitze ich auf meinem Herbergszimmer und habe alle Karten auf dem Fussboden ausgebreitet, damit ich mal einen groben Überblick kriege ich welche Richtung ich so muss. Morgen ist wohl Tagesziel Würzburg, obwohl das keine 300km sind. Mal schauen wo ich lande. Um 09:00 Uhr gibts jedenfalls Frühstück!
GPS Log muss ich morgen nachreichen, leider gibts hier nur GPRS und das hochladen würde ewig dauern!