Auseinander damit

Die Mopedfrage für Most ist geklärt, Axel lässt mich seine Street Triple fahren während er seine neu aufgebaute 916 mit 996 Testabassa-Motor fahren wird. Voll nett von ihm!

Ich konnte mich also ans zerlegen des Motors machen, dazu musste er natürlich erstmal raus aus dem Admiral. Aber das kennen wir ja nun schon, Wasser raus, alle Sensorkabel ab, mit er Laufkatze an die Decke hängen und dann das Chassis vom Motor abheben. Fertig. Keine Stunde.

Das Chassis kann in die Ecke, der Motor kommt auf die Hebebühne.

Dann kommen erstmal die Seitendeckel des Motors ab. Mal sehen ob sich da was sich da so findet. Alles ausgebaut und auf beiden Seiten keinen einzigen fitzel Bronzezeug gefunden. Alles sauber. Ein Augenmerk ging dann auf das Schwungrad und den Freilauf des Anlassers. Das Schwungrad soll ja gegen das der 848 ersetzt werden und den Freilauf kann man ruhig mal checken. Und es war gut das ich gecheckt habe, denn das Zahnrad hat auf der Lauffläche wo die Freilaufkupplung greift schon mit dem Fingernagel merkbare Stellen.

Was macht man da jetzt? Man greift ins Regal und nimmt ein Zahnrad mit tip-top Oberfläche raus. Woher ich das habe? Ehrlich gesagt, keine Ahnung. Es sammelt sich halt an! Frische Freilaufkupplung war auch noch in der Neuteileschublade. Jetzt noch neue Schrauben für die Befestigung des 848 Schwungrads und alles sauber machen und dann ist die Baugruppe fertig. Und gleich mal ~1,3kg leichter.

Dann flog noch der Rest an Anbauteilen raus und die Köpfe konnten runter. Dazu musste allerdings erstmal eine 32er Langnuss besorgt werden, denn warum auch immer ist beim Testastretta auf der Kurbelwelle rechts eine 32er Mutter statt einer 30er. Dafür ist das Zahnrad dort mit Keilverzahnung auf der Welle und nicht mit Konus wie anderen Ducati Motoren. Muss wohl mit dem Testastretta geändert worden sein.

Die Köpfe selbst ging dann einfach, dabei himmelt man die sauteuren Kopfdichtungen die so ein Zerlegen echt teuer machen. Eine Kopfdichtung sind mal eben ~110 EUR. Nachdem die Köpfe runter, die Zylinder gezogen und die Kolben von den Pleuel runter waren, fand sich dann auch die Ursache des Schadens. Das Pleuel des liegenden Zylinders klonkerte schon ordentlich auf der Kurbelwelle, das des stehenden war okay. Also muss der short-block auch noch gespalten werden und auseinander, denn anders kommt man an die Pleuelschrauben nicht dran!

Die Lagerschalen sahen dann auch entsprechend wie vermutet aus. Die Kupferfarbenen sind die des liegenden Zylinders, die anderen die des stehenden. Der Zapfen der Kurbelwelle sieht zum Glück nicht total furchtbar aus und ist hoffentlich zu retten. Mit dem Fingernagel merkt man quasi nichts, vielleicht reich da polieren. Nur an einer Stelle, auf der Seite des stehenden Zylinders, hat der Zapfen eine kleine Scharte, da ist wohl mal was härteres durchgezogen worden. Man sieht auf den Lagerschalen auch entsprechende Spuren.

Beim Blick über das Getriebe kam dann etwas eher unschönes zum Vorschein, zwei der Zahnräder der Eingangswelle haben üblen Fraß auf den Zahnflanken. Das war jetzt so nicht zu erwarten gewesen. Was macht man jetzt? Man greift ins Regal und holt eine tip-top Eingangswelle heraus. Woher ich das habe? Das weiß ich ganz genau, die stammt aus dem 749er Motor der ganz ursprünglich in dem Moped steckte aus dem der Admiral entstand. Sammelt sich halt so an!

Dann hab ich mir noch die Lager im Motorgehäuse angeschaut, die Hauptlager fühlen sich gut an. Kommen aber neu habe ich beschlossen und die Nebenlager da sind einige auf jeden Fall fällig. Das gute ist, ich greife in die Neuteile-Schublade und nehme zumindest die Nebenlager raus. Waren eigentlich für einen anderen Motor gedacht, der jetzt wieder nach hinten geschoben wird. Die Hauptlager sind zu teuer als das ich die rumliegen habe. Beide zusammen mal eben ~210 EUR. Es läppert sich.

Nun ist aber zumindest klar wo der Schaden ist und was zur Reparatur noch gebraucht wird. Was nicht klar ist, ist wo das Weißmetall geblieben ist das eigentlich auf der Lagerschale drauf sein sollte und theoretisch vorher schon am Grobsieb ankommen müsste oder irgendwo im Motor verteilt sein sollte. Da ist aber nichts, einzig im Sumpf hab ich noch ein paar Bronzekram gefunden aber sonst Fehlanzeige. Meine Vermutung ist: das wurde schon vom Sieb gesammelt bei letzten Ölwechsel bevor ich den Motor hatte.. naja, man steckt halt nicht drin.

Jetzt heißt es alles sauber machen, die Kurbelwelle noch vermessen und dann ist die Einkaufsliste fertig und nicht wenig Geld kann gegen Teile getauscht werden.. eventuell gibt es dann noch ein paar Komplikationen die ich einbaue, da muss ich mir aber noch klar drüber werden.

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