Die Schrauberpause ist dieses Jahr etwas länger, dass bedeutet aber nicht das man irgendwie super viel mehr geschafft bekommt irgendwie. Aber die Zeit die vergeht ist deutlich länger und so vergisst man tatsächlich irgendwann was man alles schon erledigt hat.

Momentan reden alle von Lockerungen, der Spreewaldring veranstaltet wieder freies Fahren (wenn auch mit sehr restriktiven Bedingungen) und der Trainings-Termin in Poznan rückt näher. Der Veranstalter will am 18.5. final eine Aussage treffen ob dieses stattfindet oder nicht. Ich muss mir bis dahin überlegen ob ich teilnehme oder nicht.

Jedenfalls hielt ich es für angebracht doch wenigstens mal den Admiral anzuwerfen um zu gucken ob er noch läuft oder wo es läuft. Immerhin einmal Ventilspiel, Riemen, umverlegte Benzinleitungen und Ölwechsel sind passiert. Auch hab ich in den letzten Wochen den geschweißten Verkleidungshalter aus Stahl so zurecht gebogen das man ihn verwenden kann. Mit dem Alu komme ich irgendwie nicht weiter.

Also das Gerät gestern Abend an die frische Luft gezerrt, Batterie dran und aufs Knöpfchen gedrückt. *BAMM* und schon lief er! :)

Überraschenderweise kam nirgendwo Öl raus, weder am Auslass-Ventildeckel des liegenden Zylinders noch am Ölfilter. Sonst eigentlich immer die Stellen wo erstmal noch was kommt und man nachziehen muss. Bisschen Öl muss ich noch nachfüllen und eventuell sollte ich mal gucken ob die synchronisation der Drosselklappen passt. Aber ansonsten ist von Motorseite alles prima.

Die Seitenverkleidungen liegen noch im Regal, da bin ich gerade dabei die Abdeckungen welche in den Ausschnitten der Blinker sind mit Silikon einzukleben statt mit durchsichtigem Klebeband wie bisher. Mal sehen ob das etwas wird.

Dann hab ich mich noch ein wenig an die Drehbank gestellt und eine Tankbefestigung gedreht wie sie jemand im ducati1.de Forum vorgemacht hat. Sehr praktisch, Tank lösen ohne Schrauben!

Nun bleibt abzuwarten wie es weiter geht..

Während ich weiterhin auf die Lackteile warte und leider vom Lackierer weiter vertröstet werde, habe ich mich erstmal dem Ritzel und der Fußraste gewidmet. Beim Sturz war irgendwie der Fersenschützer auf der linken Seite arg geknickt worden und die eine Befestigungsöse hat es gehimmelt.

Ich hatte dies zum Anlass genommen mir doch mal Fersenschützer aus Carbon zu kaufen und hatte relativ günstig ein Paar über Kleinanzeigen ergattert. Beim versuch selbige anzubauen musste ich aber feststellen das dort wohl schon mal jemand mit Kleber am Werke war, weil das eine Halteohr wohl schon mal abgeknickt war. Generell machten diese Teile nicht den Eindruck als wenn sie wirklich praktikabel wären und bei nur leicht erhöhtem Druck mit dem Stiefel brechen würden.

Es bröselt vor sich hin

Ich hab dann den Verkäufer bezüglich der geklebten Stelle befragt und zu meiner Überraschung und Freude hat er sich sofort entschuldigt, er hat die auch nur verkauft weil sie an einem Paar Fußrasten dran waren die er gekauft hatte und sie selbst nicht brauchte. Er hat mir dann mein Geld zurück geschickt und es entspann sich noch ein netter Chat über Mopeds und Erfahrungen mit Käufern/Verkäufern auf den Kleinanzeigen.

Nun stand ich aber wieder da ohne Fersenschützer. In der Sturzkiste befand sich leider auch nur ein zweiter für die rechte Seite. Aber wozu hat man Alublech, Stichsäge und Feile? Kurzerhand hab ich was ausgesägt, gebogen, gebohrt und gefeilt und mir schlicht einen eigenen und sehr stabilen Fersenschutz hergestellt. Ich muss sagen, der ist deutlich besser geworden als ich es mir erhofft hatte!

Dann gab es noch einen Schutz fürs Motorgehäuse im Ritzelkasten. Dieser soll verhindern das wenn die Kette doch mal reissen sollte, sie im Gehäuse einschlägt und dort keine Gefangenen macht.

Gab es auch von jemanden auf Kleinanzeigen der die Dinger aus Edelstahlblech auslasert. Hinbiegen muss man sich die dann aber selbst. Gut, das ausschneiden hätte man vielleicht auch selbst hinbekommen können, aber das abmessen hätte deutlich Zeit gekostet und Edelstahl ist ein A-Loch.

An Krümel war das hinbiegen eine Sache von 15 Minuten, beim Admiral musste doch öfter die Flex ran um entsprechende Anpassungen vorzunehmen.

