Leider ist ja die Tour ins Weser-Bergland wegen schlechtem Wetter ausgefallen, Regen übers ganze Wochenende angesagt. Das muss man nicht haben. Dafür war am Freitag nochmal richtig gutes Motorradwetter, Sonne, blauer Himmel und entspannte 20°C!

Kurzerhand sind wir dann in den Spreewald gefahren, eher so eine Art Kaffeefahrt mit beschaulichem Tempo und Landschaft gucken statt Kurven kratzen. Denn Kurven gibt es da nicht wirklich, dafür kleine schmale Straßen und sehr viel schöne Natur. Da kann man also auch einfach mal entspannt Cruisen! Vielleicht im richtigen Herbst nochmal hinfahren, wenn die Bäume wirklich Bunt sind, dann sieht es da bestimmt noch fantastischer aus!

Das Tempo wurde auch von einer Honda CB 350 Four bestimmt, die bollert zwar sehr ordentlich aus ihren vier Endtöpfen, aber der Qualm der da bei Vollgas rauskommt steht in keinem Verhältnis zum Qualm der für Vortrieb nötig ist. Trotzdem ein sehr schönes Motorrad, klassisch halt.

Am Ende ging es dann per Express (Autobahn) wieder heim, es wird ja inzwischen leider schon sehr früh dunkel und Regen war auch angedroht. Das GPS-Log ist nicht vollständig, der Akku des E90 hat irgendwann aufgegeben. Am Ende waren es dann 380 km Strecke.


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Ölstand hat sich übrigens nicht verändert, alles im Grünen bereich also.

Heute festgestellt das etwas Öl im Motor fehlte, der Stand war bei ‘Low’. Komisch, bisher hat der Motor nie Öl verbraucht. Na gut, ist jetzt aber eben auch schon 40.000 km alt.

Ich hab dann ca. zwei Schnapsgläser Öl nachgekippt, dann passte es wieder. Da es morgen statt übers Wochenende ins Weser-Bergland nur in einer Tagestour gen Spreewald geht, werd ich mal danach gucken ob wieder was fehlt. Ölwechsel steht eigentlich auch mal wieder an, wenn ich mich recht erinnere.

Irgendwann am 8. Tag unserer Rundreise hielten wir in einem schönen Tal mitten im Schwarzwald, wir überlegten kurz ob wir unsere Füße in den rauschenden Bach stecken sollten der durch das Tal floss, entschieden uns aber das dies zu aufwendig wäre.. ausziehen, reingehen, abtrocknen, anziehen. Fusspflege, pah, wir wollen doch Motorrad fahren! Zufällig warf ich auch auf die Füsse der roten Zora einen Blick und staunte nicht schlecht. Die waren mal ordentlich abgefahren, vorne jedenfalls. Die Messmarkierungen waren plan mit der restlichen Reifenlauffläche, kaum noch 1mm Restprofil, dabei hatte ich vor der Tour extra nochmal gecheckt und fand da wäre noch genug drauf! Aber gut, das runde Ding hatte jetzt auch schon ca. 20.000 km auf der Uhr, der hinten ca. 16.000 km. Eine mehr als ordentliche Laufleistung!

Der abgefahrene Reifen erklärte wieso in letzter Zeit die Kurven eigentlich so anstrengend waren und ich mit aller Kraft die Karre am Lenker drücken musste damit die Fuhre in ihrer Schräglage blieb. Auch das kippelige Gefühl am Lenker bei Kurvenfahrt passte hervorragend. Das mit dem abfahren der Reifen ist halt ein schleichender Prozess, man gewöhnt sich langsam an die nötige Kraft obwohl sie immer größer wird, ist wie mit dem Frosch im kochenden Wasser.

Nun gut, das Urteil war eindeutig, der Vorderreifen war runter und würde die restliche Tour nicht mitmachen. Aber es ist ja nicht so als ob ich so ein Problem nicht schonmal im Schwarzwald gehabt hätte, wenn auch mit dem Hinterreifen und deutlich dramatischer. Kurzerhand rief ich wieder bei Motorrad Pfefferle im Münstertal an und frug den Herren am Telefon ob es denn möglich wäre heute oder morgen Michelin Pilot Road 2 bei der SV aufzuziehen. Er meinte nur er würde sich erkundigen und ich solle in einer Stunde nochmal anrufen.

Erstmal weiter fahren, eine Stunde Zeit. Münstertal lag quasi auf der Strecke und war auch von unserer geplanten Übernachtung in Laufenburg problemlos am nächsten Tag zu erreichen.

Beim Mittagessen irgendwo an der B500 rief ich dann wieder bei Pfefferle an und hatte diesmal den Chef am Telefon. Pilot Road 2 wären bis zum nächsten Tag nicht drin, also frug ich ob er Michelin Power Pure besorgen könne, denn diese gibts vorne mit Reifenfreigabe fürs 120/70iger Format. Interessanterweise nur für die ABS Version der SV. Er erkundigte sich während wir einen käselastigen Strammen Max vertilgten. Das ganze ging dann klar, Termin am nächsten Tag 15:00 Uhr und Motorrad Pfefferle überzeugte ein weiteres mal!

Pünktlich um 15:00 Uhr des 9. Reisetages standen wir bei Pfefferle auf dem Hof, im Werkstatttor lagen auch schon meine beiden Reifen bereit. Wir verdrückten uns wieder eine Stunde zum Essen während einer der Mechaniker die schwarzen Pellen aufzog. 308 EUR alles inklusive, wieder kein Grund zum meckern. In Berlin wäre es teurer gewesen und hätte vermutlich länger gedauert. Vielleicht sollte ich immer zum Reifenwechsel in den Schwarzwald fahren, macht sich auch mit dem Einfahren deutlich besser!

Und die neuen Reifen? Sind neue Reifen, 200% besser als die alten abgefahrenen Dinger. Aber das ist kein Wunder und auch kein Qualitätsmerkmal. Fahren sich jedenfalls bisher hervorragend, auch im Regen. Davon gabs dann ja reichlich, aber was solls!

Tollerweise hat Twitter während ich unterwegs bin mal eben ihren Kram geändert, weswegen meine Tweets hier jetzt nicht als neue Blogposts auftauchten. Wer sich also wundert weswegen hier nix kommt und nicht eh schon dem Blog auf Twitter folgt, der kann einen Blick zum Twitteraccount des Blogs werfen.

Doofe neue Technologie.

UPDATE: So, hab das mit dem Twitter repariert.. und das ausm Urlaub. Schande.