Schaltung auf den Kopf gestellt

Im neuen Jahr, welches ja jetzt inzwischen schon leicht angegrabbelt ist, hab ich die neuen Lager ins Hinterrad gedengelt und auch die Schwinge hat ihre neuen Nadellager samt zweilippiger Wellendichtringe bekommen. Dafür hab ich mir extra einen Eintreiber gedreht damit sie auf die korrekte Tiefe kommen und nicht weiter rein. Telfon Unterlegscheiben hab ich an der Schwinge auch noch dazwischen getan, ebenso am Knocken der Umlenkung. Allerdings waren da die mitgelieferten nicht passend, weil sie von 17mm Bolzen im Lager ausgingen und bei Racetorx wohl 20mm Durchmesser angesagt ist. Aber kurz mit dem Stufenbohrer auf 20mm aufbohren und fertig. Blöd war nur das davon nur drei dabei waren, also musste ich mir einen vierten aus POM zurecht drehen. Gar nicht so einfach so dünnes weiches Material abzustechen.

Links POM, rechts Teflon.

Dann konnte ich endlich den ganzen Umlenkungströdel samt Öhlins Federbein wieder einbauen, die Verkleidung wieder anbauen und das Gerät wieder auf eigene Beine stellen. Denn als nächstes Stand auf dem Plan eine kleine Modifikation zu basteln. Von meinen Ducatis bin ich ja gewöhnt mit umgekehrtem Schaltschema zu fahren, also 1. Gang ist nach oben, hochschalten nach unten. Damit ich mich nicht umgewöhnen muss auf der Mille, wollte ich das dort auch haben. Nun hat die Mille aber von Hause aus einen Direktschalthebel an der Schaltwelle, ergo kann man da nicht einfach was umstecken.

Gesucht wurde ein Schaltgestänge wo man beim drauf treten, die Schaltwelle gegen den Uhrzeigersinn dreht, fürs Hochschalten. Blöd hinzu kommt allerdings, das die Verkleidung verhindert das man den Hebel auf der Schaltwelle nach unten auslegt. Da ist schlicht kein Platz. Ergo muss der Hebel nach oben zeigen und am Fußhebel muss die Schaltstange ebenfalls oben angebracht sein.

Ich hab mir von einer RS125 erstmal das Schaltgestänge besorgt, denn ich las irgendwo das der Hebel für die Schaltwelle die gleiche Verzahnung hat wie die RSV. Da konnte ich zumindest schon mal diesen draus nehmen und auch die mitgelieferte Schaltstange weiter benutzen. Der Fußhebel selbst war ungeeignet (s.o.).

Nach ein wenig wühlen im Regal fand ich dann einen Fußbremshebel aus irgendeiner Ducati, wenn man den auf dem Kopf montiert, zeigt die Befestigung für die Schaltstange nach oben. Man kann natürlich für viel Geld solche Fußhebel auch kaufen.

Jetzt brauchte es nur noch eine passende Befestigung an der Fußraste, welche ja immerhin schon mal ein passendes Befestigungsloch ab Werk hat. Ich hab dann eine Gewindemuffe bis auf ein Stückchen Sechskant abgedreht, so das sie gerade so durch das Loch in der Fußrastenhalteplatte durch geht. Dann kamen noch ein paar passende Abstandshülsen dazwischen und schon konnte ich den Fußhebel ordentlich festschrauben, so das er noch sein nötiges Spiel zum Bewegen hat. Die Schaltstange wurde dann noch passend eingekürzt. Trocken Schalten funktioniert schon mal problemlos, spannend ist dann natürlich ob es beim Fahren auch funktioniert. Ganz 100%ig sicher bin ich mir mit dem Verhältnis der beidem Hebel auf Schaltwelle und am Fußhebel noch nicht, aber ich werde das einfach mal ausprobieren. Die Nase in der sonst der Stempel für den Bremslichtschalter steckt muss ich noch weg machen.

Nachtrag:

Ich hab durch Zufall noch einen Umkehrschalthebel von LSL für die RSV4 gefunden den es günstig in den Kleinanzeigen gab, den hab ich heute mehr oder weniger Plug&Play auf meine Modifikation bauen können und das ganze ist noch mal eine ganze Ecke besser. Erstens war ein Kugelgelenk mit Linksgewinde dabei uns zweitens ist der Hebel länger als der Ducati-Hebel und es passt das originale Fußteil vom Schalthebel. Man kann das ganze jetzt also wunderbar feineinstellen.

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