Vor der endgültigen Montage am Admiral war dann noch ein bisschen sauber machen im Ritzelkasten angesagt und nach wiedermal erfolglosem ausprobieren die Schaltung doch per Gestänge statt Direktschalthebel zu realisieren (es passt einfach nicht mit dem Bursig) konnte ich alles Endmontieren. Damit ist der Bereich am Admiral dann fertig.

Aktuell komme ich irgendwie nur in kleinen Schritten voran. Leider mussten die Lackteile vom Admiral noch mal zum Lackierer, die Farbunterschiede waren dann doch irgendwie nicht annehmbar. Das hat leider zur Folge das ich mit dem neu bauen des Verkleidungshalters an der Front nicht weiter komme.

Stattdessen ist aber der Krümmer fertig repariert, Rene von Rasch Moto hat mir den Riss zugeschweißt, er meinte ganz richtig zu mir das der Riss sehr wahrscheinlich nicht initial von dem Sturz gekommen ist, sondern sich schon eine Weile reinvibriert hat. Der Sturz hat das ganze dann quasi nur wirklich sichtbar gemacht. Das ursächliche Problem wird gewesen sein, das der Endtopf keinen eigenen Halter hatte sondern nur auf dem Krümmer steckte. Also hab ich jetzt mal einen Halter für den ESD gebaut welcher am Motorgehäuse befestigt ist. Gebaut ist er aus einer Edelstahlhälse, ein bisschen Edelstahlstab und einem Stück Edelstahlblech. Eine gute Gelegenheit mal wieder ein bisschen Schweißen zu üben. Das Ergebnis hält, ist aber nicht im eigentlichen Sinne als schön zu bezeichnen.

An Krümel waren noch ein paar Servicearbeiten fällig. Das alter der Zahnriemen war unklar, deswegen gab es dort neue. Danach konnte ich auch die schwarz mit Plasti-Dip lackierten Zahnriemenabdeckungen montieren. Auch gab es einen neuen Luftfilter von BMC, der alte war doch schon ein wenig eingesifft. Neue Zündkerzen gibt es auch noch, aber die kommen nach dem ersten Start im Frühling erst rein.

Ansonsten gab es noch einen Krümel Aufkleber aufs Heck und eine kleine Halteplatte für das Shift-Light.

Mit Krümel bin ich quasi mit der Todo durch, beim Admiral steht noch die Kontrolle des Ventilspiels und eigentlich der Einbau von MBP Halbringen auf der Liste. Ganz oben in der Priorität steht aber nach wie vor Verkleidungshalter mit dem ich eigentlich schon fertig sein wollte. :-/

Der alte Verkleidungshalter ist beim Crash leider komplett verbogen und ist auch nicht mehr wirklich richtbar. Die einzige Chance war jetzt also zumindest den Batteriekasten zu retten und dort ein neues Geweih anzuschweißen. Selbiges habe ich mir wieder gebraucht organisiert, brauchte ich alleine schon eines um wieder passende Löcher in die neue mittlere Verkleidung bohren zu können die zum Lackierer ging.

Vom neu erstandenen Geweih wurde wieder, wie damals, der Träger zum Lenkkopfrohr abgeschnitten und das Rohr sollte jetzt mit dem alten Batteriekasten verschweißt werden. Leider stellte sich dabei raus das der Batteriekasten auch nicht mehr 100% gerade ist und das die 900SS Verkleidungsträger auch alle kleine Unikate zu sein scheinen. Ich hab viel hin und her geschoben und gemessen, ausgerichtet und getan, bis ich endlich das Schweißgerät in die Hand genommen habe. Das ganze wollte ich mit einer kleinen Platte zusammen bringen. Aber, wie schon beim letzten Mal, war es super schwierig zwischen den ganzen Rohren irgendwie sauber an die zu schweißenden Stellen zu kommen.

Ich hab das ganze dann eher schlecht als recht zusammen gebraten, hab zum Glück kein Bild davon gemacht… aber halten tut es! Ärgerlich war, das scheinbar alles ausrichten und messen nichts geholfen hat und die Verkleidung eben nun doch nicht wirklich 100%ig sitzt. Vollfrust!

Mein Plan ist jetzt noch ein wenig auf die guten alten russischen Langlöcher beim ausrichten zu setzen. Der langfristige Plan ist sowieso einen komplett ausgeschlankten Verkleidungshalter aus Alu zu bauen. Aber das wird bestimmt auch nicht so einfach wie ich mir das gerade so vorstelle, Alu schweißen ist noch mal schwieriger und mein bisherigen Versuche waren auch eher so lala.

Von der Seite sieht man die nicht genaue Ausrichtung natürlich nicht, von vorne ein wenig, vermutlich sieht man sie eh nicht wenn man es nicht weiss. Aber ich sehe es halt. Genauso wie ich bei der letztens vom Lackierer abgeholten Verkleidung sehe, dass die neu lackierten Teile einen leichten Grünstich haben. Auf Bildern sieht man es nicht und wenn man es nicht weiss, eventuell auch nicht. Da muss ich mit meinem Lackierer des Vertrauens noch mal sprechen, was wir da machen. Aber das Heck mit der Nummerntafel hat er super hinbekommen, man sieht nichts mehr vom Sturzschaden.

Den gerissenen Krümmer hatte ich auch überlegt selbst zu schweißen, aber bei meinen gefühlt immer schlechter werdenden Schweißkünsten hab ich mich entschieden selbigen jemandem vorbei zu bringen der so was kann. Das wird aber erst in ein paar Wochen fertig sein.

Die Punkte auf der ToDo für Krümel werden langsam übersichtlich. Als einen wichtigen Punkt hatte ich noch das Kabel der LiMa verlängert, welches zu kurz war um es am Gleichrichter anzuschliessen, da der LiMa-Deckel ja von der 749 stammt.

Dann habe ich noch den passenden Pin für das Shift-Light an der TCIP4 verkabelt und entsprechend vorne ins Cockpit gelegt. Als Shift-Light wird ein altes LED Rücklicht aus Axels 900 Supersport herhalten. Als Halter muss ich noch etwas basteln.

Viel mehr ist dann auch erstmal nicht zu tun, jedenfalls was man so bei der kalten Witterung tun kann. Denn neben noch ein paar einfachen Punkten wie Zahnriemen- und Luftfilterwechsel und einem eventuellem Gabelservice, steht noch ein großer Punkt auf der To-Do: Vergaser einstellen.

Dazu wird dann ein LM-1 von Innovate nebst Lambdasonde angeschlossen welches Datalogging von AFR und RPM durchführen kann und danach entsprechend eingestellt. Aber das wird in den späten Frühling verschoben und eventuell wird mit dem LM-1 auch mal ein zwei Runden auf der Renne aufgezeichnet.

Jetzt aber musste Krümel erst mal die Bühne für den Admiral frei machen, denn der ist ja nach wie vor out of service nach unserem Crash und die länge der To-Do entsprechend lang.

Heute hab ich es endlich mal in die Werkstatt geschafft. Nach dem klar ist das mein Arm nun doch nicht gebrochen ist und auch das Handgelenk keinen Bruch hat, sowie die Physio fürs Bein gut läuf, konnte ich nicht länger an mir halten. Mit Humpelbein und geschientem Handgelenk hab ich mich daran gemacht zu schauen was alles am Admiral so kaputt ist. Dabei ist ein kleines Video entstanden, viel Spass!

Ich selber habe es noch nicht wieder in die Werkstatt geschafft, erstmal war ein wenig Urlaub angesagt. Mein Wadenbein macht gute Fortschritte, bin echt erstaunt wie gut ich inzwischen unterwegs bin. Aber der Arm bzw. mein linkes Handgelenk tun bei zu viel Bewegung weh.

Axel war aber so nett mir ein paar Bilder vom gecrashten Admiral zu schicken, so das ich mir zumindest oberflächlich schon mal einen gewissen Überblick verschaffen konnte.

Der Krümmer vom liegenden Zylinder hat am Halter auf der linken Seite einen Riss. Erst hatte ich vermutet das der Endtopf Kontakt mit der Straße gehabt hätte und somit den ganzen Krümmer nach links gebogen hat, aber Axel meint da wären keine Kratzer dran. Scheint wohl eher ein Spannungsriss zu sein, die Aufhängung war auch nicht das gelbe vom Ei. Da muss wohl der Schweißer mal ran.

Der Admiral muss ganz schön auf die Nase bekommen haben. Spricht doch dafür das es quasi ein Überschlag war. Das Geweih ist natürlich amtlich verbogen und angeschliffen, aber das ist aus Stahl und sollte sich wieder richten lassen. Die Frontverkleidung ist natürlich durch, gebrochen und verschrammt. Scheibe sowieso komplett hin. Das rechte Seitenteil muss ich noch begutachten, nehme aber an das ist auch hin. Das linke Seitenteil sollte noch gut sein.

Das Heck hat auch ordentlich was abbekommen. Das Motorrad muss echt Kopf gestanden haben beim Sturz, damit es da oben Kratzer bekommt. Da wird wohl ne Menge Spachtelmasse und Lack nötig sein. Was noch zu sehen bleibt ist, ob der Heckrahmen noch okay ist oder irgendwelche Schäden davongetragen hat. Ich hoffe nicht.

Logischerweise ist die recht Fussraste abgebrochen, der Bremshebel abgeschliffen, erwartbar. Der komplett verbogene Fersenschutz und der verbogene Ausgleichsbehälter sind aber interessant. Ich vermute, dort war einer meiner Füße irgendwie drin eingeklemmt. Der Kupplungsdeckel hat spannenderweise keinen Kratzer abbekommen.

Kleinigkeit, Kratzer im Tank. Quasi nicht der Rede wert.

Das ist alles erst mal nicht so schlimm alles, finde ich. Aber noch habe ich ja nicht unter die verschrammte Fassade geschaut. Dort werden bestimmt noch ein paar Überraschungen auf mich warten. Ich glaube das Moped ist echt ne ganze Ecke auf mir drauf durch die Gegend schliddert. Mehr Schaden am Moped und weniger an mir wäre vielleicht die schlauere Vorgehensweise gewesen.